Sonntagabend ist Sofazeit – und wer weiß, vielleicht war der letzte Krimi so spannend, dass du vor lauter Mitfiebern gar nicht mitbekommen hast, dass der Rotwein übergeschwappt ist und die Schokolade unschöne Flecken auf den Sofapolstern hinterlassen hat? Alles kein Drama: Es gibt ein paar einfache Hausmittel, mit denen sich Textilien, Kissen und Polster schnell reinigen lassen. Dein Sofa ist frei von Flecken? Dann geh mal ganz nah ran und schnuppere an den Polstern: Das hat auch schon mal besser gerochen, oder? Also dann: Los geht’s mit der Mission „Sofa reinigen“.
Die besten Hausmittel für die Sofareinigung
Dein Sofa zu reinigen, es aufzufrischen und von Flecken, Schmutz und Staub zu befreien, ist leichter als gedacht: Wichtig ist eigentlich nur, dass du für jedes Sofa und jeden Fleck die passenden Reinigungsmittel verwendest – und dass du vorher an einer unauffälligen Stelle testest, ob und wie der Bezug reagiert. Am besten, du gönnst deinen Polstermöbeln eine Schönheitskur bei Tageslicht, dann kannst du eventuelle Unterschiede vor und nach der Reinigung besser feststellen.
Hausmittel, die fast jeden Fleck aus deinem Sofa entfernen
Hausmittel haben viele Vorteile: Sie sind preiswerter und umweltfreundlicher als chemische Reiniger aus dem Drogeriemarkt, und du hast sie oft schon zuhause im Vorratsschrank.
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Natron: geeignet für die Reinigung von Stoffpolstern, neutralisiert Gerüche, wirkt desinfizierend und keimabtötend und ist wirksam gegen Schmutz und Flecken.
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Spülmittel: geeignet für die Reinigung von Kunstleder – nicht nur in der Küche, sondern auch auf Kunst- und Textilleder. Mit Wasser verdünnt, bringt Spülmittel frischen Glanz und Sauberkeit.
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Essigessenz: für den Einsatz als Lösung mit Wasser geeignet – die enthaltene Säure löst Flecken ganz einfach auf. Altersmüde Stoffbezüge werden durch Abreiben mit Essigwasser aufgefrischt, ein Spritzer Essig im Wasser genügt. Auch Lederbezüge glänzen mit einer Essigwasser-Politur wieder wie neu.
Umweltbewusst reinigen mit selbstgemachten Hausmitteln
Wer Hausmittel verwendet, um seine Couch zu reinigen, der tut der Umwelt und auch sich selbst einen Gefallen: Denn die natürlichen Inhaltsstoffe und ätherischen Öle bringen eine frische Note mit und sind sanft zur Nase und den Atemwegen. Bei selbst angemischten Hausmitteln für die Sofareinigung weißt du außerdem genau, was du in den Händen hältst. Wusstest du zum Beispiel, dass eine Natronpaste Rotweinflecken entfernt, oder dass Leinöl eine hervorragende Lederpflege für Polstermöbel ergibt? Gehe beim Anmischen deiner Hausmittel am besten nach dem Motto „So wenig wie möglich, so viel wie nötig“ vor. Denke auch daran: Wenn du umweltbewusst sein möchtest, dann dosiere deine Reinigungsmittel sparsam und setze auf ein gutes Putztuch, das waschbar ist und sich viele Male wiederverwenden lässt..
Chemische Reinigungsmittel für dein Sofa
Du möchtest Sofabezüge und Polster reinigen, bist aber nicht sicher, welches Reinigungsmittel das richtige ist? Klassische Hausmittel sind praktisch und vielseitig, Spezialreiniger bieten oft einen zusätzlichen Duft oder spezielle Textilpflege-Eigenschaften. Wann sollte man also chemische Mittel den Hausmitteln vorziehen, um das Sofa zu reinigen?
Spezialreiniger als Hilfe gegen schwierige Flecken
Einige schwören auf ihn, andere hassen ihn: Spezialreiniger gegen schwierige Flecken auf Textilien und Polstermöbeln haben häufig einen stechenden Geruch. Das liegt daran, dass viele dieser Textilreiniger Chlor und Phosphate enthalten. Oft sind sie nicht zu 100 % biologisch abbaubar, außerdem können deine Hände empfindlich darauf reagieren. Es gibt auch Spezialreiniger, die ohne Chlor auskommen und daher weniger aggressiv sind. Grundsätzlich solltest du chemische Mittel am besten sparsam einsetzen und nur dann, wenn du einem Fleck mit den üblichen Hausmitteln wirklich nicht beikommen kannst. Durch die speziell auf Textilien abgestimmte Zusammensetzung weisen Spezialreiniger oft eine höhere Putzkraft auf. Wenn dich der Geruch stört, öffnest du am besten vor und nach dem Großreinemachen die Fenster und lässt ordentlich frische Luft herein.
