Kaufberatung Schweißgeräte
Schweißarbeiten in deiner Hobby-Werkstatt
Du hast eine ganz genaue Vorstellung davon, wie deine neue Gartenskulptur aussehen soll. Im Geschäft findest du aber nichts, das deinen Wünschen entspricht. Also entscheidest du dich für die Do-it-yourself-Methode. Geeignetes Altmetall hast du schon, es fehlt nur noch das passende Schweißgerät. Nachdem dies geliefert wurde und du einen Einführungskurs besucht hast, machst du dich an die Arbeit – und erfreust dich schon bald an deinem ersten Kunstwerk. Mit welchen Schweißgeräten du deine Ideen selbst verwirklichen kannst, liest du hier.
Inhaltsverzeichnis
> DIY: selbst professionell gestalten und reparieren
> Die verschiedenen Schweißverfahren im Überblick
> Wichtige Kaufkriterien für Schweißgeräte
> Ein Schweißgerät für deinen Bedarf
> Mit diesen Tipps sicher schweißen
> Fazit: Schweißen als Hobby und zum Reparieren
DIY: selbst professionell gestalten und reparieren
Beim Kinderfahrrad haben sich nach mehreren Generationen der Benutzung die Schweißnähte gelöst? Der gusseiserne Gartenstuhl sieht noch immer schön aus, aber die Armlehne ist abgebrochen? Mit einem Schweißgerät in deiner Hobby-Werkstatt brauchst du dich von geliebten Dingen nicht mehr zu verabschieden, sondern kannst sie einfach reparieren – oder mit etwas Übung sogar deine eigenen Gartenmöbel oder eine neue Garderobe zusammenschweißen.
Die verschiedenen Schweißverfahren im Überblick
Beim Schweißen gibt es verschiedene Methoden, die sich je nach Aufgabe und Einsatz unterscheiden. Um dir einen ersten Eindruck von diesem Hobby und den passenden Geräten zu geben, haben wir dir hier eine Übersicht zusammengestellt.
Elektroschweißen: drinnen und draußen
Ein Gerät zum Elektroschweißen gilt als Einsteigerwerkzeug, weil es verhältnismäßig günstig ist und sich vielseitig einsetzen lässt. Das Gerät erzeugt mithilfe einer Stabelektrode einen Lichtbogen zwischen dem Werkstück und dem Elektrodenhalter. Durch die entstehende Hitze verbinden sich die Bauteile miteinander. Nach dem Schweißen bleibt an der Schweißnaht etwas Schlacke übrig, die du in der Regel leicht mit einem Hammer entfernen kannst. Elektroschweißen kannst du in Innenräumen, draußen und sogar im Regen. Mit der Wahl deines Arbeitsortes bist du somit besonders flexibel.
Inverterschweißen entwickelt wenig Rauch
Bei Geräten für dieses Schweißverfahren besteht die Stabelektrode aus Wolfram, das nicht abbrennt. Dadurch kannst du die zu bearbeitenden Werkstücke punktgenau schmelzen und miteinander verbinden. Inverterschweißen ist ein sehr sauberes Verfahren, bei dem nur wenig Rauch entsteht. Du kannst es daher auch gut in geschlossenen Räumen anwenden, zum Beispiel, um damit Edelstahl, verzinkte Metalle und Gusswerkstoffe zu schweißen.
Präzises Schutzgasschweißen in Werkstätten und Garagen
Bei diesem Verfahren wird statt einer Stabelektrode eine Rolle mit Schweißdraht verwendet. Zusätzlich wird ein Gas zugeleitet, das die zu schweißende Stelle umhüllt und sie vor unerwünschtem Kontakt mit der Luft und damit vor Oxidation schützt. Als Gas wird meist CO2 oder ein Gemisch aus CO2 und Argon eingesetzt. Beides bekommst du in Gasflaschen. Durch das schützende Gas entstehen besonders saubere Schweißnähte. Zum Schweißen mit diesem Profi-Werkzeug brauchst du eine Werkstatt oder Garage, da ansonsten der Wind das Gas vertreibt. Bei diesem Verfahren entsteht keine Schlacke, die Nachbearbeitung des Schweißstücks fällt damit geringer aus.
