Kaufberatung Zisternen
Kostenlos Regenwasser sammeln und nutzen
Mit einer Zisterne sammelst du Regenwasser und nutzt es, um deinen Garten zu bewässern oder deinen Haushalt mit Brauchwasser zu versorgen.
Inhaltsverzeichnis
> Was ist eine Zisterne und wie funktioniert sie?
> Was sollte ich bei der Auswahl einer Zisterne beachten?
> Wie sind die rechtlichen Bestimmungen für eine Zisterne?
> Worauf kommt es bei Installation und Betrieb einer Zisterne an?
Was ist eine Zisterne und wie funktioniert sie?
- Im Gegensatz zu einfachen Regentonnen, die oberirdisch aufgestellt werden und eine vergleichsweise geringe Wassermenge bis 500 l sammeln, sind Zisternen fest verbaute, unterirdische Tanksysteme mit großer Kapazität.
- Eine Zisterne wird in eine Grube im Garten eingelassen und komplett mit Erdreich bedeckt, sodass lediglich der Tankdom an der Oberseite sichtbar und zugänglich bleibt, der meist unter einer Klappe verborgen liegt.
- Über ein Rohrsystem wird Regenwasser vom Dachrinnen-Fallrohr des Hauses direkt in die Zisterne geleitet. Ein Filter befreit das gesammelte Wasser von groben Verschmutzungen.
- Die Entnahme des Wassers erfolgt über eine im Tank verbaute Tauchpumpe oder über eine externe Wasserpumpe, die mit dem Auslassstutzen am Tankdom verbunden wird.
- Das Wasser kannst du beispielsweise zum Bewässern von Rasen und Beeten mit dem Gartenschlauch, zum Betrieb eines Rasensprengers oder für den Einsatz mit einer komplexen Bewässerungsanlage verwenden.
- Du kannst das Wasser aus der Zisterne auch für Toilettenspülungen oder deine Waschmaschine benutzen und so wertvolles Trinkwasser sparen. Beachte, dass hierfür die Abwassergebühr fällig wird.
- Da ausschließlich Regenwasser gesammelt wird, fallen keine Trinkwassergebühren für das entnommene Wasser an. Das Einsparpotenzial liegt je nach Art der Anlage und angeschlossenen Wasserverbrauchern bei bis zu 50 %.
- Das Nutzen von Regenwasser im Garten schont die Umwelt, stabilisiert den Grundwasserspiegel und entlastet die Kanalisation.
Was sollte ich bei der Auswahl einer Zisterne beachten?
Material
Zisternen können aus Stahl, Beton oder Kunststoff bestehen. Kunststoff hat sich wegen des geringeren Gewichts, der besseren Transportfähigkeit, des leichteren Einbaus und der robusten Materialeigenschaften im Eigenbau-Bereich als Material der Wahl durchgesetzt. Dank dicker Wandungen und einer die Stabilität erhöhenden Ausformung ist das über Kunststoff-Zisternen liegende Erdreich problemlos begeh- und befahrbar.
Fassungsvermögen
Die kleinsten unterirdisch verbaubaren Zisternen fassen rund 800 l, was zum gelegentlichen Bewässern eines kleinen Blumenbeets oder Rasens reicht. Große Tanks sind oft aus mehreren miteinander verbundenen Modulen zusammengesetzt und können bis zu 18.000 l aufnehmen, was zur Bewässerung einer großen Gartenanlage reicht und darüber hinaus die Versorgung eines Einfamilienhauses mit Brauchwasser ermöglicht.
Tipp: Die Dimensionen der Zisterne sollten im Einklang mit dem tatsächlich zu erwartenden Verbrauch stehen, damit kein abgestandenes Regenwasser zu lange im Tank verbleibt.
Zisternenabdeckung und Deckel
Die Abdeckung einer Zisterne besteht aus widerstandsfähigem Spezialkunststoff und überbrückt den Weg vom Tankdom unter der Erde bis zur Oberfläche. Per Klappdeckel lässt sich die Einheit wasser- und schmutzdicht verschließen. Die Belastungsfähigkeit solcher Abdeckungen sollte dem Einsatzort entsprechend gewählt werden: So sind begehbare Abdeckungen für ein Gewicht von bis zu 200 kg zertifiziert, während mit dem Pkw befahrbare Abdeckungen bis zu 1.500 kg aushalten.
