Kaufberatung Soundbars
Raumklang mit nur einem Lautsprecher
Mit Soundbars holst du aus nur einem kompakten Lautsprecher Raumklang heraus. In diesem Ratgeber erfährst du, worauf du beim Kauf achten solltest, wie sich die angebotenen Modelle unterscheiden und welches Modell das richtige für dich ist.
Inhaltsverzeichnis
> Warum sollte ich zu einer Soundbar greifen?
> In welchen Ausführungen bekomme ich Soundbars?
> Worauf kommt es bei schlanken Heimkino-Boxen an?
> Wie finde ich die richtige Soundbar für mein Heimkino?
> Wo und wie sollte ich meine Soundbar platzieren?
Warum sollte ich zu einer Soundbar greifen?
- Dank des integrierten Verstärkers und des größeren Resonanzraums bietet eine Soundbar gegenüber TV-Lautsprechern druckvolleren Klang in höherer Lautstärke.
- Durch eine ausgeklügelte Verteilung der Lautsprecher-Chassis und digitale Signalverarbeitung kommt die Illusion mehrerer entfernt aufgestellter Boxen auf.
- Eine Soundbar braucht nicht viel Platz und du kannst sie einfach mit TV-Gerät oder Verstärker verbinden.
- Der Lautsprecher ist flach und lang, sodass er vor oder unter dem Fernseher aufgestellt werden kann, ohne den Blick aufs Bild zu verstellen.
- Du benötigst keine Kabel zu weiteren frontalen oder rückwärtigen Lautsprechern.
- Die meisten Soundbars bieten ähnliche Funktionen wie AV-Receiver mit verschiedenen Raumklang-Programmen, Stereosound und Anschlüssen für mehrere Zuspieler.
In welchen Ausführungen bekomme ich Soundbars?
Stereo-Soundbars
Eine Stereo-Soundbar vereint zwei Lautsprecher in einem Gehäuse und ersetzt somit ein Paar Stereoboxen. Diese Variante eignet sich als Wiedergabegerät für eine kleine Stereoanlage oder als Ersatz für TV-Lautsprecher. Das Kürzel 2.0 in der Produktbeschreibung verweist auf eine Stereo-Soundbar ohne internen oder externen Subwoofer.
Lautsprecher-Kombis mit Subwoofer
Aufgrund der kompakten Bauweise einer Soundbar reicht das Klangspektrum nicht so tief wie bei großen Lautsprechern. Für satte Bässe gibt es 2.1-Soundbars mit separatem Subwoofer. Dessen großvolumiges Gehäuse sorgt für eine druckvolle Tiefton-Wiedergabe.
Tipp: Viele Hersteller bezeichnen auch Soundbars mit eingebautem Tiefton-Lautsprecher als 2.1-Systeme, obwohl kein externer Subwoofer im Lieferumfang enthalten ist.
3.1-, 5.1-, 7.1- und 9.1-Surround-Modelle
- Surround-Soundbars sind oft mit mehreren kompakten Lautsprechern (Chassis) ausgestattet, die den Schall in verschiedene Richtungen abstrahlen.
- Somit nutzen sie Seiten- und Rückwände eines Raums als Reflexionsfläche für die Schallwellen. In Verbindung mit aufwendiger digitaler Signalverarbeitung entsteht dadurch ein realistisch wirkender Raumklang.
- 3.1-Soundbars simulieren eine Lautsprecher-Konfiguration aus zwei Front-Boxen, einem Center-Lautsprecher und einem Subwoofer.
- 5.1-Systeme bilden ein komplettes Surround-Set aus Front-, Center-, Rück- und Tiefton-Lautsprechern nach.
- 7.1-Modelle fügen der 5.1-Variante noch zwei weitere virtuelle Lautsprecher mit seitlicher Positionierung hinzu.
- 9.1-Soundbars ergänzen die 7.1-Konfiguration um zwei virtuelle Hochtöner oberhalb der beiden Frontlautsprecher.
Sounddecks
Manche Modelle verfügen über deutlich tiefere Gehäuse als Standard-Soundbars. Sie werden als Sounddeck bezeichnet und du kannst deinen Fernseher daraufstellen. Wegen des zusätzlichen Resonanzraums durch das größere Gehäuse haben Sounddecks meist einen voluminöseren Klang als schmale Soundbars.
