Kaufberatung Stickmaschinen
Textilien bequem mit Motiven verzieren
Deine Tochter kommt nach Hause und erzählt strahlend, wie gut ihr neues Kleid bei ihren Freundinnen angekommen ist. Du hast es selbst genäht und die Vorderseite mit einem lustigen Bild verziert. Mit deiner Stickmaschine ging das ganz einfach. Wie sich Stickmaschinen unterscheiden und worauf du beim Kauf achten solltest, erklärt dieser Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
> Was ist eine Stickmaschine und welche Vorteile hat sie?
> Wie sich die Maschinen voneinander unterscheiden
> Worauf du beim Kauf einer Maschine zum Sticken achten solltest
> Welche Stickmaschine ist die richtige für deinen Bedarf?
> Fazit: Mit einer Maschine präzise und unkompliziert sticken
Was ist eine Stickmaschine und welche Vorteile hat sie?
Eine Stickmaschine ist ein Gerät, das einer Nähmaschine ähnelt. Du versiehst damit Stoffe mit Stickereien – zum Beispiel mit Sprüchen, Mustern, Namen oder Bildern. Die Maschinen sind computergesteuert und bieten Dutzende oder sogar Hunderte Stickvorlagen. Oft kannst du auch eigene Muster verwenden. Zum Sticken bringst du einen mit Stoff bespannten Rahmen unter der Nähnadel an. Die Maschine bewegt ihn automatisch auf und ab. Das Sticken geht so schneller, exakter und bequemer als mit der Hand – und du kannst die gleichen Motive immer wieder reproduzieren.
Wie sich die Maschinen voneinander unterscheiden
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Stickmaschinen: Geräte, mit denen du ausschließlich sticken kannst, und Kombimodelle zum Nähen und Sticken.
Reine Stickmaschinen
Stickmaschinen ohne Nähfunktion sind auf das Verzieren von Textilien spezialisiert. Diese Modelle bringen meist mehr als 100 Stickmuster und Schriften sowie Spezialfunktionen mit. Oft legen die Hersteller diesen Modellen Rahmen in verschiedenen Größen bei. Der einzige Nachteil ist, dass du für andere Handarbeiten wie Nähen ein weiteres Gerät benötigst, also zum Beispiel eine Nähmaschine.
Kombigeräte aus Näh- und Stickmaschine
Mit diesem 2-in-1-Modell kannst du sowohl Textilien schneidern als auch sticken, was sehr praktisch und platzsparend ist. Sie haben integrierte Stickprogramme, allerdings meist weniger als reine Stickmaschinen. Außerdem ist immer ein Umbau nötig: Dazu wechselst du den Nähtisch und ersetzt den Nähfuß durch einen Stickfuß. Und du kannst damit häufig nur mit einem kleineren Stickrahmen arbeiten, also eher kleinere Stickmotive anfertigen.
Worauf du bei einer Maschine zum Sticken achten solltest
Bei einer Stickmaschine solltest du besonders auf folgende Ausstattungsmerkmale achten:
Stickmotive und Stickalphabete
Mit einer Stickmaschine arbeitest du umso flexibler und kreativer, je mehr Stickmotive sie mitbringt. Zwischen 70 und 350 Motive sind meist enthalten. Die Größe und Ausrichtung der Motive kannst du in der Regel anpassen. Außerdem sind drei bis neun Stickalphabete vorhanden, damit du verschiedene Schriftarten auf die Stoffe bringen kannst. Professionelle Maschinen liefern sogar 500 und mehr Motive und mindestens zwölf Alphabete.
Tipp: Bei den meisten Maschinen kannst du eigene Muster ergänzen. Achte dann darauf, welche Dateitypen dein Modell unterstützt, beispielsweise jef, jpx, exp oder dst.
Stickmaschinen-Software
Einige Hersteller legen ihren Maschinen Software bei, die du auf dem Computer installierst. Du kannst dort die Motive ansehen, anpassen und kombinieren, aber auch eigene entwerfen. Anschließend überspielst du sie auf die Stickmaschine und verzierst die Textilien. Die Programme unterstützen in der Regel Windows, nicht alle aber macOS.
Stickbereich
Jede Maschine kann einen bestimmten Stickbereich abdecken, das heißt Motive in einer bestimmten Größe sticken. Die Fläche hängt vom entsprechenden Spannrahmen ab. Ist er größer, kannst du auch längere und breitere Muster auf Stoffe bringen, ohne dass du umzuspannen brauchst. Manche Geräte erlauben nur einen kleinen Bereich von 5 x 7 cm oder 10 x 10 cm. Mit anderen sind größere Flächen von 36 x 20 cm, 40 x 21 cm oder 26 x 16 cm möglich.
Tipp: Einigen Maschinen liegen zwei bis vier Rahmen mit verschiedenen Stickbereichen bei – damit arbeitest du flexibler.
Bedienung und Display
Stickmaschinen steuerst du wie Computernähmaschinen entweder über Tasten oder über einen Touchscreen. Ein LCD-Bildschirm zeigt Motive oder Programme an. Meist ist er zwischen 4 und 7 Zoll groß. Auf einem breiteren und höheren Display kannst du mehr erkennen – vor allem, wenn es nicht schwarz-weiß, sondern farbig ist und eine Hintergrundbeleuchtung hat. Bei vielen Maschinen kannst du die Motive direkt auf dem Bildschirm personalisieren und sie beispielsweise spiegeln oder kombinieren.
