Kaufberatung Arbeitsspeicher
Mehr PC-Performance dank Speicherausbau
Wenn du nach einer einfachen Möglichkeit suchst, deinen Computer leistungsfähiger zu machen, könntest du ihm zusätzlichen Arbeitsspeicher spendieren.
Inhaltsverzeichnis
> Warum sich ein RAM-Ausbau lohnt
> Wie finde ich heraus, wie viel Speicher in meinem PC steckt?
> In welchen Ausführungen gibt es Speicherriegel?
> Worauf sollte ich bei Speichermodulen achten?
> Wie viel Speicher braucht mein Computer?
Warum sich ein RAM-Ausbau lohnt
- Ein Computer ist aus mehreren Komponenten aufgebaut, die zusammen bestimmen, wie schnell er ist. Dazu gehören Prozessor, Mainboard, Festplatte und Arbeitsspeicher, auch als „RAM“ bezeichnet („Random Access Memory“).
- Hat ein Computer nur wenig Arbeitsspeicher, müssen aktuelle Daten auf die Festplatte ausgelagert und später wieder geladen werden. Da die Festplatte aber deutlich langsamer ist als der Arbeitsspeicher, kommt es zu Verzögerungen beziehungsweise zu Rucklern.
- Wenn du mehrere Applikationen gleichzeitig geöffnet hast – wie Textverarbeitung, E-Mail-Client, Bildbearbeitung und Videosoftware –, kann bei zu geringer RAM-Ausstattung das Umschalten zwischen den Programmen enorm viel Zeit in Anspruch nehmen oder im schlimmsten Fall zu einem Einfrieren oder einem Absturz des Systems führen.
- Im Umkehrschluss bedeutet dies: Je mehr Arbeitsspeicher in deinem PC oder Notebook steckt, desto schneller und effizienter kannst du damit arbeiten. Auch Spiele und Multimedia-Anwendungen laufen dann meist flüssiger.
- Arbeitsspeicher lässt sich auch von technisch unerfahrenen Nutzern relativ leicht einbauen und bringt in fast jedem Fall ein deutliches Plus an Leistung.
Wie finde ich heraus, wie viel Speicher in meinem PC steckt?
- Wenn du erst einmal erfahren willst, wie viel Arbeitsspeicher in deinem Computer bereits vorhanden ist, dann drückst du unter Windows die Tastenkombination Windows + Pause.
- Hinter „Installierter Arbeitsspeicher“ siehst du, wie viel RAM installiert ist.
- Unter Mac OS klickst du oben links auf das Apfel-Symbol und wählst dort „Über diesen Mac“ aus.
- Hinter „Speicher“ erfährst du dann, auf wie viel Arbeitsspeicher dein Mac zugreifen kann. Hier steht außerdem, wie schnell der Speicher ist und welche Speichergeneration verbaut wurde.
In welchen Ausführungen gibt es Speicherriegel?
Arbeitsspeicher für Desktop-PCs
Für die meisten herkömmlichen Computer, die auf oder unter dem Arbeitstisch platziert werden, benötigst du Speicherriegel im sogenannten DIMM-Format. Die Abkürzung steht für „Dual in Line Memory Module“. DIMM-Module haben bis zu 260 Kontakte und zwei Kerben. Anhand der Kerben kannst du feststellen, in welcher Ausrichtung sie auf dem Mainboard zu platzieren sind. Zur sicheren und stabilen Befestigung dienen darüber hinaus kleine Hebel an den Sockelenden.
Arbeitsspeicher für Notebooks
Da der Platz in einem Notebook in der Regel deutlich begrenzter ist als in einem Desktop-PC, kommen hier vorwiegend sogenannte S0-DIMMs zum Einsatz. Diese sind nur etwa halb so groß wie herkömmliche DIMM-Module. Wie bei den größeren Speicherriegeln stellen kleine Kerben an der Unterseite sicher, dass der Arbeitsspeicher nur richtig herum eingesteckt werden kann.
Worauf sollte ich bei Speichermodulen achten?
Speichergeneration
In aktuellen Computern findet sich vor allem das sogenannte DDR-RAM beziehungsweise DDR-SDRAM. Die Abkürzungen stehen für „Double Data Rate Random Access Memory“ beziehungsweise „Double Data Rate Synchronous Dynamic Random Access Memory“. Die Zahl hinter DDR gibt an, zu welcher Speichergeneration ein Riegel gehört. Zuerst wurde DDR-RAM entwickelt, gefolgt von DDR1, DDR2, DDR3-RAM und zuletzt DDR4-RAM. Die unterschiedlichen Generationen sind nicht miteinander kompatibel, da sie in der Zahl der Kontakte variieren.