Worauf kommt es bei schlanken Heimkino-Boxen an?
Gehäuseausführung
Die meisten Soundbars stecken in einem länglichen Gehäuse mit einer Breite von bis zu 1 m, aber geringer Höhe und Tiefe. Sie passen deshalb problemlos in ein Regal oder unter den Fernseher. Vor dem Kauf solltest du den freien Platz in deinem TV-Regal ausmessen, damit es nicht zu eng wird.
Traglast bei Sounddecks
Vor dem Kauf eines Sounddecks solltest du seine Abmessungen und vor allem die maximale Traglast prüfen. Achte darauf, dass sie zu Größe und Gewicht deines Fernsehers passen.
Tipp: Viele Anbieter geben die Traglast bezogen auf das durchschnittliche Gewicht von Flachbild-Fernsehern mit verschiedenen Bilddiagonalen an, beispielsweise 42, 55 oder 75 Zoll.
Lautsprecherbestückung
Bei einfacheren Modellen reichen zwei oder drei Lautsprecher-Chassis, um mithilfe digitaler Signalverarbeitung Surround-Effekte aus einem Gehäuse zu zaubern. Surround-Soundbars werden meist als 3.x-, 4.x-, 5.x- oder 7.x-Systeme bezeichnet. Bei reinen Soundbars mit nur einem Gehäuse steht statt des x eine 0, bei Modellen mit integriertem oder externem Subwoofer eine 1.
Externe Surround-Lautsprecher
Einige hochwertige Heimkino-Lösungen kommen mit separaten Boxen für die rückwärtige Aufstellung ins Haus. Diese kleinen Schallwürfel werden kabellos von der Soundbar mit Signalen versorgt. Sind die Surround-Boxen aktiviert, kommen Soundeffekte und atmosphärische Klänge von hinten, was für einen noch realistischeren Raumklang sorgt.
Leistung
- Die Leistung des in die Soundbar eingebauten Verstärkers ist entscheidend für die Beschallung des Raums und die Klangqualität bei hohen Lautstärkepegeln.
- Je nach Preisklasse und Bauart liegt das Leistungsspektrum von Soundbars zwischen 10 und knapp 800 W.
- Bei Systemen mit externen Subwoofern wird oft die kombinierte Gesamtleistung von Soundbar und Subwoofer genannt.
- 10 bis 50 W reichen für kleinere Räume bis etwa 20 qm aus.
- 60 bis 150 W genügen zur Beschallung eines Wohnzimmers von 25 bis 35 qm.
- Modelle mit hoher Verstärkerleistung ab 300 W decken sehr große Räume wie Partykeller ab.
Anschlüsse
- Es ist wichtig, dass die Schnittstellen der Soundbar und des Fernsehers miteinander kompatibel sind.
- An einen USB-Port kannst du externe Festplatten oder USB-Sticks anschließen.
- Ein 3,5-mm-Klinkenanschluss dient zur Übertragung analoger Audiosignale von Smartphones, Tablets und anderen Geräten mit Line-out-Anschluss.
- Über einen optischen Eingang werden digitale Tonsignale von Spielkonsolen und Computern übertragen.
- Ein oder mehrere HDMI-Anschlüsse sind wichtig, wenn du die gleichzeitige digitale Übertragung von Audio- und Videodaten wünschst.
- Mit HDMI-Ports kann die Soundbar auch als komfortable Schaltzentrale zwischen Fernseher und diversen externen Geräten dienen.
Alternative Übertragung
- Viele Soundbars können Sounds drahtlos abspielen.
- Über ein Netzwerkkabel oder per WLAN kannst du Audiosignale aus dem Heimnetzwerk auf der Soundbar wiedergeben.
- Via Bluetooth empfängt die Soundbar drahtlos Musik von Smartphone oder Tablet.
- iPads, iPhones oder Macs können per AirPlay mit einer Soundbar verbunden werden.
- Viele Geräte unterstützen die direkte Übertragung von Songs über Online-Musikportale.
Unterstützte Audioformate
- Soundbars können unterschiedliche Formate decodieren und wiedergeben.
