Kaufberatung Fahrradsättel
Bequeme Sitzpolster für Radsport und Stadtverkehr
Vor allem bei schönem Wetter legst du alle Strecken am liebsten mit dem Rad zurück und genießt dabei die Aussicht auf blühende Felder und den frischen Fahrtwind, der dir angenehm ins Gesicht weht. Verantwortlich für diesen Fahrspaß ist unter anderem dein neuer Fahrradsattel. Gut abgestimmt auf deine Sitzposition vermeidet er Druck- und Scheuerstellen und verhilft dir zu einer komfortablen und aufrechten Körperhaltung auf dem Fahrrad. In diesem Ratgeber erfährst du mehr zu den unterschiedlichen Modellen und bekommst Tipps, wie du den für dich passenden Fahrradsattel finden kannst.
Inhaltsverzeichnis
> Mit dem richtigen Sattel ergonomisch Fahrrad fahren
> Angenehme Sattelformen für Frauen und Männer
> Wichtige Kaufkriterien für Fahrradsättel
> Der richtige Sattel für dein Fahrrad
> So bestimmst du die passenden Sattelmaße
> Praktisches Fahrradzubehör für erhöhten Fahrkomfort
> Fazit: Fahrradsitze für ein angenehmes Fahrgefühl
Mit dem richtigen Sattel ergonomisch Fahrrad fahren
Der richtige Sattel verteilt das Körpergewicht auf beide Sitzknochen und entlastet damit bei Männern den empfindlichen Dammbereich sowie bei Frauen den tiefer liegenden Schambeinbogen. Mit entsprechenden Aussparungen und der passenden Sattelnase kann ein auf dich abgestimmter Fahrradsattel helfen, Druck- und Scheuerstellen zu vermeiden. Rutschfeste Kunststoffbezüge können dir auf deinem mit Fahrradtaschen beladenen Trekkingrad dabei helfen, das Gleichgewicht zu halten. Eine zusätzliche Federung im hinteren Bereich des Sattels kann die Wirbelsäule entlasten und Rückenschmerzen vorbeugen. Ist der Sattel dann auch noch richtig eingestellt, kannst du bei geringerem Energieaufwand kräftiger in die Pedale treten.
Männer und Frauen haben aufgrund der anatomischen Unterschiede meist unterschiedliche Ansprüche an ihren Fahrradsattel. Besondere Formen und Aussparungen sind dabei der Hauptunterschied der verschiedenen Fahrradsättel.
Sättel für Frauen
Für Frauen ist häufig ein breiterer Sattel mit einer Aussparung in der Sattelmitte auf längeren Touren angenehmer. So kannst du empfindlichere Körperstellen schonen und Scheuerstellen vermeiden. Zusätzliche Entlastung für den Bereich des Schambeinbogens können breitere Sättel mit verkürzter oder ganz ohne Sattelnase und mit ovaler Form bieten.
Sättel für Männer
Als Mann solltest du darauf achten, dass vor allem die Länge der Sattelnase auf deine Anatomie abgestimmt ist. Für ausgiebigere Touren hat dein Sattel bestenfalls eine Aussparung hinter der Sattelnase, die für Entlastung sorgt. So schonst du den Dammbereich und kannst negative Auswirkungen durch zu viel Druck auf die Prostata vermeiden.
Wichtige Kaufkriterien für Fahrradsättel
Fahrradsättel bekommst du in unterschiedlichen Formen, mit verschiedenen Aussparungen im Sitzbereich und mit oder ohne Federung. Warum viel Polsterung nicht immer viel Komfort bedeutet und welcher Sattel zu deiner Sitzposition passt, liest du hier.
Sattelbreite
Je aufrechter du auf deinem Fahrrad sitzt, desto breiter sollte der Sattel sein. Während auf dem Cityrad ein breiter, weicher Sattel sehr bequem ist, sitzen sportliche Radfahrer auf Rennrädern und Mountainbikes auf schmalen Sätteln komfortabler. Fahrradsättel gibt es mit 262 mm bis 365 mm Länge und 130 mm bis 240 mm Breite. Die vom Hersteller angegebene Sattelbreite bezieht sich auf die genutzte Sitzfläche, nicht auf die gesamte Breite. Die Nutzfläche des Sattels erstreckt sich bis zu dem Bereich, an dem der Sattel sich seitlich mehr als 1 cm nach unten neigt.
