Kaufberatung E-Mountainbikes
Fahrräder mit Akku für Berge, Touren und Trails
Noch liegt die angepeilte Hütte in eindrucksvoller Entfernung. Fast einschüchternd wirken die Serpentinen, die sich vor dir den Berg hinaufziehen. Doch statt anzuhalten und auf der Karte nach einer anderen Route zu suchen, trittst du einfach weiter. Der Hang zieht an, du ziehst mit – ein Knopfdruck und der Motor deines E-Mountainbikes setzt ein. Du musst weiter treten, aber gleichzeitig erhältst du nun genügend Unterstützung, um auch steilere Anstiege souverän zu meistern. Dieser Kaufberater erklärt dir, worauf du beim Kauf eines E-MTBs achten solltest und wie du das richtige Rad für dein Leistungsvermögen findest.
Inhaltsverzeichnis
> Mit E-MTBs einfacher Rad fahren und Steigungen spielend meistern
> E-Mountainbikes mit vollgefedertem oder statischem Hinterrad
> Kriterien für den Kauf eines Mountainbikes mit Akku
> Kleine Tour? Gelände? Trails? So findest du dein E-MTB
> Helme und weiteres Zubehör für sicheres und angenehmes Fahren
> Fazit: Einfacher Rad fahren mit Akku-Unterstützung
Mit E-MTBs einfacher Rad fahren und Steigungen spielend meistern
Weder stürmischer Nordseewind noch steile Alpenanstiege verderben dir bei deinen Radtouren den Spaß. Mit einem E-Mountainbike bewältigst du solche Herausforderungen nahezu mühelos. Diese Fahrräder verfügen über einen Motor, der einen integrierten Akku mit großer Reichweite hat und dir immer dann Unterstützung bietet, wenn du sie brauchst. Bei steilen Abfahrten sichern hydraulische Scheibenbremsen sowie der stabile Rahmen deine Fahrt ab. Gleichzeitig ermöglicht der dank Motor und Batterie niedrige Schwerpunkt eine gute Gewichtsverteilung. Deshalb eignen sich E-MTBs sowohl für ältere Fahrer, die Unterstützung und Sicherheit benötigen, als auch für aktive Biker, die neue Herausforderungen suchen.
E-Mountainbikes mit vollgefedertem oder statischem Hinterrad
Mountainbikes mit Akku-Antrieb bekommst du in zwei verschiedenen Ausführungen: als Hardtail-Bike mit Federgabel vorne oder als vollgefedertes Full-Suspension-Rad.
Hardtail-E-Bike
Ein Hardtail-Rad ist das ursprüngliche Mountainbike. Es hat keine Federung am Hinterrad, sondern nur ein gefedertes Vorderrad. Entsprechend steif ist der Rahmen, was sich aber positiv bemerkbar macht, denn Hardtails haben ein geringeres Gewicht sowie weniger bewegliche Teile und sind daher weniger wartungsintensiv. Gleichzeitig bieten sie eine gute Bodenhaftung und die Kraft lässt sich leicht auf festen Untergrund übertragen. Damit eignen sich diese E-MTBs für Fahrten über befestigte Straßen und Forstwege.
Full-Suspension-E-Bike
Full-Suspension-Räder, auch Fullys genannt, haben am Vorderrad und an der Hinterradaufhängung eine Federung. Damit werden alle Unebenheiten größtenteils gedämpft. Die dicken Reifen rollen zudem konstant über Wege mit kleinen Steinchen oder Ästen. Mit Fullys kannst du über schmale, unbefestigte Wege, Trails oder grobschottrigen Untergrund fahren und dabei über Äste oder Steine springen. Da die Hinterradfederung einen Teil der Trittenergie „schluckt“, ist die Kraftübertragung bei diesen vollgefederten Elektrobikes etwas weniger unmittelbar als beim Hardtail.
Kriterien für den Kauf eines Mountainbikes mit Akku
Sowohl beim Akku als auch in Sachen Reichweite, Motorposition und Rahmen hast du die Wahl. Hier erfährst du, welche Kriterien beim Kauf eines E-Bikes besonders wichtig sind.