- Sie sollten die klassischen Audioformate AAC, MP3, MP3 pro, OGG, WMA und WAV unterstützen.
- Dazu kommen die gängigen Surround-Formate Dolby Digital, Dolby Virtual Speaker, Dolby TrueHD, DTS und DTS HD.
- Mittlerweile können Soundbars oft auch mit den verbesserten Raumklang-Technologien Dolby Atmos und DTS:X umgehen.
- Möchtest du Musikdateien in hoher Qualität hören, achte auf die Unterstützung von hochauflösenden Audioformaten, also Hi-Res-Audio.
Multiroom
Soundbars mit Multiroom-Unterstützung nehmen Kontakt zu anderen Lautsprechern der gleichen Baureihe im ganzen Haus auf. Auf diese Weise hörst du Musik unabhängig von deinem Aufenthaltsort. Ein weiterer Vorteil von Multiroom-Soundbars: Du kannst kabellose Surround-Lautsprecher oder Subwoofer nachträglich ins System integrieren. Achte darauf, dass die Soundbar zu den restlichen Multiroom-Lautsprechern des gleichen Herstellers passt.
Sprachsteuerung
Moderne Soundbars lassen sich per Sprachsteuerung via Alexa oder Google Assistant steuern. So kannst du auf Zuruf zwischen verschiedenen Quellen wählen, die Lautstärke anpassen oder das Gerät ein- und ausschalten.
Wie finde ich die richtige Soundbar für mein Heimkino?
TV-Lautsprecher für Gelegenheitsnutzer
Möchtest du den Ton des Fernsehers verbessern, greifst du zu einer Stereo-Soundbar (2.0) mit einer Leistung von 10 bis 50 W. Willst du neben dem Fernsehton auch Musik von mobilen Geräten oder vom Computer streamen, wählst du eine Soundbar mit WLAN, Bluetooth und vielen Audioformaten. Diese bekommst du ab rund 75 €, während ein 2.0-System mit Basisfunktionen ab rund 40 € erhältlich ist.
Heimkino-Boxen für Filmliebhaber
Cineasten, die Wert auf guten Raumklang legen, rüsten ihr Heimkinosystem mit einem 2.1-System mit externem Subwoofer auf. Alternativ greifen sie zu einer Soundbar mit Dolby-Atmos- oder DTS:X-Unterstützung. Achte auf viele Anschlüsse, damit du sie mit Zuspielern wie Blu-ray-Player oder Konsole verbinden kannst. Die Preise für 2.1-Systeme beginnen bei knapp 80 €. Soundbars mit Dolby Atmos und/oder DTS:X sind ab 450 € erhältlich, während du Raumklang-Systeme mit externen Surround-Boxen ab 240 € bekommst.
Soundbars für Hi-Fi-Fans
Dir ist neben gutem Filmton auch eine präzise Musikwiedergabe in Stereo wichtig? Dann entscheidest du dich für eine Soundbar mit großer Verstärkerleistung und hochwertiger Chassis-Bestückung, wahlweise mit externem Subwoofer. Ab rund 400 € bekommst du Modelle mit 300 bis 600 W, die auch Hi-Res-Audio wiedergeben können. High-End-Soundbars mit Vollausstattung und über 600 W Gesamtleistung kosten bis 1.600 €.
Wo und wie sollte ich meine Soundbar platzieren?
- Platziere die Soundbar mittig unterhalb des Bildschirms. So korrespondiert der Filmton mit der Position des Fernsehers.
- Bei Modellen mit externem Subwoofer sollte dieser mittig vor der Hörposition aufgestellt werden, etwa auf Höhe der Soundbar.
- Ist dies aus Platzgründen nicht möglich, kannst du den Tieftöner seitlich versetzt aufstellen.
- Stelle das Subwoofer-Gehäuse möglichst nicht hinter Möbelstücken oder zu stark seitlich versetzt auf. Sonst wird der Klang verfälscht oder ungünstig reflektiert.
- Das klangliche Feintuning kann bei vielen Modellen mithilfe eines Equalizers vorgenommen werden.
- Hochwertige Surround-Systeme lassen sich mit Einmessmikrofon und integriertem Messprogramm automatisch einpegeln.