Kaufberatung Herren-Kletterschuhe
Fester Tritt auf dem Weg nach oben
Stück für Stück arbeitest du dich vor. Auf einen Schritt folgt der nächste, dann wieder ein Zug mit dem Arm. Gleich hast du es geschafft: Du bist ganz oben! Ein schneller Blick nach unten. Zufriedenheit. Klettern, ob in der Halle oder in der Natur, verbessert nicht nur deine Fitness, es setzt auch Glücksgefühle frei. Erst recht mit den passenden Herren-Kletterschuhen. Die sind schließlich so konzipiert, dass sie dich auf deinem Weg nach oben unterstützen. Diese Kaufberatung erklärt, welche Voraussetzungen ein Kletterschuh erfüllen sollte und welches Modell zu dir passt.
Inhaltsverzeichnis
> Für die richtige Kraftübertragung am Felsen und an der Wand
> Modellkunde: Diese Kletterschuhe gibt es
> Wichtige Kriterien für passende Kletterschuhe
> Der passende Schuh für deine Kletteranforderungen
> Fazit: Passendes Schuhwerk für deine Klettertour
Für die richtige Kraftübertragung am Felsen und an der Wand
Nicht allein die Armmuskulatur entscheidet. Beim Klettern holst du einen Großteil der Kraft aus den Beinen, Füßen und Zehen. Damit du sie effektiv umsetzen kannst, trägst du spezielle Kletterschuhe, die für Wand oder Felsen ausgelegt sind. Sie sind so konzipiert, dass du einerseits genügend Grip, andererseits aber auch das nötige Gefühl hast,um dir die Kraftübertragung aus den Füßen zu erleichtern. Sogar in engeren Nischen oder auf kleinen Steigen kannst du dich besser nach oben drücken, kommst Stück für Stück die Wand hinauf. Zudem passen sich Kletterschuhe exakt an deinen Fuß an, wodurch du Druckstellen vermeiden kannst. So erhöhen die Schuhe am Ende nicht nur den Komfort, sondern sorgen auch für mehr Sicherheit beim Klettern.
Modellkunde: Diese Kletterschuhe gibt es
Suchst du nach dem passenden Kletterschuh, kannst du grundsätzlich zwischen fünf Arten wählen. Hier erfährst du, welche Varianten es gibt und was sie auszeichnet.
Slipper
Slipper haben keine Schnürung, dafür aber einen seitlichen Gummizug, mit dem du sie eng an deinen Fuß anpassen kannst. Damit ziehst du die Slipper auch schnell an und wieder aus. Das ist ein Vorteil, wenn du nur niedrige Wände hochkletterst oder zwischen den einzelnen Routen mehrere Meter zu Fuß zurücklegst, beispielsweise in der Halle oder beim Bouldern.
Sportkletterschuh
Sportkletterschuhe liegen eng an und haben eine asymmetrische Passform inklusive Vorspannung, die dir eine direkte Kraftübertragung vom Fuß in die Beineermöglicht. Hinzu kommen häufig aufgestellte Zehen. Auf der Ebene kannst du mit Sportkletterschuhen daher kaum laufen.
Komfortschuh
Ein Komfortschuh hat eine flache Sohle und sitzt eng am Fuß. Gleichzeitig ist er aber bequem und eignet sich daher gut, wenn du mehrere unterschiedliche Kletterarten und Untergründe bevorzugst und dich nicht festlegen möchtest. Auch für Anfänger ist ein Komfortschuh gut geeignet.
Universalschuh
Universalschuhe erinnern an Wanderschuhe, haben aber nur im Fersenbereich eine profilierte Sohle, vorn ist das Profil glatt. So hast du sowohl auf Wanderwegen, auf Trekkingtouren mit Geröll als auch auf kleineren Klettersteigen mit Hindernissen festen Tritt. Auch Steigeisen kannst du überziehen.
