Kaufberatung Schraubendreher
Werkzeug zum Festziehen und Lösen von Schrauben
Auf dem Dachboden deiner Oma hast du eine schöne Holzkommode entdeckt. Das Möbelstück ist gut erhalten, lediglich die Schubladen sind etwas instabil. Du holst deinen Schraubendreher und ziehst die Schrauben nach – schon wackelt nichts mehr und du kannst die Kommode zu dir transportieren und in dein Wohnzimmer stellen. Dieser Ratgeber erklärt, wie sich Schraubendreher unterscheiden und worauf du beim Kauf achten solltest.
Inhaltsverzeichnis
> Was ist ein Schraubendreher und wofür brauchst du ihn?
> Welche Arten von Schraubendrehern gibt es?
> Worauf du beim Kauf von Schraubenziehern achten solltest
> Welches Schraubenzieher-Set brauchst du?
> Fazit: Schrauben bequem eindrehen und lösen
Was ist ein Schraubendreher und wofür brauchst du ihn?
Schraubendreher – oft auch als Schraubenzieher bezeichnet – gehören zu den Standardwerkzeugen im Haushalt. Du benötigst sie beim Aufbau von Möbelstücken, zum Aufhängen von Bildern oder um Schrauben ohne großen Kraftaufwand in verschiedene Untergründe oder Dübel zu drehen. Du kannst mit ihnen auch Computer- oder Uhrengehäuse öffnen. Das Werkzeug besteht aus einem Griff und einer Klinge. Die Spitze hat je nach Ausführung ein anderes Profil, passend zu unterschiedlichen Schrauben. Schraubendreher sind umgehend einsatzbereit, du benötigst nur etwas Muskelkraft, um mit ihnen Schrauben festzudrehen oder zu lösen. Ein Akkuschrauber funktioniert dagegen nur, wenn du ihn auflädst, und du erreichst enge Stellen damit nicht.
Welche Arten von Schraubendrehern gibt es?
Schraubendreher lassen sich im Wesentlichen in die folgenden Gruppen einteilen:
Standard-Schraubendreher
Ein Standard-Schraubendreher hat einen geraden Griff und eine feste Klingenspitze mit einem bestimmten Profil, zum Beispiel Kreuz oder Schlitz. Du verwendest ihn dementsprechend jeweils für einen bestimmten Typ von Schrauben.
Bithalter-Schraubendreher
Ein Bithalter-Schraubendreher besteht aus mehreren Teilen: einem Griff sowie kurzen Bitaufsätzen mit unterschiedlichen Profilen. Je nach Art und Größe der Schraube kannst du einen anderen Aufsatz nutzen. Dafür sind diese Werkzeuge nicht ganz so stabil wie Ausführungen mit fester Klingenspitze.
Ratschen-Schraubendreher
Ein Schraubendreher mit Ratsche hilft, Schrauben schnell und bequem zu befestigen. Durch den Drehmechanismus brauchst du nicht umzugreifen und den Dreher nicht immer wieder neu an der Schraube anzusetzen. Oft kannst du auf Knopfdruck die Richtung wechseln und du kannst verschiedene Bitaufsätze benutzen.
Winkel-Schraubendreher
Winkel-Schraubendreher sind nicht gerade, sondern am oberen Ende abgewinkelt. Mit diesem Werkzeug erreichst du schwer zugängliche Stellen – zum Beispiel beim Aufbau von Möbeln oder in Ecken. Sie haben wie Standard-Schraubenzieher Profile für unterschiedliche Schrauben.
Worauf du beim Kauf von Schraubenziehern achten solltest
Schraubendreher unterscheiden sich bei Profilen, Länge, Material und Griffen. Folgende Kriterien sind wichtig:
Klingenprofil
Am weitesten verbreitet sind Schraubendreher mit Schlitz- und Kreuzschlitz-Profil für Köpfe mit geradem Schlitz bzw. kreuzförmigen Einschnitten. Bei Letzteren gibt es zwei Varianten: die häufiger vertretenen Kreuzschlitz-Phillips- und die selteneren Kreuzschlitz-Pozidriv-Schrauben mit zusätzlichen sternförmigen Einkerbungen. Seltener sind Torx-Schraubendreher für Schrauben mit sechszackigem Stern sowie Sechskantschraubendreher. Diese gibt es für Schrauben mit Innen- bzw. Außenkantprofil.
Größe
Die Klinge der Schraubendreher misst in der Länge zwischen 6 und 25 cm. Bei Schlitzschraubenziehern kommt es auf die Breite der Klinge an. Sie liegt zwischen 3,5 und 14 mm. Bei Kreuzschlitzmodellen werden die Klingenspitzen mit Buchstaben und Nummern gekennzeichnet: Phillips-Varianten heißen PH 0, PH 1 usw. – bis PH 5. Je höher die Zahl, desto größer das Modell. Sehr kleine Varianten werden als PH 00 und PH 000 bezeichnet. Pozidriv-Dreher gibt es in Größen von PZ 0 bis PZ 5.
Spezialgrößen
Für filigrane Arbeiten im Modellbau, an Uhren oder an PC-Komponenten bieten die Hersteller Schraubendreher mit feinen Spezialklingen an – sowohl in Kreuzschlitz- als auch in Schlitzvarianten. Oft haben diese Feinmechaniker-Ausführungen am oberen Ende eine drehbare Platte, auf der du die Handfläche abstützen kannst, während die Finger den Griff drehen. Darüber hinaus gibt es Sonderformen der Werkzeuge mit einem knappen und dicken Griff sowie einer kurzen Klinge. Sie werden auch als Zwerg- oder Vergaser-Schraubendreher bezeichnet.
