Kaufberatung Speicherkarten
Jede Menge Speicherplatz auf kleinstem Raum
Speicherkarten sorgen dafür, dass du für deine Daten auf dem Smartphone, der Digitalkamera oder dem Camcorder mehr Platz hast. In diesem Ratgeber lernst du die verschiedenen Bauformen der Karten kennen und erfährst, welche Ausführung für deinen Einsatzbereich geeignet ist.
Inhaltsverzeichnis
> Welche Vorteile bieten Speicherkarten?
> In welchen Bauformen sind Memory Cards erhältlich?
> Worauf solltest du bei der Kartenauswahl achten?
> Welche Speicherkarte passt zu deinen Multimedia-Geräten?
> Wie pflegst und säuberst du deine Speicherkarte?
Welche Vorteile bieten Speicherkarten?
- Eine Speicherkarte (Fachjargon „Memory Card“) erweitert den Speicher von Mobilgeräten um mehrere Gigabyte.
- Dank Standardisierung funktionieren Speicherkarten in verschiedenen Digitalkameras, Smartphones, Tablets, Camcordern und vielen weiteren Geräten.
- Trotz ihrer großen Speicherkapazität sind solche Karten sehr kompakt – mit einer Kantenlänge zwischen 1,5 und 4,3 cm passen leicht mehrere Exemplare in eine Fototasche.
- Memory Cards lassen sich auch als Back-up-Medien zum Sichern von Datenbeständen nutzen.
SD-Karten
Der Kartentyp Secure Digital Memory (kurz „SD-Karte“) wird von einer großen Zahl digitaler Endgeräte unterstützt. Sehr viele Kameras und mobile Geräte sind mit Kartenslots für diesen Typ ausgestattet. SD-Karten in Standardausführung sind 32 × 24 × 2,1 mm groß.
Tipp: Steckplätze für SD-Karten in unterschiedlichen Größen sind in vielen Computern und Laptops eingebaut. Verfügt dein PC nicht über solche Einschübe, liest du die Speichermedien über einen externen Kartenleser aus.
miniSD- und microSD-Karten
Im Zuge der Miniaturisierung werden SD-Karten auch in kleineren Formaten angeboten. miniSD-Karten messen 20 × 21,5 × 1,4 mm, während die kleinste SD-Variante microSD mit 11 × 15 × 1,0 mm gerade einmal fingernagelgroß ist. microSD-Karten gehören zu den aktuell meistverwendeten Speicherkarten.
CompactFlash-Karten
CompactFlash – meist als „CF“ abgekürzt – war der erste Standard, der in digitalen Kameras verwendet wurde. Die Karten sind mit 36,4 × 42,8 × 3,3 mm deutlich größer als solche vom SD-Typ. Compact-Flash-Karten werden heute vor allem noch in professionellen Digitalkameras eingesetzt.
Tipp: CFast und CFexpress sind Varianten des CF-Standards mit höherer Datenübertragungsrate. Da solche Karten eine modifizierte Schnittstelle nutzen, sind die beiden Standards trotz gleicher Kartengröße nicht miteinander kompatibel.
Worauf solltest du bei der Kartenauswahl achten?
Speicherkapazität für Bilder oder Videos
- Das Fassungsvermögen von gebräuchlichen Speicherkarten liegt zwischen 16 und 1.024 GB (1 TB).
- Auf eine 16-GB-Karte passen über 3.000 JPEG-Bilder oder circa 500 RAW-Dateien mit 12 Megapixel Auflösung in höchster Qualität sowie etwa 120 Minuten Video im Full-HD-Format oder 40 Minuten in 4k.
- Bei größeren Karten mit 32, 64, 128, 256, 512 und 1.024 GB verdoppelt sich jeweils die maximale Anzahl der Bilder und die maximale Länge der Videos.
- Somit passen auf eine 256-GB-Karte genau 16-mal so viele Daten wie auf eine 16-GB-Karte – also rund 48.000 JPEG-Fotos oder 32 Stunden Full-HD-Video.
- Manche Geräte unterstützen nur Karten bis zu einer bestimmten Maximalkapazität. Schau deshalb in der Bedienungsanleitung von Kamera, Telefon oder Camcorder nach, welche Karten du verwenden kannst.
Tipp: Bei den angegebenen Größen handelt es sich um Mittelwerte, die in der Praxis je nach Bildqualität und Komprimierung stark differieren können.
Schreib- und Lesegeschwindigkeit
- Die Speichergeschwindigkeit einer Karte spielt vor allem bei Serienaufnahmen mit hoher Bildrate sowie beim Filmen von Videos eine Rolle
- Im hochaufgelösten 4k-Videoformat (3.840 x 2.160 Pixel) liegt die benötigte Schreibrate zwischen 8 und 32 MB/s (Megabyte pro Sekunde).
- Hohe Leseraten sind vor allem wichtig, wenn du die Bilder oder Filme auf deinen Computer oder Laptop übertragen möchtest.
- Die meisten SD-Karten erreichen eine Schreib- und Lesegeschwindigkeit zwischen 80 und 100 MB/s. Die schnellsten Varianten schaffen bis zu 170 MB/s.
- Der CFexpress-Standard ist mit bis zu 1.750 MB/s noch schneller und damit für professionelle Anwendungen geeignet.
