Kaufberatung Vertikutierer
Gartengeräte zur intensiven Pflege deines Rasens
Du bist vor Kurzem umgezogen und hast nun einen Garten, den du nach deinen Vorstellungen gestalten möchtest – saftig grün und gepflegt soll er aussehen. Leider ist der vorhandene Rasen voller Moos, Unkraut und altem Rasenfilz. Mit einem Rasenmäher allein wirst du hier keinen Erfolg haben. Daher entschließt du dich zum Kauf eines Vertikutierers, der die Grasnarbe lockert und unerwünschte Pflanzen herauslöst. Dadurch verbesserst du die Belüftung des Bodens und schon nach wenigen Wochen merkst du, dass der Rasen wieder grüner und kräftiger wird. In diesem Ratgeber erfährst du, was das Besondere an einem Vertikutierer ist und worauf du beim Kauf achten solltest.
Inhaltsverzeichnis
> Rasenfläche kräftigen und schöner gestalten
> Vertikutiergeräte mit unterschiedlichen Antriebsarten
> Darauf kommt es bei Vertikutiergeräten an
> Hilfreiche Tipps für das Vertikutieren
> Pflege und Reinigung
> Fazit: Den Rasen in Schuss halten
Rasenfläche kräftigen und schöner gestalten
Auf den ersten Blick ähnelt ein Vertikutierer einem Rasenmäher. Aber er schneidet den Rasen nicht oben ab, sondern kämmt ihn bis auf die Grasnarbe kräftig durch. Dazu besitzt jeder Vertikutierer Messer, die auf einer Achse oder Spindel befestigt sind. Sie drehen und schneiden sich motorgetrieben durch den Rasen und ritzen die Grasnarbe an. Unkraut, Moos und überschüssiger Rasenfilz werden entfernt und landen entweder im Fangkorb oder du kannst sie später mit einem Rechen zusammenkehren.
Das Vertikutieren bietet mehrere Vorteile: So werden dabei alle störenden Pflanzen entfernt, die den Rasen verdrängen. Das sorgt dafür, dass Wasser und Nährstoffe besser zu den Wurzeln vordringen und ihn stärken können. Auch schädliches Stauwasser wird dadurch vermieden und die Belüftung des Bodens verbessert. Ein Vertikutiergerät lässt sich aber auch einsetzen, um eine Wiese ohne kraftraubendes Umgraben zu erneuern. Dazu vertikutierst du die Fläche mit besonders tief eingestellten Messern mehrfach längst, quer und diagonal. Anschließend kannst du bequem deinen neuen Rasen ansäen.
Vertikutiergeräte mit unterschiedlichen Antriebsarten
Die Hersteller bieten Geräte mit verschiedenen Antriebsvarianten an, die alle ihre Vorteile haben und sich daher für unterschiedliche Flächen, Grundstücke oder Aufgaben anbieten.
Elektro-Vertikutierer
Diese Geräte eignen sich für Rasenflächen von bis zu 500 qm. Der Elektromotor braucht zur Stromversorgung ein Kabel. Dafür produziert ein Elektro-Vertikutierer keine Abgase, was vor allem für von Heuschnupfen gereizte Nasen und Augen von Allergikern wichtig ist. Elektro-Vertikutierer sind außerdem vergleichsweise leicht und dadurch wendig. Sie kosten je zwischen 75 und 370 €.
Tipp: Mit einem Verlängerungskabel oder einer Kabeltrommel gelangst du auch in Ecken deines Grundstücks, die weiter entfernt von einer Steckdose liegen.
Akku-Vertikutierer
Statt mit einem Kabel wird ein Akku-Vertikutierer über seine internen Batterien mit Strom versorgt. Das heißt, du hast alle Vorteile wie geringe Lärm- und Umweltbelastung herkömmlicher Elektro-Vertikutierer, aber kein Kabel, das kreuz und quer durch den Garten läuft. Beim Kauf ist aber zu beachten, dass die meisten Akku-Vertikutierer ohne Akku und Ladegerät angeboten werden. Die Preise liegen zwischen 160 und 200 €.
Benzin-Vertikutierer
Zu einem Benzin-Vertikutierer solltest du greifen, wenn du eine große Rasenfläche ab etwa 500 qm zu versorgen hast oder ein Gemeinschaftsgerät kaufen willst, das du dir mit anderen Gartenbesitzern teilst. Hier gibt es kein Stromkabel, das dir beim Vertikutieren im Weg ist. In harte, unebene Böden dringen die Messer eines Benziners wegen seines höheren Gewichtes und des in der Regel kräftigeren Motors üblicherweise problemlos ein. Solche Modelle sind zwischen 350 und 570 € erhältlich.
