Kaufberatung Kettensägen
Leistungsstarkes Werkzeug zum Schneiden von Holz
Der morsche Ast oben im Baum sieht schon seit einer Weile nicht mehr gut aus. Bevor er von alleine abbricht, möchtest du ihn vorsichtshalber abnehmen. Mit deiner Kettensäge ersparst du dir die kräftezehrende Arbeit mit einer Handsäge. Stattdessen frisst sich das motorbetriebene Sägeblatt mühelos durch den Ast, den du anschließend gleich noch zu Brennholz verarbeitest. Mit einer Kettensäge ist es ein Leichtes, die Scheite passgenau auf die benötigte Größe zuzuschneiden. Im folgenden Ratgeber erfährst du, welche Kriterien beim Kauf eines solchen Werkzeugs eine Rolle spielen, welche Säge sich für deine Arbeiten eignet und wie du dein neues Werkzeug reinigst und pflegst.
Inhaltsverzeichnis
> Im Schnelldurchlauf Kleinholz schneiden
> Diese Modelle sind erhältlich
> Die wichtigsten Kaufkriterien für deine Kettensäge
> Diese Kettensäge passt zu deinen Ansprüchen
> So arbeitest du mit deiner motorisierten Säge sicher
> Tipps zur Reinigung und Pflege
> Fazit: Kraftvolle Sägen für Hobby- und Profi-Gärtner
Im Schnelldurchlauf Kleinholz schneiden
Das klassische Werkzeug zum Zerschneiden von Holz ist eine Säge, und eine besonders effektive Variante davon ist eine Kettensäge. Diese Geräte durchtrennen dank ihrer Motorkraft mühelos dicke Balken und sogar ganze Baumstämme. Solche Sägen kommen daher in der Wald- und Forstwirtschaft zum Einsatz, eignen sich aber ebenso gut für den privaten Gebrauch. Du erledigst damit Sägearbeiten auf deinem Grundstück ohne große Kraftanstrengung in zügigem Tempo und schaffst auch große Mengen Holz problemlos, wenn du beispielsweise dein Brennholz für den Winter zurechtschneiden möchtest. Darüber hinaus zeichnen sich Kettensägen durch ihre Mobilität aus – sie lassen sich leicht transportieren und bequem dort einsetzen, wo sie benötigt werden.
Diese Modelle sind erhältlich
Motorisierte Kettensägen werden in zwei große Gruppen unterteilt: Sägen mit Benzinmotor und elektrisch angetriebene Werkzeuge. Die zweite Variante wiederum lässt sich in Elektrogeräte mit Stromkabel und Modelle mit Akku unterteilen.
Benzin-Kettensägen
Eine Benzin-Kettensäge wird mit einem Gemisch aus Benzin und Motoröl angetrieben, das es fertig zu kaufen gibt, das du aber auch leicht selbst mischen kannst. Solche Geräte sind besonders leistungsstark und eignen sich für schwere Arbeiten im Wald fernab von allen Steckdosen. Darüber hinaus bieten sie eine hohe Flexibilität und lange Laufzeiten, sodass viele Forstarbeiter zu dieser Variante greifen.
Elektro-Kettensägen
Um mit einer Elektro-Kettensäge loszulegen, benötigst du lediglich einen üblichen 240-V-Stromanschluss, manchmal auch ein Verlängerungskabel. Solche Modelle sind vergleichsweise leise und stoßen bei der Arbeit keine Abgase aus. Eine Variante von Elektro-Kettensägen sind sogenannte Hochentaster, bei denen die Säge am Ende einer langen Stange angebracht ist. Damit bist du in der Lage, höher gelegene Äste zu schneiden, ohne auf eine Leiter zu klettern.
