Kaufberatung Overlock-Nähmaschinen
In einem Arbeitsgang schneiden, nähen, versäubern
Es ist Samstag und du hast dich zu einem Einkaufsbummel mit deinem Mann entschlossen. In der Herrenabteilung angekommen, seid ihr direkt fündig geworden – zwei Hemden und eine Hose. Doch bei der Anprobe stellt ihr fest, dass Ärmel und Beine zu lang sind. Da das Geschäft keinen Änderungsservice anbietet, suchst du nach einer Lösung. Du denkst an eine Overlock-Nähmaschine. Mit der könntest du nicht nur eigenständig und jederzeit Änderungen an Kleidungen und Textilien vornehmen, sondern auch schnell Nähte in vielen Varianten professionell erzeugen, da sie bis zu fünf Fäden verarbeitet. In dieser Kaufberatung erfährst du, wie Overlock-Nähmaschinen funktionieren und welche Ausstattung für dich geeignet ist.
Inhaltsverzeichnis
> Stoffe aller Art professionell zusammennähen
> Wichtige Funktionen von Overlock-Maschinen
> Welche Overlock-Nähmaschine ist die passende für dich?
> Tipps für das schnelle und richtige Einfädeln bei einer Overlock
> Fazit: Schnell und sauber professionelle Nähte erzeugen
Stoffe aller Art professionell zusammennähen
Overlock-Nähte sind zwei- bis vierfädige Nähte direkt an der Stoffkante, die zwei Stofflagen zusammenhalten. Mit dem Overlock-Stich nähst du die Stoffteile nicht nur zusammen, sondern versäuberst zugleich den Rand – in nur einem Arbeitsgang. Besonders einfach kannst du eine Overlock-Naht mithilfe einer Overlock-Nähmaschine erzeugen, mit der sich der Stoff in einem Arbeitsgang nicht nur nähen und versäubern, sondern auch sauber schneidenlässt.
Dazu sind Overlock-Nähmaschinen mit parallel verlaufenden Nadeln ausgestattet sowie mit jeweils einem Ober- und einem Untergreifer, der den Faden jeweils in Schlingen legt, die sich zu einer Naht verknoten. Neben den Greifern befinden sich zwei Messer, die den überstehenden Stoff abschneiden – das Ergebnis ist eine kompakte, saubere, stabile und dabei zugleich flexible Naht. Insbesondere bei elastischen Stoffen wie Cord oder Frottee geht das Versäubern so schneller von der Hand. Die Naht wird zudem gleichmäßiger und damit schöner als mit einer einfachen Nähmaschine, mit der sich nur Ober- und Unterfaden verarbeiten lassen.
Wichtige Funktionen von Overlock-Maschinen
Wie schnell und sauber du arbeiten kannst, hängt von der Ausstattung ab. Im Folgenden sind einige Merkmale und Funktionen von Overlock-Maschinen beschrieben:
Fadenanzahl
Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal von Overlock-Maschinen ist die Anzahl der parallel verlaufenden Fäden. Die meisten Overlock-Nähmaschinen sind mit einem Vier-Faden-System ausgestattet, mit dem du die meisten Sticharten umsetzen kannst, zum Beispiel den bekannten Vier-Faden-Overlock-Stich. Mit einer fünffädigen Maschine kannst du noch mehr Sticharten umsetzen, zum Beispiel die besonders strapazierfähige Fünf-Faden-Sicherheitsnaht, wie sie in handelsüblichen Jeans zu finden ist. Aber auch gängige Sticharten mit zwei oder drei Fäden sind möglich, wie die Drei-Faden-Super-Stretchnaht etwa für Badeanzüge oder den Zwei-Faden-Overlock-Stich für leichte Stoffe, aber auch Rollsäume oder Flachnahten.