Hand-Vertikutierer
Für den kleinen Garten von etwa 100 qm Fläche eignen sich Hand-Vertikutierer ohne Motor, die wie ein Rechen aussehen. Es gibt aber auch Modelle, die mit Rollen ausgestattet sind und sich so leichter über den Rasen bewegen lassen. Die Preise bewegen sich zwischen 30 und 70 €.
Darauf kommt es bei Vertikutiergeräten an
Neben den Antriebsarten gibt es weitere Unterscheidungsmerkmale, die für deine Kaufentscheidung wichtig sind.
Arbeitsbreite
Als Arbeitsbreite wird die Breite der Achse mit den Messern beziehungsweise der Spindel bezeichnet. Je größer die Arbeitsbreite ist, umso breiter sind auch die Bahnen, die du mit dem Vertikutierer ziehen kannst– entsprechend schneller bist du mit der Arbeit fertig. Geräte mit geringerer Arbeitsbreite sind auf kleinen Rasenstücken besonders wendig.
Motorleistung
Achte auf die Angabe der Motorleistung in der Produktbeschreibung. Sie wird in Watt (W), Kilowatt (kW) oder – bei Benzin-Vertikutierern – in Pferdestärken (PS) angegeben. Ganz pauschal kommst du mit einem stärkeren Motor schneller voran. Außerdem sinkt damit die Gefahr, dass Messer im Boden stecken bleiben. Auch von verstopften Messern kann sich ein Vertikutierer mit starkem Motor leicht befreien. Für sich allein genommen ist die Motorleistung aber nicht aussagekräftig. Sie hängt auch mit der Arbeitsbreite zusammen. Je größer diese ist, umso stärker sollte der Motor sein. Für geringere Arbeitsbreiten reicht auch ein schwächerer Motor.
Schnitttiefe
Beim Vertikutieren ist die richtige Schnitttiefe das A und O. Zu tief eingestellte Messer strapazieren die Grasnarbe über Gebühr, zu hohe Messer sind wirkungslos. Häufig bedarf es mehrerer „Probefahrten“, bis du die richtige Einstellung für das jeweilige Gelände gefunden hast. Bei einfachen Vertikutierern stellst du die Arbeitstiefe am Rad der Vorderachse ein. Komfortabler sind Modelle, bei denen du die Messer über einen am Holm oder an der Karosserie angebrachten Hebel verstellen kannst.Möglichst viele Abstufungen oder gar eine stufenlose Verstellung erleichtern das Einstellen der passenden Schnitttiefe.
Klappbarer Holm
Wenn du deinen Vertikutierer platzsparend verstauen oder häufiger im Auto transportieren möchtest, solltest du zu einem Gerät mit klappbarem Holm greifen.Der Holm besteht aus den langen Stangen, mit denen du deinen Vertikutierer steuerst. Wenn diese Stangen flexibel sind, kannst du viel Platz sparen.
Schnellaushebevorrichtung
Besonders komfortable haben eine Schnellaushebevorrichtung. Sie erlaubt das Hochfahren der Messer über einen einfachen Handgriff. Anschließend lässt sich das Gerät ohne Gefahr für eine Beschädigung der Klingen zum nächsten Einsatzort schieben – auch über Betonflächen und Pflastersteine hinweg.
Lüfterwalze
Einigen Vertikutierern liegt eine Lüfterwalze für die schonende Rasenpflege bei. Statt Messern kommen Stahlfederzinken für eine geringe Arbeitstiefe zum Einsatz. Anders als beim Vertikutieren wird die Grasnarbe dadurch nicht aufgeritzt. Diese Art zu lüften ist schonender und lässt sich deutlich öfter anwenden.
Arbeitsgeräusch
In den Produktbeschreibungen findest du Informationen zur Lautstärke des Vertikutierers, angegeben in Dezibel (dB). Während bei Hand-Vertikutierern die Geräusche zu vernachlässigen sind, kommen die Akku-, Elektro- und Benzin-Modelle auf Werte zwischen 80 und 100 dB. Zum Vergleich: 80 dB entstehen auch bei einem Streitgespräch, 100 dB bei einem Ghettoblaster. Bist du (oder deine Nachbarn) geräuschempfindlich,dann achte auf einen möglichst niedrigen Wert.
Fangkörbe
Ein Fangkorb, der Moos und Unkraut aufnimmt, gehört bei vielen Vertikutierern zur Serienausstattung. Für andere ist er als Zubehör erhältlich. Vertikutierst du zum ersten Mal,werden dir die meisten Fangkörbe zu klein vorkommen – so viel Unkraut und Moos fällt an. Da ist es einfacher, den Abraum mit einem Rechen einzusammeln oder ihn durch Rasenmähen aufzusaugen. In regelmäßig vertikutierten Gärten fällt weniger Unkraut und Moos an. Hier spielt der Fangkorb dann seine Stärken aus.