Akku-Kettensägen
Eine Akku-Kettensäge wird weder mit Benzin noch per Kabel angetrieben. Stattdessen ist sie mit einem Akku ausgestattet, der ebenfalls den Einsatz ohne eine Steckdose in der Nähe ermöglicht. Je nach Modell kannst du mit den Akkus bis zu drei Stunden lang arbeiten. Anschließend lassen sie sich in kurzer Zeit wieder voll aufladen und stehen dann für einen neuen Einsatz zur Verfügung. Zudem zeichnen sich Akku-Kettensägen durch einen niedrigen Geräuschpegel aus.
Die wichtigsten Kaufkriterien für deine Kettensäge
Kettensägen haben besonders leistungsstarke Motoren, damit sie auch dicke Äste problemlos zerteilen können. Ein wesentlicher Faktor bei der Wahl deines Geräts ist daher die Motorleistung. Daneben spielen Kennzahlen wie Laufzeit, Länge des Sägeblatts, Gewicht des Modells und Lautstärke eine entscheidende Rolle.
Motorleistung
Die Motorleistung von Kettensägen wird in der Regel in Watt (W) beziehungsweise Kilowatt (kW) angegeben, manchmal auch (zusätzlich) in PS. Faustregel: Je höher die Wattzahl ist, desto mehr Kraft und Geschwindigkeit wird auf das Sägeblatt übertragen. Die Bandbreite reicht von 1,2 bis 2,4 kW beziehungsweise von 1,6 bis 3,0 PS.
Laufzeit
Akku-Kettensägen arbeiten bis zu drei Stunden am Stück, die Laufzeit wird in der Regel in der Einheit Arbeitsstunden angegeben. Anschließend benötigst du einen Stromanschluss, um die Akkus zu laden. Die Laufzeit von Elektro-Kettensägen mit Stromanschluss ist unbegrenzt. Bei benzinbetriebenen Modellen hängt sie davon ab, wie viel Sprit in den Tank passt, wobei du das Benzin-Öl-Gemisch bei Bedarf schnell nachfüllen kannst.
Länge des Schwertes
Die Länge des Sägeblatts, die auch als Schwertlänge bezeichnet wird, bestimmt die Dicke des Holzes, das du mit dem Gerät schneiden kannst. Besonders handliche Modelle starten bei 20 cm Schwertlänge, das obere Limit liegt bei 45 cm und eignet sich vor allem für geübte Nutzer. Gemessen wird die Schwertlänge von der Schienenspitze bis zur Maschine, also nur das frei herausstehende Teil.
Breite der Führungsschiene
Eine zweite wichtige Größe ist die Breite der Führungsschiene beziehungsweise der Kette, denn sie ist maßgeblich dafür, wie breit die Nut ist, die du beim Sägen in das Holz fräst. Für präzise Schnitte ist eine schmale Schiene angenehm. Sie produziert zudem besonders feine Späne. Ein breites Schwert frisst sich dagegen besonders effektiv durch das Holz und kommt somit auch gut mit dicken Holzteilen zurecht. Die sogenannte Treibgliedbreite, wie die Breite der Führungsschiene auch bezeichnet wird, variiert zwischen 1,1 und 1,6 mm.
Kette
Auch bei der Kette, dem eigentlichen Schneidewerkzeug, gibt es Unterschiede – und zwar unter anderem bei der sogenannten Kettenteilung. Dieser Wert gibt im Wesentlichen den Abstand zwischen den Nietbolzen der Kettenglieder an. Je geringer der Wert ist, desto mehr Schneidezähne finden auf der gleichen Kettenlänge Platz. Die meisten Modelle haben eine 3/8-Teilung (= 0,375) oder 0,325-Teilung. Einsteigergeräte und Sägen, die sich dank ihrer geringen Rückschlagneigung gut für Baumpflegearbeiten eignen, haben in der Regel eine 3/8-Teilung. Profis greifen meist zu einem 0,325-Modell, das sehr schnelles Schneiden ermöglicht und eine längere Lebensdauer mit sich bringt.
