Kaufberatung Polfilter
Satte Farben und klare Bilder dank polarisiertem Licht
Polfilter werden ganz einfach auf das Objektiv geschraubt und verringern beim Fotografieren Spiegelungen. Darüber hinaus erhöhen sie die Kontraste, verbessern die Farbdarstellung und sorgen für dramatische Himmelsstimmungen mit sattem Blau und plastischen Wolken.
Inhaltsverzeichnis
> Wie trägt ein Polarisationsfilter zu besseren Bildern bei?
> Worauf sollte ich bei der Auswahl von Polfiltern achten?
> Welcher Objektivfilter ist der richtige für mich?
> Mit welchem Zubehör kann ich meine Fotos weiter verbessern?
Wie trägt ein Polarisationsfilter zu besseren Bildern bei?
- Natürliches Licht schwingt in alle Richtungen, sodass sich Lichtwellen unterschiedlicher Schwingungsebenen kreuzen und gegenseitig nachteilig beeinflussen können.
- Ein Polarisationsfilter filtert gezielt Wellen aus, die in einer bestimmten Ebene schwingen. Er polarisiert das Licht – daher der Name. Diese Eigenschaft kann in vielen fotografischen Situationen hilfreich sein, da sie je nach Ausrichtung des Filters Kontraste verstärkt oder abmildert.
- Bei der Street-Fotografie hilft ein Polfilter beispielsweise, Reflexionen auf Glas- und Metalloberflächen wie Fensterscheiben oder Fahrzeugen zu reduzieren. So vermeidest du überstrahlte Bildbereiche oder zu hohe Kontraste.
- In der Landschaftsfotografie verstärkt ein Polfilter die Farbintensität. Bei trübem Wetter werden deine Bilder dadurch klarer und lebendiger.
- Auch bei strahlendem Sonnenschein spielt der Filter seine Stärken aus, vor allem, wenn Wolken am Himmel sind. Richtig eingestellt intensiviert der Polfilter die Kontraste, was zu dramatischeren Lichtstimmungen mit kräftigem Blau und sehr plastisch wirkenden Wolken führt.
- Beim Fotografieren von Porträts kannst du mit der Vorsatzlinse unerwünschte Reflexionen auf der Haut minimieren, was zu einem weicheren und gleichmäßigeren Hautbild führt.
Worauf sollte ich bei der Auswahl von Polfiltern achten?
Linearer oder zirkularer Polfilter?
- Lineare Polfilter: In einfachen Polfiltern sind die Filtermoleküle parallel ausgerichtet. Licht, das in der derselben Ebene schwingt, wird dadurch absorbiert. Ein solcher Filter ist für digitale Kompaktkameras und Systemkameras geeignet, die den Bildsensor für die Scharfstellung und die Belichtungsmessung nutzen.
- Zirkulare Polfilter: Die Messelemente in digitalen Spiegelreflexkameras können dagegen das linear polarisierte Licht nicht richtig interpretieren, was unter Umständen zu Fehlbelichtungen und Unschärfen führt. Für diese Kameramodelle gibt es daher zirkulare Polfilter, die das zuvor polarisierte Licht über eine zweite Schicht wieder auf mehrere Schwingungsebenen verteilen und so für die Messsysteme nutzbar machen.
- Um welche Art Filter es sich handelt, kannst du der Produktbeschreibung oder dem Aufdruck auf dem Filtergewinde entnehmen.
Tipp: Zirkulare Filter funktionieren auch an Kompakt- und Systemkameras. Da sie nicht nennenswert teurer sind als lineare Modelle, aber universeller einsetzbar, empfiehlt sich ihre Anschaffung auch, wenn du ausschließlich mit einer Kompakt- oder Systemkamera unterwegs bist.
Durchmesser
Polfilter werden vorn auf das Objektiv geschraubt. Es ist deshalb wichtig, dass sie denselben Durchmesser aufweisen wie die Linse, auf der du den Filter verwenden möchtest. Das entsprechende Maß findest du als Aufdruck vorn am oder im Gewinde des Objektivs. Es ist auch in den technischen Daten oder der Bedienungsanleitung deines Objektivs vermerkt.
Tipp: Solltest du verschiedene Objektive mit unterschiedlichen Gewindegrößen im Einsatz haben, genügt es, einen Polfilter für die Linse mit dem größten Durchmesser zu kaufen. Mit sogenannten Reduzierringen kannst du ihn dann auch an Objektiven mit kleinerem Gewindemaß nutzen.
