Kaufberatung Smoker
Der BBQ-Klassiker aus Amerika
Bereits am Vorabend deiner Party bereitest du die Marinade zu, legst die Rinderbrust ein und lässt alles über Nacht ziehen. Stunden vor der Feier fachst du das Feuer in deinem Smoker an. Langsam knistert das Holz vor sich hin, Rauch breitet sich im Inneren aus. Ist die gewünschte Temperatur erreicht, gibst du das Fleisch hinein, das dann langsam gart und schön zart wird. Nach ihrer Ankunft bewundern deine Freunde noch kurz deine BBQ-Künste, ehe sie das Grillgut anerkennend genießen. Diese Kaufberatung verrät dir, wie du den passenden Smoker für deine Grillgewohnheiten findest.
Inhaltsverzeichnis
> Zartes, aromatisches Fleisch mit Ruhe garen und grillen
> Smoker-Modelle und ihre Unterschiede
> Checkliste: Größe, Material und Verarbeitung
> Der passende Smoker für deine Gewohnheiten
> Das richtige Smoker-Zubehör
> Fazit: Grillen und Garen im heißen Rauch
Zartes, aromatisches Fleisch mit Ruhe garen und grillen
In der Ruhe liegt das Smoker-Geheimnis. Während ein traditionelles Barbecue das Grillgut der direkten Hitze aussetzt, liegt es im Smoker in einer eigenen Garkammer, in der die Temperatur zwischen 80 und 150 °C beträgt. Verantwortlich dafür ist Rauch, der aus der Befeuerungs- in die Garkammer zieht und danach über einen Schornstein entweicht. So gart oder räuchert das Fleisch langsam in der fassähnlichen Kammer vor sich hin, bildet keine Kruste und bleibt schön zart. Daher eignet sich der Smoker besonders gut für große Fleischstücke wie Beef Brisket (Rinderbrust), dicke Steaks, ein ganzes Huhn oder Rippchen. Für das intensive Aroma, das den Smoker vom handelsüblichen Grill abhebt, nutzt du Hartholz oder spezielle Grillpellets. Holzkohle ist ebenfalls eine Option, allerdings eine weniger aromatische.
Smoker-Modelle und ihre Unterschiede
Während für einige Smoker Pellets verwendet werden, funktionieren andere mit Holz oder Kohle. Auch in Temperaturkontrolle und Rauchfluss unterscheiden sie sich. Hier erfährst du, was die gängigen Smoker-Varianten ausmacht.
Barrel-Smoker
Typisch für einen Barrel-Smoker sind seine horizontale Garkammer (Fachbegriff: Pit) sowie die direkt daneben, aber etwas tiefer liegende Feuerkammer (Fachbegriff: Side-Fire-Box). Daraus strömt der Rauch zum Garen in die Grillkammer. Auch ein Schornstein gehört häufig zum Barrel-Smoker. Um Brennstoff nachzufüllen, kannst du die Feuerkammer öffnen.
Reverseflow-Smoker
Auch Reverseflow-Smoker haben eine Pit und eine Side-Fire-Box. Ein Schornstein ist ebenfalls Teil des Grills. Der größte Unterschied zum Barrel-Smoker liegt im Rauchfluss: Zunächst gelangt der Rauch aus der Feuerkammer ans hintere Ende der Garkammer und erst von dort über eine Öffnung in den Garraum. Danach strömt er zurück, um über den Schornstein zu entweichen. Diese Methode sorgt für eine konstante Temperaturverteilung.
Water-Smoker
Wie eine kleine Tonne wirkt der Water-Smoker. Er braucht daher auch weniger Platz als andere Modelle. Charakteristisch sind mehrere Ebenen und eine Schale auf der zweituntersten Ebene über der Feuerstelle. Die Schale füllst du mit Wasser oder Sand und hältst damit die Temperatur konstant. Zudem hat der Smoker mindestens zwei Grillrosts. Als Feuermaterial nutzt er Kohle oder Briketts. Möchtest du ein stärkeres Raucharoma, gibst du zusätzlich Holzschnitze hinein.
Pellet-Smoker
Anders als andere Varianten funktioniert der Pellet-Smoker mit Strom. Neben der Pit hat er statt einer Side-Fire-Box einen Vorratsbehälter. Über eine elektrische Zündung feuerst du dort die speziellen Holzpellets an. Dadurch entwickeln sich Hitze und Rauch, die sich daraufhin im Garraum verteilen. Du stellst nur die gewünschte Temperatur ein, schon hält sie der Pellet-Smoker über Elektronik und ein integriertes Thermometer konstant. Das Aroma erzeugst du über die unterschiedlichen Holzsorten der Pellets.
Checkliste: Größe, Material und Verarbeitung
Die Außenwand beeinflusst die Isolierung, das Material das Gewicht. Hier liest du, worauf du beim Kauf eines Smokers achten solltest.
Material
Die meisten Smoker bestehen aus pulverbeschichtetem oder hitzebeständig lackiertem Stahl. Der Grillrost wird bei guten Modellen aus robustem, hitzeeffektivem Gusseisen gefertigt. Varianten aus dem Einstiegssegment setzen wiederum auf verchromte Modelle. Allerdings splittert so ein verchromter Rost bei hohen Temperaturen leicht ab und verklebt dann mit dem Grillgut. Emaillierte Stahlroste, die widerstandsfähig und antihaftbeschichtet sind, dienen als Alternative.