Zahnform
Die Außenseite der Sägekette ist mit scharfen Zähnen versehen, bei denen zwei Formen unterschieden werden: Halb- und Vollmeißelketten. Die erste Variante ist vielfältig einsetzbar, hat eine relativ geringe Rückschlagneigung und verzeiht dank ihrer sehr unempfindlichen Zahnform versehentliche „Ausflüge“ in Steine oder andere Fremdkörper. Zudem lassen sich solche Geräte einfach schärfen. Vollmeißelketten schneiden besonders effektiv und sind aufgrund ihrer hohen Durch- und Rückschlagkraft vor allem für geübte Hände geeignet.
Geräuschpegel
Aufgrund ihres Motors, der das Sägeblatt kraftvoll antreibt, erzeugen Kettensägen einen gewissen Geräuschpegel, der sich je nach Typ teilweise deutlich unterscheidet. Faustregel: Akku-Geräte sind geräuschärmer, Sägen mit Benzinmotor erzeugen den höchsten Pegel. Die Bandbreite liegt zwischen 90 dB und 115 dB, was dem Knallen einer Tür beziehungsweise der Geräuschkulisse bei einem Rockkonzert entspricht.
Gewicht
Gerade wenn du deine Säge als Gartengerät flexibel einsetzen möchtest, lohnt sich ein Blick auf das Gewicht. Um zum Beispiel Äste zu erreichen, empfiehlt sich ein kompaktes Modell, das du ohne große Kraftanstrengung hochheben oder ohne Unterlage in verschiedenen Winkeln ansetzen kannst. Einsteigergeräte starten bei 2,5 kg, das obere Limit liegt bei rund 7,0 kg.
Diese Kettensäge passt zu deinen Ansprüchen
Welche Kettensäge du wählst, hängt vom geplanten Einsatzort und von der Menge des zu sägenden Holzes ab. Folgende Empfehlungen helfen dir, das richtige Modell zu finden.
Anfänger und Gelegenheitsheimwerker
Wenn du nur gelegentlich zur Kettensäge greifst oder dein erstes Modell kaufen möchtest, eignet sich ein Gerät mit Akku sowie 3/8-Teilung und Halbmeißelform. Solche Geräte bieten genügend Leistung und Laufzeit, um problemlos die Bäume im Garten zurückzuschneiden oder das Kaminholz für den Winter vorzubereiten. Darüber hinaus sind sie relativ geräuscharm, stoßen keine Abgase aus und erfordern keine zusätzlichen Antriebsstoffe. Empfehlenswert ist dabei ein kompaktes Modell mit 20 bis 30 cm Schwertlänge und 1,1-mm-Treibglied, das besonders handlich in der Nutzung ist. Sägen mit Akku kosten zwischen 100 und 450 €.
Regelmäßige Handwerker
Wenn du regelmäßig zur Kettensäge greifst und dabei längere Zeit am Stück arbeiten möchtest, empfiehlt sich eine Säge mit Elektromotor ab 30 cm Schwertlänge. Ein solches Modell lässt sich dank permanenter Stromversorgung ohne Unterbrechung bedienen, bis du das Holz zerlegt hast. Hast du etwas Übung, wählst du eine 3/8-Teilung und ein Treibglied mit 1,3 oder 1,6 mm Breite, sodass du besonders effektiv vorankommst. Preislich liegen solche Geräte zwischen 90 und 230 €.
Tipp: Falls dir im Kleingarten oder in einiger Entfernung vom Haus keine 240-V-Buchse zur Verfügung steht, kannst du einen Stromerzeuger nutzen. Solche Geräte werden mit Benzin betrieben und erzeugen dann netzunabhängig 230 oder sogar 400 V.
Profis
Wenn du große Mengen Holz schneidest, bist du im Wald oder an anderen Orten ohne Stromversorgung mit einer Benzin-Kettensäge mit 0,325-Kettenteilung und Vollmeißelkette gut beraten. Diese besonders leistungsstarken Werkzeuge bieten hohe Effektivität und Mobilität und werden somit den Anforderungen von Profis gerecht. In Kombination mit 1,6-mm-Treibglied und 30 bis 45 cm langem Schwert bringen dich Geräte dieser Kategorie besonders zügig voran. Das benötigte Gemisch aus Benzin und Motoröl erhältst du gebrauchsfertig in Baumärkten und an vielen Tankstellen – oder du mischst es einfach selbst. Mit Benzin angetriebene Kettensägen werden zwischen 120 und 440 € angeboten.