Taktfrequenz
Nach der Generationsnummer findest du bei den meisten RAM-Riegeln eine weitere wichtige Angabe: die Taktfrequenz. Sie wird in der Einheit Megatransfers pro Sekunde (MT/s) angegeben. Die Angabe DDR4-3200 bedeutet zum Beispiel, dass es sich um einen Speicherriegel aus der vierten Generation handelt, der bis zu 3.200 MT/s schnell ist.
Tipp: Anders als bei den Generationen kannst du verschiedene Taktfrequenzen durchaus mischen. Allerdings laufen alle Speicherriegel dann mit der Taktfrequenz des langsamsten Moduls.
Kapazität
Besonders wichtig beim Kauf ist die Kapazität der Speicherriegel. Sie wird überwiegend in Gigabyte (kurz GB) angegeben. Beachte, dass die meisten Speicherriegel nicht einzeln, sondern als Kit oder Set aus zwei oder mehr Modulen angeboten werden. Ein Kit mit einer Kapazität von 16 GB enthält deswegen zwei einzelne Riegel mit je 8 GB RAM.
Tipp: Gängige Speicherriegel bekommst du mit den Kapazitäten 4, 8, 16 und 32 GB. Je nach Anzahl der Speichersockel auf dem Mainboard lassen sich so bis zu 128 GB bei vier und 256 GB bei acht Sockeln erzielen.
Timing und Latenz
Gelegentlich findest du auch Angaben zum Timing beziehungsweise zur sogenannten Latenz. Ein Beispiel dafür ist etwa 16-18-18-38. Die Zahlen informieren darüber, wie viele Zyklen der Speicherriegel benötigt, um auf Anfragen des Prozessors zu reagieren. Hier gilt: je niedriger der Wert ist, desto besser. In der Praxis sind die Latenzen aber kaum zu spüren. Sie haben daher keine so große Bedeutung beim Kauf wie die anderen technischen Werte eines Speicherriegels.
Automatische Fehlerkorrektur
Gelegentlich sind auch RAM-Bausteine zu finden, die über automatische Fehlerkorrekturen verfügen. Auf den meisten privat oder im Büro eingesetzten Computern werden sie nicht benötigt. Sie sind vor allem für Server gedacht, bei denen auch kleinste Fehler in der Verarbeitung von Daten schwerwiegende Folgen haben können. Du erkennst RAM mit einer automatischen Fehlerkorrektur an dem Zusatz „ECC“ („Error Correcting Code“).
Gehäuse und Kühlkörper
Während die meisten Speicherriegel lediglich aus der offenen Platine mit den sichtbar darauf aufgelöteten RAM-Chips bestehen, bekommst du für Gaming-PCs, deren Gehäuse Sichtfenster haben, spezielle optisch ansprechende Modelle. Freunde höchster Performance, die die Systemgrenzen durch Übertaktung ausloten möchten, bekommen Speicherriegel mit integrierten Kühlkörpern.
Wie viel Speicher braucht mein Computer?
Minimale Speicherausstattung für Office-Aufgaben
Für vergleichsweise einfache Aufgaben wie Surfen im Internet oder das gelegentliche Erstellen simpler Dokumente reichen 4 GB RAM meistens aus. Das ist etwas mehr als das von Microsoft empfohlene Minimum von 2 GB RAM für die 64-Bit-Version von Windows 10 und entspricht den Minimalanforderungen von Windows 11.
RAM für durchschnittliche Computersysteme
Wenn du anspruchsvollere Aufgaben mit deinem PC erfüllen willst und häufig mehrere Programme gleichzeitig geöffnet hast, dann solltest du den Arbeitsspeicher auf 8 bis 16 GB erweitern. Damit kannst du schnell und ohne störende Verzögerungen arbeiten, und auch die meisten Spiele funktionieren einwandfrei.
Speicher für rechenintensive Anwendungen und Games
Für aktuelle 3D-Spiele in hohen Auflösungen und die Bearbeitung großer Digitalfotos oder HD-Videos solltest du deinen Rechner mit mindestens 16 GB RAM ausstatten. Erst damit kommt es bei diesen speicherintensiven Aufgaben nicht mehr zu Verzögerungen oder Rucklern. Für die Bearbeitung von 4K-Videos oder anspruchsvolle CAD-Aufgaben sind 32 GB RAM eine gute Wahl. High-End-Systeme lassen sich für eine noch höhere Performance auf 64, 128 oder gar 256 GB RAM aufrüsten.
Tipp: Im UPDATED-Ratgeber „PC selber zusammenstellen: passend zu deinen Bedürfnissen“ zeigen wir dir, wie du die richtigen Komponenten für deinen Computer findest und wie du ihn selbst zusammenbaust. Dabei geht es auch um die korrekte Montage des Arbeitsspeichers.