Rahmen und Gewicht
Der Rahmen besteht meist aus verstärktem Aluminium, das für eine bessere Fahrdynamik oft hydroverformt ist. Einige Modelle bestehen für eine zusätzliche Gewichtsreduktion sogar aus Carbon, was angesichts des Extragewichts, das der Motor mitbringt, ein durchaus entscheidender Aspekt ist. Insgesamt wiegen E-MTBs zwischen 19 und 25 kg. Das zulässige Gesamtgewicht, das der Rahmen tragen kann, reicht von 115 bis 150 kg.
Akku
Im Normalfall laufen E-MTBs mit einem Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität zwischen 250 und 500 Watt (W). Das hat den Vorteil, dass es nicht mehr notwendig ist, den Antrieb komplett zu entladen. Im Gegenteil: Lithium-Ionen-Akkus vertragen es sogar besser, wenn du sie nicht komplett leer fährst. Je nach Ladezustand brauchen sie etwa fünf Stunden, bis sie wieder vollständig aufgeladen sind. Die Anzahl der Ladezyklen eines Akkus für ein E-Mountainbike variiert von 500 bis zu 1.000.
Reichweite und Geschwindigkeit
Ein vollständig geladener Akku ermöglicht je nach Modell eine Reichweite von 80 bis 160 km. Die exakte Distanz hängt von den Fahrbedingungen ab, zum Beispiel von den Streckenverhältnissen, deiner Fahrweise und deinem Krafteinsatz, denn natürlich fährst du auch ein E-MTB nicht permanent mit Akkuunterstützung, sondern schaltest sie nur zu, wenn es nötig ist. Setzt du auf einen Akku mit einer Leistung von 250 W, beschleunigt er dein Mountainbike im Normalfall auf eine Geschwindigkeit von 25 km/h. Mit einigen Modellen erreichst du sogar eine Maximalgeschwindigkeit von 50 km/h.
Motor
Der Motor als Herzstück eines Elektrofahrrads kann sich beim E-Mountainbike an drei Stellen befinden. Bei einigen Modellen ist er im Vorderrad verbaut und lässt sich somit leicht entfernen und warten. Hat das E-MTB einen Mittelmotor, sitzt er rund um das Tretlager und sorgt dort für eine ausgewogen ausbalancierte Gewichtsverteilung und einen niedrigen Schwerpunkt. Variante Nummer drei, der Hinterradmotor, eignet sich vor allem für das Fahren auf Asphalt. Zudem kannst du den Akku dabei mit der während der Fahrt erzeugten Energie aufladen.
Tipp: Bei Modellen mit mehreren Motorstufen ist es möglich, während der Fahrt per Knopfdruck beliebig den Unterstützungsgrad des Motors zu wechseln.
Bordcomputer und USB-Anschluss
Mit Sonderausstattungen wie einem Bordcomputer kannst du während der Fahrt den Akkuladestand, die Gesamtstrecke sowie die Fahrzeit ablesen. Das Display bedienst du separat an der Lenkstange, sodass du deine Hände während der Fahrt sicher am Lenker hast. Andere Zusatzfunktionen sind eine Navigations-App oder eine an der Seite angebrachte USB-Buchse für das Laden von Handys oder MP3-Playern.
Lieferumfang
Das Ladegerät für den E-MTB-Akku gehört normalerweise zum Lieferumfang. Achte auch darauf, in welcher Form dein E-MTB geliefert wird: Die meisten Modelle kommen fast fahrfertig, sodass du nur noch die Pedale einklicken und den Lenker drehen musst, ehe es losgehen kann.
Kleine Tour? Gelände? Trails? So findest du dein E-MTB
Mit ihrer jeweils unterschiedlichen Ausstattung eignen sich Elektro-Mountainbikes für verschiedene Einsatzzwecke wie Touren in der Stadt oder im Gelände oder auch sportliche Ausfahrten. Mit diesen Tipps findest du das passende E-MTB für dein Radabenteuer.
Einsteiger-E-Mountainbikes für den Alltag
Du fährst hin und wieder in die Berge und machst dort leichtere Touren, um am Ende das Hüttenpanorama zu genießen. Dabei nimmst du gern etwas Unterstützung an, die dir auch steilere Wege in luftigere Höhen ermöglicht. Dafür eignen sich E-MTB-Modelle aus dem Basis-Segment, die dich dank Vorderradfederung sicher und angenehm über Feldwege und den einen oder anderen Stein bringen. So kannst du das Bike auch für den täglichen Weg ins Büro benutzen und brauchst dafür kein zusätzliches Fahrrad. Solche Räder sind ab 1.200 € zu haben.