So arbeitest du mit deiner motorisierten Säge sicher
Kettensägen sind mit ihrem scharfen Schwert und der hohen Motorleistung effektive Schneidewerkzeuge, erfordern aber Achtsamkeit bei der Handhabung. Empfehlenswert ist insbesondere das Tragen geeigneter Schutzkleidung. Dazu gehört eine spezielle Schnittschutzhose, die aus Kevlarfasern besteht. Diese robusten Fasern wickeln sich bei Kontakt um die Sägezähne und stoppen so die Kette. Sinnvoll ist zudem ein Schutzhelm, den du mit einer Schutzbrille und einem Gehörschutz kombinieren kannst, um Augen und Ohren vor herumfliegenden Spänen beziehungsweise dem erhöhten Geräuschpegel zu schützen. Abgesehen von der Arbeitskleidung ist es ratsam, das Gerät mit beiden Händen zu halten und einen sicheren Stand zu haben.
Tipps zur Reinigung und Pflege
Damit du lange Freude an deiner Kettensäge hast und das Gerät auch nach etlichen Jahren noch zuverlässig seine Aufgabe erfüllt, kommen hier einige Pflegetipps:
- Reinige die Kettensäge nach jedem Einsatz gründlich, denn durch die geringere Reibung der beweglichen Teile sinkt der Energiebedarf.
- Ein Multifunktionsspray, mit dem du Säge reinigst, reduziert den Verschleiß.
- Die Schutzhülle für das Schwert, die in der Regel zum Lieferumfang gehört, verhindert Beschädigungen an den einzelnen Kettengliedern.
- Ratsam ist zudem eine Reinigung des Luftfilters mit sanfter Waschlauge aus Wasser und etwas Spülmittel. Lass den Filter danach erst trocknen, bevor du ihn wieder einbaust.
Fazit: Kraftvolle Sägen für Hobby- und Profi-Gärtner
Eine eigene Kettensäge ist nicht nur für Waldarbeiter und Forstwirte interessant, sondern auch für Menschen, die einen Garten mit Bäumen und Sträuchern haben oder ihr Brennholz selbst schneiden möchten. Motorisierte Modelle bieten eine besonders hohe Sägeleistung und lassen sich flexibel dort einsetzen, wo sie benötigt werden. Mit welchem Gerät du gut beraten bist, hängt vom Einsatzzweck und vor allem von der Häufigkeit der Nutzung ab:
- Du brauchst nur sporadisch eine motorisierte Säge? Dann reicht dir eine Akku-Kettensäge. Empfehlenswert sind dabei eine 3/8-Teilung und Halbmeißelform sowie ein Schwert bis 30 cm Länge. Preislich liegen solche Einsteigergeräte zwischen 100 und 450 €.
- Du bist regelmäßig mit Holzarbeiten beschäftigt? Dann empfiehlt sich ein Elektromodell mit 3/8-Teilung und 1,3- bis 1,6-mm-Treibglied sowie ab 30 cm Schwertlänge. Gerade für Arbeiten, die sich über längere Zeit hinziehen, bist du damit gut beraten. Sägen dieser Kategorie findest du zwischen 90 und 230 €.
- Du erledigst Forstarbeiten im Wald? Dann greifst du zu einem benzinbetriebenen Modell, das auch große Mengen Holz problemlos bewältigt und dank seiner 0,325-Kettenteilung sowie Vollmeißelkette sehr effektiv arbeitet. Ein langes Schwert mit bis zu 45 cm Länge und ein 1,6-mm-Treibglied unterstützen die Effektivität. Kostenpunkt: 120 bis 440 €.