Kaufberatung Mikroskope
Die kleinsten Details der Welt im Großen studieren
Mit Mikroskopen kannst du Objekte oder Kleinstlebewesen stark vergrößern und bis in kleinste Strukturen betrachten. Lichtmikroskope für Schüler nutzen dabei die Lichtbrechung an Glaslinsen.
Inhaltsverzeichnis
> Was ist ein Mikroskop und woraus besteht es?
> Welche Arten von Mikroskopen gibt es? Was zeichnet sie aus?
> Auf welche Punkte sollte ich beim Kauf von Mikroskopen achten?
> 10 Tipps: Wie mikroskopiere ich richtig?
Was ist ein Mikroskop und woraus besteht es?
- Mit einem Mikroskop lassen sich Objekte und kleinste Strukturen, die mit bloßem Auge nicht zu sehen sind, vergrößern. So kannst du sogar Bakterien sichtbar machen – mit 1.000-facher Vergrößerung.
- Der Aufbau der optischen Geräte besteht aus zwei Linsensystemen: Objektiv und Okular. Beide ermöglichen dem Verwender eine x-fache Vergrößerung.
- Das Mikroskop-Objektiv erzeugt ein vergrößertes, seitenverkehrtes Zwischenbild von dem beleuchteten Präparat.
- Durch das Mikroskop-Okular lässt sich das Bild richtig herum und noch einmal vergrößert betrachten.
- USB-Okulare kannst du an einen Computer oder ein Notebook anschließen und das Bild der Probe am Bildschirm studieren.
- Bei Dunkelfeldmikroskopen heben sich die Objekte vor einem dunklen Hintergrund hell ab, was den Kontrast verbessert.
Welche Arten von Mikroskopen gibt es? Was zeichnet sie aus?
Durchlichtmikroskope
Bei einem Durchlichtmikroskop wird das Objekt auf einem Träger zwischen der Lichtquelle und der Optik platziert. Damit die Durchleuchtung funktioniert, sollte das Präparat lichtdurchlässig oder flüssig sein. Dafür werden Objekte sehr dünn aufgeschnitten bzw. aufgestrichen und gegebenenfalls eingefärbt, damit kontrastarme Strukturen besser zu erkennen sind.
Auflichtmikroskope
Diese Art von Geräten beleuchtet die Probe auf dem Mikroskop-Objektträger nicht von unten, sondern von oben. Dadurch lassen sich undurchsichtige Gegenstände und kleine Insekten studieren. Auflichtmikroskope eignen sich nur für eine bis zu 100-fache Vergrößerung. Es gibt auch Modelle, die Auf- und Durchlichtmikroskopie kombinieren.
Stereomikroskope
Diese Mikroskope verwenden zwei Objektive, um das Objekt aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten zu können. Dadurch entsteht ein dreidimensionaler Eindruck und feinste Strukturen und Details werden genau erkennbar. Die Tiefenwahrnehmung erlaubt es, Arbeiten unter dem Mikroskop vorzunehmen, etwa an Elektronikbauteilen.
Digitalmikroskope
Bei einem digitalen Mikroskop betrachtest du das Objekt nicht durch das Okular, sondern auf einem LCD-Display oder HDMI-Monitor. Dadurch lässt es sich von mehreren Personen gleichzeitig studieren und einfach aufnehmen. Das Display ist entweder direkt am Mikroskop angebracht oder extern per USB-Kabel anschließbar. Ein SD-Karteneinschub ermöglicht dir das Abspeichern von Fotos und Filmsequenzen auf microSD-Karten.
Tipp: Nimm eine kleine Wasserprobe und speichere die Beobachtungen als Filmsequenz auf deinem Computer ab. Du wirst staunen, was sich dort alles bewegt.
USB-Mikroskope
Die kleinen Digitalmikroskope nehmen das Objekt mit einer Digitalkamera auf und senden das Bild per USB-Kabel an einen PC, ein Tablet oder ein Smartphone. In dem taschenlampenähnlichen Gehäuse sind mehrere helle LEDs für die Auflichtmikroskopie angebracht. Ein Stativ sorgt für wackelfreie Bilder.
