Kaufberatung interne Festplatte
Speichermedium für Daten, Anwendungen und Betriebssysteme
Die Geburtstagsfeier war aufregend und amüsant. Du hast die wichtigsten Momente auf Dutzenden von Videos und Fotos festgehalten. Am Tag danach lädst du die Dateien auf die Festplatte deines PCs, um sie dort zu bearbeiten und an Freunde und Familie zu verschicken. Auf der Festplatte sind noch 30 GB Speicher frei – das reicht gerade noch aus. Glück gehabt. Aber es wird Zeit, den PC mit einer größeren internen Festplatte auszurüsten. Dieser Ratgeber zeigt, worauf du beim Kauf einer internen Festplatte achten solltest und welches Modell zu deinen Anforderungen passt.
Inhaltsverzeichnis
> Die Festplatte als das Gedächtnis des Computers
> Prinzipielle Modellunterschiede
> Kaufkriterien: Kapazität, Format und Schnittstelle
> Das für deinen Bedarf passende Gerät
> Fazit: Eine wichtige Komponente im Computer
Die Festplatte als das Gedächtnis des Computers
Eine interne Festplatte ist als Speichermedium so etwas wie das Gedächtnis eines Computers. Auf der Festplatte finden nicht nur Bilder, Videos oder Dokumente ihren Platz, sondern auch Software. Dazu gehören Anwendungen wie ein Office-Paket, ein PDF-Reader oder Programme zur Bild- und Videobearbeitung sowie natürlich das Betriebssystem. Interne Festplatten sind im Gehäuse des Desktop-PCs oder Laptops fest verbaut und bilden als Datenträger eine der wichtigsten Komponenten im gesamten PC-System.
Ohne eine ausfallsichere, schnelle Festplatte ist es kaum möglich, in angemessener Geschwindigkeit mit Programmen und Daten zu arbeiten, auch der Start des PCs (das Booten) erfolgt über das Speichermedium. Die Auswahl einer Festplatte verdient daher große Sorgfalt – sei es beim Kauf eines Rechners als Komplettpaket oder wenn du den PC und die PC-Komponenten selbst zusammenstellst, aber auch beim Kauf einer Ersatz-Festplatte, etwa weil das bisherige Modell beschädigt wurde, den aktuellen Ansprüchen nicht mehr genügt oder der Speicherplatz knapp geworden ist.
Prinzipielle Modellunterschiede
Bei der Wahl des Speichermediums kannst du dich grundsätzlich zwischen einer klassischen magnetischen Festplatte oder einer Festplatte mit Flash-Speicherbausteinen entscheiden. Als jüngste technische Entwicklung ist auch eine Kombination erhältlich.
HDD: klassische Festplatte mit rotierenden Magnetscheiben
Die Hard Disk Drive (HDD) als klassische und herkömmliche Festplatte speichert die Daten auf der Oberfläche mehrerer rotierender magnetischer Scheiben, die genau übereinanderliegen. Ein sogenannter Schreib-/Lesekopf ist für das Speichern und für das Abrufen der gewünschten Daten zuständig. Beim Schreiben der Informationen wird die Oberfläche der Scheiben dauerhaft und ohne Berührung magnetisiert, beim Lesen tastet ein Sensor diese Magnetisierung berührungslos ab und verwandelt die Werte wieder in lesbare Daten.
Eine mechanisch arbeitende HDD zeichnet sich durch eine große Kapazität aus. Sie dient in vielen privaten PCs und in Rechenzentren mit vielen zusammengeschalteten Servern als Medium für die Massenspeicherung von Daten.
SSD: schnelle Festplatte mit Flash-Speicher
Eine Solid State Drive (SSD) enthält Flash-Speicherbausteine, die Daten nichtflüchtig mithilfe elektrischer Ladungen speichern – bewegliche Teile kommen innerhalb dieser Modelle nicht vor. Daher sind SSDsbesonders robust und können Stößen, Vibrationen und Temperaturschwankungen gut standhalten. Sie kommen vor allem in Computern von Industrieanlagen oder in mobilen Geräten zum Einsatz.
SSD-Festplatten zeichnen sich durch eine besonders hohe Lese- und Schreibgeschwindigkeit, geräuschloses Arbeiten und einen geringen Stromverbrauch aus. Bei einem Notebook wirkt sich das positiv auf die Akkuleistung aus.
Hybrid-Festplatte als Kombination
Hybrid-Festplatten, sogenannte Solid State Hybrid Drives(SSHDs), kombinieren die beiden Techniken. Sie ergänzen eine herkömmliche Festplatte um einen Flash-Speicher. Letzterer wird meist für Lesezugriffe verwendet, etwa zum Booten des Betriebssystems oder zum Laden von Programmen, während das Schreiben oder Speichern der Daten direkt auf der HDD stattfindet.
Tipp: In einem Ratgeber auf dem UPDATED-Portal erfährst du, wie du Windows auf SSD-Festplatte umziehst.
Beim Kauf einer Festplatte für den Einbau in einen stationären oder tragbaren Computer solltest du außer auf die technologische Grundausrichtung auch ein Auge auf folgende Produktmerkmale werfen:
Kapazität
Neue HDDs sind mit einem Volumen von bis zu 10 TB verfügbar, SSD-Festplatten mit Kapazitäten von 64 GB bis 8 TB. Im Normalfall reicht für einen durchschnittlichen Privatanwender eine 256 GB große Platte für Betriebssystem, Anwendungen und das Speichern von Daten aus.