Sattelform
Auf Citybikes und E-Bikes sitzt du in der Regel aufrecht, daher ist die Sitzfläche meist relativ gerade und breit. Anders bei Rennrädern und Mountainbikes: Durch die vorgebeugte und lang gestreckte Sitzposition benötigst du hier schmale und lange Sättel mit nach vorne abgesenkter Sattelnase. So werden dein Dammbereich bzw. die Schambeinäste entlastet. Eine breitere Sattelnase bietet mehr Auflagefläche und damit mehr Platz für die Druckverteilung des Körpergewichts. Der erhöhte hintere Bereich des Sattels sorgt dafür, dass du nicht hin und her rutschst.
Polsterung
Eine dicke Polsterung ist nicht automatisch ein Garant für hohen Sitzkomfort. Wenn du zu tief einsinkst, verteilt sich der Druck von deinen Sitzknochen auf umliegende, empfindlichere Partien. Luft- oder Gelpolsterungen sind sich ähnlich, allerdings kannst du die Luftpolsterung mit einer Luftpumpe schnell und unkompliziert individuell anpassen. Vollschaumpolster, zum Teil mit Gelfüllung, sind insgesamt etwas weicher. Sportsättel mit einer Kunststoffschale und Carbonfaserverstärkung sind ziemlich fest, gleichzeitig aber sehr leicht. Hier sorgt eine Aussparung in der Sattelmitte für eine Entlastung des Dammbereichs und fördert so die Blutzirkulation.
Federsystem
Zusätzliche Federsysteme im hinteren Bereich und unter der Sattelnase reduzieren Stöße und Vibrationen, die ansonsten vom Untergrund direkt auf die Wirbelsäule übertragen werden. So kannst du auf unebenen Wegen deinen Rücken schonen. Die Zug- und Druck- oder Schwingfedern sind robust und bei starkem Verschleiß leicht austauschbar.
Sattelbezüge und Gestellvarianten
Viele Fahrradsättel haben einen wasserabweisenden Bezug aus Kunstleder oder Synthetik und eignen sich damit für jedes Wetter. Echtlederbezüge benötigen eine kurze Einsitzphase, sind danach aber sehr gut an dich angepasst und halten bei richtiger Pflege sehr lange. Mit einem nahtlosen Überzug kannst du Scheuerstellen am Gesäß und an den Oberschenkeln verhindern. Sportsättel haben an den Seiten eine verstärkte Satteldecke, die sehr robust ist und auch bei Stürzen nicht einreißt. Perforierte Sattelschalen und Bezüge sorgen für eine zusätzliche Belüftung der Sitzfläche und verringern so die Schweißbildung. Mit Gestellen aus Alu oder Carbon kannst du gegenüber Modellen aus Stahl Gewicht sparen.
Der richtige Sattel für dein Fahrrad
Deine Sitzposition auf dem Fahrrad entscheidet über die Druckverteilung auf dem Fahrradsattel. Welcher Sattel zu dir passt, hängt von deinem Fahrradmodell und deinen Ambitionen ab.
Gelsättel für Citybikes und Hollandräder
Im Alltag möchtest du vor allem schnell und komfortabel mit dem Rad unterwegs sein. Gelsättel mit Kunstlederüberzug sind robust und bequem. Wenn du häufiger Jeans trägst, solltest du einen weicheren Sattel wählen, damit die Nähte der Hosen keine Scheuerstellen verursachen. Als Frau kannst du spezielle Modelle mit kürzeren und breiteren Sätteln wählen, die durch eine verkürzte Sattelnase oder eine ovale Form den Druck auf den Schambeinbogen reduzieren. Citysättel bekommst du für 13 bis 140 €.
Tourensättel für Trekkingräder
Komfortorientierte Sportsättel sind etwas breiter als Rennsättel, eignen sich aber trotzdem für eine leicht vorgeneigte Sitzposition. Sie sind leicht gepolstert und damit nicht ganz so fest wie die Rennversion. Eine Entlastungsöffnung in der Mitte bietet insbesondere Männern zusätzlichen Sitzkomfort. Bei Sätteln mit Luftpolsterung kannst du die Härte auf längeren Touren einfach mit der Luftpumpe variieren. Wenn du ein Trekkingrad und damit in aufrechter Sitzposition fährst, solltest du einen breiteren, weichen Sattel montieren. Trekkingsättel bekommst du für 13 bis 200 €.
