Kaufberatung Schabracken
Unterlage zum Schutz von Pferd und Sattel
Schabracken sind spezielle Satteldecken, die unter dem Sattel auf dem Pferderücken gelegt werden. Früher kam dieser Pferdebedarfsartikel vorwiegend bei festlichen Anlässen zum Einsatz, heute ist er beim Reitsport auch im Alltag verbreitet.
Inhaltsverzeichnis
> Was ist eine Schabracke und wofür brauche ich sie?
> Worauf sollte ich beim Kauf einer Sattelunterlage achten?
> Welche Sattelunterlage ist die richtige für meinen Bedarf?
> Reinigung, Pflege und Nutzung von Schabracken: 8 Tipps
Was ist eine Schabracke und wofür brauche ich sie?
- Gepolsterte Unterlagen für Sättel gehören wie Zaumzeug und Zügel zur erforderlichen Reitausrüstung und bieten Vorteile für Pferd und Sattel. Gängig sind rechteckige Schabracken, die hinten über das Sattelblatt hinausragen.
- Gerät dein Pferd ins Schwitzen, leitet die atmungsaktive Unterlage die Feuchtigkeit vom Fell weg. Darüber hinaus verteilt die Decke die Auflagefläche des Reitsattels. Er scheuert dann nicht und es kommt nicht zu Druckstellen.
- Durch die Schabracke kommt das Leder des Sattels weniger mit Schmutz in Berührung, und der Schweiß des Pferds kann das Material weniger angreifen. Das schützt den Sattel vor Verschleiß.
- Auf der großen Fläche von Schabracken haben Wappen, Namen oder Startnummern Platz. Auf Satteldecken passen diese dagegen nicht: Sie sind an die Form des Sattels angepasst und kleiner als Schabracken. Die Form ist der größte Unterschied zwischen diesen beiden Arten von Unterlagen.
- Schabracken gibt es in vielen Farben und Mustern. Dieses Pferde-Equipment punktet so obendrein als modisches Zubehör und schmückt dein Tier – was mit funktionalen Satteldecken schwieriger ist.
Worauf sollte ich beim Kauf einer Sattelunterlage achten?
Passform
- Die Form der Schabracke richtet sich nach dem Sattel, den du verwendest. Der wiederum hängt von der jeweiligen Disziplin im Pferdesport ab, die du betreibst. Achte auf die Kürzel in der Produktbeschreibung.
- Dressur-Schabracken sind vorn lang und gerade geschnitten. Dadurch passen sie zu Dressursätteln, die besonders lange Sattelblätter haben. Diese Unterlagen für Pferde werden mit den Kürzeln DL, DR oder D bezeichnet.
- Besonders kurze Spring-Schabracken eignen sich für Springsättel und du erkennst sie an den Kürzeln S, SR und SP. Sie sind vorn abgerundet und auf Höhe der Pauschen, also der seitlichen Polsterungen, nach vorn gezogen.
- Vielseitigkeits-Schabracken sind für Vielseitigkeitssättel gemacht und tragen die Kürzel VS, VSS und VSD. Sie sind vorn etwas abgerundet und kürzer als Dressur-Schabracken.
- Bei Vielseitigkeitssätteln kannst du je nach Schwerpunkt alternativ oftmals Dressur- oder Spring-Schabracken unterlegen.
- Seltener findest du die Schabracken-Passformen Pony (P) und Pony-Dressur (PD).
Größe
Schabracken sind in verschiedenen Größen zu haben. Die passende Größe hängt davon ab, was für ein Pferd du hast und wie groß es ist, ähnlich wie bei Fliegenmasken und Hufschuhen. Die kleinste Größe ist Pony oder S, manchmal unter der Abkürzung 1 oder PO zu finden. Danach kommt Vollblut, auch bezeichnet als 2, VB, COB und M. Größer ist Warmblut, das die Bezeichnungen 3, WB, Full oder L hat. Die größte Schabracke ist für Kaltblüter gedacht und heißt 4, KB oder XL.
Material
Schabracken können ebenso wie Pferdedecken aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Wichtig ist primär die Unterseite, weil sie auf dem Pferderücken aufliegt. Wolle und Lammfell weisen Schmutz ab, regulieren Feuchtigkeit und sind von Natur aus atmungsaktiv. Häufig wird Wolle zu festem Filz verarbeitet. Manchmal werden auch künstliche Materialien beigemischt. Robuste Funktionsstoffe aus Kunstfasern wie Polyester oder Hohlfaserflor saugen sich nicht mit Wasser voll, bleiben leicht und trocknen schnell. Baumwolle verhindert Hitzestau, kann aber nass werden. Häufig findest du Kombinationen aus Baumwolle und Polyester, die die Vorteile beider Materialien vereinen.
