Kaufberatung Camcorder
Kompakte HD-Kameras zum Mitnehmen
Du schlenderst entspannt durch die historische Altstadt deines Urlaubsorts – überall gibt es Szenen und Motive, die du für deine Reisedokumentation festhalten möchtest. Also nimmst du deinen leichten und kompakten Camcorder aus der Tasche, drückst die Aufnahmetaste und bannst all die schönen Momente in HD-Qualität auf die Speicherkarte. Welcher Camcorder der richtige für dich ist und worauf du bei der Auswahl achten solltest, erfährst du in diesem Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
> In Urlaub und Freizeit hochwertige Videos aufnehmen
> Die unterschiedlichen Ausführungen
> Darauf kommt es bei deinem neuen Camcorder an
> Diese Videokameras passen zu dir
> Fazit: Hochwertige Videoclips und Filme selbst erstellen
In Urlaub und Freizeit hochwertige Videos aufnehmen
Camcorder – das Wort setzt sich aus den englischen Wörtern „Camera“ und „Recorder“ zusammen – sind vollwertige Videokameras mit integrierter Aufnahmeeinheit. Mit ihren kompakten Abmessungen und dem geringen Gewicht passen sie in die Jackentasche oder ins Reisegepäck. Hochwertige Bildsensoren für HD-Auflösung, Markenobjektive und Stereo- oder Surround-Mikrofone sorgen für scharfe Bilder und einen guten Ton. Dank der digitalen Signalverarbeitung kannst du die aufgenommenen Clips per USB-Kabel oder Speicherkarte direkt auf einen Computer überspielen, um sie dort zu archivieren oder mit einer Videoschnitt-Software nachzubearbeiten.
Die unterschiedlichen Ausführungen
Grundsätzlich wird bei Camcordern zwischen drei verschiedenen Bauformen unterschieden.
Klassischer Camcorder
Camcorder in klassischer Bauweise sind rund 10 bis 20 cm lang und liegen damit gut in der Hand. Das ermöglicht eine ruhige Kameraführung ohne Wackeln und Zittern, wie du es vielleicht vom Filmen mit kleinen und leichten Smartphones her kennst. Trotz ihrer kompakten Abmessungen bieten solche Modelle genug Platz für große Bildsensoren und hochwertige Objektive für ein scharfes, rauscharmes und farbenfrohes Bild.
Dashcam
Dashcams sind meist quadratische Minikameras zur Befestigung an der Windschutzscheibe oder auf dem Armaturenbrett (englisch „Dashboard“, daher die Bezeichnung „Dashcams“) deines Autos. Meist nehmen solche Kameras das Verkehrsgeschehen in Dauerschleife auf und löschen dabei ältere Aufnahmen – beispielsweise zur Dokumentation eines Unfalls oder Verkehrsverstoßes. Mit vielen Modellen lassen sich auch gezielt Einzelaufnahmen anfertigen, beispielsweise beim Rundendrehen auf der Rennstrecke.
Schulterkamera
Wenn die Profis vom Fernsehen das Geschehen vor Ort aufnehmen, rücken sie mit großen Videokameras an, die auf der Schulter getragen werden. Solche Boliden mit lichtstarken Objektiven und großen Bildsensoren in mehrfacher Ausführung für die einzelnen Grundfarben (Fachjargon „3 CCD“) bekommst du auch für den semiprofessionellen Einsatz, wenn du Wert auf Bilder in Sendequalität legst.
Darauf kommt es bei deinem neuen Camcorder an
Bevor du zu einem bestimmten Modell greifst, solltest du die technischen Daten und Ausstattungsmerkmale mit deinen Wünschen abstimmen.
Abmessungen und Gewicht
Obwohl der Trend zur Miniaturisierung geht, sollte das Gehäuse eines Camcorders nicht zu klein und nicht zu leicht ausfallen. Eine Länge von 15 bis 20 cm und ein Gewicht zwischen 200 und 500 g sorgen dafür, dass die Kamera ruhig in der Hand liegt. Einige hochwertige Handkameras bringen bis zu 800 g auf die Waage, wobei das höhere Gewicht durch große Akkus, technische Vollausstattung und stattliche Objektive zustande kommt. Bei Schulterkameras spielen Maße und Gewicht eine untergeordnete Rolle gegenüber der Aufnahmequalität, sodass solche Modelle bis zu 2,5 kg wiegen und über 40 cm lang sein können.
