Kaufberatung Mountainbikes
Anspruchsvolle Abfahrten und steile Anstiege meistern
Abseits der Straßen und Fahrradwege fängt dein persönliches Abenteuer an. Unbefestigte Wege, steile Abfahrten und anspruchsvolle Trails sorgen für Nervenkitzel. Unterwegs auf deinem Mountainbike lässt du den Alltag hinter dir und genießt die Kombination aus Action, Natur und körperlicher Anstrengung. Die breiten Stollenreifen sowie die Federung ermöglichen dir eine sportliche Fahrweise und sorgen für Spaß auf verschiedenen Steigungen und Untergründen. Hier erfährst du, was Mountainbikes auszeichnet und welches Modell auf welchem Terrain zum Einsatz kommt.
Inhaltsverzeichnis
> Mountainbikes: Flexibilität für schwierige Fahrten
> Vier Terrains – vier unterschiedliche Mountainbikes
> Auf diese Ausstattung solltest du beim Kauf achten
> Welches Mountainbike passt zu deinem sportlichen Vorhaben?
> Praktische Tipps zur richtigen Größe
> Nützliches Zubehör für die nächste Mountainbike-Tour
> Fazit: Mit einem MTB gefedert durchs Gelände
Mountainbikes: Flexibilität für schwierige Fahrten
Mountainbikes, kurz MTBs, sind geländetaugliche Fahrräder. Wie der Name bereits verrät, eignen sie sich aufgrund ihrer Bauart und Bereifung besonders für sportliche Fahrten in bergigen Landschaften, auf unbefestigten Straßen sowie auf steinigem und unebenem Gelände. Das macht MTBs zu einem flexibel einsetzbaren Sportgerät, das dich über unterschiedliches Terrain bringt.
Die Federung in der Frontgabel (Hardtail-Bike) bzw. in Front und Heck (Full-Suspension-Bike) zählt zu den typischen Erkennungsmerkmalen von Mountainbikes und sorgt dafür, dass durch Unebenheiten verursachte Stöße abgefangen werden. Breite Stollenreifen bringen beim Fahren auf unbefestigtem Untergrund eine gute Bodenhaftung und Federung für ein dynamisches Fahrgefühl.
Außerdem sind MTBs mit breiten Lenkern ausgestattet, die für bessere Hebelverhältnisse bei Tricks, Sprüngen und schnellen Kurven sorgen. Den Rahmen kennzeichnet ein zum Sattelrohr abfallendes Oberrohr, das die Beinfreiheit im Gelände erhöht. Die Sattelstütze bietet mehr Flexibilität und Dämpfung, als das bei gewöhnlichen Fahrrädern der Fall ist.
Vier Terrains – vier unterschiedliche Mountainbikes
Je nachdem, ob du im Bike-Park oder auf einer Gebirgstour unterwegs bist, benötigst du ein spezielles Bike, das für das jeweilige Terrain geeignet ist. Hier erfährst du, welche MTB-Varianten es gibt und in welchem Gelände diese zum Einsatz kommen.
Hardtail: für schnelle und kraftvolle Einsätze
Hardtails sind die Klassiker unter den Mountainbikes. Der ungefederte Hinterbau macht das Rad steif und dadurch robust. Besonders auf Waldstrecken und Touren im leichten bis mittleren Gelände kannst du mit einem Hardtail gut arbeiten. Bergauf gewinnst du mit diesem Rad ohne große Kraftanstrengung schnell Raum. Bei einem Hardtail ist nur das Vorderrad gefedert. Ein Hardtail wird je nach Modell aus Aluminium oder Carbon gefertigt, bringt zwischen 8 und 13 kg auf die Waage und ist bereits ab ca. 800 € erhältlich.
Full-Suspension-Bike (Fully): voll gefedert die Abfahrt genießen
Full-Suspension-Bike, auch Fully genannt, sind für unwegsames Gelände geeignet. Die Vollfederung an Vorder- und Hinterrad sorgt für ein sicheres und kontrolliertes Fahrgefühl bergauf sowie bergab. Vibrationen und Erschütterungen werden abgefedert. Im Gegensatz zu Hardtails kannst du mit Fullys daher über nochsteinigeren Untergrund und schmale Pfade fahren. Fullys bestehen in der Regel aus Aluminium, wiegen zwischen 9 und 17 kg und starten preislich bei ca. 1.200 €.
