Kaufberatung Mandolinen
Vielseitiges Saiteninstrument mit faszinierendem Klang
Der unverwechselbare Klang von Mandolinen bereichert viele Musikstile. Du kannst damit ganz verschiedene Stücke spielen: von klassischer Musik über Bluegrass, Pop und Rock bis hin zu Volksmusik, Folk und keltischen sowie mittelalterlichen Weisen.
Inhaltsverzeichnis
> Was ist das Besondere an Mandolinen?
> In welchen Varianten bekomme ich diese Saiteninstrumente?
> Worauf sollte ich bei der Auswahl des Instruments achten?
> Welche Mandoline eignet sich für wen?
> Wie pflege ich meine Mandoline? 7 Tipps
Was ist das Besondere an Mandolinen?
- Die Mandoline, die zu den Saiteninstrumenten gehört, erschien im 17. Jahrhundert als Weiterentwicklung der Laute auf der Bildfläche. Die Stimmung von Mandolinen ist meist G-D-A-E.
- Du erkennst Mandolinen an ihrer typischen Form mit tropfenförmigem Korpus, der an die namensgebende Mandel erinnert. Der Hals ist kurz und schlank, auf dem Griffbrett befinden sich wie bei der Gitarre Bünde.
- Mandolinen haben acht Saiten, die in vier Paaren angeordnet sind. Die Musikinstrumente erzeugen einen hellen, klaren und schillernden Klang.
- Die Doppelsaiten werden überwiegend mit einem Plektrum gespielt. Nur bei der Tremolo-Technik schlägst du die Saiten schnell und wiederholt mit den Fingern an, was für den charakteristischen Klang von Mandolinen sorgt.
- Mandolinen sind sehr vielseitig. Du kannst mit ihnen Melodien, Harmonien und Akkorde spielen, aber ebenso das rhythmische Fundament der Musik unterstützen.
In welchen Varianten bekomme ich diese Saiteninstrumente?
Klassische Mandoline
Klassische Mandolinen werden auch als neapolitanische Mandolinen oder Rundmandolinen bezeichnet. Ihr geleimter Korpus kommt ohne Zarge aus und ist am Boden gewölbt oder kugelartig geformt. Die Form erinnert an eine halbe Birne und wird als Rundkorpus oder Muschel bezeichnet. Die Decke ist eher flach. Der Klang ist durch den großen Resonanzraum warm und voll. Diese Varianten sind meist akustisch und vor allem in der klassischen und Orchestermusik zu finden. Sie passen jedoch auch zu mittelalterlicher und keltischer Musik.
Flachmandoline
Die Flachmandoline hat ähnlich wie eine Geige eine gewölbte Decke, separate Zargen und einen nur leicht gerundeten oder flachen Boden. Diese Modelle kommen bei Musikstilen wie Bluegrass, Folk und Jazz sowie bei keltischer und mittelalterlicher Musik zum Einsatz.
F-Style-Mandoline
F-Style-Mandolinen gibt es sowohl in klassischer als auch in flacher Bauweise. Die Bezeichnung beschreibt vorwiegend die Optik der Instrumente, die dank der reichhaltigen Verzierung meist sehr opulent wirken. Beim F-Style, auch F-Stil oder Florentiner Stil genannt, befinden sich ein sogenannter gerollter Cut oben am Korpus – eine Art zusammengerollte Schnecke – sowie Spitzen an der gegenüberliegenden Seite. In der Decke sitzen ähnlich wie bei Geigen zwei Schalllöcher bzw. F-Löcher. Diese Mandolinen werden oft mit Bluegrass-Musik in Verbindung gebracht.
A-Style-Mandoline
A-Style- oder A-Stil-Mandolinen heißen wegen ihres Designs auch Teardrop- bzw. Tropfenform-Mandolinen. Sie sind weniger aufwendig gestaltet – die gerollte Schnecke und die Spitzen fehlen – und daher schnörkelloser und schlichter. Die F-Schalllöcher sind nicht immer vorhanden. Diese Varianten können ebenfalls einen flachen oder einen gewölbten Korpus haben.
Worauf sollte ich bei der Auswahl des Instruments achten?
Akustisch oder elektrisch
Mandolinen sind traditionell akustische Instrumente, deren Klang durch die Schwingung der Saiten und die Resonanz des Korpus entsteht. In Folk, Bluegrass und Klassik werden daher in der Regel akustische Mandolinen gespielt. Elektrische oder semiakustische Mandolinen sind dagegen mit einem Tonabnehmer ausgestattet und du kannst sie an einen Verstärker oder ein PA-System anschließen. Das ist sinnvoll, wenn du in einer Band Rock-Musik oder Jazz spielen willst. Bei semiakustischen Varianten hast du die Wahl, ob du sie akustisch oder elektrisch verstärkt spielst.
