Kaufberatung Komposter
Gartengerät zur Entsorgung und Düngerproduktion
Nach einem schönen Sonntagsfrühstück bist du dabei, den Tisch abzuräumen. Auf einem Teller liegen noch die Apfelschalen, und in der Kaffeemaschine wartet auch noch Kaffeesatz. Beides eignet sich ideal als Futter für deinen Komposter. Inzwischen hat sich schon ein wenig neue Komposterde gebildet und du freust dich darauf, mit dem natürlichen Dünger bald dein selbst angebautes Gemüse zu stärken. Welchen Nutzen Komposter haben und welches das passende Modell für dich ist, erfährst du in diesem Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
> Kompostmaterial für natürliches Gärtnern nutzen
> Thermo- bzw. Schnellkomposter
> Wichtige Kaufkriterien: So sind Komposter aufgebaut
> Der passende Komposter für deinen Außenbereich
> Tipps für gutes Kompostieren
> Fazit: Komposter als umweltfreundliche Müllentsorgung
Kompostmaterial für natürliches Gärtnern nutzen
Wenn du einen Kompost hast, kannst du dort Küchenabfälle und organischen Müll wie gemähten Rasen oder Unkraut entsorgen. Das reduziert deinen Hausmüll und spart Platz im Mülleimer. Gleichzeitig ist diese Art der Entsorgung besonders umweltfreundlich und du sparst dir die Anschaffung von Pflanzendünger. Die Erde, die beim Kompostieren entsteht, heißt Komposterde. Sie ist sehr nährstoffreich und ersetzt so manchen Dünger. Nicht zuletzt weil du damit Geld sparen kannst, wird der Kompost auch als das Gold des Gärtners bezeichnet. Viel Arbeitsaufwand ist es nicht, einen Kompost zu pflegen. Nachdem du den Kompost eingerichtet hast, erledigt dein Komposter die Kompostierung deiner Küchen- und Pflanzenabfälle fast von selbst.
Was ist ein Thermo- bzw. Schnellkomposter?
Ein Komposter ist in der Regel an den Seiten geschlossen und von oben mit einem Deckel geschützt. Die Unterseite ist bei den meisten Modellen offen, sodass Mikroorganismen und nützliche Tiere wie etwa Asseln oder Regenwürmer gut an den Kompost gelangen können, um ihn zu zersetzen. Die Begriffe Thermokomposter und Schnellkomposter bezeichnen dieselbe Art von Komposter: Weil sie geschlossen sind, können darin Temperaturen bis zu 70 °C entstehen, wodurch Abfälle viel schneller zu Kompost werden als auf einem herkömmlichen Komposthaufen. Daher werden diese Modelle Thermo- oder Schnellkomposter genannt.
Wichtige Kaufkriterien: So sind Komposter aufgebaut
Kompostbehälter können auf verschiedene Arten aufgebaut und hergestellt sein. Wenn du einen Komposter für deinen Garten suchst, solltest du auf folgende Kaufkriterien achten.
Material und Farbe
Die meisten Komposter bestehen aus Kunststoff. Das Material ist witterungsbeständig, pflegeleicht und sehr wärmeisolierend. Die Wärme ist wichtig, damit sich der Kompostabfall schnell und vollständig zersetzt. Deswegen solltest du bei der Wahl deines Komposters auch auf die Farbe achten. Dunkle Farben wie zum Beispiel Schwarz heizen sich in der Sonne stärker und schneller auf als helle Farben und der Behälter kann so eine höhere Innentemperatur erreichen.
Größe und Fassungsvermögen
Wie groß dein Komposter sein soll, hängt davon ab, wie viel Kompostabfall in deinem Haushalt entsteht. Hast du nur wenig Gartenabfälle und möchtest daher hauptsächlich Küchenabfälle wie Essensreste, Teebeutel und Kaffeesatz kompostieren, reicht ein kleines Modell. Bei einem Garten mit viel Pflanzenschnitt und einem hohen Bedarf an guter Erde wählst du ein Modell mit größerem Fassungsvermögen. Die Größen variieren etwa zwischen 380 l Volumen und 800 l Volumen.
