Bei Menschen mit Fußheberschwäche muss viel Konzentration aufgewendet werden, um nicht zu stolpern. Jede noch so kleine Bodenunebenheit wird zur Gefahrenzone. Der nahezu automatisierte Bewegungsvorgang „Gehen“ stellt den Betroffenen Schritt für Schritt vor eine Aufgabe, die er bewusst durchführen muss. Dies geht zu Lasten der Wahrnehmung seiner Umwelt. Sehr häufig setzt bei einer Fußheberschwäche der Fuß beim Auftreten nicht mit der Ferse zuerst auf, sondern mit dem Vorderfuß oder der gesamten Fußsohle. Ein natürlicher Abrollvorgang des Fußes und Vorschwingen des Beines ist bei Fußheberschwäche nicht mehr möglich. Der Betroffene verkrampft und läuft anormal, teilweise sogar mit gekrallten Zehen. Das Vorschwingen des Beines erfolgt durch eine kreisförmige Hüftbewegung (Zirkumduktion). Langfristig klagen Betroffene, die sich so fortbewegen, über Schmerzen in Hüfte und Becken. Anatomie: Der Musculus tibialis anterior unterstützt die Dorsalflexion bzw. Extension, Supination und Adduktion des Fußes. Darüber hinaus stabilisiert sein Zug das Sprunggelenk - vor allem in der ersten Phase des Bodenkontakts beim Gehen bzw. Laufen. Er ist der Antagonist des Musculus peroneus longus. Die Lähmung des Musculus tibialis anterior führt zum so genannten Steppergang. Mit dem Pedalo Vorfußheber aktivieren Sie durch gezielte Übungen die neuronale Ansteuerung der verantwortlichen Muskulatur (vorwiegend vordere Schienbeinmuskulatur) für ein besseres Gangbild. Übungsausführung: Training ohne Schuhe: Zur Auswahl stehen 1-4 quer verlaufende Widerstandbänder (= 2 Stk. doppelt vernähte Textil Widerstandsbänder). Der Vorfuß wird so platziert, dass das Widerstandband quer über die Zehenansätze verläuft (Zehen schauen über das Widerstandsband hinaus), die Ferse wird auf dem Halbrundholz aufgesetzt. Je nach gewünschter Zuglänge befindet sich das Knie des Übungsfußes senkrecht über oder hinter der Ferse. Info:
>> Max. Zuglänge oder Bewegungsamplitude = Vorfuß maximal gestreckt und Knie entsprechend weit hinter der Ferse.
>> Max. Anspannung = Ausgangsstellung Knie über Ferse und Vorfuß maximal anheben. Das Bein bleibt bei der Ausführung komplett entspannt. Die Konzentration gilt dem Vorfuß und dem vorderen Schienbeinmuskel. Die Zehen sollen bei der Übungsausführung gestreckt bleiben und nicht zusätzlich nach oben gezogen werden. Merke: Übung kann im Stehen und im Sitzen durchgeführt werden. Übungsumfang: 3 x 10 WH pro Fuß. Die Anzahl der quer verlaufenden Widerstandsbänder ist so zu wählen, dass die Serie zu schaffen ist. Immer mit beiden Füßen nacheinander arbeiten. Zuerst rechts 3 x 10 WH, dann links 3 x 10 WH. NEU beim Modell Vorfußheber ist, dass die Textil Widerstandbänder werkzeuglos austauschbar sind und somit bei Praxen und Anwendungen durch mehrere Patienten/Personen hygenisch sauber in der Waschmaschine gewaschen werden können. Die Textil-Widersatndsbänder finden Sie unter Zubehör zum Nachkauf.
Das Training bei Vorfußheberschwäche ist wichtig, da diese Bedingung eine Reihe von Problemen mit sich bringen kann, die das Gehen und die Stabilität beeinträchtigen. Hier sind einige Gründe, warum das Training besonders für Menschen mit Vorfußheberschwäche von Bedeutung ist: Tibialis anterior-Stärkung: Der Tibialis anterior ist der Muskel an der Vorderseite des Schienbeins, der für das Heben des Vorfußes verantwortlich ist. Bei Vorfußheberschwäche ist dieser Muskel geschwächt, was zu einer Einschränkung der Fähigkeit führt, den Fuß beim Gehen anzuheben. Durch gezieltes Training kann die Stärke des Tibialis anterior verbessert werden, um die normale Gehfunktion wiederherzustellen oder zu verbessern. Sturzgefahr und -prävention: Personen mit Vorfußheberschwäche haben ein erhöhtes Risiko für Stürze, da sie Schwierigkeiten haben können, den Fuß anzuheben und Hindernisse zu überwinden. Das Training kann die Muskulatur und die propriozeptiven Fähigkeiten verbessern, was das Gleichgewicht und die Sturzprävention unterstützt. Stolpergefahr auf unebenen Untergründen: Unebene oder unebene Oberflächen können für Menschen mit Vorfußheberschwäche besonders schwierig sein, da sie zusätzliche Anforderungen an das Gleichgewicht und die Fußanhebung stellen. Durch Training kann die Fuß- und Beinmuskulatur gestärkt werden, um besser mit solchen Herausforderungen umzugehen. Bandscheibenoperationen: Bei Personen mit Bandscheibenproblemen, oder nach einer Bandscheibenoperation, oder mit Rückenbeschwerden, kann sich eine Vorfußheberschwäche entwickeln, da Nervenwurzeln, die den Tibialis anterior versorgen, in Mitleidenschaft gezogen werden. Das Training kann helfen, die Muskeln in der aufsteigenden Muskelkette bis hoch zur Wirbelsäule zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern. Der Druck auf die betroffenen Nervenwurzeln kann somit verringert werden. Senioren: Im Alter verlieren Menschen an Muskelmasse ( Muskelschwund ) und haben auch dadurch oftmals Gleichgewichtsprobleme. Die Vorfußheberschwäche kann bei Senioren häufiger auftreten. Gezieltes Training kann dabei helfen, die Mobilität zu verbessern, die Unabhängigkeit zu fördern und das Sturzrisiko zu reduzieren. Bei der Planung eines Trainingsprogramms für Vorfußheberschwäche kannst du dich gerne vom Pedalo Team oder deinem Physiotherapeuten oder qualifiziertem Trainer beraten lassen. Sie können spezifische Übungen empfehlen, die auf deine individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten zugeschnitten sind. Ein gezieltes Training kann die Lebensqualität verbessern, die Bewegungsfreiheit erhöhen und das Risiko von Verletzungen verringern.