E-MTBs mit hoher Akkuleistung für längere Bergtouren
Du bist gerne mehrere Stunden unterwegs und willst auch bei Fahrten durch anspruchsvolles Gelände richtig Gas geben. Daher ist ein E-Mountainbike mit fünf Unterstützungsstufen das richtige Fahrzeug für dich. Die dicken Reifen rollen leicht über Äste und Wurzeln und halten dich auf holprigen Pfaden sicher in der Spur. Die Federgabel reduziert Stöße und ermöglicht ein ruhiges Fahrverhalten. Die Preise beginnen 1.300 €. Wenn es dir für Mehrtagestouren mit längeren Etappen auf eine hohe Reichweite des Akkus von 130 bis 150 km ankommt, solltest du dich im Preisbereich ab 1.700 € umsehen.
Leichtes E-Fullys für Trails
Du bewältigst Felsen und Wurzeln, drehst abwechslungsreiche Runden über Trails und genießt dabei den einen oder anderen Sprung. Dafür benötigst du ein E-Fully mit Vorder- und Hinterradfederung. Das erhöht sowohl den Komfort als auch die Sicherheit. Achte darauf, dass das Fahrrad maximal 22 kg wiegt, damit du es noch gut handhaben kannst. Auf eine hohe Reichweite kommt es bei diesen Vorhaben nicht unbedingt an. Entsprechende Räder sind ab 1.600 € erhältlich.
Helme und weiteres Zubehör für sicheres und angenehmes Fahren
Damit du bei der nächsten Tour mit deinem E-Mountainbike richtig ausgestattet bist und sicher durchs Gelände fahren kannst, solltest du folgende Punkte berücksichtigen:
- Beachte, dass E-Mountainbikes mitunter keine StVZO-Ausstattung haben, also nicht für den Straßenverkehr zugelassen sind. Prüfe im Zweifel daher genau nach, ob dein Bike die nötige Zulassung besitzt.
- Lampen kannst du beispielsweise hinzukaufen, ein Spritzschutz schützt auch bei Matschwetter dein Fahrradtrikot.
- Es versteht sich beinahe von selbst, dass du auf einem Mountainbike immer einen Fahrradhelm trägst.
- Für sorgloses Einkaufen oder einen entspannten Besuch im Restaurant lohnt sich ein Fahrradschloss.
- Für längere Touren kannst du in praktischen Fahrradtaschen einen Snack sowie eine Fahrradjacke verstauen. Mit einer Sport-Trinkflasche, die du per Halterung am Rahmen befestigst, stillst du während der Fahrt deinen Durst.
- Im UPDATED-Ratgeber „E-Bike fahren: Tipps für Fahrspaß und sicheren Umgang“ kannst du weitere Tipps für eine sichere Fahrt nachlesen.
Fazit: Einfacher Rad fahren mit Akku-Unterstützung
Durch ihren elektrischen Motor ermöglichen es dir E-Mountainbikes, mit wenig Kraftaufwand sowohl Hügel und Berge zu erklimmen als auch gerade Strecken und holpriges Gelände spielerisch zu befahren. Entscheidend ist vor allem das passende Modell:
- Fährst du eher ab und zu in die Berge, nutzt du ein Einsteiger-E-MTB mit Federgabel vorn. Ein solches Rad kannst du auch für den Weg zur Arbeit nehmen. Die Preise beginnen bei 1.300 €.
- Für ausgedehnte (Mehrtages-)Touren eignen sich Räder mit mehreren Unterstützungsstufen, die dich auf holprigen Pfaden sicher in der Spur halten. Die Reichweite sollte bei mindestens 130 km liegen. Preise: ab 1.700 €.
- Fahrten über Stock und Stein unternimmst du mit einem vorne und hinten gefederten E-Fully. So landest du nach Sprüngen komfortabel, und das Bike schluckt Unebenheiten. Elektro-Mountainbikes vorwiegend für Trails kosten ab 1.600 €.