Materialdicke
Angesichts des langen Garprozesses übernimmt die Isolierung beim Smoken eine entscheidende Rolle. Maßgeblich dafür ist die Dicke der Außenwand. Je massiver das Konstrukt – zwischen 1 und 5 mm sind üblich –, desto besser ist der Smoker isoliert. Gleichzeitig erhöht sich das Gewicht. Das bedeutet: Smoker mit dünnen Wänden sind anfälliger für Temperaturschwankungen, während Smoker mit dicken Wänden langsamer auf Temperatur kommen.
Gewicht und Größe
Da Smoker häufig aus Stahl gefertigt werden, können sie ein hohes Gewicht haben – erst recht, wenn du dich für eine dicke Außenwand entscheidest. Während kleine Geräte etwa 20 kg schwer sind, wiegen die größten Exemplare bis zu 150 kg. Bei der Größe ist die maximal zur Verfügung stehende Grillfläche wichtig, die bei besonders großen Geräten bis zu 4.000 cm² Platz für Grillgut bietet. Die meisten Smoker haben eine Fläche von 2.500 cm². Barrel- und Reverseflow-Smoker nehmen in der Breite relativ viel Raum ein und sind bis zu 2,1 m lang. Water- und Pellet-Smoker sind dagegen in die Höhe gebaut, zum Teil sind sie bis zu 1,5 m hoch.
Verarbeitung
Für eine möglichst konstante Temperatur sollte wenig bis gar nichts aus dem Inneren deines Smokers entweichen können. Eine hochwertige und lückenlose Verarbeitung ist daher ebenso wichtig wie sauber und ohne Löcher gezogene Schweißnähte. Dazu schließen die Scharniere eng ab, lassen sich aber dennoch leicht bewegen. Die Lackierung sollte ordentlich und durchgängig aufgetragen sein.
Der passende Smoker für deine Gewohnheiten
Wenn du den Smoker nur selten benutzt, stellst du andere Anforderungen an das Gerät, als wenn das Smoken für dich eine Leidenschaft ist. Im Folgenden erfährst du, welcher Smoker zu dir passt.
Gelegentliches Smoken
Endgültig gepackt hat dich die Leidenschaft noch nicht. Als Abwechslung zu Steak oder Würstchen genießt du dennoch hin und wieder ein zart gegartes Brisket oder ein paar Spareribs. Da gerade die Temperaturkontrolle nicht einfach ist, eignet sich für dich daher ein Pellet-Smoker, bei dem du die Hitze voreinstellen kannst und den es ab 440 € gibt. Als Alternative kannst du dir auch einen Water-Smoker ab 350 € zulegen.
Smoken mit Anspruch
Smoken bedeutet für dich, dir Zeit zu nehmen und immer wieder nachzusehen, ob der Rauch auch wirklich seinen Weg geht und das Fleisch zart durchgart. Daher entscheidest du dich für einen traditionellen Barrel-Smoker ab 130 €. Achte dabei darauf, dass die Wände dick genug sind, um die Temperatur konstant zu halten.
Smoken wie ein Profi
Du hast oft Freunde zu Besuch und feuerst den Smoker regelmäßig an. Die Rippchen oder das Brisket kommen bei dir daher in größeren Mengen auf den Rost, genügend Platz ist also besonders wichtig. Entsprechend sollte dein Smoker rund 4.000 cm² Raum für Grillgut bieten und massive Wände haben. Große Barrel-Smoker eignen sich dafür besonders gut. Sie kosten zwischen bis zu 1.250 €.
Das richtige Smoker-Zubehör
Mit dem passenden Equipment kannst du die Möglichkeiten deines Smokers erweitern, Spareribs garen und sogar Fisch räuchern. Auch die Kontrolle erhöhst du dadurch. Folgende Artikel eignen sich als Smoker-Zubehör:
- Grundsätzlich ist jeder Smoker mit seinem eigenen Thermometer ausgestattet. Gerade bei den Basismodellen gibt es jedoch große Streuungen. In diesem Fall bietet sich ein Grillthermometer mit Kabel an, das du durch die Öffnung einführen kannst.
- Smoken bedeutet nicht zwingend Räuchern. Hat dein Grill keinen Räucherturm und möchtest du dennoch Fleisch oder Fisch räuchern, gibt es dafür spezielle Räucheraufsätze.
- Zarte Spareribs zählen zu den Smoker-Spezialitäten. Besonders gut gelingen sie, wenn du ein Rippchengestell als Grillhalter verwendest. Dort stellst du die einzelnen Spareribs hinein und garst sie so gleichmäßig durch.
Fazit: Grillen und Garen im heißen Rauch
Anders als beim herkömmlichen Grillen liegt das Fleisch beim Smoken nicht direkt über dem Feuer oder der Glut, sondern ist in einer separaten Garkammer für längere Zeit heißem Rauch ausgesetzt. Dadurch entsteht keine Kruste. Welchen Smoker du dir aussuchst, hängt vor allem von deiner Erfahrung ab und davon, wie oft du das Gerät benutzen möchtest.
- Smokst du eher selten, ist ein Pellet- oder Water-Smoker ausreichend. Es gibt sie ab 350 beziehungsweise 440 €.
- Fortgeschrittene smoken mit Rauch im waagerecht liegenden Fass. Ein Barrel- oder Reverseflow-Smoker mit dicker Wand eignet sich daher besonders gut. Preise: ab 130 €.
- Professionelle Smoker-Künste vor deinen Gästen gelingen dir mit einem großen Barrel-Smoker mit bis zu 4.000 cm² Grillfläche. Die Preise für solche Geräte liegen bei bis zu 1.250 €.