Setgrößen
Schraubendreher sind oft in Sets erhältlich – inklusive Kasten bzw. Werkzeugkoffer zur Aufbewahrung oder Halterung für die Wand. Enthalten sind mindestens drei bis fünf Werkzeuge: je ein Schlitz- sowie Phillips- und Pozidriv-Kreuzschlitz-Schraubendreher, manchmal auch ein Torx- und Sechskant-Modell. Solche Sets fassen 10, 16, 20 oder 25 Teile. Schraubendreher mit Bitaufsätzen bringen ebenfalls verschiedene Aufsätze mit – zwischen 20 und 45 Aufsteckteile in diversen Größen. Darüber hinaus gibt es Mischsets mit 20 bis 50 Teilen und Standard-Schraubenziehern, einem Griff mit Bitaufsätzen und Feinmechanik-Werkzeugen.
Material
Die Klinge von Schraubendrehern besteht in der Regel aus Edelstahl, Chrom-Vanadium-Stahl oder Chrom-Molybdän-Stahl. Diese Materialien sind stabil und robust, die beiden Mischformen darüber hinaus rostfrei. Die Griffe werden meist aus einfachem oder aus Zwei-Komponenten-Kunststoff gefertigt. Letztere sind widerstandsfähiger und resistent gegen Öl. Seltener sind Griffe aus Holz. Bei Feinmechaniker-Varianten bestehen sie manchmal aus Edelstahl.
Griff
Der Griff eines Schraubendrehers sollte ergonomisch geformt sein, damit du ihn gut festhalten und bequemer arbeiten kannst und nicht abrutschst. Manche Varianten haben eine Polsterung aus Kunststoff und einen Abrollschutz, damit das Werkzeug sich nicht bewegt, wenn du es ablegst. Einige Modelle haben am oberen Ende einen T-förmigen Quergriff: Du greifst das Werkzeug damit fester und überträgst mehr Kraft.
Weitere Ausstattung
Ein Schraubenzieher mit magnetischer Spitze erleichtert das Hinein- und Herausdrehen von Schrauben: Sie werden vom Werkzeug angezogen und fallen nicht so leicht herunter. Für Arbeiten an Steckdosen und elektrischen Geräten empfehlen sich Schraubenzieher mit isolierter Klinge: Sie verhindern Stromschläge. Mit manchen Modellen kannst du Leitungen auf Spannung überprüfen. Wenn ein Exemplar eine Schlagkappe am Griffende hat, ist es möglich, mit einem Hammer auf den Schraubendreher zu schlagen.
Welches Schraubenzieher-Set brauchst du?
Willst du dir ein paar Schraubendreher oder gleich ein ganzes Set zulegen, kommt es darauf an, was du damit machen willst:
Schraubenzieher für den Alltag
Ein Werkzeug nimmst du nur in die Hand, wenn es gar nicht anders geht. Dann drehst du eine Schraube fester oder baust ein Möbelstück zusammen. Für dich eignet sich ein Schraubendreher-Set mit vier bis fünf Teilen. In der Regel genügen unterschiedlich große Schlitzdreher sowie zwei Phillips-Kreuz-Schraubenzieher. Achte darauf, dass sie einen rutschfesten Kunststoffgriff haben. Ein solches Set kostet ab 15 €.
Schraubendreher für Hobby-Handwerker
Du werkelst und bastelst häufig in Haus und Garten. Dabei fallen unterschiedliche Tätigkeiten an: Mal befestigst du größere Gegenstände, mal erledigst du filigrane Arbeiten. Du holst dir ein Schraubendreher-Set mit 30 bis 40 Teilen. Enthalten sein sollten ein Bithalter und 15 bis 20 Bits, fünf bis sechs Standard-Schraubenzieher sowie einige Feinmechanik-Modelle. Dann bist du flexibel und für nahezu alle Aufgaben gerüstet. Dafür zahlst du ab 25 €.
Schraubendreher-Sets für Profis
In deiner Werkstatt brauchst du Schraubendreher in verschiedenen Varianten und Größen. Du holst dir ein robustes Schraubendreher-Set mit 15 Teilen. Es sollten Schlitz-, Kreuzschlitz, Torx- und Sechskant-Schraubenzieher in unterschiedlichen Größen enthalten sein. Achte auf einen unempfindlichen Zwei-Komponenten-Griff, eine Schlagkappe und ergonomische Griffe. Die Preise für diese Sets beginnen bei 50 €.
Fazit: Schrauben bequem eindrehen und lösen
Mit einem Schraubendreher befestigst oder löst du Schrauben. Bei der Auswahl kommt es darauf an, für welche Arbeiten du das Werkzeug benötigst:
- Als Alltagsanwendungen holst du dir ein Set mit vier bis fünf Schraubendrehern. Meist reichen unterschiedlich große Schlitz- sowie Phillips-Kreuz-Schraubenzieher. Sie sollten einen rutschfesten Griff haben. Dafür zahlst du ab 15 €.
- Wenn du gerne bastelst und reparierst, ist ein Set mit 30 bis 40 Schraubendrehern, einem Bithalter mit 15 bis 20 Bits und Standardwerkzeugen zu empfehlen. Die Preise beginnen ab 25 €.
- Für professionelle Arbeiten brauchst du ein Set mit 15 Schlitz-, Kreuzschlitz, Torx- und Sechskant-Schraubenziehern in unterschiedlichen Größen und mit Zwei-Komponenten-Griffen sowie Schlagkappen. Ein solches Set kostet ab 50 €.