Kaufberatung Snowboarding
Auf einem Board durch den Tiefschnee fahren
Gerade noch hat der Schnee unmittelbar vor deinen Augen unter strahlend blauem Himmel geglitzert. Nun rieselt er dir angenehm um die Nase, während du beinahe schwerelos weite Bahnen Richtung Tal ziehst. Snowboarding schenkt dir Freiheit – und die Wahl. Denn natürlich legst du dich nicht zwingend auf den Freeride im Tiefschnee fest. Ebenso gut kannst du zum Freestyle in den Funpark aufbrechen oder dich auf der Piste ausleben. Immer dabei: die passende Ausrüstung. Dieser Kaufberater erklärt dir, wie du dich für deinen nächsten Snowboarding-Trip ausstattest. Als Anfänger, als Fortgeschrittener oder als Profi.
Inhaltsverzeichnis
> Freihändig auf der Piste mit stabilen Boards und warmen Outfits
> Mit passender Ausrüstung zum Snowboarding in die Berge
> Was ist bei der Snowboard-Ausstattung wichtig?
> Welches Snowboard und welches Zubehör passt zu deinem Level?
> Fazit: Die richtigen Boards und Boots für den coolen Wintersport
Freihändig auf der Piste mit stabilen Boards und warmen Outfits
Durch den Schnee zu gleiten, dabei etwas Powder aufzuwirbeln, um wenig später in der Luft zu stehen – diese Kombination aus Adrenalin und Vielseitigkeit macht das Snowboarding aus. Egal ob du sportlich oder eher gemütlich unterwegs bist – du brauchst keine Skistöcke und vereinst Elemente aus den Sportarten Skateboarden, Wellenreiten, Windsurfen und Skifahren. Für jedes Terrain und für jede Leistungsstufe gibt es passende Boards und Boots. Snowboardjacken halten auch bei Minusgraden warm, während Snowboardhandschuhe nicht nur gegen Kälte und Nässe schützen, sondern mit Verstärkungen die Handgelenke schonen. Schutz liefern Helm und Rückenpanzer.
Mit passender Ausrüstung zum Snowboarding in die Berge
Dass du Board und Boots brauchst, versteht sich von selbst. Dazu kommt vom Helm bis zu Jacke und Hose das entsprechende Equipment. Hier liest du, wie du dich für deinen Snowboarding-Ausflug ausrüsten solltest:
Snowboards
Kürzere Bretter erhöhen die Drehmöglichkeiten, längere Snowboards laufen stabiler und schwimmen im Tiefschnee intensiver auf. Zudem gibt es verschiedene Härten, ausgedrückt in „Flex“. Dessen Skala reicht von 1 (ganz weich) bis 10 (sehr hart). Weichere Bretter verzeihen eher Fahrfehler und erlauben dazu Tricks. Wichtig ist außerdem die Form der Enden (Fachjargon „Tips“): Bei „True Twin Tip“-Snowboards sind beide identisch nach oben gebogen, sodass du in beide Richtungen fahren kannst. Beim „Directional Twin“ wird eine Fahrtrichtung empfohlen, während „Directional Tappered“-Bretter wegen ihrer Verjüngung zum einen Ende hin nur eine Richtung erlauben. Snowboards gibt es ab 250 €.
Snowboardboots
Auch mit der Beschaffenheit der Snowboardschuhe kannst du das Fahrverhalten unmittelbar beeinflussen. Einen Hebel bietet dir dabei die in zehn Grade eingeteilte Härte. Weichere Boots (Härtegrad 1–4) federn Stöße intensiver ab, schonen die Schienbeine und erleichtern das Drehen. Etwas bessere Allround-Fähigkeit dank zusätzlichem Halt bieten mittelharte Modelle (4–7), während steife Boots (7–10) die Kontrolle bei hohen Geschwindigkeiten erhöhen und die Kraftübertragung erleichtern. Schnüren kannst du deine Snowboardschuhe entweder normal oder per Speed Lacing oder BOA-System. Letzteres erleichtert die Schnürung mittels an einem Drehverschluss befestigter Seile. Für mehr Komfort gibt es Boots mit zusätzlicher Dämpfung. Die Preise für Snowboardschuhe starten bei 100 €.
Snowboardjacken
Snowboardjacken sind so weit geschnitten, dass du dich auf dem Brett entspannt bewegen kannst und dich während der Sprünge nicht eingeschränkt fühlst. Zudem bieten sie im Hosenbundbereich einen Schneefang. Achte beim Kauf darauf, ob sie wasserfest oder wasserabweisend ist. Variante Nummer zwei schützt dich komplett vor eindringender Feuchtigkeit. Da der Ritt durch Gelände oder Halfpipe durchaus die Physis beansprucht, sollte deine Jacke auch atmungsaktiv sein und gleichzeitig Wind abhalten. Entsprechende Exemplare sind ab 80 € erhältlich.
Tipp: Um jederzeit auf sich verändernde Wetterverhältnisse reagieren zu können, bietet sich der Zwiebellook aus Funktionsunterwäsche, Shirt, Hoodie und Jacke an.
