Kaufberatung PC-Komplettsysteme
Windows-PCs mit Monitor, Maus und Tastatur
Dein alter Computer braucht sehr lange zum Hochfahren, bietet nur noch wenig Speicherplatz auf der Festplatte und hat Schwierigkeiten, aktuelle Programme korrekt auszuführen. Statt einzelne Bauteile aufzurüsten und danach festzustellen, dass andere den Anforderungen nicht mehr standhalten, entscheidest du dich für ein PC-Komplettsystem, in dem alle Komponenten aufeinander abgestimmt sind. Die sonst nur von Experten zu beantwortende Frage, welcher Prozessor auf welches Mainboard passt und wie viel Arbeitsspeicher erforderlich ist, stellt sich dann nicht. In diesem Ratgeber erfährst du, welches Komplettsystem sich für deine Aufgaben eignet und worauf du beim Kauf achten solltest.
Inhaltsverzeichnis
> FAQ: Die wichtigsten Fragen zu PC-Komplettsystemen vorab
> Fertig konfigurierte Computer samt Zubehör
> Darauf solltest du beim Kauf eines PC-Komplettsystems achten
> Kaufentscheidung: der richtige Komplettrechner für dich
> Fazit: Komplettpaket aus Computer, Monitor und Eingabegeräten
FAQ: Die wichtigsten Fragen zu PC-Komplettsystemen vorab
Was ist ein PC-Komplettsystem?
Ein PC-Komplettsystem besteht mindestens aus Computer, Maus und Tastatur. In vielen Fällen ist auch noch ein Monitor dabei. In der Regel sind auf dem Computer bereits ein Betriebssystem wie Windows und Testversionen von Office-Anwendungen vorinstalliert, sodass du direkt nach dem Einschalten den Rechner nutzen kannst.
Wie viel kostet ein PC?
Der Preis eines PC-Komplettsystems ist von vielen Faktoren wie Prozessor, Speicherausstattung, Grafikleistung oder Bildschirmgröße abhängig. Günstige Systeme für den Büroeinsatz bekommst du inklusive Monitor ab 450 €, während leistungsstarke Kombinationen für kreative Anwendungen und Games bis zu 3.000 € kosten können.
Für wen ist ein PC-Komplettsystem geeignet?
PC-Komplettsysteme sind eine gute Wahl für Personen, die nicht viel Zeit in die Auswahl der einzelnen Komponenten investieren möchten oder denen es an entsprechenden Fachkenntnissen fehlt. Die enthaltenen Bauteile sind gut aufeinander abgestimmt und die Einrichtung des Systems geht in den meisten Fällen schnell.
Worauf muss ich beim Kauf eines PC-Komplettsystems achten?
Die Leistungsdaten des Computers sollten auf deinen gewünschten Einsatzbereich abgestimmt sein. Für einfache Büroarbeiten reichen ein Prozessor der Mittelklasse, 8 Gigabyte Arbeitsspeicher (RAM), 512 Gigabyte große Festplatte und 22-Zoll-Monitor. Für anspruchsvolle Anwendungen aus dem Kreativbereich wie Videoschnitt oder Bildbearbeitung solltest du zu einem Komplettsystem mit High-End-Prozessor, 16 Gigabyte RAM, 1 bis 2 Terabyte großer Festplatte und 27- bis 30-Zoll-Monitor greifen.
Was ist ein PC-Komplettsystem für Gaming?
PC-Komplettsysteme für Gaming sind mit besonders leistungsstarken Komponenten und einer schnellen Grafikkarte zur realistischen Darstellung von 3D-Spielen ausgestattet. Die Speicherausstattung liegt mit mindestens 16 Gigabyte RAM und über 1,5 Terabyte Festplattenspeicher über dem Durchschnitt. Im Lieferumfang enthalten sind für den Gaming-Betrieb optimierte Gaming-Mäuse und Tastaturen.
Fertig konfigurierte Computer samt Zubehör
Ein PC-Komplettsystem besteht in der Regel aus einem voll ausgestatteten PC mit Windows 10 als Betriebssystem, einem darauf abgestimmten Monitor sowie passender Tastatur und Maus. Mit dem Kauf eines solchen Systems bekommen Laien und anspruchsvolle Nutzer einen sofort einsatzbereiten und mit aller notwendigen Hard- und Software ausgerüsteten Rechner. Du brauchst die einzelnen PC-Komponenten also nicht selbst zusammenzustellen und auf ihre Kompatibilität zu überprüfen. Falls bei intensiverer Nutzung die Ansprüche steigen oder Anwendungen und Spiele leistungsfähigere Ressourcen verlangen, sind Aufrüstungen in einem PC-Komplettsystem auch später noch möglich.
