Kaufberatung SSD-Festplatten
Schnelle Laufwerke für Computer
Die Sonne scheint, und du willst gleich zu einem Ausflug aufbrechen. Allerdings steht vorher noch etwas Arbeit an: Du möchtest noch schnell umsetzen, was du eben mit deinen Kollegen per Telefonkonferenz besprochen hast. In eurer Präsentation fehlen noch einige Abbildungen und du hast aktuelle Daten bekommen, die du am besten sofort hochlädst. Weil in deinem Laptop eine SSD-Festplatte eingebaut ist, bist du tatsächlich bald fertig, denn die Programme öffnen sich ohne Verzögerung und auch das Speichern erfolgt mit hohem Tempo. Dieser Ratgeber erklärt, welche Vorteile SSD-Laufwerke mitbringen und worauf du beim Kauf achten solltest.
Inhaltsverzeichnis
> Was bringt eine SSD-Festplatte?
> Verschiedene Varianten von SSD-Speichern
> Worauf du beim Kauf von SSD-Laufwerken achten solltest
> Das richtige Laufwerk für deinen Bedarf
> Fazit: Robuste Datenspeicher mit schneller Übertragung
Was bringt eine SSD-Festplatte?
SSD ist die Abkürzung für „Solid State Drive“. Dabei handelt es sich um eine Festplatte, die elektronische Speicherchips enthält. Anders als eine HDD-Festplatte hat ein SSD-Laufwerk keinen mechanischen Schreib- und Lesekopf, der erst in Position gebracht wird. SSD-Festplatten greifen deshalb bis zu 100-mal schneller auf Daten zu. Dadurch starten und arbeiten Betriebssystem und Programme auf dem Computer schneller und Daten werden zügiger übertragen. Anders als bei HDDs funktionieren SSDs geräuschlos, weil es keine beweglichen Bauteile gibt. Sie verbrauchen außerdem weniger Strom und sind unempfindlich gegen Stöße. Du kannst auch einen älteren Computer mit den schnellen Festplatten aufrüsten.
Verschiedene Varianten von SSD-Speichern
Du kannst eine SSD-Festplatte entweder per USB-Kabel mit dem Computer verbinden oder sie fest einbauen.
Interne SSD-Festplatte
Eine interne SSD sitzt im Gehäuse des Rechners. Solche Modelle schließt du je nach Variante über einen Steckplatz oder mit einem Kabel an das Mainboard deines Computers an. Sie ergänzen oder ersetzen die bereits vorhandene eingebaute Festplatte.
Externe SSD-Festplatte
Eine externe SSD verbindest du je nach Bedarf mit deinem Computer, in der Regel über einen USB-Slot. Du legst darauf Daten oder Programme ab und greifst vom Rechner aus darauf zu – ähnlich wie mit USB-Sticks, die mit demselben Speicherprinzip arbeiten.
Worauf du beim Kauf von SSD-Laufwerken achten solltest
SSD-Festplatten unterscheiden sich unter anderem beim Speicherplatz, in der Bauform und bei der Übertragungsgeschwindigkeit. Die folgenden Kriterien spielen dabei eine Rolle.
Speicherplatz
SSD-Festplatten sind mit einer Speicherkapazität zwischen 60 Gigabyte und 4 Terabyte zu haben, wobei in vielen Computern und Laptops am häufigsten SSDs mit 256 oder 512 Gigabyte Speicher zu finden sind. Oft arbeiten sie gleichzeitig mit einer HDD-Festplatte. Der Grund: Diese Speichermodule haben weitaus größere Kapazitäten von 12 Terabyte und mehr. Auf der SSD sind in einem solchen Fall das Betriebssystem und die Programme abgelegt, die HDD dient als reiner Datenspeicher.
Bauform
Bei den internen SSD-Laufwerken ist das 2,5-Zoll-Format weit verbreitet. Die internen Laufwerke stecken in einem Gehäuse und werden bei Desktop-PCs verwendet, passen aber auch meist in Notebooks. Du verbindest sie per Kabel mit dem Mainboard. In vielen Notebooks und in manchen neueren PCs sind M.2-SSDs gängiger: Dabei handelt es sich um flache und oft nur 10 g leichte Karten, die in einen entsprechenden Slot auf dem Mainboard gesteckt werden. Sie brauchen kein zusätzliches Kabel. Du kannst sie aber nur nutzen, wenn dein Gerät einen entsprechenden Steckplatz hat.
Tipp: Achte beim Kauf einer SSD auch auf das Datenprotokoll. Du hast die Wahl zwischen NVME und dem veralteten AHCI. NVME erhöht die Geschwindigkeit von SSDs deutlich. Computer mit Windows 10 und Windows 8.1 unterstützen dieses Protokoll von Haus aus.
Schnittstelle
Interne SSD-Speicher können über die Schnittstellen SATA oder PCI Express (PCIe) mit dem Rechner verbunden werden. Achte unbedingt darauf, welche Ausstattung dein Computer hat, sonst kannst du die SSD eventuell nicht verwenden. 2,5-Zoll-Laufwerke werden ausschließlich über SATA angeschlossen – das ist auch für Festplatten vom Typ HDD die übliche Schnittstelle. Der aktuelle Standard heißt SATA III und wird auch SATA 6G bzw. SATA 600 genannt. M.2-SSDs kommunizieren entweder über eine PCIe-Verbindung mit dem Rechner oder sie nutzen eine SATA-Schnittstelle. In letzterem Fall findest du in der Produktbeschreibung die Angabe „Formfaktor M.2“.
