Kaufberatung E-Bässe
Elektrisches Zupfinstrument für Takt und tiefe Töne
E-Bässe sind aus der Pop- und Rockmusik nicht wegzudenken: Das Instrument gibt den Rhythmus vor und verbindet alle anderen Instrumente. Im modernen Jazz und Fusion kommen ebenfalls oft E-Bässe anstelle von Kontrabässen vor.
Inhaltsverzeichnis
> Was zeichnet E-Bässe aus?
> Worauf kommt es beim Kauf einer Bassgitarre an?
> Welcher Elektrobass mit welchem Verstärker ist für mich geeignet?
> Wie wechsle und pflege ich die E-Bass-Saiten? 11 Tipps
Was zeichnet E-Bässe aus?
- Ein E-Bass ist ein elektrisch verstärktes Musikinstrument. Es wird auch Bassgitarre oder Elektrobass genannt. Anders als akustischer Bass oder Kontrabass benötigt er Strom, damit du etwas hörst.
- Während eine E-Gitarre sechs Saiten hat, hat eine Bassgitarre in der Regel nur vier Saiten. Seltener sind es mehr. Weil diese weiter auseinanderliegen, fällt das Spielen vielen etwas leichter.
- Zwar sehen eine elektrische Gitarre und ein Bass auf den ersten Blick ähnlich aus, aber beim E-Bass ist der Hals deutlich länger. Zudem sind die Saiten dicker und erzeugen tiefere Töne.
- E-Bässe nehmen unter Instrumenten eine besondere Rolle ein. Einerseits sind sie Saiteninstrumente wie Gitarre oder Geige, andererseits werden sie wie Schlagzeug und andere Percussion Instrumente zur Rhythmusgruppe gezählt.
- Elektrobässe geben den Takt vor und sorgen zugleich für das harmonische Fundament der Musik. An diesem orientieren sich die anderen Musiker, beispielsweise an Piano oder Synthesizer.
Worauf kommt es beim Kauf einer Bassgitarre an?
E-Bass-Saiten
In der Regel haben E-Bässe vier Saiten, die auf die Töne E, A, D und G gestimmt sind. Diese Instrumente sind in den meisten Musikgruppen zu hören. Anders ist es jedoch, wenn du Heavy Metal oder Hardrock spielen willst. Dort nutzen Musiker häufig Elektrobässe mit fünf Saiten. Dann kannst du zusätzlich ein tiefes H spielen. Hat ein E-Bass sechs Saiten, dann ist der weitere Ton ein hohes C. Mit diesen Varianten kannst du Akkorde und Soli spielen, was mit Standard-Bässen schwerer ist. Diese Instrumente findest du allerdings seltener, genau wie Bässe mit sieben oder noch mehr Saiten.
Tipp: Es gibt zwei Arten von Saiten für E-Bässe. Ungeschliffene Roundwounds sind gängiger und klingen heller. Geschliffene Flatwounds-Saiten machen fast keine Störgeräusche, wenn du mit den Fingern darüberrutschst.
Größe
- Die Größe eines E-Basses richtet sich nach der sogenannten Mensur, also der Länge der frei schwingenden Seite, die von der Länge des Halses bestimmt wird. Je länger sie ist, desto weiter liegen die Bünde am Griffbrett auseinander.
- Die Mensur wirkt sich auf den Klang aus: Tiefe Töne hören sich bei einer längeren frei schwingenden Saite voller an. Andererseits ist eine kurze Mensur leichter zu spielen, denn du erreichst die Bünde mit den Fingern leichter.
- Ein Bass mit kurzer Mensur heißt Short Scale. Diese misst dann 30 Zoll.
- Bei einer mittleren Mensur sprechen Musiker von einem Medium-Scale-Bass. Hir beträgt die Länge der Mensur 32 Zoll.
- Eine lange Mensur von 34 Zoll ist der Standard, den du bei den meisten E-Bässen findest. Diese Instrumente werden Long-Scale-Bässe genannt.
- Super Long Scale oder „extralang" ist bei einer Mensur weniger gängig. Diese Variante gibt es hauptsächlich bei Bässen mit mehr als vier Saiten.
Anzahl der Spulen
Jeder E-Bass ist mit Tonabnehmern ausgerüstet, die die Schwingungen der Saiten in elektrische Signale umwandeln. Dafür kann das Instrument entweder eine oder zwei Spulen in einem Magnetfeld nutzen. Single Coils mit einer Spule klingen klarer, Humbucker mit zwei Spulen dagegen druckvoller. Weiterer Vorteil der zwei Spulen: Es ist weniger Brummen zu hören. Damit punkten auch die sogenannten Split Coils: Sie haben ebenso zwei Spulen, von denen jede aber für zwei Saiten verantwortlich ist.