Auflösung und Sensor
Die Full-HD-Auflösung mit 1.920 x 1.080 Pixeln (1080p) gilt als Standard bei Camcordern. Lediglich einige Minikameras oder Dashcams nehmen das Bild mit einem kleineren Sensor und 1.280 x 720 Bildpunkten (720p) auf. Möchtest du in 4k-Qualität filmen, solltest du ein Ultra-HD-Modell mit einer Auflösung 3.840 x 2.160 Pixel (2160p) erwägen. Die Größe des Sensors ist entscheidend für ein rauscharmes Bild, sodass er mindestens 1/3 Zoll durchmessen sollte. Kameras für den professionellen Einsatz arbeiten mit 1/2,3 Zoll durchmessenden Chips und/oder drei Sensoren für die Farben Rot, Grün und Blau, was zu einer realistischeren Farbabbildung führt.
Optik und Zoom
Beim Objektiv bieten auch Modelle aus dem Einstiegssegment von einigen bekannten Markenherstellern gute Qualität. Im professionellen Segment werden aufwendig verarbeitete Optiken mit großen Glaselementen verwendet, die qualitativ durchaus mit Objektiven von Spiegelreflexkameras mithalten können. In Sachen Brennweite solltest du darauf achten, wie stark der optische Zoom ist – dieser verändert die Brennweite. Beim optischen Zoom sind Werte zwischen 10x und 25x realistisch. Höhere Zoomstufen wie 150x oder 300x werden elektronisch interpoliert, sodass es unter Umständen zu Qualitätsverlusten kommen kann, wenn du ganz nah an das Motiv herangehst.
Display und Sucher
Jeder Camcorder hat ein ausklappbares Display, auf dem du während der Aufnahme den Motivausschnitt kontrollieren und bereits vorhandene Aufnahmen begutachten kannst. Eine Bildschirmdiagonale von 3,5 Zoll (rund 8,8 cm) hat sich hier durchgesetzt. Mithilfe des Suchers wird der erfasste Bildausschnitt erkennbar gemacht. Wenn du oft unter schwierigen Lichtbedingungen filmst – etwa bei prallem Sonnenlicht –, ist ein zusätzlicher Sucher von Vorteil, den du direkt ans Auge heranführen kannst.
Speicherkapazität
Nur wenige Camcorder sind mit internen Speicherchips zum Ablegen der digitalen Videodaten ausgestattet. Die meisten Modelle setzen auf Speicherkarten, die ins Kameragehäuse geschoben werden. Achte hierbei auf die Kompatibilität zu verschiedenen Standards wie SD, microSD, SD-HC oder SD-XC sowie auf die maximal adressierbare Speicherkapazität, die bis zu 512 Gigabyte betragen kann.
Tipp: Stimme die Kapazität der Speicherkarte mit der gewünschten Videoauflösung ab. Auf eine 32 Gigabyte große Karte passen rund 40 Minuten Full-HD-Video, während auf einem 128-Gigabyte-Modell bis zu 160 Minuten Platz finden.
Konnektivität
Die meisten Camcorder werden mit einem HDMI-Ausgang geliefert und ermöglicht den direkten Anschluss an einen Fernseher. Möchtest du Videos am Computer bearbeiten, sollte eine schnelle USB-Schnittstelle im 3.0-Standard vorhanden sein. Wi-Fi-Konnektivität ermöglicht die Einbindung deiner Kamera über das WLAN ins Heimnetzwerk. Modelle mit Bluetooth und NFC erlauben oft die Verbindung mit einem Tablet, das als großer Kontrollmonitor dient.
Akkulaufzeit
Damit du unterwegs möglichst lange filmen kannst, sollte dein Camcorder über einen austauschbaren Akku in Lithium-Ionen-Ausführung mit hoher Kapazität ausgestattet sein. Während große Profi-Cams meist nur 1 bis 1,5 Stunden lang durchhalten, lassen sich mit kleineren Handkameras Laufzeiten von bis zu 5 Stunden erzielen.