Hilfreiche Tipps für das Vertikutieren
Beim ersten Vertikutieren sollte dein Rasen wenigstens drei Jahre alt sein.Außerdem gilt es, folgende Hinweise zu berücksichtigen:
Zustand des Rasens
Ob es an der Zeit ist, zu vertikutieren, lässt sich leicht prüfen: Ziehe eine Harke locker über das Gras und schaue anschließend nach, ob sich in den Zinken Rückstände gesammelt haben – etwa Moos oder mehr als nur ein bisschen alter Rasenschnitt. Beides sind Anhaltspunkte dafür, dass sich das Vertikutieren lohnt. Dasselbe gilt für starken Unkrautbefall. Allerdings können auch Nährstoffmangel, schwerer, stark verdichteter Boden sowie gestaute Nässe Rückstände verursachen.
Zeitpunkt im Jahr
Erfahrungen zeigen, dass Vertikutieren im Frühjahr besonders sinnvoll ist. Kräftige den Rasen 14 Tage vorher durch Düngen, damit er sich später schnell selbst reparieren kann. Der richtige Zeitpunkt hängt vom Zustand des Rasens ab.Bei Bedarf kannst du ein zweites Mal im September vertikutieren.
So vertikutierst du
Der Boden sollte sich kühl und leicht feucht anfühlen. Dann gehst du folgendermaßen vor:
- Mähe den Rasen auf 2 oder 3 cm herunter, je nachdem, wo die tiefste Einstellung deines Rasenmähers liegt.
- Stelle dann den Vertikutierer so ein, dass er den Boden leicht kratzt, aber keinesfalls tiefer eindringt. So wirst du Unkraut, Moos und Rasenfilz los, ohne die Rasenwurzeln übermäßig zu strapazieren.
- Fahre anschließend in Längs- und Querbahnen über den Rasen.Halte dabei den Vertikutierer immer in Bewegung, solange er eingeschaltet ist, damit keine Löcher entstehen.
- Beim Rangieren am Ende einer Vertikutierbahn drückst du den Holm nach unten, sodass die Messer über dem Rasen schweben.
- Beseitige zuletzt den Abraum gründlich. Säe kahle Stellen neu ein und halte sie feucht.
Pflege und Reinigung
Vertikutierer sind pflegeleichte Zeitgenossen. Wie den Rasenmäher solltest du auch den Vertikutierer nach jedem Gebrauch reinigen, zum Beispiel mit einem trockenen Tuch und einer weichen Bürste. Benzinmotoren bedürfen einer regelmäßigen Inspektion, für die sich die Winterpause eignet. Die Schärfe der Vertikutiermesser ist bei Neugeräten kein Problem, nach mehrmaligem Einsatz aber ein Thema. Stumpfe Messer ruinieren die Grasnarbe, nur scharfe Messer arbeiten korrekt. Das Schärfen ist allerdings aufwendig, da Vertikutierer über ein Dutzend Messer und mehr verfügen. Vergleiche den Preis für das Schleifen der alten Messer deshalb immer auch mit den Kosten für einen neuen Messersatz.
Fazit: Den Rasen in Schuss halten
Ein Vertikutierer ritzt die Grasnarbe an und entfernt Unkraut, Moos und überschüssigen Rasenfilz. Dabei werden alle störenden Pflanzen entfernt, die den Rasen verdrängen. Bei der Wahl eines Vertikutierers gibt es Empfehlungen, die sich vor allem nach der Grundstücksgröße und der Zugänglichkeit der Rasenfläche richten.
- Bei Rasenflächen von bis zu 500 qm sollten sich Heimgärtner einen Elektro-Vertikutierer zulegen, der per Kabel mit dem Stromnetz verbunden wird. So kannst du auch über einen längeren Zeitraum hinweg deinen Rasen pflegen. Elektro-Vertikutierer kosten je nach Leistung zwischen 75 und 370 €.
- Wer bei Gartenarbeiten Wert auf eine geringe Lärmentwicklung legt, ist mit einem Akku-Vertikutierer gut beraten. Die Geräte sind zudem umweltfreundlich und auch fern einer Steckdose einsetzbar. Die Kosten für einen Akku-Vertikutierer bewegen sich zwischen 160 und 200 €.
- Wenn du einen Rasen von mehr als 500 qm regelmäßig belüften willst, kommst du um einen Benzin-Vertikutierer nicht herum. Diese Modelle bieten viel Leistung bei flexiblen Einsatzmöglichkeiten auch in den hinteren Ecken deines Grundstücks. Die Preise für diese Geräte liegen zwischen 350 und 570 €.
- Bei maximal 100 qm Fläche sind Hand-Vertikutierer ohne Motor, die wie ein Rechen aussehen, ausreichend. Dafür sind zwischen 30 und 70 € zu zahlen.