Material
- Für den Bau einer Mandoline verwenden die Hersteller verschiedene Hölzer. Weit verbreitet für Decke oder Korpus ist Fichtenholz, bei Boden und Zargen findet sich oft Ahorn.
- Des Weiteren werden Hölzer wie Mahagoni, Rosenholz, Palisander, Walnuss, Nato-Holz, Ebenholz und Linde eingesetzt.
- Wichtig ist zudem die Art der Verarbeitung. Massivholz ist hochwertig und lange haltbar. Der Klang gilt als voll, weil Massivholz besser schwingen kann. Der Sound kann sich im Laufe der Zeit jedoch verändern, weil das Holz sich entwickelt.
- Mandolinen aus laminiertem Holz sind meist günstiger und darüber hinaus unempfindlicher gegenüber Temperaturschwankungen. Sind diese Modelle mit einem integrierten Tonabnehmer ausgestattet, neigen sie weniger zu Rückkopplungen.
Lackierung
Bei Mandolinen findest du mitunter Namenszusätze, die sich auf die Art der Lackierung des Korpus bzw. damit zusammenhängende spezielle optische Effekte beziehen. Beim Sunburst-Finish ist die Farbe in der Mitte heller und am Rand dunkler, Whiskey-Burst-Finish bezeichnet einen warmen, rötlich-braunen Farbton.
Extras und Lieferumfang
Einige Mandolinen sind speziell für Linkshänder*innen konstruiert. Die Saiten sind dann in umgekehrter Reihenfolge angeordnet, die Töne werden mit rechts gegriffen, gezupft wird mit links. Die weitere Ausstattung ist variabel. Manchmal legen die Hersteller dem Instrument eine Tragetasche bei – auch Gigbag genannt, ähnlich wie Gitarrentaschen. Seltener bekommst du einen Gurt, ein Stimmgerät oder Plektren dazu, die du ansonsten als Mandolinen-Zubehör erwerben kannst.
Tipp: Du brauchst für deine Mandoline spezielle Mandolinensaiten, wobei du die Wahl zwischen Phosphor-Bronze, Edelstahl und Nickel hast. Phosphor-Bronze gilt als langlebig, Edelstahl als besonders widerstandsfähig gegen Korrosion. Nickel bietet eine gute Haltbarkeit.
Welche Mandoline eignet sich für wen?
Instrumente für Einsteiger*innen
Möchtest du in die Welt der Saiteninstrumente einsteigen, empfehlen wir eine akustische Mandoline im A-Stil und aus laminiertem Holz. Eine flache Form macht das Greifen und Spielen etwas einfacher.
Mandolinen für Fortgeschrittene
Hast du schon Erfahrung mit dem Mandolinenspiel, eignet sich eine Mandoline aus Massivholz. Je nach deinem Geschmack und dem Musikstil hast du die Wahl zwischen klassischer oder Flach-Mandoline. Handelt es sich um ein semiakustisches Modell, kannst du sie flexibler nutzen.
F-Style-Mandolinen für Profis
Spielst du in einer Band und verfügst bereits über Erfahrungen im Mandolinenspiel, entscheidest du dich für eine elektrische F-Style-Mandoline. Damit kannst du auf der Bühne und im Proberaum zusammen mit anderen Musiker*innen spielen.
Wie pflege ich meine Mandoline? 7 Tipps
- Eine Mandoline ist ein empfindliches Instrument und sollte keinen größeren Temperaturschwankungen und weder zu trockener noch zu feuchter Luft ausgesetzt werden. Beides kann dazu führen, dass sich das Holz verzieht.
- Eine Aufbewahrung direkt an der Heizung, an einer Außenwand oder im Sonnenlicht solltest du vermeiden. Am besten ist eine konstante Temperatur um die 20 bis 24 °C.
- Kontrolliere mit einem Hygrometer regelmäßig die Luftfeuchtigkeit im Zimmer. Sie sollte zwischen 40 und 60 % liegen.
- Bewahre die Mandoline auf einem Ständer, in einer Gigbag oder einem Koffer auf, damit sie vor Staub und Stößen sowie Temperaturschwankungen geschützt ist.
- Wisch die Mandoline nach jedem Spielen mit einem weichen, trockenen Tuch ab, um Schmutz von Saiten und Korpus zu entfernen. Das Griffbrett säuberst du mit einem leicht angefeuchteten Tuch oder einem Griffbrettreiniger.
- Mit Gitarrenpolitur kannst du den Korpus zum Glänzen bringen und pflegen. Achte darauf, dass das Mittel zum Material deiner Mandoline passt.
- Wechsle die Saiten regelmäßig. Wie oft, hängt davon ab, wie häufig du spielst. Meist ist ein Austausch alle drei Monate empfehlenswert.