Schnittbreite und Stichlänge
Damit du Overlock-Nähte – zum Beispiel für Dekozwecke – mit unterschiedlich breitem Rand erzeugen kannst, sollte die Schnittbreite an der Maschine verstellbar sein. Die meisten Maschinen lassen sich auf eine Schnittbreite zwischen 4 und 7 mm einstellen. Auch eine variable Stichlänge ist von Vorteil, weil du auf diese Weise Nähte mit unterschiedlicher Festigkeit erzeugen kannst. Die Stichlängen variieren zwischen 1 und 4 mm, manche Maschinen bieten auch eine Stichlänge von bis zu 5 mm. Wenn du überwiegend schnell große Stoffbahnen zusammennähen möchtest, ist eine Maschine mit fester Randbreite völlig ausreichend.
Freiarm
Hosenbeine, Hemdenärmel und andere rundgeschlossene Nähte lassen sich nur mit Maschinen bearbeiten, die über einen Freiarm verfügen, sodass du den Stoff leicht über den Nähfuß stülpen kannst. Es gibt auch Maschinen, bei denen sich der Anschiebetisch für diesen Zweck so weit entfernen lässt, dass der Nähfuß freigelegt ist.
Großer Anschiebetisch
Wenn du nicht gerade mit einem Hosenbein beschäftigt bist, ist es angenehmer und leichter, an einem großen Anschiebetisch zu arbeiten, auf dem der Stoff möglichst ausgebreitet liegen kann und beim Nähen keine Falten wirft. Geräte mit einem großen Anschiebetisch sind deshalb insbesondere beim Nähen großer Stoffbahnen wie Tischdecken, Gardinenstoffen, Mantel- oder Rockteilen eine echte Erleichterung.
Variabler Differenzialtransport
Gekräuselte Nähte an Rüschenblusen und Welleneffekte, etwa an leichten Materialien wie Seidenschals oder Volantröcken, fallen auf. Um Effekte wie diese zu erzielen, benötigst du eine Maschine mit einem verstellbaren Differenzialtransport. Wenn du den Differenzialtransport so einstellst, dass die obere und die untere Stofflage beim Nähen nicht synchron laufen, sondern unterschiedlich schnell transportiert werden, entstehen Wellen oder Kräusel – Effekte, die der Differenzialtransport eigentlich verhindern soll.
Einfädelhilfe
Den Faden einzufädeln braucht bei Overlock-Maschinen ein wenig Übung. Damit der Faden richtig läuft, sollte er in einer bestimmten Reihenfolge durchgezogen werden, üblicherweise beginnend mit dem Obergreifer. Um dir das Einfädeln möglichst leicht zu machen, liefern viele Hersteller die Maschine bereits voreingefädelt aus und markieren die einzelnen Einfädelstationen farbig, bringen eine Anleitung in Form einer Grafik direkt an der Maschine an oder legen ein Video auf DVD bei.
Nähprogramme für automatische Voreinstellungen
Overlock-Nähmaschinen besitzen unterschiedliche Stichprogramme mit den entsprechenden Voreinstellungen für unterschiedliche Nahten. Das hat den Vorteil, dass sich die verfügbaren Sticharten per Knopfdruck anwählen lassen, worauf ein Stichprogramm mit den passenden Einstellungen für Fadenspannung, Differenzialtransport sowie oftmals Nähfußdruck abläuft. Die meisten Overlock-Nähmaschinen sind mit zwölf bis 15 Programmen ausgestattet, besonders vielseitige Modelle mit bis zu 21 Programmen.
Welche Overlock-Nähmaschine ist die passende für dich?
Bei der Wahl einer Maschine solltest du dich daran orientieren, wie häufig du nähen willst und wie viele unterschiedliche Nähtechniken du dafür zur Auswahl haben möchtest.
Geräte für Einsteiger und einfache Aufgaben
Du hast das Nähen erst vor Kurzen für dich entdeckt und dir macht das Schneidern Spaß, weil du Kleider, Tischwäsche und mehr nach deinen Vorstellungen entwerfen und herstellen kannst. Als Einsteiger in der Welt der Overlock-Nähmaschinen entscheidest du dich für ein Gerätmit voreingefädeltem Faden und Einfädelhilfe, sodass du gleich mit dem Nähen loslegen und dich beim Einlegen eines neuen Fadens Schritt für Schritt an der Anleitung orientieren kannst. Overlock-Nähmaschinen für Einsteiger gibt es ab rund 150 bis zu 300 €.