Taschen- oder Handmikroskope
Die handlichen Mikroskope sind für unterwegs gedacht, um bei Exkursionen in der Natur Pflanzen, Insekten, Steine oder Wasserproben zu betrachten. Auch Briefmarken-, Schmuck- und Münzsammler greifen gerne zu dieser Art von Mikroskopen.
Tipp: Möchtest du nicht nur kleine Dinge ganz nah sehen, sondern auch weit entfernte? Dann hol dir die Sterne und den Mond mit einem Teleskop ins eigene Haus. Es gibt auch Teleskop-Mikroskop-Kombinationen und 2-in-1-Sets.
Auf welche Punkte sollte ich beim Kauf von Mikroskopen achten?
Vergrößerung
Objektive bieten je nach Modell eine 4- bis 100-fache Vergrößerung, Okulare in der Regel eine 10-fache Vergrößerung. Multiplizierst du die beiden Werte, ergibt sich die Gesamtvergrößerung. Ein 40-faches Objektiv und ein 10-faches Okular ermöglichen insgesamt also eine Vergrößerung von 400. Welche Vergrößerung du brauchst, hängt von der Probe ab:
- Briefmarken, Münzen, Steine: 10- bis 40-fache Vergrößerung
- Insekten, Insektenlarven: 10- bis 40-fache Vergrößerung
- Pflanzenzellen: 40- bis 80-fache Vergrößerung
- Einzeller (Amöben, Pantoffeltierchen): 100- bis 200-fache Vergrößerung
- Pilze, Pollen, Blut: 400-fache Vergrößerung
- Bakterien, Chromosomen: 1.000-fache Vergrößerung
Zahl der Okulare
Als Mikroskop für Schüler und Kinder genügen Modelle mit einem Okular (Monokularmikroskope). Du siehst mit einem Auge durch die Linse am Tubus, das andere deckst du ab. Ein praktisches Hilfsmittel hierfür sind Augenmuscheln, die es als Zubehör zu kaufen gibt. Als Mikroskop für beide Augen sind Binokularmikroskope (mit zwei Linsen) die richtige Wahl. Sie ermöglichen durch das natürliche Sehverhalten ein entspanntes und längeres Arbeiten am Mikroskop. Bei Trinokularmikroskopen dient ein drittes Okular dem Anschluss einer Kamera, um Fotos oder Videos aufzunehmen.
Objekttisch
Ein Kreuztisch hat den Vorteil, dass du den Objektträger millimetergenau verschieben und so eine bestimmte Position gut wiederfinden kannst. Auch lässt sich das Präparat schnell absuchen, um beispielsweise Mikroorganismen im Wasser zu folgen.
Mikroskop-Zubehör
Damit du oder dein Kind mit dem Mikroskopieren gleich loslegen kann, kaufst du zusammen mit dem Mikroskop auch gleich ein Set mit Fertigpräparaten. Weiteres Zubehör gibt es in Form von Objektträgern, Deckgläsern, Pinzetten, Rasierklingen und Immersionsflüssigkeit.
10 Tipps: Wie mikroskopiere ich richtig?
- Heb das Mikroskop nie am Tubus an, sondern transportiere es immer am Stativ. Sichere insbesondere große Geräte immer, indem du die andere Hand unter den Standfuß legst.
- Sorge für einen sicheren, möglichst ebenen Stand auf einem Schreibtisch oder einer Arbeitsplatte.
- Schalte die Beleuchtung ein und schieb den Objekttisch ganz nach unten. Leg dann den Objektträger ein.
- Wähle zunächst die geringste Vergrößerung, um dir einen Überblick über die Probe zu verschaffen.
- Für die genaue Betrachtung einer bestimmten Stelle wählst du eine zunehmend feinere Einstellung.
- Stell das Bild scharf, indem du den Objekttisch mit dem Grobtrieb nach oben bewegst und mit dem Feintrieb nachjustierst.
- Vergiss nach dem Mikroskopieren nicht, den Objekttisch wieder ganz nach unten zu drehen. So kannst du Kontaktschäden an Linse und Präparat vorbeugen.
- Entnimm das Präparat und beschrifte es gegebenenfalls.
- Schalte die Beleuchtung aus und deck das Gerät mit einer Schutzhülle ab, um das Linsensystem zu schützen.
- Vermeide es, die Linse zu berühren, und reinige sie bei Verschmutzung vorsichtig mit einem Wattestäbchen und einem speziellen Reinigungsmittel.