Geschwindigkeitsklassen
Neben dem SD-Kartentyp und der Kapazität sind auf der Oberfläche von Speicherkarten auch Zahlen in einem nach rechts geöffneten Kreis zu finden. Diese bedeuten im Einzelnen:
- (2) – Klasse 2, mindestens 2 MB/s
- (4) – Klasse 4, mindestens 4 MB/s
- (6) – Klasse 6, mindestens 6 MB/s
- (10) – Klasse 10, mindestens 10 MB/s
Eine weitere Zahl in einem U-förmigen Symbol gibt die Ultra-Highspeed-Geschwindigkeit („UHS“) an:
- U1 – UHS Klasse 1, mindestens 10 MB/s
- U3 – UHS Klasse 3, mindestens 30 MB/s
Das dritte Symbol besteht aus einem stilisierten V mit einer Ziffer, was für die Video-Schreibgeschwindigkeit steht:
- V6 – mindestens 6 MB/s, vorwiegend für SD- und 720p-HD-Videos
- V10 – mindestens 10 MB/s, vorwiegend für Full-HD-Videos
- V30 – mindestens 30 MB/s, vorwiegend für Full-HD-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde (fps) sowie 4k-Videos
- V60 – mindestens 60 MB/s, vorwiegend für 4k-Videos mit 60 fps oder 8k-Videos
- V90 v mindestens 90 MB/s, vorwiegend für 8k Videos mit 60 fps und mehr
Spezifikationen von SD-Karten
Die verbreiteten SD-Karten gibt es in mehreren Weiterentwicklungen. Einfache SD-Karten fassen laut Spezifikation maximal 2 GB. Sie sind deshalb heute nur noch selten im Einsatz. SDHC-Karten (Secure Digital Memory High Capacity) stellen die nächste Ausbaustufe des SD-Standards dar. Sie bieten bis zu 32 Gigabyte Speicherplatz und sind damit für die meisten Anwendungsfälle geeignet. SDXC-Karten (Secure Digital Memory eXtended Capacity) sind mit bis zu 1 TB die oberste Klasse der SD-Karten.
Tipp: SD-Kartenslots sind zwar abwärtskompatibel, können aber keine Karten der nächsthöheren Stufe verarbeiten. Das heißt, dass du in einem SDXC-kompatiblen Kartenschacht zwar problemlos auch SDHC-Karten verwenden kannst, nicht aber umgekehrt.
Konnektivität und Anschlüsse
Um mini- oder microSD-Karten in Geräten mit großen SD-Einschüben nutzen zu können, ist meist ein Adapter in der Standardgröße 32 x 24 mm im Lieferumfang enthalten. Bei Verwendung in kleineren Schächten lässt sich die mini- oder micro-Variante einfach aus dem Adapter entnehmen.
Kompatibilität
Deine Speicherkarte muss zu dem Gerät passen, für das du sie verwenden willst. Du kannst aber auch umgekehrt beim Kauf einer Kamera, eines Smartphones oder eines Camcorders darauf achten, welchen Speicherkartentyp es unterstützt. So kannst du deine vorhandenen Karten damit weiterhin verwenden. Das unterstützte Format findest du auf der Produktseite unter den technischen Daten.
Speicherkarten für Hobbyfotografen
Mit deiner kompakten Digitalkamera nimmst du vor allem bei Festen und im Urlaub Bilder auf. Wenn dabei nicht mehr als 1.000 Fotos zusammenkommen, reicht in der Theorie bereits eine 4 GB große Speicherkarte im microSD-Format aus. Da jedoch bereits die microSDHC-Karten aus dem Einsteigersegment 16 GB speichern können, gönnst du dir den Extra-Speicherplatz und ein Kartenlesegerät, um die Dateien auf deinen Computer zu übertragen.
Memory Cards für Filmer und Smartphone-Nutzer
Du hast deinen Camcorder immer dabei und hältst besondere Momente in HD-Qualität fest. Bei der Aufnahme hochauflösender Videobilder kommt es auf eine hohe Speicherkapazität und eine ausreichende Übertragungsrate an. Deshalb entscheidest du dich für eine microSDXC-Karte mit 64 bis 128 GB und einer Geschwindigkeit von mindestens 80 MB/s. Solche Karten eignen sich auch gut für den Einsatz in Smartphones oder Tablets, da die große Speicherkapazität viel Platz für Apps, Dokumente und Mediendateien bietet.
Speichermedien für Videoprofis
Du fertigst mit deiner Videokamera professionelle Filme in 4k-Auflösung an und bearbeitest die Rohdaten später an deinem Computer nach. Deshalb brauchst du eine schnelle SDXC- oder CFexpress-Karte mit 160 bis 1.750 MB/s Schreib- und Lesegeschwindigkeit, um Videos in 4k- oder sogar 8k-Auflösung mit hohen Bildwiederholraten ruckelfrei aufnehmen zu können. Die Speicherkapazität sollte aufgrund der großen Videodateien 256 GB bis 1 TB betragen.
Wie pflegst und säuberst du deine Speicherkarte?
Bei Compact-Flash-Karten verschwinden die empfindlichen Anschlüsse hinter einer Kunststoffklappe, was sie vor Staub und Schmutz schützt. Die Pins von SD-Karten liegen dagegen offen und verfügen über keinen zusätzlichen Schutz, weshalb sie mit Vorsicht behandelt und gegebenenfalls gereinigt werden sollten.
- Verschmutzte Kontakte können zu Übertragungsproblemen führen.
- Statische Aufladungen können über die Fingerkuppen weitergeleitet werden und die Elektronik beschädigen.
- Fasse SD-Karten stets nur an der Rückseite an, damit kein Schmutz an die Kontakte gelangt.
- Bewahre sie bei Nichtgebrauch in einem speziellen Etui oder in der Kameratasche auf.
- Falls die Speicherkarte doch einmal verschmutzt ist, versuche zuerst, den Schmutz durch Pusten von den Kontakten zu entfernen.
- Reicht das nicht, tauche ein Wattestäbchen in Spiritus und säubere damit die Kontakte vorsichtig. Achte darauf, dass das Wattestäbchen nicht tropft.