Tipp: Damit ein SSD-M.2-Laufwerk und der Anschluss zueinander passen, solltest du auf die sogenannten Keys achten. Gemeint ist, dass das Steckmodul an bestimmten Stellen Aussparungen hat. Folgende Keys gibt es: B, M, A, E sowie B+M und A+E. Sieh in der Beschreibung deines Computers nach, welcher Key passt.
Lese- und Schreibgeschwindigkeit
Das Tempo einer SSD ist von der genutzten Schnittstelle abhängig, aber auch von Computer-Komponenten wie Prozessor und Arbeitsspeicher. Die theoretische maximale Datentransferrate liegt bei SATA 6G bei 600 Megabyte pro Sekunde (MB/s). Bei PCIe ist eine Datenübertragung von 16 Gigabyte pro Sekunde möglich, allerdings nur in der bestmöglichen Ausstattung. Wichtig sind bei diesen Varianten die PCIe-Version und die Zahl der Slots. Die aktuell gängige PCIe-Version ist 3.0. Je mehr Slots, desto höher die theoretische Übertragungsrate.
Tipp: Die Hersteller geben Lese- und Schreibgeschwindigkeit meist einzeln an. Die Werte können beispielsweise bei einer PCI-Express-3.0-SSD bei 2.105 MB/s (Lesen) und 1.670 MB/s (Schreiben) liegen, bei einer SATA-SSD bei 564 MB/s (Lesen) und 525 MB/s (Schreiben).
Maße und Gewicht
Die Gehäuse von 2,5 Zoll großen SSDs sind immer 70 x 100 mm groß. Allerdings können sie sich in der Höhe unterscheiden und 7 oder 9,5 mm messen. M.2-SSDs gibt es in verschiedenen Ausführungen. Mit SATA-Anschluss können die Karten zwischen 12 und 30 mm breit und zwischen 16 und 110 mm lang sein. PCIe-SSDs sind oft 80 mm lang. Die Maße findest du meist als Ergänzung zum Namen. „2280“ heißt, dass die Karte 22 mm breit und 80 mm lang ist. Das ist die häufigste Ausführung. Achte unbedingt darauf, dass dein Computer einen Steckplatz in der richtigen Größe hat.
Tipp: Externe Festplatten transportierst du häufiger, Maße und Gewicht sind deshalb wichtig. Die Modelle sind oft zwischen 5,5 und 6,2 cm breit, zwischen 7,5 und 8,7 cm hoch und zwischen 0,9 und 1 cm hoch. Das Gewicht liegt in der Regel zwischen 35 und 70 g.
Das richtige Laufwerk für deinen Bedarf
Bei der Auswahl einer SSD-Festplatte kommt es darauf an, was du mit deinem Computer oder Notebook machen möchtest. Je nach geplanter Anwendung sind für dich die folgenden Varianten empfehlenswert.
Festplatten für Alltagsnutzer
Du benutzt deinen Computer oder dein Notebook hauptsächlich für Office-Aufgaben, um im Internet zu surfen und E-Mails zu schreiben. Du wünschst dir eine schnellere Datenübertragung und möchtest außerdem, dass dein Rechner schneller startet. Deshalb greifst du zu einer SSD im 2,5-Zoll-Format mit SATA-Schnittstelle. Modelle mit einer Geschwindigkeit von 500 MB/s beim Lesen und 400 MB/s beim Schreiben sowie 256 Gigabyte Speicherplatz kosten ab 25 €.
Speicherplatz für Gamer
Du spielst an deinem Gaming-PC grafikintensive Computerspiele, für die dein Rechner schnelle Komponenten braucht. Daher holst du dir ein M.2-SSD-Laufwerk, das über SATA oder PCIe angebunden ist. Achte darauf, dass Schreib- und Lesegeschwindigkeit möglichst hoch sind, bei Varianten mit SATA um die 600 MB/s, bei PCIe etwa 1.000 MB/s. Eine solche SSD mit 256 Gigabyte kostet mit SATA ab 50 €, mit PCIe ab 60 €.
SSD-Speicher für Profinutzer
Du nutzt deinen Computer professionell für aufwendige 3-D-Grafikbearbeitung sowie Videoschnitt von hochauflösenden Filmen. Du entscheidest dich für eine SSD mit PCIe-Anbindung und x4-Slots. Die Datenübertragung sollte mindestens bei 3.500 MB/s liegen. Mit diesen SSDs kannst du auch große Datenmengen in hohem Tempo verschieben und kopieren. Ein solches Modell mit 500 Gigabyte Speicherkapazität bekommst du ab 120 €.
Fazit: Robuste Datenspeicher mit schneller Übertragung
SSD-Festplatten beschleunigen die Arbeit am Computer und am Notebook. Programme und Betriebssystem starten schneller, und Daten lassen sich ohne Zeitverzögerung speichern und verschieben. Welche Variante für dich infrage kommt, hängt davon ab, wofür du deinen Rechner verwenden möchtest.
- Nutzt du vor allem Office-Programme, Browser und E-Mail-Client am Computer oder Notebook, holst du dir ein SSD-Laufwerk mit SATA-Anschluss. Mit 256 Gigabyte Speicher kostet ein solches Modell ab 25 €.
- Spielst du häufig grafikintensive PC-Games, solltest du auf schnelle Computer-Komponenten achten. Für dich eignet sich ein M.2-SSD-Laufwerk. Verbindest du es über SATA, zahlst du ab 50 €, bei einem Anschluss via PCIe ab 60 €.
- Bearbeitest du 3-D-Grafiken oder schneidest hochauflösende Videos, ist eine SSD mit PCIe x4 das Richtige für dich. Achte auf eine Datenübertragung von mindestens 3.500 MB/s. Die Preise für ein 500-Gigabyte-Modell beginnen bei 120 €.