Snowboardhosen
Entscheidend ist neben wasserabweisenden, atmungsaktiven Funktionsmaterialien für deine Snowboardhose vor allem der Schnitt. Für Drehungen, Turns und Sprünge brauchst du Bewegungsfreiheit, weshalb diese Hosen weit geschnitten sind. Außerdem kannst du sie am unteren Ende am Boot einhaken und so verhindern, dass im Tiefschnee oder bei einem Sturz Schnee eindringt. Unangenehmes Rutschen verhinderst du entweder durch einen Gürtel am Bund oder mittels elastischer Hosenträger, die deine Bewegungen jederzeit mitmachen, aber die Hose dennoch fixieren. Solche Hosen kosten ab 50 €. Zusätzlich trägst du eine lange Funktionsunterhose sowie Snowboardsocken, die die Füße wärmen.
Snowboardhandschuhe
Grundsätzlich haben Snowboardhandschuhe die gleichen Eigenschaft wie ihre Pendants bei den Skifahrern: Sie schützen vor Feuchtigkeit und Kälte. Prüfe in den Herstellerangaben aber immer, bis zu welcher Temperaturgrenze die Handschuhe Kälte trotzen. Du kannst auch Varianten mit zusätzlich verstärkten Handgelenken wählen, die bei Stürzen mehr Schutz bieten. Außerdem gibt es Modelle mit speziellem Material an Daumen und Zeigefinger. Damit kannst du dein Smartphone bedienen, ohne die Handschuhe auszuziehen. Handschuhe für Snowboarder sind ab 20 € zu haben.
Snowboardbrille
Es geht nicht nur um den Schutz gegen Kälte, Schnee oder vor der Sonne: Snowboardbrillen schärfen zudem die Kontraste im Schnee. Neben Allroundmodellen gibt es Brillen für schlechteres Wetter, mit deren Hilfe du die Konturen besser erkennst. Polarisierte Gläser helfen dabei ebenfalls. Für alle Eventualitäten rüstet du dich mit einer Snowboardbrille mit Wechselgläsern aus. Achte außerdem auf die Lichtdurchlässigkeit. Die zieht sich von kaum lichtdurchlässig bis zu 80 %. Photochromatische Brillen ändern ihre Tönung automatisch und passen sich so den Lichtbedingungen an. Eine Doppelverglasung wirkt dem Beschlagen der Gläser entgegen. Die Preise für solche Brillen beginnen bei 15 €.
Schutzausrüstung
Ein Skihelm ist sowohl auf der Piste als auch im Backcountry oder Funpark längst Pflicht. Die Snowboardvariante zieht sich hinten dabei weiter nach unten und schützt damit den Hinterkopf. Zudem gibt es ein herausnehmbares Innenleben, das für zusätzliche Wärme sorgt und die Ohren schützt. Achte zudem darauf, dass dein Helm in Sachen Größe auch zu deiner Brille passt. Bei einigen Modellen ist sie sogar bereits integriert. Die Wirbelsäule schützt du mithilfe eines ergonomischen Rückenpanzers. Helm und Rückenprotektor kosten jeweils ab 40 €.
Was ist bei der Snowboard-Ausstattung wichtig?
Du kannst dich für nahezu jede Bedingung wappnen. Auf dein eigenes Können sowie deine physischen Voraussetzungen solltest du dabei natürlich in jedem Fall achten. Hier liest du, wonach du dir dein Snowboarding-Equipment zusammenstellst:
Terrain
Freeride, Freestyle, All-Mountain: drei Snowboarding-Bereiche, drei Anforderungen, drei Boardtypen. Im Funpark nutzt du ein eher kurzes, weiches Brett und dazu weichere Boots. Im Hinterland brauchst du robustere, mehr Support liefernde Snowboard-Schuhe, beim Brett dazu mehr Länge und Breite, um auf dem Tiefschnee aufzuschwimmen. Möchtest du dich nicht auf ein Terrain festlegen, vereint ein All-Mountain-Board alle Eigenschaften.
Schuhgröße
Drücken sollte bei einem Snowboarding-Trip natürlich nichts, dennoch soll der Schuh für Halt und Boardkontrolle exakt sitzen. Miss deine Füße daher ab und vergleiche sie mit den Zentimeterangaben der Hersteller. Da sich der Schaum des Innenschuhs zusehends deinem Fuß anpasst, darf der Boot beim Probieren ruhig fest sitzen. Gleichzeitig entscheidet die Schuhgröße mit über die Boardbreite. Damit deine Zehenspitzen nicht seitlich am Brettrand überstehen und im Schnee stecken bleiben, solltest du ab Schuhgröße 44 über ein breiteres Wide Board nachdenken.
Körpergröße und Gewicht
Die Faustregel ist so simpel wie dehnbar: Grundsätzlich sollte dir dein Snowboard ungefähr bis ans Kinn reichen. Für mehr Drehfreude kannst du es auch etwas kürzer, für mehr Auftrieb im Tiefschnee länger wählen. Gleichzeitig beeinflusst dein Körpergewicht die Länge. Wiegst du bei 1,50 bis 1,60 m zwischen 50 und 60 kg, sollte dein Board zwischen 135 und 140 cm lang sein. Ab 1,75 m und 70 kg benötigst du mindestens 155 cm. Kinder unter 1,45 m und 40 kg stellen sich auf ein maximal 125 cm langes Brett. Außerdem gilt: Je schwerer du bist, desto steifer und härter soll das Snowboard sein.