All-Terrain-Bike (ATB): Vielseitigkeit auf zwei Rädern
Als eine Mischung aus Trekkingrad und Mountainbike eignen sich All-Terrain-Bikes sowohl für den Weg zur Arbeit als auch für Touren über Schotterwege und leicht hügeliges Gelände. Dank der aufrechten Sitzposition sitzt du bequem und entspannt – längeren Fahrradtouren über Straßen und Feldwege steht damit nichts im Wege. ATB-Fahrräder sind mit Lichtanlage und Reflektoren ausgestattet, weshalb du sie im Straßenverkehr nutzen darfst. Ein Gepäckträger erleichtert den Transport von Taschen. Ein ATB wird meistens aus Aluminium gefertigt, bringt um die 17 kg auf die Waage und kostet zwischen 600 und 1.000 €.
Dirt-Bike: unterwegs auf matschigen Trails
Mit voller Power durch Dreck und Schmutz – das ist kein Problem mit einem stabilen Dirt-Bike. Diese Hardtails sind der passende Untersatz für echte Draufgänger. Dirt-Bikes sind stabil und für Fahrten in Dreck und Schmutz gemacht. Sie sind verhältnismäßig klein und kompakt, halten meterhohe Sprünge aus und eignen sich durch ihre Wendigkeit für Tricks in der Luft. Für weitere Strecken sind Dirt-Bikes hingegen eher nicht geeignet. Ein Dirt-Bike verfügt meistens über einen Aluminiumrahmen, hat ein Gewicht zwischen 13 und 16 kg und startet preislich bei etwa 1.500 €.
Auf diese Ausstattung solltest du beim Kauf achten
Bei der Wahl des passenden Mountainbikes kommt es auf viele verschiedene Komponenten an. Hier erfährst du, welche Kriterien du beim Kauf eines MTBs beachten solltest.
Das Material
Der Rahmen eines Mountainbikes besteht in der Regal aus Aluminium oder Carbon. Rahmen aus Aluminium sind besonders widerstandsfähig und in der Anschaffung etwas günstiger als Varianten aus Carbon. Carbonrahmen überzeugen hingegen mit einem guten Gewichts-Steifigkeits-Verhältnis, weshalb sie besonders bei Rennfahrern sehr beliebt sind. Außerdem sind sie leichter, was vor allem bei Anstiegen und Fahrten auf flachen Strecken von Vorteil ist.
Die passende Laufradgröße
Mountainbikes werden als 26-, 27,5- oder 29-Zoll-Fahrräder hergestellt. Während die beiden kleineren Laufradgrößen mit 26 bzw. 27,5 Zoll leicht, wendig und steif sind und sich dadurch schneller beschleunigen lassen, rollen die 29-Zoll-Räder besser und ruhiger, sobald sie einmal richtig in Fahrt sind.
Anzahl der Gänge
Beim Mountainbike sind meist Kettenschaltungen verbaut. Generell gilt wie bei jedem Fahrrad: je mehr Gänge, desto differenzierter kann geschaltet werden. So wählen erfahrene Fahrer, die steile bis sehr steile Berge nehmen und auf anspruchsvollen Trails unterwegs sind, eine 30-Gang-Schaltung, während sich Einsteiger und Gelegenheitsfahrer auf mittelschweren Untergründen auch mit einer 21-Gang-Schaltung zufriedengeben.
Zuverlässige Bremsen
Bremsen spielen gerade bei Mountainbikes auf den schwierigen Strecken eine wichtige Rolle. Bereits Einsteigermodelle sind heutzutage mit zuverlässigen hydraulischen Scheibenbremsen ausgestattet. Bei diesem Bremssystem drücken die Bremsbeläge gegen die auf der Nabe liegende Bremsscheibe. Hydraulische Bremsscheiben sind besonders robust, leichtgängig und wartungsarm, ermöglichen eine präzise Dosierung der Bremsleistung und funktionieren auch bei Nässe zuverlässig.
