Kaufberatung Teichfolien
Sichere Grundlage für den eigenen Teich
Mit Teichfolie dichtest du die Grundfläche deines Gartenteichs ab, um das Wasser an Ort und Stelle zu halten und Schäden durch Wurzelwerk zu vermeiden. In diesem Ratgeber lernst du die verschiedenen Varianten kennen und erfährst, welche Folie die richtige für deinen eigenen Teich ist.
Inhaltsverzeichnis
> Was sind Teichfolien und wozu dienen sie?
> Was sind die Vorteile der verschiedenen Folienmaterialien?
> Worauf kommt es bei einer Folie für den Teichboden an?
> Welche Folie brauche ich für meinen Gartenteich?
> Wie berechne ich die exakte Größe der benötigten Teichfolie?
> Tipps für das richtige Verlegen der Folie beim Teichbau
Was sind Teichfolien und wozu dienen sie?
- Als Teichfolie wird ein wasserdichter Stoff oder ein Gewebe bezeichnet, das dafür sorgt, dass das Wasser dort bleibt, wo es hingehört: in deiner Teichanlage.
- Die Folie bildet die Grundlage dafür, dass das Wasser nicht im Boden versickert und der Lebensraum deiner Fische und Wasserpflanzen erhalten bleibt.
- Zur sicheren Abdichtung sind Teichfolien besonders reißfest, frostsicher, dehnbar und undurchlässig für Wurzeln oder Gehölze im Erdreich.
- Im Gegensatz zu vorgefertigten Teichbecken kannst du mit Folien oder Teichvliesen die Form deines Gewässers individuell gestalten und formen.
Was sind die Vorteile der verschiedenen Folienmaterialien?
Teichfolien aus PVC
Der Kunststoff PVC (Polyvinylchlorid) ist ebenso weich wie biegsam und zeichnet sich durch eine hohe Dehn- und Belastbarkeit aus. PVC lässt sich bei höheren Temperaturen leichter verkleben und hat bei guter Verarbeitung eine Lebensdauer von bis zu 20 Jahren. PVC-Folien gibt es in verschiedenen Farben, sodass du eine aussuchen kannst, die deinem Geschmack entspricht.
Tipp: Da Teichfolie aus PVC mit zunehmender Temperatur weicher wird, solltest du sie bei möglichst hohen Außentemperaturen auslegen.
Robuste Folien aus EPDM
EPDM-Folien bestehen aus synthetischem Kautschuk (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) und zeichnen sich durch eine besonders hohe Temperaturbeständigkeit von zwischen –30 °C und +120 °C aus. Diese Variante gilt als sehr beständig gegenüber Chemikalien, sodass du die Folie auch mit chemischen Reinigungsmitteln gut reinigen kannst. Die hohe Flexibilität, Dehnbarkeit und Reißfestigkeit sorgen für eine einfache Verarbeitung auch bei schwierigen Teichformen und großen Tiefen. Teichfolien aus EPDM haben eine hohe UV-Beständigkeit und haben bei richtiger Pflege eine besonders lange Lebensdauer von bis zu 50 Jahren.
Leichtfolien aus PE
Als besonders umweltfreundlich und recycelbar gelten Teichfolien aus dem Kunststoff PE (Polyethylen). Sie sind rund ein Drittel leichter als Modelle aus PVC und lassen sich daher besser transportieren und verarbeiten. Wie EPDM gilt PE als UV- und witterungsbeständig.
Worauf kommt es bei einer Folie für den Teichboden an?
Materialstärke
Teichfolien gibt es in Stärken von 0,5 bis 1,0 mm. Je dicker das Material, desto stabiler ist es und desto eher eignet es sich auch für hohe Belastungen. Dünne Folien sind zwar weniger stabil, lassen sich aber leichter verlegen.
Fassungsvermögen
Diese Angabe bezieht sich auf die empfohlene Menge an Wasser, der die Folie über einen langen Zeitraum standhalten kann. Sie ist von Material und Größe der Folie abhängig und liegt in den meisten Fällen zwischen rund 2.000 und 5.500 l.
Witterungsbeständigkeit
Was die Eignung für kalte Winter- oder heiße Sommertage in Mitteleuropa betrifft, sollten Teichfolien frostbeständig sein und Temperaturen von über 30 °C vertragen können.
Tier- und Pflanzenfreundlichkeit
Folien mit diesem Vermerk in der Produktbeschreibung geben keine oder nur wenig Schadstoffe ab. Daher eignen sich diese Modelle besonders gut für Schwimm-, Tier- und Pflanzenteiche.