Polstermöbel aus Stoff reinigen
Dein Rückzugsort verdient ab und zu eine kleine Pflegeeinheit. Auch wenn du Meister im Nichts-Verschütten bist, kannst du die Couch regelmäßig von festsitzenden Gerüchen und Grauschleiern befreien. Falls du den Bezug von deinem Sofa abnehmen und in die Waschmaschine packen kannst, wirf am besten zuerst einen Blick auf das Pflegeetikett, um die empfohlene Waschtemperatur und Besonderheiten in Erfahrung zu bringen. Ist der Bezug nicht abnehmbar, hast du verschiedene andere Möglichkeiten, dein Polstermöbel zu reinigen.
Regelmäßige Reinigung durch Staubsaugen und Abbürsten
Zieh eine alte Strumpfhose oder einen Seidenstrumpf über die Öffnung des Staubsaugerrohrs und schwupps – schon spürst du verschollen geglaubte Ohrringe und Münzen in den Tiefen der Sofaritzen wieder auf. Danach kannst du das Sofa mit dem Polsteraufsatz absaugen oder auch mit dem ganz normalen Aufsatz, falls dein Staubsauger keinen Extra-Aufsatz hat. Mittlere Saugkraft reicht aus, um die Polster zu reinigen, ohne den Stoff aus der Form zu bringen. Alternativ kannst du sie auch mit einer weichen Bürste abbürsten. Einmal im Monat reicht eine solche Behandlung aus, damit Staub sich nicht in den Fasern festsetzt.
Schwierigkeitsgrad und Zeitaufwand: einfach, ca. 5–10 Min.
Sofa-Intensivreinigung mit Natron
Natron, Natriumbicarbonat oder Soda: Das beliebte Hausmittel ist günstig, ergiebig, umweltfreundlich und geruchsfrei, zudem wirkt es desinfizierend und neutralisiert Gerüche. Die fungizide Wirkung hält Pilze und Sporen ab und bekämpft sogar Hausstaubmilben. Für Leder- und Kunstlederbezüge ist Natron allerdings tabu, denn die enthaltenen Salze können die Oberfläche des Sofabezugs angreifen.
Variante 1: Trockenreinigung mit Natron
Eine Trockenreinigung mit Natron saugt Gerüche auf, entfernt oberflächliche Verunreinigungen und sollte alle paar Monate gemacht werden, damit dein Sofa schön frisch und sauber bleibt.
Das benötigst du:
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200 Gramm Natron
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Staubsauger
Anleitung:
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Natron großzügig und gleichmäßig auf dem Bezug verteilen und für mehrere Stunden einwirken lassen.
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Abnehmbare Rückenpolster und Dekokissen am besten flach auf den Boden legen, um sie ebenfalls mit Natron zu behandeln.
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Nach der Einwirkzeit Kissen und Polster ausklopfen und das restliche Natron mit dem Staubsauger gründlich absaugen.
Schwierigkeitsgrad und Zeitaufwand: einfach, ca. 10 Min., zzgl. Einwirkzeit
Variante 2: Feuchtreinigung mit Natron
Eine Feuchtreinigung mit Natron und Wasser bietet sich an, wenn du deine Couch mal wieder richtig auffrischen möchtest oder, wenn es tiefsitzende Verschmutzungen zu entfernen gibt.
Das benötigst du:
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200 Gramm Natron
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Weichen Schwamm oder weiches Tuch
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Staubsauger
Anleitung:
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Natron großzügig und gleichmäßig auf dem Bezug verteilen.
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Mit einem weichen, mit Wasser befeuchteten Schwamm sorgfältig in den Stoff einreiben.
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Das Wasser-Natron-Gemisch für mehrere Stunden oder über Nacht einwirken lassen.
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Nach der Einwirkzeit die Reste mit dem Staubsauger absaugen.
Schwierigkeitsgrad und Zeitaufwand: einfach, ca. 30 Min., zzgl. Einwirkzeit und Trocknungszeit
Ausreichend Zeit zum Trocknen einplanen!
Polstermöbel brauchen Zeit, um nach der Nassreinigung wieder vollständig zu trocknen. Wer mag, kann mit einem Föhn nachhelfen. Besser ist es aber, Sofa und Sesseln einfach etwas Zeit zu geben, um an der Luft zu trocknen. Geöffnete Fenster und Türen beschleunigen die Trocknung und verhindern, dass sich Feuchtigkeit in deinen vier Wänden staut.
