Kaufberatung Longboards
Sportliches Fortbewegungsmittel für ebene Strecken
Endlich spürst du es wieder – dieses Gefühl, wenn die Rollen über den Asphalt gleiten und der Fahrtwind dir ins Gesicht weht. Du nimmst langsam Geschwindigkeit auf und hörst das vertraute Rauschen der Rollen. Davon bekommst du einfach nicht genug. Daher schnappst du dir so oft es geht dein Longboard, denn es eignet sich für längere Fahrten zu Freunden. Dank der langen Standfläche stehst du stabil und ruhig auf dem Brett. Hier erfährst du, was ein Longboard auszeichnet, aus welchen Elementen es besteht und welches Board sich für deinen Fahrstil eignet.
Inhaltsverzeichnis
> Longboards: auf vier Rollen unterwegs durch die Stadt
> Diese verschiedenen Longboards gibt es
> Die Bestandteile eines Longboards
> Longboards für Einsteiger und Profis
> Pushen, lenken, bremsen – Tipps und Tricks für Anfänger
> Fazit: Auf einem Longboard lässig über den Asphalt gleiten
Longboards: auf vier Rollen unterwegs durch die Stadt
Ein Longboard ist ein Brett aus Holz mit zwei Achsen und vier Rollen. Es wird als sportliches Fortbewegungsmittel genutzt, mit dem sich nach einer kurzen Übungsphase auch längere Strecken auf flachen Untergründen zurücklegen lassen.
Ein Longboard ist im Vergleich zu einem Skateboard länger, nämlich zwischen 90 und 150 cm. Die längere und breitere Standfläche erleichtert es dir, die Balance auf dem Brett zu halten. Durch den größeren Achsabstand hast du eine stabilere Straßenlage, das Brett liegt ruhig und wackelt kaum. Besonders längere Fahrten sind dadurch deutlich angenehmer.
Auf dem Skateboard stehen häufig die Tricks im Skatepark, in der Halfpipe oder auf der Straße im Fokus. Das Longboard dient meistens einfach zum Fahren. Da die Rollen weicher und größer sind als beim Skateboard, sind kleine Unebenheiten auf dem Untergrund kein Problem. Außerdem kannst du mit dem Longboard einfacher höhere Geschwindigkeiten erreichen.
Diese verschiedenen Longboards gibt es
Mit einem Longboard lassen sich verschiedene Fahrtechniken ausüben. Hier erfährst du, welches Board sich für welchen Fahrstil eignet.
Cruising-Boards – lange Strecken entspannt genießen
Das typische Cruising-Board kommt dem Bild eines größeren Skateboards nah und eignet sich besonders für Einsteiger und alle, die am liebstenlange Strecken geradeaus fahren wollen. Die Flex ist eher hoch, dadurch werden Unebenheiten ausgeglichen und du kannst leichter die Balance halten.
Carving-Boards
Mit einem Carving-Board gelingen geschmeidige Kurven, sogenannte Turns. Dieser Fahrstil ist auf abschüssigen Strecken beliebt und macht vor allem auf breiten Straßen Spaß. Damit bei engen Turns das Deck nicht die Rollen berührt, es also zu sogenannten Wheelbites kommt, sind diese Stellen meist ausgespart. Carving-Modelle sind flexibel und zeichnen sich durch eine positive Vorspannung aus. Dabei wölbt sich das Brett in der Mitte leicht nach oben und das Kurvenfahren wird leichter.
Dancing-Boards
Dancing beschreibt das „Tanzen" im Sinne von Bewegungen auf dem Deck während der Fahrt. Inspiriert sind die Schritte und Drehungen vom Boardwalking beim Surfen auf einem Board. Um auf dem Deck ausreichend Platz für die Ausführung der Tricks zu haben, sind Dancing-Boards meist zwischen 100 und 120 cm lang. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass Nose und Tail lang und flach sind.