Komplettsets
Besonders für kleinere Teichanlagen bieten einige Hersteller praktische Komplettsets aus Folie, Vlies und Pumpe an. Eine zusätzliche Teichpumpe versorgt das Gewässer mit ausreichend Sauerstoff, vermindert das Algenwachstum und beseitigt besonders im Verbund mit einem Teichfilter auch Verunreinigungen. In einem Set sind die einzelnen Komponenten oft exakt aufeinander abgestimmt.
Welche Folie brauche ich für meinen Gartenteich?
Folie für Fischteiche mit direkter Sonneneinstrahlung
Wenn dein Gewässer nach Süden hin ausgerichtet und somit direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt ist, sind PE- sowie EPDM-Folie für dich wie gemacht. Sie gelten als besonders UV-beständig, sodass auf Schatten spendende Bäume oder eine Überdachung wie einen Pavillon verzichtet werden kann. Für das Halten von Fischen und das Gestalten mit Pflanzen ist EPDM-Folie zu empfehlen, da sie als sehr umweltverträglich gilt.
Grundlage für einen Schwimmteich
Möchtest du dein Gewässer im Garten zum Schwimmen nutzen, sind Teichfolien aus PVC gut geeignet. Da sich in einem Schwimmteich weniger Pflanzen und Bodenkies befinden, spielt hier die Optik des Teichvlieses eine größere Rolle. Dank der großen Farbvielfalt bei PVC findest du sicher eine Farbvariante, die auf deinem Boden gut aussieht.
Teichfolie für individuell geformte Gewässer
Befinden sich in der ausgehobenen Grube noch kleine Steine oder ist der Untergrund uneben und hügelig, sind EPDM und PVC eine gute Wahl. Die hohe Dehnbarkeit und die flexible Membran passen sich bei diesen Folien den Unebenheiten des Bodens an, sodass auch komplexe und individuell gestaltete Teichformen möglich sind. Die Stärken von PVC kommen dabei vor allem bei kleinen bis mittleren Teichgrößen zum Tragen.
Wie berechne ich die exakte Größe der benötigten Teichfolie?
Um zu berechnen, wie viel Teichfolie du zur Abdichtung deines Gewässers brauchst, gibt es eine einfache Rechenformel. Vor der Berechnung solltest du jedoch die Baugrube schon ausgehoben und gemessen haben:
- Folienlänge = Teichlänge (m) + 2 x Teichtiefe (m) + 0,60 m Rand
- Folienbreite = Teichbreite (m) + 2 x Teichtiefe (m) + 0,60 m Rand
Für die Maße der Teichtiefe ermittelst du die tiefste Stelle der Grube. Rechenbeispiel: Die Teichgrube ist 10 m lang, 5 m breit und 1,5 m tief.
- Folienlänge: 10 m + 2 x 1,5 m + 0,60 m = 13,6 m
- Folienbreite: 5 m + 2 x 1,5 m + 0,60 m = 8,6 m
Für die Ermittlung der gesamten benötigten Teichfolie multiplizierst du die Ergebnisse, in diesem Beispiel also 13,6 m x 8,6 m. Insgesamt brauchst du also 116,96 m² Teichfolie.
Tipps für das richtige Verlegen der Folie beim Teichbau
- Hebe an der vorgesehenen Stelle im Garten mit einem Spaten die Grube aus.
- Hat die Grube die gewünschte Tiefe, entfernst du spitze Steine, hervorstehende Wurzeln und scharfkantige Gehölze aus dem Teichbett.
- Zum Schutz der Teichfolie kippst du eine Schicht Sand in die Grube, sodass eine möglichst ebene Fläche entsteht.
- Als zusätzliche Sicherungsmaßnahme kannst du auf dem Sand ein spezielles Schutzvlies anbringen. Befestige das Vlies an den Rändern mit schweren Steinen, damit es beim Ausrollen der Teichfolie nicht verrutscht.
- Entfalte die Teichfolie innerhalb der Teichgrube. Teichfolie aus PVC lässt sich am besten bei einer Temperatur von mindestens 15 °C verlegen – dann wird sie geschmeidiger und lässt sich bequem verarbeiten.
- Trage beim Verlegen am besten Schuhe ohne Profil, in denen sich keine Steine festsetzen können, denn diese könnten die Folie beim Betreten beschädigen.
- Ist die Teichfolie komplett ausgelegt, hat sie in der Regel viele kleine Falten. Zieh die einzelnen Falten möglichst gerade oder fasse sie zu einer großen Falte zusammen.
- Bedecke den Überstand mit schweren Steinen und Erde und tritt diese fest. So kann die Folie nicht verrutschen.
- Nachdem die Teichfolie ausgelegt ist, kannst du mit dem Einfüllen von Wasser beginnen.
- Eine passende Teichdekoration oder ein Teichbrunnen lässt sich individuell platzieren und setzt optische Akzente.
- Reinige den Teich regelmäßig. Das erhöht seine Lebensdauer und sorgt für eine gepflegte Optik.