Kaufberatung Bierkrüge
Ein Prosit auf die edlen Trinkgefäße
Die Auswahl an Materialien, Formen und Motiven von Bierkrügen beginnt mit traditionsreicher Vielfalt und reicht bis zu modernen Fantasy-Designs.
Inhaltsverzeichnis
> Was zeichnet Bierkrüge aus?
> Welche Arten von Krügen gibt es für Bier?
> Wie kann ich Bierkrüge richtig reinigen und vorbereiten? 3 Tipps
> Was gehört noch zu einem einladenden Biertisch?
Was zeichnet Bierkrüge aus?
- Ein Bierkrug ist ein Trinkgefäß mit Henkel, oft auch mit Klappdeckel.
- Sein Körper ist zylindrisch oder konisch, dabei allenfalls leicht bauchig oder auch tonnenförmig. Oft gehören ein Scharnierdeckel, eine Daumenruhe (auch Daumenrast oder Deckelheber genannt) und ein abgesetzter Fußring dazu.
- Bierkrüge haben eine lange Tradition in der Geschichte des Geschirrs. Dementsprechend vielfältig sind Materialien und Dekore von Bierkrügen, die viel über den persönlichen Stil und die Vorlieben ihrer Besitzer verraten – vom traditionellen Klassiker bis hin zum opulenten Fantasy-Wikingerkrug.
- Im Vergleich mit empfindlichen Biergläsern sind Krüge robuster und überstehen auch etwas heftigeres Anstoßen und/oder ein vehementes Absetzen auf dem Tisch.
- Mit ihrer vielfältigen Optik sind Bierkrüge auch wunderbare Geschenke, die sowohl einen praktischen Nutzwert haben als auch durch ihr kunsthandwerkliches Dekor, Motive und Qualität zu einem echten Sammlerstück werden können.
- Die Eigenschaften von Material und Ausstattung eines Bierkrugs unterstützen auch das Bewahren von Geschmack und Frische eines guten hellen oder dunklen Bieres.
- Übrigens: Die Erfindung des Krugdeckels im 16. Jahrhundert diente zur Abwehr krankheitsübertragender Insekten.
Tipp: Zum guten Ton gehört es, den Deckel geschlossen zu halten, wenn du gerade nicht aus dem Krug trinkst. Ein offener Deckel signalisiert hingegen den Wunsch nach einem erneuten Ausschank.
Welche Arten von Krügen gibt es für Bier?
Der klassische Humpen
- Ein Humpen wird auch Bierkrug, Bierseidel, Krügel, Schnelle, Bierbembel oder Steinkrug genannt. Krüge aus Fayence-Keramik werden zudem als Walzenkrug bezeichnet.
- Der Humpen kann entweder deckellos oder mit einem Klappdeckel ausgestattet sein.
- Oft sind diese speziellen Gläser mit einem Relief versehen und/oder mit Inschriften, zeichenhaften oder szenischen Darstellungen bedruckt oder bemalt.
- War die Form des Humpens im 16. Jahrhundert noch zylindrisch, hoch und schlank, wurde sie mit dem 17. Jahrhundert breiter und kräftiger proportioniert.
- Das Material von Humpen ist bevorzugt Glas oder Steinzeug. Weitere Varianten werden aus Silber, Zinn, Steingut, Fayence oder etwa Porzellan gefertigt.
Krüge aus Porzellan
Besonders in kunsthandwerklichen Produkten aus Porzellan sind bisweilen durchscheinende Lithophanien, also Reliefdarstellung aus transluzentem Material, in Deckel oder Boden eingesetzt. Dabei kommen oft auch edle Materialien wie Zöblitzer Serpentin oder Bernstein zum Einsatz.
Edle Trinkgefäße aus Silber
Der silberne Humpen bildete bis ins 18. Jahrhundert und wieder ab dem späten 19. Jahrhundert mit seinen umrankten Kugelfüßen und kräftigen Henkelansätzen eine beliebte Sonderform, die auch für Ehrengaben und Sportpreise diente, wie beispielsweise der traditionelle englische Tankard.
Glänzende Krüge aus Zinn
Die eher schlichten, oft aber auch mit Gravuren verzierten Humpen aus Zinn gibt es aus verschiedenen Epochen. Das Trinkgeschirr von Zünften bestand in der Regel aus der Legierung Zinn. Eine Sonderform stellt der aus Silber oder Zinn gefertigte „Willkomm" dar, mit dem neue Mitglieder der Zünfte begrüßt wurden.
Humpen aus Steinzeug
- Seit dem Spätmittelalter besonders verbreitet und beliebt sind Bierkrüge aus Steinzeug. Zu den Keramikgefäßen zählen seither die bauchigen Krugformen.
- Die schlanken, hohen, sich nach oben verjüngenden Formen mit hoher Schnelle, Henkel und Deckel bestehen meist aus weißlich grauem bis gelbem oder bräunlichem Steinzeug und werden streng genommen nicht mehr als Humpen bezeichnet, ebenso wie die henkelbechergroße Pinte.