Downhill-Boards
Beim Downhill geht es darum, bei hohen Geschwindigkeiten abschüssige und kurvige Abfahrten zu meistern. Da bei diesem Fahrstil die Gefahr von Wheelbites besteht, sind auch bei Downhill-Modellen die Stellen über den Rollen in der Regel ausgespart.
Downhill-Modelle sind eher steif und dank der sogenannten Drop-through-Konstruktion tiefergelegt. Das bedeutet, dass die Achsen durch das Deck hindurch montiert sind. Dadurch sind das Deck und der Körperschwerpunkt des Fahrers näher am Boden, und die Rollen befinden sich eher neben anstatt unter dem Brett. So bleibt das Board trotz hoher Geschwindigkeiten stabil und die Kurvenlage gut.
Freestyle-Boards
Beim Freestyle- oder Freeride-Longboarding geht es in erster Linie darum, die komplette Breite der Straße zu nutzen und verschiedene Fahrtechniken zu kombinieren. Beim Freestyle werden die Tricks eher im Skatepark ausgeführt, beim Freeride mehr beim Fahren. Um Slides zu erleichtern, haben die meisten Freeride-Boards ein Twin-Tip-Deck, also ein symmetrisches Deck. Außerdem sind sie durch eine Drop-through-Konstruktion tiefergelegt.
Sliding-Boards
Beim Sliden bremst du durch starke Turns, bei denen die Rollen über den Boden reiben. Die Kurven werden so eng gefahren, dass du dabei tief in die Hocke gehst, dich in die Kurve legst und dich vielleicht sogar mit einer Hand am Boden abstützt. Diese Hand stellt dann sozusagen den Drehpunkt dar, um den das Brett kreist.
Tipp: Daher sind beim Sliden die entsprechenden Handschuhe und Handgelenkschoner sehr hilfreich.
Die Bestandteile eines Longboards
Ein Longboard besteht aus vielen verschiedenen Einzelteilen, die zu dem einzigartigen Fahrgefühl beitragen. Hier erfährst du mehr über die einzelnen Elemente.
Das Deck
Als Deck wird das Brett ohne Achsen und Rollen bezeichnet. Dabei gibt es unterschiedliche Flächengrößen und Formen. Die sind wichtig bei der Frage, welchen Fahrstil du bevorzugst. Damit du beim Fahren guten Halt hast, ist die Oberfläche des Decks angeraut.
Nose und Tail
Die vordere Spitze des Brettes wird als Nose bezeichnet (Englisch für „Nase"). Das Ende des Brettes nennt sich Tail (Englisch für „Schwanz"). Auch bei Longboards gibt es Varianten, die wie Skateboards ein nach oben gebogenes Ende haben. Diese sogenannten Kicktails ermöglichen es dir, das Brett anzuheben und schnelle Kurven zu fahren. Einige Modelle haben sogar an beiden Enden des Decks ein Kicktail.
Die Flex
Die Nachgiebigkeit eines Brettes, Flex genannt, richtet sich vor allem nach dem Geschmack und dem Körpergewicht des Fahrers. Je höher die Flex, desto weicher und agiler, aber auch wackeliger das Brett. Härtere Bretter geben dir mehr Standsicherheit und eignen sichfür schnelle Geschwindigkeiten. Während schwere Fahrer eher zu einer niedrigen Flex greifen, vertragen leichte Fahrer eine höhere Flex.
Die Achsen
Die Achsen eines Longboards werden auch Trucks genannt. Grundsätzlich gibt es zwei Achsen-Typen.
- Reverse-King-Pin (RKP): Der King-Pin befindet sich schräg zur Achse, wodurch das Longboard wendiger und leichter zu lenken ist.
- Standard-King-Pin (SKP): Die Achsen sind wie bei einem Skateboard und eignen sich daher für das Cruisen oder für steile Downhill-Fahrten.