Tipp: Einige Schabracken sind mit Mesh überzogen, also Polyester-Stoffen mit einer netzartigen Struktur. Diese Modelle ermöglichen eine besonders gute Luftzirkulation.
Stärke
Schabracken sind oft mit Schaumstoff gepolstert und dadurch etwas dicker. So behalten die Sattelunterlagen ihre Form und werfen keine Falten. Sie sind 0,5 bis 1,5 cm dick, hochwertige Varianten auch 2 cm und mehr.
Design
Klassische Schabracken sind schwarz oder weiß. Weiße kommen vorrangig im Dressurreiten zum Einsatz. Beim Springreiten darfst du bei den Unterlagen für Pferde auch buntere Farben verwenden – und kannst sie passend zu deinem Outfit und deinem Reithelm aussuchen. Die Auswahl ist riesig: Neben schlichten, gesteppten Modellen in Blau, Grün oder Grau gibt es auch pink- oder orangefarbene Varianten. Du findest außerdem Schabracken mit abgerundeten Ecken, Mustern oder Aufdrucken, etwa Pferden, Sternchen und Herzen. Zudem gibt es Modelle mit glänzender oder samtartiger Oberfläche.
Taschen
Schabracken zum Wanderreiten sind zusätzlich mit einer oder zwei Taschen ausgerüstet. Bei längeren Touren kannst du dann wichtige Utensilien darin aufbewahren, beispielsweise weitere Reitausrüstung, Leckerlis oder dein Smartphone.
Kombi-Schabracken
Einige Schabracken sind zusätzlich mit einem Pad oder Lammfell ausgestattet, sodass du damit kein eigenständiges Sattelpad mehr brauchst. Das verwendest du normalerweise, wenn der Sattel nicht optimal passt. Mit seinen eingearbeiteten Gel-Pads und Memory-Schaum sorgt es für Ausgleich.
Welche Sattelunterlage ist die richtige für meinen Bedarf?
Anfänger
Du hast gerade erst mit dem Reiten angefangen und bist noch nicht sicher, wie oft du dich deinem neuen Hobby wirklich widmest. Für dich eignet sich eine schlichte, gesteppte Schabracke aus Baumwolle, die du unkompliziert in der Waschmaschine reinigen kannst.
Ambitionierter Hobbyreiter
Reiten gehört zu deinen liebsten Freizeitaktivitäten. Wenn du oft auf deinem Pferd sitzt, kannst du zu einer Schabracke aus atmungsaktivem Funktionsmaterial greifen. Sinnvoll ist ein Mesh-Einsatz, weil damit die Luft besser zirkulieren kann.
Profi
Du bist regelmäßig mit deinem Pferd unterwegs, oft reitest du stundenlang aus. Du greifst zu einer hochwertigen Schabracke aus Lammfell in einer Stärke von 2,5 bis 3 cm. Sie beugt Wundscheuern oder Satteldruck noch besser vor. Diese Modelle bieten oft Extras wie einen anatomischen Aufbau, einen zusätzlichen Kranz aus Lammfell, der den Sattel an Ort und Stelle hält, sowie einen hohen Schnitt des Widerrists.
Reinigung, Pflege und Nutzung von Schabracken: 8 Tipps
- Eine Schabracke liegt dann richtig auf deinem Pferd, wenn sie gerade ist und keine Falten wirft, die zu Druckstellen führen könnten. Es ist wichtig, dass der Sattel komplett auf der Unterlage aufliegt.
- Leg die Schabracke etwas weiter vorn auf den sauberen Pferderücken und schieb sie in Fellrichtung nach hinten in die passende Position. So liegt sie nicht gegen den Strich, das ist angenehmer für das Tier.
- Schabracken werden größtenteils am Sattel befestigt – je nach Modell mit Klettbändern oder Schlaufen an den Gurtstrupfen des Sattels.
- Wenn die Schabracke rutscht, kann es sein, dass der Sattel nicht zu deinem Pferd passt oder nicht richtig sitzt. In diesem Fall helfen Antirutschpads mit Moosgummi.
- Ist die Schabracke nach einem Ritt nass, solltest du sie vom Sattel trennen und aufhängen, damit sie trocknet und auslüftet.
- Reitest du mehrmals pro Woche, solltest du die Sattelunterlage wöchentlich tauschen und waschen. Ansonsten kannst du sie zwischendurch lüften und nur nach jedem fünften bis siebten Einsatz reinigen.
- Wolle und Wollfilz darfst du meist nicht in die Waschmaschine geben, sondern nur ausbürsten. Bei anderen Materialien ist die Maschinenwäsche in der Regel kein Problem. Achte auf die Produktbeschreibung.
- Brauchst du die Sattelunterlage längere Zeit nicht, bewahrst du sie wie anderen Pferdebedarf an einem trockenen, belüfteten Ort auf. Sie sollte dabei sauber sein und nicht in einer Plastikverpackung stecken.