Format
In Desktop-PCs kommen in der Regel Festplatten im 3,5-Zoll-Format zum Einsatz, in Notebooks werden 2,5-Zoll-Platten verwendet. Bei den SSDs gibt es beim 2,5-Zoll-Format noch die Sonderform „M.2" – sehr flache SSD-Module mit besonders schnellen Transferraten. Eine weitere Option vor allem für Desktop-PCs ist ein SSD-Speicher in Form einer PCI-Express-Karte für die PCI-Schnittstelle (Peripheral Component Interconnect) auf dem Mainboard.
Schnittstelle
Die Schnittstelle hat großen Einfluss auf die Transferrate und die Geschwindigkeit der SSD oder HDD. Hier stehen SATA (Serial Advanced Technology Attachment), SAS (Serial Attached SCSI) oder PCIe zur Auswahl. Die SATA-Schnittstelle erlaubt maximal eine Lese- und Schreibgeschwindigkeit der Daten von 600 MB/s. Bei PCI Express (PCIe) ist ein Durchsatz zwischen 700 MB/s und 3 GB/s möglich. Festplatten mit SAS-Schnittstelle erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 6 GB/s – SAS ist vor allem eine Technologie für Profi-Systeme, bei denen Dutzende von Festplatten zusammengeschaltet werden.
Das für deinen Bedarf passende Gerät
Nicht jeder Anwender benötigt eine HDD oder SSD der Extraklasse. Je nach angepeiltem Einsatzbereich haben die Hersteller für verschiedene Zielgruppen verschiedene Modelle im Angebot.
Surfen und Benutzen von Office-Software
Der Großteil der Anwender nutzt den PC oder das Notebook für alltägliche Arbeiten mit Office-Anwendungen und zum Surfen im Internet. Hier reichen klassische HDDsoder SSDs im 2,5-Zoll-Format aus. Der Preis steigt mit der Kapazität. HDD-Modelle mit SATA und 500 GB gibt es zum Beispiel ab 35 €, 128-GB-SSDs mit SATA-Schnittstelle sind ab etwa 50 € zu haben, 256-GB-Modelle gibt es für etwa 80 €.
Speichern großer Datenmengen
Sammelst du Videos oder Fotos, kommen schnell erhebliche Datenmengen zusammen. Besonders Full-HD- oder UHD-Material belastet mit Größen von 30 bis 60 GB schnell den internen Speicher. Ratsam sind daher Festplatten mit einer Kapazität von mindestens 1 TB. Der Preis einer 1-TB-HDD beginnt bei etwa 40 €, für eine SSD im 2,5-Zoll-Format und 1 TB sind rund 350 € fällig.
Verarbeiten von umfangreichen Daten
Spiele-Fans oder Personen, die regelmäßig Videos bearbeiten, sollten bei einer Festplatte neben einer großen Speicherkapazität auch auf die Leseraten achten. Für sie empfehlen sich SSD-M.2-Laufwerke, die per SATA angebunden werden und eine Leserate von etwa 550 MB/s aufweisen. Eine entsprechende 256-GB-Version ist für rund 150 € verfügbar. Arbeitest du mit grafikintensiven Anwendungen oder brauchst besonders schnellen Zugriff auf große Datenmengen, solltest du eine SSD in Form einer PCI-Express-Steckkarte wählen. 256-GB-Karten mit einer Leserate von mehr als 900 MB/s gibt es ab 200 €, die Preise von Hochleistungs-SSDs (2 TB, 3.500 MB/s) liegen bei etwa 1.200 €.
Fazit: Eine wichtige Komponente im Computer
Auf einer internen Festplatte werden Bilder, Videos, Dokumente sowie Software und natürlich das Betriebssystem abgelegt. Sie ist im Gehäuse des Computers fest verbaut. Neben magnetischen HDDs und SSDs, die mit elektrischen Landungen arbeiten, gibt es auch hybride Mischformen. Die Entscheidung für die richtige Festplatte ist immer vom Einsatzzweck abhängig:
- Für Anwender, die ihren Computer für alltägliche Arbeiten mit Office-Anwendungen und zum Surfen im Internet nutzen, reicht eine klassische HDD mit 500 GB Kapazität oder eine SSD der Einstiegsklasse mit 256 GB. Dafür sind zwischen 35 € und 80 € zu zahlen.
- Wer den PC vorwiegend für das Sammeln von Videos oder Fotos nutzt, sollte Festplatten mit einer Kapazität ab 1 TB ins Auge fassen. Eine 1-TB-HDD bekommst du ab 40 €, während für eine entsprechend große SSD im 2,5-Zoll-Format rund 350 € fällig werden,
- Für Gamer und die regelmäßige Bild- und Videobearbeitung eignen sich SSD-Laufwerke im M.2-Format mit SATA- oder PCIe-Schnittstelle. Die Anwender profitieren hier auch von einer hohen Leserate von mindestens 550 beziehungsweise 900 MB/s. 256 GB große Exemplare gibt es für etwa 150 € (SATA) respektive 200 € (PCIe).