Fülldrahtschweißen für sauberes Arbeiten im Freien
Dieses Verfahren ähnelt dem Schutzgasschweißen. Allerdings benötigst du dafür keine zusätzliche Gasflasche, weil das Gas in dem zum Schweißen verwendeten Draht enthalten ist und dadurch beim Arbeiten exakt dosiert freigesetzt wird. Fülldrahtschweißgeräte kannst du deswegen auch gut im Freien einsetzen, da der Wind hier nichts wegwehen kann.
Lötkolben für kleinere Schweißarbeiten
Ein Lötkolben ist streng genommen kein Schweißgerät. Trotzdem ist er damit vergleichbar, weil du mit ihm ebenfalls verschiedene Werkstücke wie Drahtgestelle miteinander verbinden oder etwas reparieren kannst. Lötkolben werden dann eingesetzt, wenn die Schweißnaht nur wenig Belastung aushalten muss. Für eine höhere Belastung brauchst du ein richtiges Schweißgerät, das auch höhere Temperaturen erzeugen kann. Ein Lötkolben erreicht zwischen 250 und 500 °C.
Wichtige Kaufkriterien für Schweißgeräte
Die verschiedenen Eigenschaften von Schweißgeräten haben Einfluss darauf, wofür du sie einsetzen kannst und wie du damit arbeitest. Hier kommt eine Übersicht über ein paar wichtige Kaufkriterien.
Flexible Leistung für genaues Arbeiten
Beim Schweißen arbeitest du je nach Werkstück mit unterschiedlich starker Spannung. Wenn du diese Spannung auf die benutzten Elektroden einstellst, sollte die Leistung deines Schweißgerätes noch immer eine zuverlässige Leistung bringen. Achte auf die Angaben zum Schweißstrom in der Produktbeschreibung. Je variabler die Angaben hier sind, desto vielseitiger kannst du dein Schweißgerät einsetzen. Zur Sicherheit sollte dein Schweißgerät außerdem einen Überlastungsschutz haben.
Betriebsspannung und Stromanschluss
Die Betriebsspannung verrät dir, ob du für deinen Stromanschluss eine zusätzliche Absicherung brauchst. Das ist in der Regel bei Schweißgeräten für den Anschluss an 230-V-Wechselstrom wichtig. Es gibt aber auch viele Geräte, etwa solche mit Einphasenstrom, für die du oft keine zusätzliche Sicherung benötigst. Wenn du dir nicht sicher bist, frage auf jeden Fall einen Fachmann.
Kühlung mit Gas, Luft oder Wasser
Damit das Schweißgerät bei der Arbeit nicht überhitzt, wird es automatisch gekühlt. Das kann auf verschiedene Arten passieren. Besonders häufig ist eine Kühlung mit Schutzgas, es gibt aber auch Luft- und Wasserkühlung. Häufig ist das Kühlen mit Schutzgas sehr leistungsstark, bei Bedarf kannst du das Schweißgerät allerdings durch einen zusätzlichen Wasserkühler ergänzen. Für kurze Arbeiten in kühler Umgebung reicht eine Kühlung mit Luft.
Einschaltdauer und Überhitzungsschutz
Während das Schweißgerät eingeschaltet ist, erhitzt es sich. Die Einschaltdauer gibt an, wie lange du arbeiten kannst. Viele Geräte haben einen Überhitzungsschutz, mit dem du auf der sicheren Seite bist. Die Information, wie lange du ein Gerät angeschaltet lassen kannst, findest du in der Produktbeschreibung. Um ein geeignetes Gerät für dich zu finden, überlege daher vorher, wie lange du am Stück arbeiten möchtest.
Zusätzliche Funktionen
Einige Schweißgeräte bieten zusätzlich noch kleine Extras. Ein blinkender Temperaturwächter kann dich zum Beispiel darauf hinweisen, dass dein Gerät zu heiß wird. So kannst du deine Schweißpause besser planen, als wenn sich das Gerät einfach nur via Schutzfunktion ausschaltet. Mobile Geräte mit Rollen kannst du einfach transportieren und Anti-Stick-Vorrichtungen verhindern, dass die Schweißelektrode an deinem Werkstück festklebt.