Die Kugellager
Jeweils zwei Kugellager sind an den Achsen jeder Rolle befestigt und sorgen dafür, dass die Räder ruckelfrei und geschmeidig über den Asphalt gleiten. Um die Lebensdauer der Kugellager zu verlängern, solltest du sie stets von Sand und Feuchtigkeit befreien und regelmäßig mit Fett schmieren.
Die Rollen
Die Rollen oder auch Wheels eines Longboards sind für Grip und Fahrkomfort verantwortlich. Sie unterscheiden sich in der Größe, der Härte und der Form.
- Größe: Longboard-Rollen sind zwischen 60 und 100 mm groß. Während kleinere Rollen besser beschleunigen und leichter zu kontrollieren sind, bieten dir große Rollen mit einem Durchmesser über 70 mm auch bei hohen Geschwindigkeiten Stabilität.
- Form: Es gibt Rollen mit scharfen und solche mit abgerundeten Kanten. Durch die geringere Auflagefläche bei abgerundeten Rollen lassen sich Slides leichter fahren. Wheels mit scharfen Kanten bieten dir mehr Grip und Stabilität.
- Härte: Der Härtegrad wird mit einer Nummer und einem großen A angegeben. Er reicht von 75 A bis 90 A. Je höher die Nummer, desto härter sind die Rollen. Mit weicheren Rollen genießt du eine bessere Bodenhaftung und mehr Komfort, harte Rollen halten länger und erreichen höhere Geschwindigkeiten. Schwere Fahrer wählen härtere Rollen, leichte weichere.
Zubehör für eine sichere Fahrt
Sicherheit sollte beim Longboarden an erster Stelle stehen. Besonders beim Einüben von Tricks kann es passieren, dass du mal herunterfällst – auch, wenn du schon fortgeschritten bist. Besonders deinen Kopf solltest du daher mit einem Skaterhelm schützen. Weitere Protektoren wie Knieschoner und Ellenbogenschoner schützen auch diese Stellen vor Verletzungen. Beim Boarden solltest du außerdem geschlossene Schuhe wie beispielsweise Sneaker tragen. Sie geben dir Halt und schützen deine Zehen.
Longboards für Einsteiger und Profis
Egal, ob du gerade deine ersten Meter auf einem Longboard zurückgelegt hast oder bereits mit Tricks aufwarten kannst – es gibt Modelle für Einsteiger und für Profis.
Longboards für Einsteiger
Wenn du am Anfang deiner Longboard-Laufbahn erst einmal entspannt durch die Gegend fahren und ein Gefühl für das neue Sportgerät bekommen willst, empfiehlt sich ein Cruising-Board. Eine mittlere Flex sowie weiche, große Rollen mit einem Durchmesser von 70 mm sorgen dafür, dass das Board ruhig auf der Straße liegt und du es gut kontrollieren kannst. Cruising-Boards starten preislich bei circa 40 €.
Auch Dancing-Boards haben ihren Reiz für Anfänger. Durch ihre große Standfläche laufen sie deutlich ruhiger als kleinere Boards und bieten dir als Einsteiger die nötige Stabilität, um sicher geradeaus zu fahren und erste Schrittfolgen auf dem Brett zu üben. Auf einem Drop-through-Deck, bei dem die Achsen durch das Deck hindurch fixiert sind, wie beispielsweise bei Dancing- oder einigen Cruising-Modellen, liegt der Schwerpunkt tiefer. Das empfinden viele Anfänger als angenehm, da sie sich so näher am Boden befinden. Der kürzere Abstand zum Untergrund erleichtert es zudem, durch Abstoßen vom Boden zu beschleunigen. Dancing-Boards sind ab etwa 100 € erhältlich.
Longboards für Fortgeschrittene
Wenn du bereits mit dem Skate- oder Longboarden vertraut bist, eröffnet dir ein Freestyle-Modell durch das Twin-Tip-Deck mehr Spielraum, wenn es darum geht, Slides zu üben und neue Tricks auszuprobieren. Freestyle-Boards starten preislich bei circa 50 €.