Dicke der Fassung
Die Fassung eines Polfilters ist von Haus aus etwas dicker als zum Beispiel bei einem UV-Filter oder einem Skylight-Filter. Das liegt daran, dass sie zweiteilig aufgebaut ist. Das Gewinde, mit dem der Filter an das Objektiv geschraubt wird, und die eigentliche Filterfassung sind über einen drehbaren Ring verbunden. So kannst du durch Drehen des Filters die Polarisationsrichtung verändern und damit den Effekt, den der Filter auf das Licht hat. Die etwas größere Dicke der Fassung kann allerdings bei Weitwinkelobjektiven zu Abschattungen führen, da diese durch ihren großen Blickwinkel bereits Objekte erfassen, die nah an der Linse sind.
Tipp: Abhilfe schaffen sogenannte Slim-Filter. Ihre Fassung ist sehr dünn gehalten, um die Abschattung zu minimieren oder ganz zu vermeiden. Allerdings sind diese Filter nicht ganz so komfortabel zu bedienen, weil Gewinde- und Drehring sehr schmal sind und bei der Bedienung ein gewisses Maß an Fingerspitzengefühl erfordern.
Vergütung
Jede weitere Glasfläche vor dem Objektiv verringert die Bildqualität, reduziert Kontraste und kann zu unerwünschten Reflexionen führen. Höherwertige Polfilter sind daher mehrfach vergütet. Diese Beschichtung verbessert die Lichtdurchlässigkeit, reduziert Spiegelungen und minimiert somit den Qualitätsverlust.
Welcher Objektivfilter ist der richtige für mich?
Einfache Filter für Einsteiger*innen und Gelegenheitsfotograf*innen
Falls du einen Polfilter nur gelegentlich nutzen oder einfach einmal ausprobieren möchtest, genügt ein kostengünstiger Filter mit einfacher Vergütung und Standardfassung. Hierbei lohnt sich der Griff zu einem zirkularen Modell, das universell einsetzbar ist.
Polfilter für die Landschaftsfotografie
In der Landschaftsfotografie werden häufig Weitwinkelobjektive mit sehr geringer Brennweite von 18 mm und weniger eingesetzt, die meist auch einen großen Objektivdurchmesser aufweisen. Daher solltest du dich für ein Slim-Modell mit dünner Fassung entscheiden. Wegen der häufig wechselnden und zum Teil schwierigen Lichtbedingungen in der Landschaftsfotografie empfehlen wir dir ein Modell mit mehrfacher Vergütung.
Flexible Polarisationsfilter für unterschiedliche Aufnahmesituationen
Du fotografierst oft und gerne – in Städten, auf Reisen und in der Natur. Dabei setzt du unterschiedliche Objektive ein. Deshalb solltest du einen Filter wählen, der auf dein Objektiv mit dem größten Gewindedurchmesser passt und den du über Reduzierringe an deine anderen Linsen anpassen kannst. Gehören Weitwinkelobjektive zu deinem Equipment, ist ein Slim-Filter empfehlenswert. Eine mehrfache Vergütung bietet gute Bildqualität in jeder Fotosituation.
Mit welchem Zubehör kann ich meine Fotos weiter verbessern?
- Ein UV-Filter schützt das Objektiv vor Staub, Kratzern und Schmutz. Außerdem reduziert er ultraviolette Strahlung und entfernt leichte Blaustiche.
- ND-Filter (Neutral Density; neutrale Dichte) reduzieren die Lichtmenge, die auf den Sensor trifft, ohne die Farbwerte zu verändern. Sie ermöglichen längere Belichtungszeiten oder größere Blendenöffnungen bei starkem Licht.
- Graduierte ND-Filter wirken sich nur auf einen Teil des Bildes aus. So sind sie etwa bei Landschaftsaufnahmen hilfreich, um den Himmel abzudunkeln, ohne den Vordergrund zu beeinflussen.
- Makro-Filter vergrößern das Motiv und ermöglichen Nahaufnahmen, ähnlich wie mit einem Makroobjektiv.
- Farbfilter passen die Farbtemperatur an, sodass du unter verschiedenen Lichtbedingungen bessere Farbergebnisse erzielen kannst.
- Spezialeffekt-Filter erzeugen verschiedene Effekte wie Sterneffekte bei Lichtquellen (Sternfilter) oder Weichzeichnung für Porträts (Weichzeichner).
- Gegenlichtblenden, auch als Streulichtblenden bezeichnet, verhindern Linsenreflexionen, indem sie das Streulicht reduzieren.
- Objektivdeckel schützen deine Objektive und Filter während des Transports und bei der Lagerung.
- Mit Reinigungszubehör wie Mikrofasertüchern, Blasebälgen, Reinigungslösungen und Pinseln hältst du deine Objektive sauber.