Ein Schweißgerät für deinen Bedarf
Welches Schweißgerät für dich das passende ist, hängt von deinen Erfahrungen, deinen Ansprüchen und dem Ort ab, an dem du das Schweißgerät einsetzen möchtest. Diese Richtlinien helfen dir bei der Orientierung.
Schweißgeräte für Anfänger und Gelegenheitsnutzer
Wenn du noch nicht viel Schweißerfahrung hast oder dein Gerät nur für gelegentliche Reparaturen einsetzen möchtest, dann empfiehlt sich ein Elektroschweißgerät. Die Bedienung dieser Modelle ist recht einfach und flexibel, weil du sie drinnen und draußen einsetzen kannst und keine Werkstatt benötigst. Ein Elektroschweißgerät bekommst du ab 70 €. Ebenfalls für den Einstieg geeignet sind Lötkolben – zum Beispiel für den Modellbau. Ein Lötkolben kostet etwa 50 €.
Für ambitionierte Handwerker
Als fortgeschrittener Handwerker greifst du entweder zu einem Inverter- oder einem Fülldrahtschweißgerät. Die Bedienung geht einfacher von der Hand, wenn du schon etwas Erfahrung hast. Dafür bekommst du mit dem Gerät eine besonders saubere Schweißnaht ohne viel Rauchentwicklung. Beide Schweißverfahren sind deswegen auch für Innenräume geeignet. Inverter- oder Fülldrahtschweißgeräte gibt es jeweils ab 150 €.
Geräte für Schweißprofis
Besonders saubere Schweißnähte erhältst du mit einem Schutzgasschweißgerät. Da du für die Bedienung aber zusätzlich noch Gas in Flaschen brauchst, ist ein Schutzgasschweißgerät vor allem für Profi-Handwerker interessant. Die Geräte sind nur für den Inneneinsatz geeignet, da schon ein leichter Windstoß das für saubere Nähte benötigte Gas verwirbeln würde. Ein Schutzgasschweißgerät bekommst du ab 300 €.
Mit diesen Tipps sicher schweißen
Um sicher zu schweißen, solltest du einige Vorbereitungen treffen. Hier ein paar Tipps für das Arbeiten mit Schweißgeräten.
- Trage entsprechende Schutzkleidung für die Arbeitssicherheit, zum Beispiel schwer entflammbare Kleidung oder Arbeitshandschuhe. Dein Bedarf hängt hier allerdings auch davon ab, wie oft und mit welchem Gerät du arbeitest.
- Nicht nur du, auch Zuschauer sollten ihre Augen mit einer Schutzbrille schützen und nicht direkt in die Flammen blicken.
- Beim Schweißen können Abgase freigesetzt werden. Achte daher darauf, dass du nach dem Schweißen für eine Frischluftzufuhr sorgst.
- Wir empfehlen dir, einen speziellen Schweißerkurs zu besuchen, bevor du selbst mit dem Schweißen loslegst. Viele Unternehmen, aber auch manche Volkshochschulen bieten entsprechende Kurse an.
Fazit: Schweißen als Hobby und zum Reparieren
Obwohl Schweißen als eine anspruchsvolle Tätigkeit für Heimwerker gilt, ermöglichen spezielle Geräte und Verfahren auch weniger erfahrenen Handwerkern dieses Hobby. Je nach Anspruch und Erfahrung gibt es unterschiedliche Modelle, um Metallstücke miteinander zu verbinden:
- Für Einsteiger empfehlen sich Elektroschweißgeräte, da sich die Arbeit mit diesen Geräten leicht erlernen lässt und die Geräte universell einsetzbar sind. Bereits ab 70 € bekommst du ein Elektroschweißgerät. Für kleinere Projekte sind Lötkolben interessant, die etwa 50 € kosten.
- Bist du schon etwas geübter im Schweißen, greifst zu einem Inverter- oder einem Fülldrahtschweißgerät. Damit erzielst du saubere Schweißnähte. Außerdem kannst du die Geräte sowohl innen als auch im Freien einsetzen. Beide Varianten bekommst du ab etwa 150 €.
- An Profi-Handwerker richten sich Schutzgasschweißgeräte. Das schützende Gas sorgt für besonders gelungene Schweißnähte. Die Geräte sind ausschließlich für die Nutzung in Innenräumen gedacht. Ein Schutzgasschweißgerät erhältst du ab 300 €.