Tipp: Ein PC-Komplettsystem ist nicht zu verwechseln mit einem „Komplett-PC“. Damit ist lediglich ein innerhalb des Gehäuses voll ausgerüsteter Rechner ohne Peripheriegeräte gemeint.
Darauf solltest du beim Kauf eines PC-Komplettsystems achten
Hersteller fertigen PC-Komplettsysteme für bestimmte Anforderungsklassen. Um deinen individuellen Bedarf einzuschätzen, ist es hilfreich, die Eigenschaften wichtiger Komponenten einordnen zu können.
Prozessor
Die Prozessoren (CPU, Central Processing Unit) für PC-Komplettsysteme stammen von AMD oder Intel. Von Intel kommen neben einigen Pentium-Prozessoren die Prozessorreihen Core i3, Core i5 und Core i7 zum Einsatz. Die höhere Ziffer steht dabei für mehr Leistung. Zur Bearbeitung von Bildern oder Videos eignen sich Intel-Prozessoren der i3- oder i5-Familie. Für Gamer sind Computer mit Intel-Core-i5- oder -i7-Prozessoren gedacht.
Bei Systemen mit CPUs von AMD sind im Einstiegsbereich die A-Prozessoren (etwa A8-9600) mit zugehörigem Grafikchip zu finden. Höhere Ansprüche erfüllen die AMD-Prozessoren der FX-Serie oder der Reihe Athlon X4. Noch mehr Rechenleistung, zum Beispiel für ambitionierte Gamer, bieten die AMD-CPUs der aktuellen Generation der Ryzen-Serie. Sie werden ebenfalls nach aufsteigender Leistung als Ryzen 3, Ryzen 5 und Ryzen 7 klassifiziert.
Arbeitsspeicher
Der Arbeitsspeicher (RAM, Random Access Memory) kann als Kurzzeitgedächtnis des Computers bezeichnet werden. Er unterstützt den Prozessor bei seinen Aufgaben, da hier laufende Programme und für aktive Aufgaben benötigte Daten zwischengespeichert werden. Grundsätzlich ist also ein größerer Arbeitsspeicher besser, er sollte aber von der CPU auch genutzt werden können. In Einsteigermodellen für die gelegentliche Nutzung werden 4 GB RAM verbaut. In Office- und Multimedia-Systemen sind es meist 8 GB, in Gaming-Systemen kommen 16 oder sogar 32 GB zum Einsatz.
Derzeit gibt es mit DDR3 und DDR4 zwei Arten von Arbeitsspeichern. DDR4 bietet mehr Kontakte zum Mainboard. Es kann so mehr Daten gleichzeitig übertragen und eine höhere Taktfrequenz erreichen. Dadurch arbeitet es schneller. Für viele gängige Aufgaben reicht DDR3 dennoch aus. Willst du dein PC-Komplettsystem später einmal aufrüsten, ist das einfacher, wenn DDR4 unterstützt wird und bereits beim Kauf verbaut ist.
Grafikkarte
Nur in PC-Komplettsystemen im unteren Einsteigerbereich sind feste Kombinationen aus Prozessor und Grafikchip (Chipsätze) verbaut. Ansonsten sind gesonderte Grafikkarten üblich. Sie übernehmen selbst viel Rechenarbeit bei Multimedia-Aufgaben sowie Spielen und entlasten damit den Prozessor. Damit sorgen sie für eine flüssige und exakte Darstellung auf dem Monitor. Grafikkarten arbeiten mit Technologie von AMD oder Nvidia, werden aber von vielen Herstellern produziert. Das erschwert den Vergleich. Aktuelle Grafikkarten mit Nvidia-Chips erkennst du am Namensbestandteil „GeForce“. Darauf folgt ein Hinweis zur Leistungsklasse: Die Buchstaben „GT“ bezeichnen Einsteigermodelle, bei leistungsstärkeren Modellen folgt das Kürzel „GTX“, Spitzenmodelle erkennst du an einem zusätzlichen „Ti“ (als Abkürzung für „Titan“). Grafikkarten von AMD sind umso leistungsfähiger, je höher die Zahl hinter der Bezeichnung „R“ im Namen ist. Die aktuelle Generation ist RX, wobei das X für die römische Zahl 10 steht. Vorgänger heißen etwa R8 oder R7.
Tipp: Denkst du darüber nach, an deinem Rechner später einen größeren und leistungsfähigeren Monitor oder einen zweiten Bildschirm zu betreiben, lohnt es sich, auf eine Grafikkarte mit Leistungsreserven zu achten.