Hallenschuh
Obwohl du grundsätzlich drinnen und draußen denselben Schuh verwenden kannst, gibt es spezielle Hallenschuhe. Solche Kletterschuhe sind leicht asymmetrisch, um dir das Stehen auf kleinen Kanten und Leisten in der Kletterwand zu erleichtern. Eine leichte Vorspannung erlaubt dir, beim Tritt mehr Druck zu geben. Die Sohle von Indoor-Kletterschuhen ist angesichts teils harter Tritte tendenziell härter.
Wichtige Kriterien für passende Kletterschuhe
Neben dem grundsätzlichen Typus unterscheiden sich Kletterschuhe auch noch in Form, Größe und Schnitt. Vor dem Kauf solltest du daher über die folgenden Merkmale Bescheid wissen.
Fußform
Da dein Kletterschuh möglichst eng sitzen soll, wirfst du vor dem Kauf einen Blick auf deine Füße. Wie sehen deine Zehen aus? Ist der große Zeh der längste, hast du eine ägyptische Fußform, ist der zweite Zeh länger, eine griechische. Wenn alle Zehen nahezu gleich lang sind, hast du römische Füße. Welche Kletterschuh-Modelle zur ägyptischen, griechischen oder römischen Fußform passen, erfährst du in den Hersteller-Informationen.
Größe
Kletterschuhe, die nicht fest genug sitzen, unterstützen dich nicht ausreichend. Zu eng sitzen sollen sie aber auch nicht. Um Reibung vorzubeugen, achtest du darauf, dass der Schuh glatt am Fuß anliegt. Deine Zehen sollten vorn anstoßen. Überlege dir zudem, wann du normalerweise klettern möchtest. Deine Füße dehnen sich nämlich im Laufe des Tages aus und sind abends größer als morgens.
Sohle
Als direkte Verbindung zwischen Fuß und Untergrund – Kletterschuhe trägst du ohne Socken – spielt die rutschfeste Sohle eine entscheidende Rolle. Kletterst du draußen, wählst du eine weichere Sohle als in der Halle. Sie haftet besser und lässt deine Zehen besser greifen. Bei langen Kletterseilen kann die höhere Belastung allerdings zur Ermüdung der Fußmuskulatur führen. Einige Sohlen verteilen die Belastung zudem über eine Plastikplatte auf die gesamte Länge, was es dir erleichtert, zu stehen. Allerdings verlierst du damit etwas an Gefühl.
Material
Leder oder Kunststoff– du hast die Wahl. Entscheidest du dich für Letzteres, hält dein Kletterschuh länger seine Form. Leder weitet sich etwas mehr, passt sich damit aber auch besser dem Fuß an. Um unangenehmen Geruch bei Kunststoffschuhen zu vermeiden, wäschst du sie regelmäßig warm aus.
Verschluss
Du hast drei Optionen: Kletterschuhe mit Schnürung eignen sich für längere Touren in der Natur. Sie lassen sich eng fixieren und bleiben stabil – du benötigst aber mehr Zeit zum Anziehen. Varianten mit Klettverschluss streifst du schnell über, weshalb sie gut in die Halle oder zum Bouldern passen. Slipper sitzen besonders eng, weshalb sie für Kletteranfänger eher keine Option sind.
Vorspannung
Die Vorspannung in einem Schuh bietet eine Möglichkeit, die Kraft auf Fuß und Zehen zu konzentrieren. Dabei wird Spannung von der Ferse zur Spitze aufgebaut, indem die Ferse durch ein Gummiband nach vorn gezogen wird. Dabei entsteht eine leichte Bananenform, dank der du mit den Zehenspitzen besser auf schmalen Leisten stehen kannst. Gerade für das Bouldern ist das wichtig.
Downturn
Um einen Downturn handelt es sich, wenn sich der Vorderfuß im Kletterschuh nach unten richtet. Anders als bei der Vorspannung spielt sich alles an der Spitze ab. So kannst du in überhängenden Gebieten noch mehr Zug aufbringen.