Leichtläufige Reifen
Die Wahl der passenden Reifen hängt vom Untergrund ab, auf dem du unterwegs bist. Breitere Reifen (zwischen 2,6 und 2,8 Zoll) rollen leichter, außerdem erhöhen sie die Traktion, sorgen durch die größere Auflage für mehr Grip und damit für mehr Sicherheit beim Fahren. Sie eignen sich daher für anspruchsvolleres Gelände mit steilen Trails und unwegsamem Untergrund. Schmale Reifen (2,3 Zoll) sind dafür etwas leichter, wodurch du beim Fahren Kraft sparst. Sie kommen vor allem auf geteerten Straßen sowie Wald- und Feldwegen zum Einsatz.
Die Länge der Kurbeln
Die passende Mountainbike-Kurbel spielt bei einem effizienten und ergonomischen Vortrieb eine entscheidende Rolle. Die Maße von Standardkurbeln liegen in der Regel zwischen 172,5 und 175 mm. Große und sportliche Fahrer (ab 1,90 m Körpergröße) benötigen längere Kurbeln, während kleinere Fahrer (unter 1,70 m Körpergröße) eher kürzere Kurbeln wählen sollten. Die kurzen Varianten kommen auch bei Fahrern mit Knieproblemen zum Einsatz, da so der Bewegungsumfang verringert wird.
Welches Mountainbike passt zu deinem sportlichen Vorhaben?
Je nachdem, in welchem Gelände du mit deinem Mountainbike unterwegs sein möchtest, brauchst du ein Mountainbike, das dich bei der Fahrt unterstützt. Lies hier, welches Modell sich für welches Abenteuer eignet.
Für rasante Rennen
Wenn du leidenschaftlich gerne an Rennen teilnimmst, wirst du mit einem Race-Fully besonders viel Spaß auf der Rennstrecke haben. Es besteht aus Carbon, ist daher besonders leicht und überzeugt mit einem guten Gewichts-Steifigkeits-Verhältnis. Mit einem Race-Fully kannst du Geschwindigkeit aufnehmen, Unebenheiten werden durch die Front- und Heckfederung gedämpft. Der Federweg liegt bei 100 bis maximal 120 mm.
Für anspruchsvolle Fahrten in Berggebieten
Unbefestigte Wege, steinige Pfade und unzählige Baumwurzeln – für solche Abfahrten sind Fullys die richtigen Räder. Diese Modelle bieten einen guten Antrieb zum Erklimmen von Bergen. Auch für enge Pfade, Single-Trails genannt, sind sie geeignet. Ausgestattet mit Federwegen zwischen 160 und 180 mm genießt du eine gute Bodenhaftung, sodass du das Bike gut kontrollierst.
Für Tricks im Bike-Park
Für meterhohe Sprünge, Freestyle-Tricks und Fahrten durch Matsch und Schlamm im Bike-Park sind die stabilen Dirt-Bikes ausgelegt. Häufig verfügen diese Bikes nur über einen Gang, sind sehr kompakt und daher wendig. Dank einer verlängerten Bremsleitung kann der Lenker bei einem Trick problemlos gedreht werden. Der Federweg liegt in der Regel bei 100 mm.
Für ausgedehnte Touren in leichtem Gelände
Wenn deine Fahrradtouren dich hauptsächlich über Waldwege, Schotterstraßen und einfacheTrails führen, dann ist ein Hardtail die richtige Wahl. Durch die fehlende Federung am Heck hat es ein geringes Gewicht, was besonders bergauf von Vorteil ist. Der Federweg liegt je nach Modell zwischen 80 und 120 mm.
Praktische Tipps zur richtigen Größe
Damit dein Mountainbike bezüglich der Rahmen- sowie der Laufradgröße genau zu deinen Bedürfnissen passt, solltest du die folgenden Ratschläge befolgen.
