Kaufberatung Didgeridoos
Faszinierende Klangwelten aus Down Under
Didgeridoos sind traditionelle Blasinstrumente der Aborigines, der indigenen Völker Australiens. Die charakteristischen Röhren dienen überwiegend als rhythmisch eingesetzte Begleitinstrumente für Gesänge und Tänze, sind heute aber auch aus der Musiktherapie kaum mehr wegzudenken.
Inhaltsverzeichnis
> Was zeichnet Didgeridoos aus?
> Was sind die gängigsten australischen Blasinstrumente?
> Wofür werden Didgeridoos in der Musiktherapie eingesetzt?
> Wie reinige und pflege ich mein Instrument? 7 Tipps
Was zeichnet Didgeridoos aus?
- Traditionell besteht ein Didgeridoo aus einem von Termiten ausgehöhlten Eukalyptusbaumstamm. Bei handwerklich oder industriell gefertigten Instrumenten werden die Aushöhlungen manuell oder maschinell eingebracht.
- Das Instrument hat eine zylindrische oder leicht konische Form und ist typischerweise 1 bis 1,5 m lang.
- Das Didgeridoo erzeugt einen tiefen, dröhnenden Grundton, oft begleitet von Obertönen und perkussiven Rhythmen. Die Stimmung eines Didgeridoos wird durch seine Länge und Form bestimmt.
- Der Klang wird durch kontinuierliches Blasen erzeugt, wobei ein zirkulärer Atemfluss genutzt wird. Die Luft wird gleichzeitig aus- und durch die Nase eingeatmet, um den Ton aufrechtzuerhalten.
- Verschiedene Klänge und Rhythmen erzeugst du durch Lippenvibrationen, Mundbewegungen und Stimmlaute.
- Das Didgeridoo hat eine tiefe spirituelle und kulturelle Bedeutung für die Aborigines. Es wird oft bei Zeremonien, Tänzen und Ritualen gespielt. Sein charakteristischer Klang hat es in der Weltmusik bekannt und beliebt gemacht.
- Sowohl die spezielle Atemtechnik beim Spielen als auch die Wirkung der sonoren, tiefen und rhythmischen Klänge auf Körper und Geist haben dem Didgeridoo einen festen Platz in der Musiktherapie verschafft.
Was sind die gängigsten australischen Blasinstrumente?
Traditionelle Didgeridoos
Traditionelle Varianten des Blasinstruments kommen aus Nordaustralien, insbesondere aus den Regionen der Yolŋu- und Anangu-Stämme. Die Außenseite ist oft mit traditionellen symbolischen Mustern bemalt oder graviert. Diese Muster können Geschichten, Tiere oder Traumerzählungen darstellen. Der Klang dieser Instrumente ist in der Regel voll und warm.
Moderne Holz- und Bambus-Didgeridoos
Moderne Instrumente sind meist maschinell gefertigt und bestehen aus künstlich ausgehöhltem Holz – oft Teak oder Akazie. Diese Musikinstrumente eignen sich besonders gut für Einsteiger*innen und nichttraditionelle Musikstile. Einige Modelle bestehen aus hohlem Bambus und sind oft mit Wachs oder Lack überzogen, was sie leichter und preiswerter macht. Ihr Klang ist tendenziell heller und weniger voll als bei klassischen Didgeridoos.
Tipp: Wähle für den Einstieg ein Didgeridoo mit einem mittleren bis engen Mundstück (circa 30 bis 32 mm Durchmesser). Damit erlernst du leicht den Grundton. Als Länge eignen sich 100 bis 130 cm gut für Anfänger*innen. Kürzere Didgeridoos sind leichter zu spielen, erzeugen jedoch höhere Töne.
PVC- oder Kunststoff-Didgeridoos und Slide-Didgeridoos
Hergestellt aus PVC, Fiberglas oder anderen Kunststoffen, sind diese preiswerten Instrumente leicht, robust und wetterbeständig. Ihr Klang ist klar, aber weniger tief und komplex als der von Holz-Didgeridoos. Die Slide-Variante besteht oft aus Aluminium, Kunststoff oder Holz. Sie ist ähnlich wie eine Posaune längenverstellbar und ermöglicht damit verschiedene Tonhöhen und Stimmungen. Damit ist sie auch in der experimentellen Musik sehr beliebt.
Natur- und Keyed Didgeridoos
Natur-Didgeridoos sind natürlich geformte und oft weitgehend unbearbeitete Hölzer. Ebenso wie ihre Form sind auch ihre Klangfarben unregelmäßig. Diese Modelle sind authentisch und dekorativ und werden häufig als Exponate oder für traditionelle Musik genutzt. Keyed Didgeridoos bestehen aus Holz, Kunststoff oder Metall und haben eingebaute Klappen. Ihre spezielle Bauweise ermöglicht eine größere Bandbreite an Tonhöhen und Melodien. Solche Exemplare sind gut für Fortgeschrittene und für professionelle Musiker*innen geeignet, die Melodien spielen möchten.