Massenspeicher
Standardmäßig ist in einem PC-Komplettsystem eine Festplatte (HDD) mit einer Speicherkapazität von 1 TB (rund 1.000 GB) verbaut. In der Mittelklasse werden Systeme mit 2 TB angeboten, spezielle Multimedia-Systeme bieten bis zu zwei Festplatten mit je 4 TB. Als aktueller Trend hat sich die Kombination aus Flash-Speicher (SSD) und herkömmlicher magnetischer Festplatte durchgesetzt. Neben der Festplatte mit meist 1 TB ist somit auch eine SSD-Festplatte mit 128 bis 256 GB verbaut. Die HDD-Festplatte ist für Daten wie Videos, Bilder und Dokumente gedacht, die schnelle SSD für Anwendungen, die von dort deutlich schneller starten und reagieren.
Tipp: Bei Bedarf kannst du den Massenspeicher in deinem Computer durch eine externe Festplatte mit USB-Anschluss unkompliziert erweitern.
Monitor
Beim Kauf eines PC-Komplettsystems ist der Bildschirm als Zubehör dabei. Es handelt sich dabei meist um Modelle aus der Einstiegs- oder Mittelklasse. Stellst du höhere Anforderungen an deinen Monitor, kannst du ein anderes Modell anschließen. Den mitgelieferten Bildschirm kannst du dann zum Beispiel als Zweitmonitor oder als größeres Display für dein Notebook nutzen. Als Auflösung ist bei Monitoren für PC-Komplettsysteme Full HD mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten üblich. Die Display-Diagonalen liegen in der Einsteigerklasse zwischen 22 und 24 Zoll. Bei PC-Systemen der Mittelklasse können auch Monitore mit bis zu 27 Zoll zum Lieferumfang gehören. Neben Größe und Auflösung spielen aber auch Reaktionszeit, Kontrastverhältnis und Einblickwinkel eine Rolle. Bei Displays aus PC-Systemen der Oberklasse sind hier bessere Werte zu finden.
Tipp: Das Technik-Portal UPDATED erklärt im Beitrag „PC-Monitore: die richtige Auflösung für Entertainment und Arbeit“ Abkürzungen und Fachbegriffe, die bei der Auswahl eines Monitors wichtig sind.
Gehäusetyp
Die gängige Gehäusegröße bei PC-Komplettsystemen ist der sogenannte Midi-Tower. Er ist etwa 45 x 20 x 40 cm (H x B x T) groß, wobei in allen Dimensionen Abweichungen von einigen Zentimetern möglich sind. Sie sind teils durch das Design bedingt, das besonders bei Gaming-PCs oft auffällig gestaltet ist. Vor allem im Multimediabereich, etwa für Videoschnitt-Software, werden auch Komplettsysteme mit Mini-ITX-Gehäuse angeboten. Sie messen rund 25 x 21 x 37 cm. Außerdem gibt es Komplettsysteme auf Basis von Mini-PCs. Dank passiver Lüftung arbeiten sie lautlos, sind aber von den verbauten Komponenten her auf Spezialanwendungen ausgelegt und oft als Media- Center zu Hause, in Ladengeschäften oder in Büros mit Kundenverkehr zu finden.
Tipp: Wenn du ein kompaktes Gerät bevorzugst oder nicht genügend Platz zur Verfügung hast, ist die Sonderform All-in-one-PC eine Überlegung wert. Hier sind Prozessor, Arbeitsspeicher, Grafikkarte und Massenspeicher im Gehäuse oder Standfuß des Monitors untergebracht.
Schnittstellen und Eingabegeräte
Ein Ethernet-Anschluss und WLAN sind bei allen Modellen Standard. Damit kannst du sie in dein Heimnetzwerk einbinden. Ob die mitgelieferte Maus und Tastatur drahtlos oder per Kabel anzubinden sind, hängt vom Modell ab. Bei Bedarf lassen sich über ein Dongle in einem USB-Port eine Funkmaus und eine kabellose Tastatur nachrüsten. Für die Monitorverbindung stehen grundsätzlich die Schnittstellen VGA, DVI und HDMI bereit, in manchen Modellen auch DisplayPort. Im gehobenen Segment lassen sich über zwei HDMI- oder zwei DisplayPort-Schnittstellen zwei Monitore anschließen. Zur Standardausstattung gehören zudem ein integrierter DVD-Brenner sowie mindestens ein Anschluss mit USB 3.1. Abhängig davon, welche und wie viele Geräte du über USB an dein Komplettsystem anschließen willst, lohnt sich ein Blick darauf, wie viele USB-Anschlüsse sich leicht zugänglich auf der Vorderseite des PC-Gehäuses befinden. Gegebenenfalls lassen sich über einen Hub nachträglich weitere bereitstellen.