Tipp: Ist in deinem Komposter einmal kein Platz mehr, kannst du Gartenabfälle auch in offenen, robusten Gartensäcken aus Kunststoff zwischenlagern.
Belüftung
Die Belüftung eines Komposters ist besonders wichtig. Kompost braucht ausreichend Sauerstoff, damit er nicht zu feucht wird und keine Fäulnisbakterien entstehen. Bei den meisten Kompostern kannst du an der Belüftung nichts verändern, einige Modelle haben jedoch eine regulierbare Belüftung, die du im Sommer und im Winter unterschiedlich einstellen kannst. Im Winter soll es vor allem warm sein und nicht zu viel kalte Luft zugeführt werden. Im Sommer, wenn du besonders viel zu kompostieren hast, vergrößerst du die Luftzufuhr entsprechend.
Trennkammern
Einige Komposter bestehen aus einem einzelnen großen Bereich, andere Modelle sind in mehrere Kammern unterteilt. Bei beiden spielt eine gute Umschichtung eine wichtige Rolle. Komposter ohne Trennkammern schichtest du um, wenn sich frische Gartenabfälle schon zunehmend zersetzt haben. In der Mitte des Komposters herrschen höhere Temperaturen und die restliche Kompostierung geht dort schneller. Bei Kompostern mit Trennkammern geht das Umschichten besonders einfach. In der Regel haben diese Modelle drei Kammern: In die oberste Kammer kommen deine frischen Garten- und Bioabfälle, die du später durch eine Klappe in die mittlere Kammer umschichtest. Hat sich der Kompost dann vollständig zersetzt, fällt die frische Komposterde ganz von selbst in die untere Kammer durch.
Entnahmeklappen
Mit Entnahmeklappen kannst du die feine und nährstoffreiche Erde gut erreichen und die Menge, die du brauchst, herausnehmen. So hast du frische Komposterde bereit, wenn du neue Blumen einpflanzen möchtest oder es Zeit ist, Gemüse und Kräuter ins Beet zu setzen. Wenn dein Komposter mehrere Entnahmeklappen hat, bist du freier darin, wie und wo du ihn aufstellst, da du von verschiedenen Positionen an die Erde herankommst.
Der passende Komposter für deinen Außenbereich
Je nachdem, wie groß dein Garten ist und wie viele Pflanzen du hast, eignen sich andere Kompostermodelle für dich. Damit du dich besser orientieren kannst, haben wir eine Übersicht für dich zusammengestellt.
Mini-Komposter für Küchenabfälle
Hast du einen Balkon oder einen kleinen Garten, bei dem nur wenig Pflanzenabfälle entstehen? Dann möchtest du vermutlich vor allem Küchenabfälle kompostieren. Hierzu reicht ein kleiner Komposter mit etwa 380 l Fassungsvermögen, den du schon ab etwa 30 € bekommst.
Mittelgroße Modelle für Küchen- und Gartenabfälle
Hast du einen Garten, bei dem neben dem regelmäßigen Abfall saisonbedingt auch manchmal mehr Pflanzenschnitt wie Rasen, Laub und Heckenschnitt anfällt? Dann ist ein mittelgroßer Komposter mit über 380 l Fassungsvermögen passend. Wenn du nicht genau weißt, wie viel Volumen du über das Jahr verteilt brauchst, oder wenn dein Platzbedarf stark schwankt, empfehlen wir dir erweiterbare Module. Damit kannst du entweder das Volumen eines Komposters durch eine Erhöhung erweitern oder zwei Komposter miteinander verbinden. Du bewegst dich bei solchen Modellen preislich im Rahmen zwischen 80 € und 130 €, zusätzliche Erweiterungen gibt es je nach Modell ab 50 €.