Variante 3: Natronpaste für hartnäckige Flecken
Eine Natronpaste eignet sich, um hartnäckigen Flecken auf deinem Sofa den Gar aus zu machen. Die Paste sollte genügend Zeit zum Einwirken haben, damit die Verunreinigung sich aus den Textilfasern lösen und entfernt werden kann.
Das benötigst du:
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3 EL Natron
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2 EL Wasser
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Tuch
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Staubsauger
Anleitung:
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Natron und Wasser zu einer dicken Paste vermischen.
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Die Paste auf den Fleck auftragen, sodass dieser vollständig bedeckt ist.
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Den Fleck mit einem feuchten Tuch bedecken, um den Effekt zu verstärken.
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Die Paste für mehrere Stunden einwirken lassen.
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Anschließend die Reste der Paste mit einem Tuch abnehmen und sie Stelle mit dem Staubsauger absaugen.
Schwierigkeitsgrad und Zeitaufwand: einfach, ca. 5 Min., zzgl. Einwirkzeit
Weitere Fragen rund um das Thema hartnäckige Flecken:
Polstermöbel aus Leder reinigen
Natürliche Materialien wie Leder benötigen eine andere Pflege als Textilbezüge. Ohne die nötige Pflege trocknet Leder mit der Zeit aus, wird spröde und entwickelt Risse. Daher solltest du dein Glattleder-Sofa regelmäßig mit Lederfett oder einer anderen Lederpflege behandeln.
Direkte Sonneneinstrahlung lässt das Leder ausbleichen und trocken werden. Suche daher am besten ein schattiges Plätzchen für die Couch oder stelle sie hin und wieder im Wohnzimmer um. Gegenüber Stoffbezügen haben Ledersofas den Vorteil, dass Staub nicht in das Material eindringen kann: So haben Hausstaubmilben auf der glatten Oberfläche keine Chance und auch Gerüche können nicht so leicht eindringen. Grundsätzlich ist ein Ledersofa also weniger reinigungsintensiv als eine Couch mit Textilbezug.
Sorge während der Heizperiode für ein gutes Raumklima, indem du kleine Schalen mit Wasser verteilst oder einen Verdunster an die Heizung hängst.
Schmutz und Staub vom Ledersofa entfernen
Das benötigst du:
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Mikrofasertuch
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Weiches Baumwolltuch
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Abgekochtes oder destilliertes Wasser (Leitungswasser hinterlässt Kalkränder)
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Milde Babylotion oder Baby-Feuchttücher
Anleitung:
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Das Mikrofasertuch mit destilliertem Wasser befeuchten und etwas von der Babylotion darauf geben.
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Den Lederbezug mit dem Tuch sorgfältig abwischen und mit einem trockenen Baumwolltuch nachwischen.
Schwierigkeitsgrad und Zeitaufwand: einfach, ca. 20–30 Min., zzgl. Einwirkzeit
Leinöl-Essig-Tinktur für strahlend glänzende Ledermöbel
Leder freut sich über eine regelmäßige Pflegebehandlung. Genau wie unsere Haut benötigt das Material ab und zu Fett und Feuchtigkeit. Etwa ein bis zwei Mal im Jahr kannst du dein Ledersofa reinigen und ihm etwas Extrapflege gönnen.
Leinöl wird aus Flachs gewonnen und aufgrund seines hohen Anteils an alpha-Linolensäuren geschätzt, auch bekannt unter dem Namen Omega-3-Fettsäuren. Das natürliche Öl ist ideal, um deine Polstermöbel zu pflegen und das Leder weich und geschmeidig zu halten.
Das benötigst du:
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Herd oder Kochplatte
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300 ml Leinöl
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300 ml Essig
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Weiches Tuch
Anleitung:
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Leinöl in einem Topf aufkochen und abkühlen lassen, bis es lauwarm ist.
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Anschließend das Öl mit dem Essig vermengen.
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Die Tinktur mit einem weichen Tuch in kreisenden Bewegungen auf das Leder auftragen, dabei die Seitenteile und Rückseite deiner Couch nicht vergessen.
Schwierigkeitsgrad und Zeitaufwand: mittel, ca. 60 Min., zzgl. Einwirkzeit
Lederpflege mit Kernseife und Lederfett
Eine weitere Möglichkeit, deine Ledercouch zu säubern, ist die Behandlung mit Kernseife und Lederfett. Die Seife dient dazu, die Couch zu reinigen, das Fett pflegt das Leder – zusammen ergeben die beiden ein super Team.