Snowboardprofil
Snowboards haben unterschiedliche Profile, die sich unmittelbar auf die Fahreigenschaften auswirken. Gängig ist das Rocker-Profil, bei dem das Brett flach aufliegt, jedoch etwas stärker aufgebogene Enden hat. Es verzeiht mehr Fehler und erleichtert das Drehen. Ein Camber-Board hat eine Welle im Zentrum und eignet sich daher für das Carving sowie Sprünge und die Pipe, während ein Flat-Brett noch flacher aufliegt als das Rocker und daher mehr Kanten-Grip erlaubt.
Welches Snowboard und welches Zubehör passt zu deinem Level?
Das bereitwillig drehende Board inklusive Boots, die die Fahrdynamik unterstützen? Als Anfänger gern genommen. Aber was noch? Und wie sieht die Snowboarding-Ausrüstung für Fortgeschrittene und Profis aus? Hier erfährst du mehr:
Ausstattung für Anfänger
Der Einstieg in die Welt des Snowboardens beginnt mit einem kurzen All-Mountain-Board mit „Directional Twin“-Shape und Rocker-Profil, das rund 25 cm weniger misst als du. Dazu sollte es möglichst weich sein und einen Flex zwischen 1 und 4 haben. Auch deine Boots orientieren sich eher in Richtung weiche Seite. So sind sie einerseits bequem, andererseits erlauben sie dir, dich weiter über die Zehen zu beugen, was die Boardkontrolle erhöht. Pack dich dazu immer warm ein und trage einen Helm. Ein Allwetterskibrille solltest du ebenfalls dabeihaben. Damit kommst du auf einen Gesamtpreis von mindestens 550 €.
Boards für Fortgeschrittene
Wenn du schon länger sicher auf dem Brett stehst, passt du es langsam an dein bevorzugtes Terrain an. Das mittelharte All-Mountain-Board (Flex 4–7) erlaubt dir weiter alles, spezialisieren kannst du dich mithilfe eines einfach drehbaren, weichen Freestyle- oder Freeride-Boards mit gutem Auftrieb. Deine Boots sollten steifer ausfallen und dir gleichzeitig alle Möglichkeiten offen halten. Ein All-Mountain-Boot passt daher gut zur wasserfesten Jacke und Snowboardhose. Zu Helm und Brille gesellt sich gerade bei ersten Funparkversuchen der Rückenprotektor. Auch an den Gelenken verstärkte Handschuhe streifst du über. Damit bist du bei Gesamtkosten von mindestens 700 €.
Snowboard-Set für Profis
Brichst du in die Berge auf, kennst du dein Ziel genau. Die Piste besuchst du nur im Ausnahmefall, stattdessen legst du dich auf den Freeride oder den Park fest. Entsprechend packst du das passende Board mit hohem Flex (7–10) ein. Ein steifes und langes Hybrid-Rocker für das Hinterland, ein weicheres und kürzeres (Hybrid-)Camber mit „True Twin“-Shape für Rails, Halfpipe und Kicker. Dazu eher weiche Schuhe mit stoßdämpfenden Materialien an Ferse, Fußbett und Sohle. Brillengläser, die sich entweder den Bedingungen anpassen oder auswechselbar sind, gehören wie Helm und Rückenprotektor zur Grundausstattung. Eine solche Ausrüstung kostet ab 800 € aufwärts.
Fazit: Die richtigen Boards und Boots für den coolen Wintersport
Snowboarden ist eine lässige Sportart, bei der du gemütlich den Berg hinunterfahren, aber auch coole Kunststücke zeigen kannst. Mit dem passenden Equipment kommst du auf der Piste, im Tiefschnee und in der Halfpipe gut zurecht. Wenn du dich für deinen Snowboarding-Trip ausrüstest, kommt es vor allem auf dein Können an:
- Erste Versuche unternimmst du auf einem möglichst weichen All-Mountain-Board und in weicheren Boots. Dazu kommen neben Helm, Snowboardjacke und -hose die Allwetterbrille sowie die passenden Handschuhe. Macht zusammen mindestens 550 € an Kosten.
- Mit etwas mehr Erfahrung gewinnt dein Board an Härte. Zudem kannst du es exakt auf Freestyle oder Freeride zuschneiden und nutzt daher festere Boots. Den Rückenprotektor packst du neben den verstärkten Handschuhen und dem Helm ebenfalls ein. Damit bist du bei einem Gesamtpreis von mehr als 700 €.
- Als Spezialist wählst du entweder das Freeride- oder das Freestylebrett und passt auch das Profil an. Außerdem hast du anpassbare Brillengläser, zudem Helm sowie Rückenprotektor und passende Kleidung wie Jacke, Hose und verstärkte Handschuhe. Das alles gibt es ab mindestens 800 €.