Schlanke Sättel für Training und Wettkampf
Sättel für Mountainbikes, Cyclocrosser, Rennräder und Triathlonräder sollen dir Top-Leistungen ermöglichen. Durch ihre schlanke Bauweise wird der Dammbereich auch in vorgebeugter Position nicht zu stark belastet. Rennsättel mit einer leichten Erhöhung im hinteren Bereich stabilisieren deine Sitzposition und ermöglichen dir eine gute Kraftübertragung auf die Fahrradpedale. Eine Verstärkung des Obermaterials an den Seiten kann verhindern, dass der Sattel bei Stürzen beschädigt wird. Sportsättel bekommst du für 25 bis 300 €.
So bestimmst du die passenden Sattelmaße
Für einen bequemen Sitz ist es wichtig, dass die Sitzknochen vollflächig auf dem Sattel aufliegen. Daher sollte der Sattel mindestens so breit sein wie der Abstand der Sitzknochen zueinander.
Sattelbreite passend zum Sitzknochenabstand
Deinen Sitzknochenabstand kannst du ganz einfach selbst bestimmen. Lege ein Stück Wellpappe auf einen ungepolsterten Stuhl, setze dich mit einem leichten Hohlkreuz darauf und hebe die Fersen vom Boden ab, um den Druck der Sitzknochen auf die Pappe zu erhöhen. Anschließend kreist du die Abdrücke ein und misst den Abstand zwischen den Mittelpunkten beider Kreise. Für Rennradsättel kannst du diesen Wert übernehmen, bei Mountainbikes addierst du 2 cm, für Stadt- und Trekkingsättel 3 cm dazu.
Sitzhöhe und Sattelposition einstellen
Die Sattelhöhe kannst du mit einem stabilen Fahrradmontageständer im Sitzen einstellen, ansonsten tastest du dich nach und nach heran. Bei aufrechtem Sitz und mit einem Pedal in der tiefsten Position hat dein Sattel die richtige Höhe, wenn deine Ferse das Pedal gerade noch berührt. Für die richtige Sattelposition sollte deine Kniescheibe bei nach vorne gerichteter Fahrradkurbel mittig über dem Pedal liegen. So überträgst du deine Kraft effektiv auf die Pedale.
Praktisches Fahrradzubehör für erhöhten Fahrkomfort
Für ein noch angenehmeres Fahrgefühl kannst du dein Rad mit einigen Extras ausstatten.
- Mit einer gefederten Sattelstütze lässt sich der Sitzkomfort günstig erhöhen. Achte beim Kauf darauf, dass der Durchmesser der Sattelstütze zu Rahmen und Sattel passt.
- In einer wasserdichten Fahrrad-Satteltasche kannst du dein Fahrradwerkzeug und Flickzeug verstauen. So kannst du im Fall einer Fahrradpanne kleine Reparaturen selbst vornehmen.
- Noch mehr Stauraum hast du mit Fahrrad-Sattelstützentaschen. Sie werden einfach in einen Adapter an der Sattelstütze eingeklickt.
- Bei Regen kannst du deinen Sattel mit einem wasserdichten Fahrradsattelüberzug schützen und mit trockenem Gesäß nach Hause fahren.
- Fahrradhosen mit Sitzpolster vermindern den Druck auf die Sitzknochen und helfen, Scheuerstellen an der Innenseite der Oberschenkel zu vermeiden.
Fazit: Fahrradsitze für ein angenehmes Fahrgefühl
Der Fahrkomfort auf dem Fahrrad steht und fällt mit dem richtigen Fahrradsattel. Wichtig sind vor allem die Sitzposition und der Sitzknochenabstand. An diesen Punkten kannst du dich orientieren.
- Cityräder oder E-Bikes, auf denen du nahezu aufrecht sitzt, kombinierst du für hohen Fahrkomfort mit einem breiten, gerade ausgerichteten Sattel für 13 bis 140 €.
- Auf Trekkingsätteln sitzt du in einer nur leicht vorgebeugten Sitzposition, für die leicht gepolsterte Sättel bequem sind. Für Männer empfiehlt sich ein Sattel mit Aussparung in der Mitte, Frauen können Sättel mit verkürzter Sattelnase oder in ovaler Form zur Druckverringerung wählen. Du bekommst sie für 13 bis 200 €.
- Bei Trainings- und Wettkampfambitionen montierst du für die vorgebeugte Sitzposition auf Rennrad oder Mountainbike einen schmalen Sattel mit abgesenkter Sattelnase und leicht erhöhtem Heck. Rennsättel findest du für 25 bis 300 €.