Das benötigst du:
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Kernseife
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Wasser
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Weiches Tuch
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Lederfett
Anleitung:
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Kernseife mit Wasser leicht aufschäumen und auf ein weiches Tuch auftragen.
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Die Seife in kreisenden Bewegungen auf das Leder auftragen.
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Anschließend das Tuch mit klarem Wasser auswaschen und gut auswringen, oder ein zweites, sauberes Tuch verwenden.
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Etwas Lederfett auf das Tuch geben und sorgfältig in das Leder einmassieren.
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Einige Minuten einwirken lassen und ggf. nachpolieren.
Schwierigkeitsgrad und Zeitaufwand: mittel, ca. 60 Min., zzgl. Einwirkzeit
Hinweis: Bevor du dein Ledersofa reinigst, solltest du an einer unauffälligen Stelle testen, ob der Bezug eine Nassreinigung verträgt. Gib ein paar Tropfen Wasser auf das Leder: Zieht es sofort ein, solltest du deine Couch nur nebelfeucht abwischen. Bilden sich kleine Tröpfchen auf dem Lederbezug, kommt die Kernseife zum Einsatz.
Spezialfall Wildleder-Couch
Wildleder ist empfindlicher als Glattleder und daher anfälliger für Flecken. Regelmäßiges Imprägnieren ist bei der weich aufgerauten Oberfläche ein Muss. Bei Flecken heißt es schnell handeln, damit sie nicht in den Bezug einziehen. Aber auch ohne Missgeschicke ist es sinnvoll, dein Wildleder-Sofa regelmäßig zu reinigen.
Das benötigst du:
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Wildlederbürste oder Frotteehandtuch
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Weißen Essig gegen Flecken
Anleitung:
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Die Couch mit einer Wildlederbürste oder einem Frotteehandtuch von allen Seiten sanft bearbeiten – so befreist du sie von Staub, der das Material stumpf aussehen lässt.
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Falls es Flecken von der Couch zu entfernen gibt, ein weiches Poliertuch mit Essig benetzen und den Fleck vorsichtig abtupfen, um ihn zu lösen.
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Anschließend die Stelle leicht abbürsten oder mit dem Frotteehandtuch abreiben.
Schwierigkeitsgrad und Zeitaufwand: einfach, ca. 10 Min.
Polstermöbel aus Kunstleder reinigen
Polsterbezüge aus Kunstleder sind um einiges pflegeleichter als echtes Leder, wenn auch nicht ganz so langlebig. Um den Leder-Look zu erreichen, wird die Oberfläche des Synthetikmaterials mit einer Prägung versehen, die die Struktur von echtem Leder imitiert. Doch auch, wenn die zwei Materialien teilweise kaum zu unterscheiden sind, solltest du einige Dinge beachten, wenn du dein Kunstleder-Sofa reinigen möchtest – denn die Reinigung unterscheidet sich von der Lederpflege.
Kunstleder-Couch von Staub und Schmutz befreien
Das benötigst du:
Für dunkle Kunstlederbezüge:
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Lauwarmes Wasser
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Spülmittel
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Weiches Tuch
Für helle Kunstlederbezüge:
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Lauwarmes Wasser
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Waschmittel für Weißwäsche, Feinwaschmittel oder Gallseife
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Weiches Tuch
Anleitung:
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Tuch mit Wasser befeuchten.
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Bei Sofas mit dunklen Bezugsstoffen zwei bis drei Tropfen Spülmittel auf das Tuch geben, den Stoff einfach mit dem Tuch abwischen und ggf. trocken nachwischen.
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Bei Sofas mit hellen Bezugsstoffen einen Spritzer Waschmittel für Weißwäsche, Feinwaschmittel oder Gallseife aufs Tuch geben.
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Anschließend den hellen Sofabezug mit dem Tuch abwischen und ggf. trocken nachwischen.
Schwierigkeitsgrad und Zeitaufwand: mittel, ca. 60 Min., zzgl. Einwirkzeit
Sofa reinigen: Fazit
Wie du siehst, gibt es ganz verschiedene Möglichkeiten, deine Couch zu reinigen, muffigen Gerüchen und Flecken Lebwohl zu sagen und sie schnell wieder in alter Schönheit erstrahlen zu lassen. Viele beliebte Hausmittel gehören zur Grundausstattung in Studenten-WGs, Pärchen-Wohnungen und Familienhaushalten und sind schonend zu deinen Polstern – auch zum Geldpolster.
Moderne Bezugsstoffe wie Leder, Textilleder und Mikrofaser gelten als besonders pflegeleicht, denn sie lassen sich einfach feucht abwischen.