- Passende Rahmengröße: Die Rahmengröße des Mountainbikes sollte in Abhängigkeit von der eigenen Schrittlänge gewählt werden. Mit einer einfachen Formel kannst du die für dich passende Rahmengröße ermitteln: Nimm ein Maßband und ziehe es vom Boden am Innenbein entlang bis zum Schritt. Diesen Wert in Zentimetern für Hardtails mit 0,574 und für Fullys mit 0,563 multiplizieren. Das Ergebnis ist die Rahmengröße in Zentimetern.
- Richtige Laufradgröße: Welches Laufrad zu deinem Bike passt, hängt von deiner Körpergröße ab. Große Fahrer fühlen sich meist auf einem Modell mit 29 Zoll wohl, während kleinere Fahrer ein 26-Zoll- oder ein 27,5-Zoll-Bike bevorzugen.
Nützliches Zubehör für die nächste Mountainbike-Tour
Sicherheit geht vor: Ein Fahrradhelm sollte daher wie bei jedem anderen Radfahrer auch auf dem Kopf eines Mountainbikers nicht fehlen. Eine Fahrradbeleuchtung ist sehr zu empfehlen, auch wenn Mountainbikes selten im Straßenverkehr genutzt werden. Spätestens auf dem Rückweg vom Trail kann es dunkel werden. Die Beleuchtung trägt auch dazu bei, dass du für andere Fahrer besser zu sehen bist.
Ein spezieller Fahrradrucksack, der kaum spürbar auf dem Rücken des Fahrers sitzt, ermöglicht den Transport kleiner Gepäckstücke. Montierbare Fahrrad-Schutzbleche schützen deine Kleidung vor hochspritzendem Wasser und Dreck. Beim Kauf einer Fahrradpumpe solltest du darauf achten, dass diese für großvolumige Reifen geeignet ist.
Bei Touren über Stock und Stein kann auch Fahrradwerkzeug von Vorteil sein. Ausgestattet mit Innensechskantschlüsseln, Schraubendrehern, Flickzeug und Reifenhebern kannst du kleine Fahrradpannen schnell selbst beseitigen und der Ausflug kann fortgesetzt werden.
Fazit: Mit einem MTB gefedert durchs Gelände
Mountainbikes sind geländetaugliche Fahrräder, mit denen du sowohl auf steinigem und unebenem Gelände als auch in Bike-Parks sportlichen Fahrspaß erleben kannst. Dank der eingebauten Federung werden Stöße gedämpft, breite Stollenreifen sorgen für eine gute Bodenhaftung und ermöglichen ein dynamisches und kontrolliertes Fahrgefühl. Je nach Gelände eignen sich verschiedene Modelle.
- Für rasante Rennen: Ein Race-Fully besteht aus Carbon, ist dadurch besonders leicht und ermöglicht es dir, auf der Strecke hohe Geschwindigkeiten aufzubauen. Die Vollfederung mit einem Federweg von 100 bis 120 mm sorgt dafür, dass Stöße abgefedert werden. Diese Modelle kosten um die 3.000 €.
- Für anspruchsvolle Fahrten: Unbefestigte Wege und steile Trails bewältigst du am besten mit einem Fully, das dir bergauf einen guten Antrieb bietet und dank des Federwegs von 160 bis 180 mm auch bergab ein kontrolliertes Fahren ermöglicht. Der Kostenpunkt liegt bei ca. 1.200 €.
- Für Tricks im Bike-Park: Fahrten durch Matsch und Schlamm, Sprünge und Tricks meisterst du mit einem Dirt-Bike. Diese MTBs sind klein, kompakt und leicht und dadurch sehr wendig. Der Federweg liegt bei 100 mm. Ein Dirt-Bike kostet um die 1.500 €.
- Für ausgedehnte Touren in leichtem Gelände: Ein Hardtail ist ein zuverlässiger Begleiter, wenn du hauptsächlich auf Waldwegen und Schotterstraßen unterwegs bist. Durch die fehlende Heckfederung wiegt das Rad weniger und lässt sich vor allem bergauf angenehmer fahren. Der Federweg liegt zwischen 80 und 120 mm. Die Preise für ein Hardtail beginnen bei ca. 800 €.