Erfahrene Longboarder können mit Downhill-Modellen Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h erreichen. Sobald es bergab geht, nehmen sie sehr schnell Fahrt auf und erfordern beim Kurvenfahren viel Können. Dazu empfehlen sich harte, kleine Wheels. Downhill-Boards sind ab etwa 60 € erhältlich.
Pushen, lenken, bremsen – Tipps und Tricks für Anfänger
Vor den ersten Fahrversuchen solltest du ausprobieren, mit welchem Fuß du am liebsten vorn stehst. Wenn du das herausgefunden hast, kann es losgehen.
Pushen: So bewegst du dich auf einem Longboard fort
Das Pushen bezeichnet beim Longboarden das Beschleunigen. Stell den vorderen Fuß in Fahrtrichtung kurz hinter der vorderen Achse auf. Das Knie ist leicht gebeugt, damit der Körperschwerpunkt über dem Standbein bleibt. Mit dem anderen Fuß rollst du wie beim Laufen von der Ferse bis zum Ballen über den Boden und drückst dich mit dem Vorfuß ab. Stell den Fuß nun so auf das Brett, dass du seitlich zur Fahrtrichtung stehst, und versetze den vorderen Fuß parallel zum hinteren Fuß. Sobald du dich sicher fühlst, probiere, mit dem hinteren Fuß mehrmals hintereinander zu pushen. Erfahrene Longboarder setzen den vorderen Fuß nicht jedes Mal um, sondern stellen ihn direkt etwas schräg zur Fahrtrichtung.
Lenken: So bestimmst du die Richtung
Um zu lenken, gehst du leicht in die Knie und verlagerst dein Gewicht einfach in die Richtung, in die du fahren möchtest. Stehst du beispielsweise mit dem rechten Fuß vorn, verlagerst du das Gewicht auf die Fersen, um nach rechts zu fahren, und auf die Fußballen, um nach links zu fahren.
Bremsen: So kommst du zum Stehen
Zum Bremsen lässt du den Fuß, mit dem du dich abstößt, mit der flachen Sohle über den Bodenschleifen. Die Zehenspitzen zeigen dabei nach vorn. Das Standbein ist weiterhin gebeugt, damit du nicht zur Seite kippst. Probiere das Bremsen zunächst bei langsamem Tempo aus. Steigere das Tempo nach und nach und drück auch mit dem Fuß fester auf den Boden. So kommst du selbst bei höheren Geschwindigkeiten relativ schnell zum Stehen. Alternativ kannst du auch vom Brett springen. Dabei ist es wichtig, eher nach vorn als zur Seite zu springen, damit das Board nicht weiterrollt.
Fazit: Auf einem Longboard lässig über den Asphalt gleiten
Ein Longboard ist mehr als nur ein Brett auf vier Rollen – es dient dir als sportliches Fortbewegungsmittel, du kannst damit aber auch Tricks machen. Durch die lange und breite Standfläche und den größeren Achsabstand hast du einen stabilen Stand und eine ruhige Straßenlage. Je nachdem, ob du das Longboarden gerade erst lernst oder bereits Erfahrung hast, empfiehlt sich eine bestimmte Variante.
- Longboards für Einsteiger: Cruising-Boards eignen sich besonders gut für Einsteiger. Durch die weichen, großen Rollen und ein Deck mit mittlerer Flex stehst du stabil und kannst das Brett gut kontrollieren. Sie sind ab circa 40 € erhältlich. Dancing-Boards sind aufgrund ihrer breiten Standfläche ebenfalls zu empfehlen. Sie kosten um die 100 €.
- Profi-Boards: Erfahrene Longboarder kommen mit einem Freestyle-Board mit Twin-Tip-Deck auf ihre Kosten. Sie kosten um die 50 € und besonders Slides lassen sich damit gut ausüben. Mit einem Downhill-Modell kannst du hohe Geschwindigkeiten fahren und deine Fähigkeiten im Kurvenfahren verbessern. Die Modelle sind ab 60 € erhältlich.