Große Gartenkomposter und Kammersysteme für große Gärten
Hast du einen größeren Garten mit vielen Pflanzen und einer angrenzenden Hecke? Dann fällt bei dir regelmäßig ein großes Volumen an Heckenschnitt und anderen Gartenabfällen an. Achte daher bei einem Komposter auf ein Volumen von mindestens 500 l Fassungsvermögen. Fallen schnell größere Mengen von Resten auf einmal an, solltest du über einen Komposter mit Kammersystem nachdenken. Wenn die unterschiedlichen Kompoststufen voneinander getrennt sind, kann das gelegentlich die Kompostierung beschleunigen. Modelle mit Kammern und Komposter mit großem Volumen bekommst du zwischen 60 € und 170 €.
Tipp: Du kannst auch getrennte Kompostermodule als Ersatz für miteinander verbundene Kammern benutzen.
Tipps für gutes Kompostieren
Damit du am Ende des Kompostiervorgangs gute Erde aus deinem Komposter holen kannst, haben wir dir diese acht nützlichen Tipps für dich zusammengestellt.
- Wenn du deinen Kompost neu anlegst, empfiehlt es sich, Würmer oder Kompostbeschleuniger zuzusetzen. So ist dein Kompost schnell einsatzbereit. Mikroorganismen und Würmer verdauen organisches Material in kurzer Zeit und lockern deinen Kompost auf.
- Wenn größere Mengen frischen Abfalls entstehen, verteile diese lieber auf mehrere Komposter. So wird der Abfall schneller zersetzt und beginnt nicht zu faulen.
- Du solltest deinen Kompost etwa alle drei bis sechs Monate umschichten. Er wird dabei gut durchlüftet und kompostiert gleichmäßig.
- Decke vor allem bei frischem Abfall den Kompost gut ab, damit keine Schädlinge hineinkommen. Den Deckel des Komposters kannst du etwa mit Steinen beschweren.
- Lass sehr nasse Abfälle antrocknen, bevor du sie in den Komposter gibst. So vermeidest du, dass sich Schimmel bildet.
- Gib keine kranken Pflanzenteile auf den Kompost. Die Keime und Bakterien gehen sonst in die Komposterde über und du verbreitest sie im Garten.
- Verwende nur biologische Abfälle für den Kompost. Streu aus der Katzentoilette gehört nicht dazu, es besteht oft aus Betonit. Auch Eierschalen gehören nicht auf den Kompost, denn es könnten sich Salmonellen auf die Erde übertragen.
- Größere Äste solltest du zerkleinern, bevor du sie auf den Kompost gibst. Hierzu kannst du zum Bespiel einen Häcksler benutzen.
Fazit: Komposter als umweltfreundliche Müllentsorgung
Wenn du einen Komposter in deinem Garten hast, profitierst du am Ende der Eigenkompostierung von einer nährstoffreichen Komposterde, die ein guter Dünger für Gemüse und Pflanzen ist. Außerdem gibst du der Umwelt wichtige Energie zurück.
- Wenn du überwiegend Küchenabfälle und gemähten Rasen kompostierst, besorge dir einen kleinen Komposter, der etwa 300 l fasst und selten mehr als 30 € kostet.
- Bei regelmäßigem Pflanzenschnitt sollte dein Komposter schon ein Volumen von über 300 l haben. Bei unregelmäßig anfallenden Abfallmengen kann ein erweiterbares System praktisch sein. Plane dafür ein Budget von 80 € und 130 € ein.
- Brauchst du wegen Hecken- und Baumschnitt viel Platz auf dem Kompost, greife zu einem Modell mit 500 l Volumen und mehr. Außerdem empfehlen sich Modelle mit Kammern oder mehrere miteinander kombinierbare Komposter. Die Kosten variieren zwischen 60 € und 170 €.