Nähmaschinen für viele unterschiedliche Schneidervorhaben
Wenn du vom Badeanzug über die Gymnastikhose bis zum Brautkleid alles selbst schneiderst und übers Jahr viele Nähprojekte umsetzt, ist eine Overlock-Nähmaschine mit entsprechender Ausstattung und vielzähligen Programmen ein hilfreiches Werkzeug für dich. Mit einer Maschine, die für jeden Stoff – ob dick oder dünn, elastisch oder fest, empfindlich oder robust – das passendeStichprogramm mit automatischer Fadenspannung bietet, kommst du beim Nähen schnell voran und wirst gute Ergebnisse erzielen. Diese Overlock-Nähmaschinen mit hochwertiger Ausstattung erhältst du zu Preisen zwischen rund 400 und 1.000 €.
Tipps für das schnelle und richtige Einfädeln bei einer Overlock
Das Einfädeln einer Overlock-Nähmaschine kann anfangs schwierig sein. Folgende Tipps helfen dir beim Fadenwechsel, sodass du immer den richtigen Faden für verschiedenfarbige Stoffbahnen einsatzbereit hast:
- Beim Einfädeln einer Overlock-Nähmaschine ist die richtige Reihenfolge der Fadenösen besonders wichtig, damit der Faden ungehindert laufen kann und die Naht schön gleichmäßig wird.
- Für einen ungehinderten Fadenlauf ist es wichtig, den Faden stets durch alle Ösen zu ziehen.
- Der Nähfuß sollte beim Einfädeln angehoben sein, damit keine Spannung auf den Spannungsscheiben liegt und der Faden richtig zwischen die Scheiben rutschen kann.
- Mit einer Pinzette tust du dich beim Einfädeln besonders leicht. Vielen Maschinen liegt bereits eine solche bei.
- Viele Hobby-Schneider nutzen die Knotentechnik, bei der der alte und der neue Faden auf eine bestimmte Weise aneinandergeknotet werden und der neue Faden am alten durch die Ösen gezogen wird.
- Ein stabiles Nähgarn wirkt sich gut auf das Nähverhalten deiner Maschine aus – und natürlich in Form schöner Nähte auch auf das Nähergebnis.
Fazit: Schnell und sauber professionelle Nähte erzeugen
Eine Overlock-Nähmaschine erleichtert dir das Zusammennähen von Stoffbahnen, sodass du Stoffe aller Art schnell sowie sauber zusammennähen und im selben Arbeitsgang schneiden kannst. Das Ergebnis sind professionelle Nähte, die mit einer herkömmlichen Nähmaschine nicht möglich oder nur schwer umzusetzen sind. Abhängig von deinen Gewohnheiten sind folgende Maschinen zu empfehlen:
- Als Neuling in der Welt der Overlock-Nähte kannst du schon mit einer einfachen Overlock-Nähmaschine professionelle Nähte erzeugen. Modelle mit fester Randbreite ermöglichen dir ein schnelles und sauberes Arbeiten mit Nähergebnissen, an denen du lange Freude haben wirst. Eine Einfädelhilfe leitet dich Schritt für Schritt beim Fadenwechseln an. Einfache Overlock-Nähmaschinen für Anfänger kosten zwischen 150 bis 300 €.
- Als Hobby- und Profinäher mit zahlreichen Näharbeiten profitierst du von einer Overlock-Nähmaschine mit vielen Programmen, die alle gängigen Sticharten abdecken. Damit kannst du in kürzester Zeit unterschiedliche Nähte für zahlreiche Nähprojekte erzeugen. Modelle mit großem Anschiebetisch erleichtern es, große Stoffe zu bearbeiten. Solche Geräte sind zu Preisen zwischen circa 400 und 1.000 € erhältlich.