Beleuchtung
Viele Stickmaschinen beleuchten den Arbeitsbereich, damit du den Fortschritt genau erkennen kannst. Sie haben dazu eine oder mehrere energiesparende LED-Lampen, manche Modelle sogar bis zu 30 Stück. Praktisch sind Stickfüße mit integriertem LED-Pointer. Sie verlängern optisch die Nadel, indem sie einen Punkt auf die Stickfläche projizieren. So kannst du die Abmessungen besser einschätzen.
Anschlüsse
Zur Ausstattung von Stickmaschinen gehört in der Regel ein USB-Anschluss. Damit kannst du weitere Motive auf das Gerät aufspielen und dieses oft auch direkt mit dem Computer verbinden. Einige Maschinen sind mit einem WLAN-Modul ausgerüstet. Dann klinkst du sie einfach in dein Heimnetzwerk ein und überträgst Dateien noch bequemer.
Nadeln und Nähgeschwindigkeit
Die meisten Stickmaschinen für zu Hause arbeiten nur mit einer Nadel. Willst du die Farbe wechseln, muss das Garn ausgetauscht werden. Professionelle Geräte haben bis zu 15 Nadeln: Dann kannst du während eines Stickvorgangs unterschiedliche Farben und Garne verwenden. Achte auf die Geschwindigkeit, mit der die Nadeln arbeiten: Gängig sind 700 bis 1.000 Stiche pro Minute.
Größe und Gewicht
Zum Sticken brauchst du genug Platz auf deinem Tisch. Miss die Arbeitsfläche vorher aus, damit die Maschine auch daraufpasst. Reine Stickmaschinen sind etwa 70 cm breit und damit ausladender als Nähmaschinen, die oft um die 40 bis 50 cm messen. In der Regel sind die Maschinen um die 30 cm hoch und rund 20 cm tief. Das Gewicht liegt meist zwischen 7 und 10 kg.
Komfortfunktionen
Wie bei Nähmaschinen sind auch bei Stickmaschinen Komfortfunktionen hilfreich. Mit dem Fadenschneider trennst du Ober- und Unterfaden ab. Bei einigen Modellen geht das oft automatisch und sehr präzise. Du brauchst dann keine Schere. Ein automatischer Nadeleinfädler nimmt es dir die mühsame Arbeit ab, das Garn durch das Nadelöhr zu fädeln. Zur Ausstattung gehört außerdem oft ein automatischer Fadenspanner.
Zubehör
Ein Stickfuß liegt jeder Stickmaschine bei, manchmal sind es auch mehrere. Du kannst damit dann jeweils andere Arbeiten vornehmen, zum Beispiel Applikationen sticken oder quilten. Darüber hinaus sind viele Maschinen mit weiterem Zubehör ausgerüstet wie verschiedenen Fäden, Spulen, Nadeln, Reinigungspinsel oder Schraubendreher. Praktisch ist eine Abdeckung, damit die Maschine weniger einstaubt.
Welche Stickmaschine ist die richtige für deinen Bedarf?
Bei der Auswahl einer Stickmaschine kommt es vor allem auf deine Erfahrung an – und darauf, wie flexibel du damit arbeiten möchtest.
Stickmaschine für Einsteiger
Dein Hobby ist das Nähen, aber ab und zu willst du auch ein Motiv auf Textilien sticken. Viel Erfahrung hast du damit aber noch nicht. Für dich eignet sich ein Kombigerät aus Näh- und Stickmaschine. 70 bis 80 Stickmotive sollte sie mitbringen. Achte darauf, dass der Stickbereich mindestens 10 x 10 cm umfasst und das Modell einen USB-Anschluss hat, damit du weitere Motive ergänzen kannst. Diese Varianten kosten ab 400 €.
Stickmaschine für Fortgeschrittene
Du willst dich aufs Sticken konzentrieren, denn zum Schneidern hast du eine Nähmaschine. Es ist dir wichtig, dass du kreativ experimentieren und viele verschiedene Motive ausprobieren kannst. Du greifst zu einer reinen Stickmaschine mit mindestens 150 Motiven und fünf Alphabeten. Sie sollte einen Touchscreen haben, auf dem du vorhandene Muster anpassen kannst. Achte außerdem darauf, dass sie Fadenschneider, Nadeleinfädler und Fadenspanner mitbringt. Die Preise beginnen bei 1.000 €.
Stickmaschine für Profis
Sticken betreibst du nicht als Hobby, sondern du arbeitest professionell und verkaufst deine Kreationen sogar. Du holst dir eine Stickmaschine mit 400 oder mehr Motiven. Achte unbedingt darauf, dass du eigene Muster und Motive einspielen und vorhandene Vorlagen individualisieren kannst. Deine Maschine sollte alle Komfortfunktionen und mindestens drei bis vier Rahmen mitbringen. Wichtig ist außerdem ein großer Stickbereich, beispielsweise von 35 x 20 cm. Dafür zahlst du ab 3.500 €.
Fazit: Mit einer Maschine präzise und unkompliziert sticken
Eine Stickmaschine verschönert Textilien mit Schriften oder Bildern. Welches Modell für dich infrage kommt, hängt von deiner Stickerfahrung ab:
- Wenn du oft nähst und manchmal stickst, holst du dir eine Nähmaschine mit Stickfunktion. Diese Kombimodelle bringen meist 70 bis 80 Motive mit. Preis: ab 400 €.
- Möchtest du häufig sticken und Komfortfunktionen nutzen, entscheidest du dich für reine Stickmaschine ohne Nähfunktion. Damit hast du Zugriff auf mehr Stickmotive. Diese Modelle kosten ab 1.000 €.
- Bist du ein Stickprofi, nimmst du eine Stickmaschine mit Spezialfunktionen – zum Beispiel mit Hunderten Motiven und sehr großem Stickbereich. Diese Maschinen sind ab 3.500 € zu haben.