Fretless-Bässe
Die metallenen Bünde am Griffbrett von E-Bässen dienen als Markierungen zum Greifen der Töne. Standardinstrumente haben immer Bünde, es gibt aber auch Instrumente ohne (englisch fretless: bundlos). Das hat Vor- und Nachteile: Bei den Fretless-Bässen passt du die Töne stufenlos an. Dass die Saiten direkt auf dem Griffbrett aufliegen und nicht auf Bünden, führt zu einer besonderen Klangfärbung. Du benötigst jedoch mehr Übung, denn dir fehlt am Hals des Basses die Orientierung, die Bünde bieten.
Aktive oder passive Elektronik
- Jeder E-Bass ist mit einer aktiven oder passiven Elektronik ausgestattet. Das bedeutet, dass du mithilfe von Reglern direkt am Instrument das Signal anpassen kannst, das dann zum Verstärker weitergegeben wird.
- Bei einer passiven Elektronik kannst du auf diese Weise nur die Lautstärke verändern und die Höhen dämpfen.
- Bei einem E-Bass mit aktiver Elektronik ist es möglich, den Sound weiter anzupassen. Integriert ist dabei ein Vorverstärker, über den du Frequenzen für Höhen, Mitten oder Bässe ergänzt.
- Damit er funktioniert, brauchst du immer eine Batterie.
Tipp: Möchtest du den Klang deines E-Basses individuell anpassen, eignen sich Bass-Effekte. Diese erzeugst du mithilfe von Effektgeräten oder -pedalen.
E-Bass-Sets und Zubehör
Einen Bass kannst du als einzelnes Instrument kaufen oder gleich zusammen mit nützlicher Ausstattung. Die Hersteller legen ihren E-Bass-Sets zum Beispiel gerne eine Instrumententasche, einen Verstärker und Plektren zum Spielen bei. Bei anderen Modellen bekommst du den Gurt zum Umhängen sowie ein Instrumentenkabel dazu. Weiteres E-Bass-Zubehör erwirbst du bei Bedarf zusätzlich, etwa einen Instrumenten- oder einen Notenständer und ein Metronom.
Welcher Elektrobass mit welchem Verstärker ist für mich geeignet?
E-Bass-Anfänger
Du möchtest dir deinen ersten E-Bass zulegen und lernen, das Instrument zu spielen. Dafür holst du dir eine Standard-Bassgitarre mit vier Saiten in Long-Scale-Größe und mit Roundwounds-Saiten. Nützlich ist eine Basscombo: Verstärker und Lautsprecher sind in dem Fall in einem Gehäuse vereint. Dann benötigst du nicht zwei einzelne Geräte.
E-Bass für professionelle Musiker
Du bist ein Profi und machst schon länger mit einem E-Bass Musik. Damit du mehr aus deinem Profi-E-Bass herausholst, entscheidest du dich für einen Fretless-Bass oder ein Instrument mit fünf oder mehr Saiten sowie extralanger Mensur. Das ergänzt du mit einem Bassrack: einem Set aus Bassverstärker und dazu passenden Lautsprechern – aber in eigenständigen Geräten.
Wie wechsle und pflege ich die E-Bass-Saiten? 11 Tipps
- Vor dem Spielen deines Basses solltest du dir immer die Hände waschen, um sie von Schmutz und Schweiß zu befreien.
- Säubere auch nach jedem Musizieren die Saiten. Umgreife dazu jede einzelne mit einem fusselfreien Tuch und wisch sie in voller Länge ab.
- Gelegentlich solltest du einen String Cleaner verwenden, ein spezielles Reinigungsprodukt für Saiten. Gib ein paar Tropfen auf ein Tuch und fahr damit an den Saiten entlang. Achte darauf, dass das Mittel nicht auf den Lack gelangt.
- Wenn du den Hals des Instruments ölst oder wachst, ist er vor Verschmutzungen geschützt und fühlt sich zudem besser an. Lies in der Beschreibung deines E-Basses nach, welches Mittel sich dafür eignet.
- Trage Öl oder Wachs mit einem Küchentuch in Längs- und Kreisbewegungen auf. So können die Pflegeprodukte in die Poren des Holzes eindringen.
- Für einen guten Klang musst du regelmäßig die Saiten wechseln. Wie oft, hängt davon ab, wie häufig du spielst. Der Austausch kann nach wenigen Wochen oder erst nach einigen Monaten nötig sein.
- Entferne jeweils eine alte Saite. Lockere sie dazu an der Kopfmechanik und fädele sie an der Bridge aus.
- Nimm die alte Saite als Maß für die Länge der neuen Saite und bring diese mithilfe eines Seitenschneiders auf die passende Länge. Sie sollte mindestens zweimal vollständig um die Achse der Stimmmechanik laufen, damit sie straff sitzt und nicht herausrutscht.
- Fädele die neue Saite durch die Brücke und steck sie oben in die Mechanik ein. Zumindest die letzte Umwicklung der Saite sollte sich möglichst weit unten auf der Stimmmechanik befinden, damit sie stärker auf den Sattel drückt.
- Dreh die Stimmmechanik so lange, bis die Saite fest auf dem Griffbrett befestigt ist und stramm sitzt.
- Dann kannst du sie mithilfe eines Stimmgeräts wieder richtig stimmen.