- In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts etablierten sich gedrungene, bauchige und niedrige Henkelkrüge oder Humpen, ebenfalls meist mit Zinndeckel. Sie sind oft dunkel glasiert mit farbigen Reliefs oder blau dekoriert aus grauem Steinzeugton.
- Ab Mitte des 19. Jahrhunderts dominierten aufwendig dekorierte Humpen aus Steinzeug. Dazu zählen bunt bemalte oder bedruckte und individuell beschriftete Reservistenkrüge als Erinnerungsstücke entlassener Reservisten oder Krüge studentischer Verbindungen. Weltweit bekannt sind Krüge der Firma Villeroy & Boch aus der Serie „Mettlach".
- Auch der ursprünglich leichte, deckellose Keferloher Halbliterhumpen mit gerader Wand stammt aus dieser Zeit. Er wurde von den Brauereien zu Werbezwecken eingesetzt und zeigte oft nur einen in Ton geritzten Namenszug. Spätere Krüge wurden aufwendig modelliert oder kunstvoll bedruckt und sind bei Sammler*innen begehrt.
Walzenkrüge aus Fayence
Humpen aus dem italienischen Fayence werden als „Walzenkrüge“ bezeichnet. Sie bestehen aus einer Art weiß glasierter, oft bunt bemalter Keramik, die mit Kaolin und anderen Bestandteilen weniger rein ist als Porzellan und stärker zu Rissen in der Oberflächenglasur neigt.
Glaskrüge
Gläserne Humpen haben ebenfalls eine Tradition seit dem 16. Jahrhundert und sind oft mit Emailfarben bemalt. Die Darstellungen zeigen die Wappen der Kurfürsten oder Reichsadler, aber auch Apostel, Jagdszenen, bürgerliche Figuren oder Handwerksembleme. Ursprünglich henkellos und ohne Klappdeckel, gibt es auch Varianten mit abnehmbarem gläsernem Deckel. In späterer Zeit wurden sie mit Henkel und Klappdeckel mit Daumenheber aus Silber oder Zinn angeboten, oft mit geschliffener oder geschnittener Dekoration. Vielfach im Fichtelgebirge hergestellt, trugen sie den Ochsenkopf als Markenzeichen.
Fun-Humpen
Für spezielle Clubs, Vereine, Wikinger-Freunde, Science-Fiction-Fans oder Gamer*innen findest du spezielle Bierkrüge aus diversen Materialien wie Kunststein oder Edelstahl im Angebot. Auch Humpen mit humorigen Sprüchen und Aufdrucken gibt es in zahlreichen Varianten.
Maßkrüge
- Ab Ende des 19. Jahrhunderts wurden die ursprünglich tönernen Keferloher Humpen immer häufiger durch Bierkrüge aus Glas ersetzt. Dadurch ist das Schankmaß von 1 l, auch „Maß" genannt, besser einsehbar und wird zusätzlich mit einem gesonderten Eichstrich versehen, der etwa 3 mm über der oberen Rille der Augen liegt.
- Die flachen, runden Vertiefungen dieser Augen geben dem Maßkrug mehr Stabilität und eine ansprechendere Optik.
- Im Gegensatz zum gläsernen Maßkrug, der in den Oktoberfest-Zelten zum Ausschank dient, gilt insbesondere der tönerne Oktoberfest-Krug mit jährlich wechselndem Motiv als Sammlerstück.
Tipp: Halte den Maßkrug beim Anstoßen ausschließlich am Henkel, damit dir beim Anstoßen nicht die Finger zwischen zwei Krüge geraten.
Wie kann ich Bierkrüge richtig reinigen und vorbereiten? 3 Tipps
- Zum Reinigen von Bierkrügen solltest du keinesfalls normales Spülmittel verwenden, damit die Schaumkrone später nicht durch den Kontakt mit der Innenwand zusammenfällt.
- Profis setzen dabei auf zwei Spülbecken: Das erste, um die Krüge in warmem (oder im Spezialfall des Münchener Oktoberfests mit 12 bis 15 °C kaltem) Wasser mit Gläserbürste und speziellem Glasreinigungsmittel vorzuspülen. Das zweite Becken dient zum Nachspülen der Krüge in klarem, kaltem Wasser.
- Spül die gereinigten Bierkrüge vor dem Füllen mit kaltem Wasser aus, um durch Abkühlen und Benetzen der Glaswände eine übermäßige Entbindung der Kohlensäure beim Einschenken zu verhindern.
Was gehört noch zu einem einladenden Biertisch?
- Neben einem urigen Bierfass gehören ein langer, schmaler Holztisch und passende Bänke zur Bierzeltgarnitur.
- Eine rustikal gemusterte, eventuell gewachste Tischdecke sorgt zusammen mit Hussen als Überzug für die Bierzeltgarnitur für eine einladende Optik und Bequemlichkeit.
- Mit dem passenden Geschirr mit Holz-Küchenbrettern oder/und Tellern und Schüsseln aus Steingut oder Porzellan beweist du Stilsicherheit.
- Die Krönung deiner persönlichen Wiesn-Lounge ist eine Bierzapfanlage für frisches, schäumendes Bier vom Fass.