Tipp: Planst du den häufigen Einsatz fernab einer Steckdose, solltest du gleich einen Kamera-Akku zum Austauschen kaufen.
Audio
Die meisten Camcorder sind mit einem Stereomikrofon ausgestattet. Das reicht für die meisten Filmprojekte vollkommen aus. Für höhere Ansprüche an den Ton eignen sich Modelle mit vier oder mehr integrierten Mikrofonen für die Aufnahme von Surround-Sound im Dolby-Digital-Format. Zur weiteren Verbesserung des Tons haben einige Modelle Anschlüsse und Befestigungsmöglichkeiten für externe Mikrofone.
Extras
Mehrere Motivprogramme und Automatikfunktionen gehören bei den meisten Kameras zur Grundausstattung. Für kreatives Filmen sollte dein neuer Camcorder zusätzlich manuelle Einstellmöglichkeiten haben – beispielsweise für Blende, Weißabgleich oder Fokus. Spezielle Aufnahmemodi wie Zeitraffer oder Zeitlupe helfen dir beim Abbilden langer beziehungsweise kurzer Vorgänge. Ein Nachtsicht-Modus bannt auch bei völliger Dunkelheit das Geschehen auf die Speicherkarte.
Diese Videokameras passen zu dir
Die Wahl des richtigen Kameramodells wird maßgeblich von deinen Qualitätsansprüchen und dem gewünschten Einsatzbereich beeinflusst. Die folgende Einteilung kann dir bei der Entscheidung helfen.
Gelegenheitsfilmer
Du packst die Kamera selten aus und filmst nur zu besonderen Anlässen oder im Urlaub. Ein kleiner, leichter Camcorder mit Basisfunktionalität und Full-HD-Sensor ist deshalb die richtige Wahl für dich. Handliche Modelle mit rund 200 bis 250 g leichtem Gehäuse und Funktionen wie Zoom, Display und verschiedenen Anschlussmöglichkeiten bekommst du ab rund 170 €.
Anspruchsvolle Filmemacher
Du filmst oft und gern und stellst deshalb hohe Ansprüche an die Funktionalität und die Qualität deiner Videokamera. Für dich sind 4k-Modelle mit vielen Automatikfunktionen und manuellen Korrekturmöglichkeiten wie gemacht. Im klassischen Handkamera-Format kosten solche Camcorder zwischen 650 und 1.150 €, während Schulterkameras auf 1.400 bis 4.000 € kommen.
Für Autofahrer
Du möchtest dein Fahrzeug mit einer Kamera ausstatten, um Mitschnitte von deinen Fahrten zu machen oder im Falle eines Unfalls auf Beweismaterial zurückgreifen zu können. Deshalb bringst du eine Dashcam an der Windschutzscheibe oder am Armaturenbrett an. Full-HD-Modelle mit Grundausstattung beginnen bei rund 30 €. Die Preisspanne reicht bis zu 200 € für Geräte mit vielfältigen Anschlussmöglichkeiten.
Fazit: Hochwertige Videoclips und Filme selbst erstellen
Mit einem Camcorder produzierst du deine eigenen Filme im Alltag, bei festlichen Anlässen oder im Urlaub. Dabei hast du die Wahl zwischen verschiedenen Qualitätsstufen von Full HD bis 4k und unterschiedlichen Größen von handtaschentauglich bis zum Fernsehkamera-Format. Folgende Kaufempfehlungen lassen sich daher geben:
- Wenn du nur selten filmst und Wert auf kompakte Abmessungen und ein geringes Gewicht legst, bist du mit einem Einsteigermodell mit Full-HD-Sensor ab 170 € gut bedient.
- Als ambitionierter Videofilmer greifst du zu einem Camcorder mit 4k-Auflösung und technischer Vollausstattung für bis zu 4.000 €.
- Pkw-Fahrer filmen mit einer Dashcam durch die Windschutzscheibe ihres Fahrzeugs. Modelle mit Full-HD-Auflösung sind in der Basisversion ab rund 30 € erhältlich.