Asymmetrie
Dreht sich der Schuhrand seitlich nach innen, hast du einen asymmetrischen Kletterschuh. Er erleichtert das Antreten auf kleinen Klettertritten respektive Leisten, du brauchst dafür aber auch einige Erfahrung. Ein Kletterschuh ohne eine solche seitliche Krümmung ist ein symmetrischer Kletterschuh.
Der passende Schuh für deine Kletteranforderungen
Anfänger haben andere Bedürfnisse als Fortgeschrittene oder Kinder. Hier erfährst du, welchen Kletterschuh du aus dem Kletterrucksack ziehen solltest.
Anfänger bei den ersten Kletterversuchen
Für erste Klettererfahrungen sollte der Schuh nicht zu locker sitzen, dabei an Achillessehne und Ferse aber nicht drücken und auch insgesamt nicht zu eng sein. Als Anfänger sind deine Füße noch nicht an die Belastungen des Kletterns gewöhnt und können sich schneller verformen. Gerade an der Oberseite der Zehen sollten deine neuen Kletterschuhe keine Druckstellen zurücklassen, da diese sich sonst entzünden können. Daher sind für dich flache Komfortschuhe ohne Vorspannung oder Downturn geeignet, die es ab rund 60 € gibt.
Fortgeschrittene mit anspruchsvollen Klettervorhaben
Überhänge, kleine Tritte, lange Touren: alles Teil deiner Kletterausflüge. In anspruchsvollerem Terrain – ob draußen oder in der Halle – ist ein sicherer Tritt wichtig, weshalb deine Kletterschuhe eng sitzen sollten. Weiche Sohlen haften besser, fordern die Fußmuskulatur aber mehr. Auch eine Vorspannung, durch die du leichter auf den Zehen stehen und dich besser heranziehen kannst, ist hier eine gute Idee und bei Sportkletterschuhen zu finden. Wenn du ausschließlich in der Halle kletterst, können es auch Hallenschuhe sein, beim Bouldern reichen Slipper. Rechne hier mit Preisen ab 130 €.
Fans von Trekkingtouren mit Kletterabschnitten
Du kletterst regelmäßig in den Bergen, bist jedoch selten komplett in der vertikalen Haltung unterwegs. Beim Trekking stößt du regelmäßig auf Kletterpassagen und benötigst daher einen Schuh, der dir sowohl beim Gehen auf festem Untergrund als auch auf Geröll oder in der Wand Halt bietet. Ein Universalschuh, an dem du auch Steigeisen befestigen kannst, ist deine Wahl. Ein solches Modell kostet ab rund 140 €.
Fazit: Passendes Schuhwerk für deine Klettertour
Spezielle Kletterschuhe, die für Wand oder Felsen ausgelegt sind, helfen dir dabei, die Kraft aus den Beinen, Füßen und Zehen in Höhenmeter umzusetzen. Solche Schuhe sitzen eng am Fuß, sind rutschfest und erhöhen die Sicherheit beim Klettern draußen und drinnen. Abhängig von deiner Klettererfahrung und der Kletterumgebung gelten für dich die folgenden Kaufempfehlungen.
- Als Einsteiger tastest du dich an die Belastung des Kletterns für die Füße heran. Asymmetrie, Downturn und Vorspannung meidest du. Stattdessen nutzt du Komfortschuhe ab 60 €, die eng sitzen, aber nicht drücken.
- Als erfahrener Kletterer brauchst du Sportkletterschuhe mit Vorspannung, Asymmetrie und Downturn für zusätzliche Unterstützung bei Überhängen und kleinen Tritten. Zum Bouldern setzt du auf Slipper mit weicher Sohle und enger Ferse, für die Halle bieten sich spezielle Hallenschuhe an. Entsprechende Modelle sind ab 130 € zu haben.
- Als Wanderer mit Freude am Klettern benötigst du für längere Ausflüge Halt auf flachem Untergrund und festen Tritt am Felsen. Universalschuhe, die an Wanderschuhe erinnern, sind deine Wahl und ab 140 € erhältlich.