Kaufberatung Schneiderpuppen
Lebensgroße Büste für deine Näharbeiten
Eine Schneiderpuppe ist ein praktisches Utensil, wenn du Kleidung schneiderst. Dieser Ratgeber erklärt, wie sich die Büsten unterscheiden und worauf es beim Kauf ankommt.
Inhaltsverzeichnis
> Was ist eine Schneiderpuppe und welche Vorteile hat sie?
> Welche Schneiderpuppen gibt es?
> Worauf du beim Kauf achten solltest
> Welche Schneiderbüste eignet sich für dich?
Was ist eine Schneiderpuppe und welche Vorteile hat sie?
Eine Schneiderpuppe, oft auch als Schneiderbüste bezeichnet, ist ein lebensgroßes Modell eines menschlichen Oberkörpers: Sie besteht aus einem Standfuß und einem Torso mit Schultern, Brust, Taille und Hüfte. Die Puppe dient vor allem als Werkzeug beim Schneidern und Designen von Kleidung. Du nutzt sie als Ergänzung zur Nähmaschine. Auf der Büste kannst du Textilien drapieren, abstecken und abmessen. So kannst du präzise arbeiten, siehst gleich, wie der Stoff fällt und entdeckst Nähfehler schnell. Außerdem benötigst du damit kein menschliches Modell. Die Puppe verändert die Position nicht, sodass du mehr Ruhe hast.
Welche Schneiderpuppen gibt es?
Es gibt zwei Varianten von Schneiderbüsten, die sich vor allem darin unterscheiden, wie detailliert du sie einstellen kannst.
Verstellbare Schneiderpuppen
Die meisten Schneiderpuppen kannst du an mehreren Stellen individuell anpassen, etwa an Hüfte oder Brust. Damit fallen Kleidungsstücke auch bei unterschiedlichen Körpermaßen korrekt. Bei Bedarf kannst du Veränderungen direkt vornehmen, etwa einen Rock säumen. Mit diesen Varianten arbeitest du flexibel. Sie bringen darüber hinaus oft nützliche Extras zum Ausmessen und Abstecken mit.
Schneiderpuppen mit fester Größe
Einige Schneiderpuppen kannst du nur minimal anpassen. Du kannst sie verwenden, wenn du ausschließlich Kleider in einer bestimmten Größe nähst. Sie eignen sich aber auch zur Präsentation von Männer- oder Frauenbekleidung oder von Accessoires, die du so schön zur Geltung bringen kannst. Die Puppen sind oft mit einem gemusterten Stoff bezogen und haben manchmal auch Arme. Sie sind mit Schaufensterpuppen vergleichbar, die als Deko-Objekt und zum Ausstellen von Kleidung verwendet werden.
Worauf du beim Kauf achten solltest
Schneiderpuppen sind in verschiedenen Größen und Formen zu haben. Auch Ständer, Materialien und Extras können unterschiedlich sein. Folgende Kriterien sind beim Kauf wichtig:
Torso der Schneiderpuppe
Der Torso von Schneiderpuppen kann eine männliche oder eine weibliche Figur haben. Entsprechend unterscheiden sich Proportionen und Ausprägungen von Hüfte, Taille, Schultern und Brust. Es gibt darüber hinaus auch Kinderpuppen. Diese kannst du aber meist nicht verstellen, sie haben feste Größen.
Größenverstellbarkeit
Verstellbare Schneiderpuppen bestehen aus mehreren Teilen, die du über Einstellscheiben und Drehrädchen anpasst. Die Modelle haben meist zwischen vier und acht Elemente. In der Regel sind 10 bis 14 Anpassungen möglich. Hals, Hüfte und Brust lassen sich fast immer verändern, dazu bei manchen Modellen auch Rückenlänge und Taille. Die Hersteller nennen dafür jeweils Mindest- und Maximalmaße, die von der Konfektionsgröße abhängig sind. Der Brustumfang kann zum Beispiel bei 84 bis 99 cm oder bei 100 bis 116 cm liegen.
Konfektionsgröße
Du kannst bei Schneiderpuppen zwar einzelne Partien anpassen, generell ist jede Büste aber für eine bestimmte Konfektionsgröße vorgesehen, manchmal auch für zwei. Häufig findest du Puppen in S, M und L, seltener auch in XS oder in größeren Ausführungen. Bei den weiblichen Torsos entspricht XS dabei meist Größe 32 und 34, S passt für die Größen 36 und 38, M für 40 und 42 und L für 44 und 46. Die größte Ausführung ist 54. Bei den Männern gibt es S für Größe 48, M für 50, L für 52 und XL für 54.