Kaufentscheidung: der richtige Komplettrechner für dich
Wenn du bei der Auswahl deine Anforderungen mit den Leistungsmerkmalen der PC-Systeme abgleichst, ergeben sich unterschiedliche Empfehlungen.
Für gelegentliche PC-Nutzer
Um ab und zu im Internet zu surfen, etwas zu bestellen, eine E-Mail zu schreiben, Auskünfte einzuholen oder einen Film zu schauen, sind PC-Komplettsysteme der Einsteigerklasse gut geeignet. Sie bieten mit Dual- oder Quad-Core-Prozessor, 4 oder 8 GB Arbeitsspeicher und integrierter Grafik ausreichend Leistung für diese Aufgaben. Als Speicherplatz dienen eine Festplatte mit bis zu 1 TB oder alternativ eine kleinere, aber schnellere SSD mit bis zu 240 GB. Neben Maus und Tastatur gehören je nach Modell ein Monitor mit 22 bis 24 Zoll und Full-HD-Auflösung zum Lieferumfang. Dafür sind zwischen 450 und 650 € zu zahlen.
Für Homeoffice und Multimedia
Bei anspruchsvolleren Office-Aufgaben, Bildbearbeitung und dem Schneiden einfacher Videos unterstützt dich ein Rechner mit dedizierter Grafikkarte. Diese Komplettsysteme nutzen Prozessoren wie den Pentium G4560 oder ein Modell aus der Core-i3-Familie von Intel. Von AMD kommen Modelle aus der Serie Athlon X4 oder aus den A-Reihen zum Einsatz. Der CPU stehen mindestens 8, oft 16 GB Arbeitsspeicher zur Seite. Außerdem ist eine Festplatte mit 1 TB verbaut und es wird ein Monitor mit 22 bis 24 Zoll mitgeliefert. Die Kosten für solche Pakete beginnen bei 550 €.
Für Gamer und Multimedia-Enthusiasten
Für packende Computerspiele oder umfassende Bild- und Videobearbeitung ist eine gute Grafikkarte in deinem PC-Komplettsystem unerlässlich. Sie sorgt für eine einwandfreie und schnelle Darstellung auf dem Monitor. Neben einem aktuellen Prozessor aus den Intel-Familien Core i5 oder Core i7 oder der Ryzen-Reihe von AMD sorgen 16 oder 32 GB Arbeitsspeicher für die erforderliche Leistung. Damit Anwendungen schnell starten, ist neben einer Festplatte mit mindestens 1 TB auch eine SSD verbaut. Eine größere SSD mit 256 GB erlaubt dir, ein breites Spektrum an Software zu nutzen. Ein großer 27-Zoll-Monitor ist bei Spielen und Anwendungen von Vorteil.
Fazit: Komplettpaket aus Computer, Monitor und Eingabegeräten
Zu einem PC-Komplettsystem gehören ein Computer mit Betriebssystem, ein Monitor sowie Maus und Tastatur. Die Einzelteile inklusive der Komponenten im PC sind aufeinander abgestimmt, sodass du den Rechner sofort nach dem Auspacken und Aufstellen einsetzen kannst. Deine Kaufentscheidung soll sich dabei vor allem an deinen Gewohnheiten und Bedürfnissen orientieren:
- Als Gelegenheitsnutzer von PCs bist du mit einem PC-Komplettsystem mit 22- oder 24-Zoll-Monitor, 4 bis 8 GB Arbeitsspeicher und einer herkömmlichen Festplatte (HDD) gut bedient. Ein Prozessor mit integrierter Grafikeinheit bietet dir genügend Leistung bei der Textverarbeitung, dem Surfen im Internet und dem Betrachten von Bildern oder Videos. Die Preise für solche Komplettsysteme liegen zwischen 450 und 650 €.
- Du möchtest einfache Multimedia-Aufgaben erledigen? Dann wähle ein PC-Komplettsystem mit dedizierter Grafikkarte. Diese entlastet den Prozessor erheblich und sorgt bei Spielen für eine flüssige Darstellung in Full HD. Für Multitasking und komplexere Software sollte der Arbeitsspeicher 8 oder besser 16 GB groß sein. Eine Festplatte mit 1 TB gehört hier zum Standard. Die Preise für solche PC-Komplettsysteme beginnen bei rund 550 €.
- Spielefans werden mit PCs glücklich, in denen Prozessoren aus der Core-i5- oder der Core-i7-Familie von Intel oder mit Ryzen-5- oder Ryzen-7-CPUs von AMD arbeiten. Bei der Grafikkarte achtest du darauf, dass das Modell mit Nvidia-Chip das Kürzel GTX oder zusätzlich Ti im Namen führt, bei AMD-Karten, dass sie aus der RX-Reihe stammen. Solche Modelle mit 16 GB und schneller SSD kosten ab 950 €.