Anschlussmaterial
Neben Dichtungen und internen Verbindungsstücken für mehrteilige Modelle wird in den meisten Fällen auch eine Filtereinheit zum Herausfiltern von grobem Schmutz mitgeliefert. Rohrleitungen zur Verbindung der Zisterne mit dem Fallrohr sind dagegen nicht im Lieferumfang enthalten und müssen in den passenden Dimensionen separat erworben werden.
Wasserpumpe
Bei der Bestellung kannst du oft ein Komplettset auswählen, das bereits eine Wasserpumpe enthält. Dabei handelt es sich meist um eine Tauchpumpe mit wasserfestem Stromanschluss, die in die Zisterne eingelassen wird. Sie ist mit einer druckgesteuerten Ein- und Ausschaltautomatik ausgestattet, die erkennt, wenn du etwa einen Gartenschlauch anschließt oder ein automatisches Bewässerungssystem Flüssigkeit anfordert. Verzichtest du auf eine integrierte Pumpe, kannst du auch eine tragbare, externe Pumpe verwenden, um den Inhalt des Tanks an die Oberfläche zu befördern.
Wie sind die rechtlichen Bestimmungen für eine Zisterne?
- Für Wasserspeicher bis zu einer Größe von rund 50 m³ (das entspricht 50.000 l) ist in den meisten deutschen Gemeinden keine Genehmigung erforderlich.
- Üblicherweise musst du eine Zisterne bei der unteren Wasserbehörde deiner Gemeinde anmelden, wobei diese der Installation weder zustimmen muss noch sie ablehnen kann.
- Für den Abstand zur Grundstücksgrenze gelten regional unterschiedliche Regelungen. Einige Gemeinden setzen etwa das 1,5-fache der Tiefe der Baugrube an, andere einen Abstand von 3 m oder mehr.
- Um auf Nummer sicher zu gehen und rechtliche Probleme zu vermeiden, solltest du bereits im Vorfeld der Planung Kontakt zu den in deiner Gemeinde zuständigen Behörden aufnehmen.
Worauf kommt es bei Installation und Betrieb einer Zisterne an?
- Da eine Baugrube fachgerecht ausgehoben und eine solide unterirdische Verbindung zum Fallrohr der Regenrinne hergestellt werden muss, empfiehlt es sich für handwerklich weniger versierte Gartenbesitzer*innen, die Installation der Zisterne von einem Fachbetrieb vornehmen zu lassen.
- Sollen Verbraucher im Haus angeschlossen werden, solltest du auf jeden Fall erwägen, eine entsprechende Firma mit der Planung und Ausführung zu beauftragen.
- Die Tiefe der Baugrube hängt von den Dimensionen des Tanks und der Einbautiefe ab. Die Oberkante der Zisterne sollte mindestens 80 cm tief im Erdboden liegen, um die Anlage vor Frostschäden im Winter zu bewahren.
- Der Abstand zur Hausmauer muss mindestens 1,5 m betragen. Liegt die Baugrubensohle tiefer als die Oberseite des Fundaments, musst du den Abstand auf 3 bis 6 m erhöhen.
- Die Überlaufvorrichtung der Zisterne wird mit der Kanalisation oder einer Versickerungsanlage verbunden. So kann überschüssiges Regenwasser abfließen, was auch für einen kontinuierlichen Austausch des Wassers sorgt.
- Das Regenwasser aus der Zisterne ist reines Brauchwasser und somit nicht zum Trinken geeignet! Zum Wäschewaschen ist das gefilterte Wasser jedoch nutzbar, da sich die meisten Schwebstoffe am Boden des Tanks absetzen.
- Riecht das Wasser aus der Zisterne unangenehm oder gar faulig, liegt das an Gasen, die sich durch organische Einlagerungen bei Sauerstoffmangel bilden. Dazu kann es vor allem bei langen Trockenperioden kommen.
- Bei einer solchen Geruchsbildung können eine Luftmembranpumpe oder ein Teichbelüfter Abhilfe schaffen, die das Wasser kontinuierlich umwälzen.
- Chemische Reinigungszusätze bekämpfen Bakterien und Algen im Wasser, sodass der Tankinhalt länger „frisch“ bleibt. Dabei genügt eine kleine Tablette oder eine geringe Menge Flüssigkeit für mehrere Kubikmeter Wasser. Achte darauf, dass die verwendeten Substanzen biologisch abbaubar sind.