Ständer
Damit du an der Schneiderpuppe gut arbeiten kannst, sollte sie stabil und gut stehen. Die meisten Ausführungen haben einen Drei- oder Vierfußständer. Es gibt auch Modelle mit fünf Füßen. Je mehr es sind, desto sicherer steht die Büste. Manchmal sind die Beine mit Rollen versehen, dann kannst du sie bequem verschieben. Achte dann darauf, dass sich die Rollen feststellen lassen. Praktisch ist auch ein einklappbarer Standfuß: Wenn du die Puppe gerade nicht benutzt, kannst du sie dann platzsparend in der Ecke oder neben dem Schrank verstauen.
Tipp: Häufig kannst du den Torso auf dem Ständer drehen. Damit arbeitest du flexibler an deinen Kleidungsstücken und brauchst nicht um die Puppe herumzulaufen.
Material
Früher wurden Schneiderpuppen aus Holz gefertigt. Heute besteht der Torso meist aus einem festeren Kunststoff wie Polyurethanschaum (PU) oder Hartschaum (EPS). Diese Materialien sind robust und stabil. Seltener sind Modelle aus Styropor. Darüber sitzt in der Regel ein schaumstoffverstärkter und strapazierfähiger Bezug aus Nylon, manchmal auch aus Baumwolle. Dieser Stoff ist dicker, damit du Nadeln einstecken kannst. Generell solltest du darauf achten, dass du den Bezug abnehmen und bei Bedarf in der Waschmaschine reinigen kannst. Der Ständer wird entweder aus Holz oder Metall gefertigt.
Größe und Gewicht
Schneiderpuppen sind meist zwischen 165 und 180 cm hoch. Praktisch ist es, wenn du den Torso in der Höhe verstellen kannst – dann arbeitest du bequemer daran. Außerdem kannst du so auch längere Kleidungsstücke besser begutachten, etwa Kleider oder Mäntel. Das Gewicht liegt in der Regel zwischen 2 und 6 kg, gängig sind 4 bis 4,5 kg. Du kannst die Modelle somit problemlos von einem Platz zu einem anderen transportieren.
Extras für Hosen
Willst du Hosen schneidern, solltest du auf einen Hosen- bzw. Beinansatz achten, den einige verstellbare Büsten mitbringen. Außerdem ist es hilfreich, wenn du dann den Standfuß seitlich versetzen kannst, damit du die Hosenbeine einzeln bearbeiten kannst.
Weitere Ausstattung
Willst du die Schneiderpuppe zum Nähen nutzen, ist integriertes Zubehör hilfreich. Viele Varianten haben im Halsbereich ein Nadelkissen: Damit hast du die Stecknadeln beim Arbeiten schnell zur Hand. Mit einem Rockabrunder kannst du den Saum markieren, damit er eine einheitliche Länge bekommt. Einige Deko-Schneiderpuppen sind mit LED-Leuchtstreifen ausgerüstet. Damit die Puppe nicht verstaubt, wenn du sie nicht verwendest, legen die Hersteller manchmal eine Schutzhülle bei.
Welche Schneiderbüste eignet sich für dich?
Bei der Auswahl einer Schneiderpuppe kommt es darauf an, für welchen Zweck du sie verwenden willst und wie kreativ du damit arbeitest:
Kleiderständer zur Deko und Kleideraufbewahrung
Eines deiner Kleider hat eine besondere Bedeutung für dich: Das Muster und der Stoff gefallen dir so gut, dass du es nicht im Schrank verstecken möchtest. Vielleicht suchst du auch nach einer Möglichkeit, deine Kleidungsstücke nachts ordentlich aufzubewahren, damit sie nicht faltig werden. Für dich eignet sich daher eine Schneiderpuppe mit fester Größe und Holz- oder Metallfuß. Sie sollte ein ansprechendes Muster haben und sich in der Höhe justieren lassen. Preis: ab 50 €.
Schneiderbüste für Näh-Einsteigerinnen
Nähen ist dein neues Hobby, du hast schon erste Blusen und Röcke geschneidert, meist für dich selbst. Wenn du die Kleidung anprobierst, entdeckst du manchmal kleine Nähfehler oder sie sitzt nicht richtig. Deswegen holst du dir eine Schneiderpuppe zum Verstellen mit weiblicher Form. Achte darauf, dass sie deine Konfektionsgröße hat und dass du mindestens Hals, Hüfte und Brust anpassen kannst. Dafür zahlst du ab 140 €.
Ein Torso für ambitionierte Näherinnen
Eine Hose für deine Schwester, ein Pullover für deine Freundin und Kleider für dich: Du sitzt oft an deiner Nähmaschine und fertigst individuelle Kleidungsstücke an. Du greifst zu einer weiblichen Schneiderpuppe mit acht Elementen und mindestens zwölf Einstellmöglichkeiten. Dann kannst du verschiedene Partien je nach Körperform justieren. Achte auch darauf, dass die Puppe zwei Größen abdeckt. Zudem sollte sie Extras wie Rockabrunder, Nadelkissen und Hosenansatz besitzen. Diese Varianten kosten ab 180 €.