Tipp: Für die Bemalung und Verzierung werden oft natürliche Pigmente, Acrylfarben oder Schnitzereien eingesetzt. Dekorative Elemente beeinflussen den Klang nicht direkt, erhöhen jedoch die kulturelle und ästhetische Anmutung.
Wofür werden Didgeridoos in der Musiktherapie eingesetzt?
Förderung der Atmung
Didgeridoo spielen erfordert eine kontrollierte Atmung und die Fähigkeit, kontinuierlich Luft zuzuführen. Es kann die Atemmuskulatur stärken sowie die Lungenkapazität und die Atemkontrolle verbessern. Zudem kann das Spielen des Instruments bei Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD lindernd und unterstützend wirken.
Entspannung und Stressabbau
Die tiefen Frequenzen des Didgeridoos können beruhigend wirken und einen meditativen Zustand fördern. Durch die monotone Klangstruktur kannst du deinen Geist entspannen und achtsamer werden. In der Gruppenmusiktherapie können Teilnehmende entweder den entspannenden Klängen lauschen oder aktiv selbst spielen.
Förderung von körperlicher Heilung
Die Schwingungen des Didgeridoos dringen tief in den Körper ein und können Verspannungen und Blockaden lösen. Sie können das parasympathische Nervensystem stimulieren. Die Durchblutung kann verbessert und die Muskulatur gelockert werden, was Didgeridoos zu einem beliebten unterstützenden Hilfsmittel bei der Schmerzbewältigung durch Klangtherapie macht.
Unterstützung bei psychischen Herausforderungen
Das Spielen eines Didgeridoos erlaubt eine unmittelbare, intuitive Interaktion mit Klängen, was besonders bei Menschen mit emotionalen Blockaden hilfreich sein kann. Es kann zudem die Selbstwahrnehmung verbessern und Selbstvertrauen und Ausdrucksfähigkeit fördern. In einer individuellen Musiktherapie können Patient*innen Gefühle wie Wut, Angst oder Freude ausdrücken.
Hilfe bei Schlafstörungen
Die tiefen Frequenzen und die rhythmischen Schwingungen fördern eine entspannte Atmung. So lässt sich der Körper gut auf den Schlafzyklus vorbereiten. Durch die Stärkung der Atemwege können Symptome wie Schnarchen und Schlafapnoe gelindert werden.
Förderung der motorischen Koordination
Die motorischen Anforderungen des Didgeridoo-Spiels trainieren Koordination und Konzentration. Das Spielen stärkt die Feinmotorik sowie die kognitiven Fähigkeiten und kann bei neurologischen Erkrankungen wie Parkinson unterstützend wirken.
Tipp: Für Musiktherapie und Meditation eignen sich besonders gut lange Eukalyptus- oder Hartholz-Didgeridoos mit ihrem tiefen, beruhigenden Klang. Glasfaser- oder Kunststoff-Didgeridoos sind dagegen langlebig und gut für den häufigen Einsatz in größeren Therapiegruppen und/oder im Freien geeignet.
Wie reinige und pflege ich mein Instrument? 7 Tipps
- Puste nach dem Spielen sofort die Feuchtigkeit aus dem Instrument oder lass das Didgeridoo aufrecht stehend trocknen.
- Die regelmäßige Reinigung durch Ausspülen mit warmem Wasser reduziert die Gefahr von Schimmelbildung durch Feuchtigkeit wie Speichel. Darüber hinaus werden klangbeeinträchtigende Ablagerungen entfernt und das Didgeridoo bleibt hygienisch sauber.
- Mit einer Flaschenbürste reinigst du schwer zugängliche Stellen.
- Wisch die Außenseite mit einem feuchten Tuch ab. Für Holz-Didgeridoos kannst du ein pflegendes Holzöl wie beispielsweise Leinöl verwenden. So bleibt das Material geschmeidig.
- Besteht das Mundstück aus Bienenwachs, überprüfe es regelmäßig auf Risse oder Abnutzung. Trage einfach eine neue Wachsschicht auf, wenn die alte beschädigt ist. Ist das Mundstück dagegen aus Holz oder Kunststoff, reinigst du es wie den Rest des Didgeridoos.
- Bessere kleinere Risse im Holz mit Holzleim und feinem Schleifpapier aus. Bei größeren Rissen solltest du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
- Vermeide bei der Lagerung extreme Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit. Holz-Didgeridoos sollten nicht in der Sonne oder an Heizungen aufbewahrt werden. Lagere das Instrument aufrecht (dann trocknet es am besten) – oder auf einer sauberen, hygienischen Unterlage liegend. So vermeidest du Verformungen.