Kaufberatung Gehrungssägen
Werkzeug für Zuschnitte mit exakten Winkeln
Du hast die Fußleisten für deinen neuen Boden auf die passende Länge zugeschnitten – es fehlen nur noch die 45-Grad-Schrägen an den Enden, damit sich beim Zusammensetzen der Leisten in den Ecken des Raumes nahtlose Übergänge ergeben. Mit einer Gehrungssäge ist das Problem schnell gelöst: Du stellst einfach den Winkel an der Skala ein, schaltest das Gerät ein und binnen weniger Sekunden sind die Leisten millimetergenau geschnitten. In der folgenden Kaufberatung erfährst du, wie Gehrungssägen funktionieren, welche Funktionen sinnvoll sind und welches Modell sich für deine Werkstatt eignet.
Inhaltsverzeichnis
> Sägen für akkurate und einfache Gehrungsschnitte
> Was für Modellvarianten von Sägen für Winkel gibt es?
> Wichtige Kriterien bei manuellen und elektrischen Gehrungssägen
> Die passenden Sägen für Gehrungsschnitte und deinen Bedarf
> Step-by-Step-Anleitung: wie du richtig auf Gehrung schneidest
> Fazit: Präzisionssägen für millimetergenaue Winkelschnitte
Sägen für akkurate und einfache Gehrungsschnitte
Eine Gehrungssäge ist eine spezielle Art der Kappsäge, mit der sich sehr präzise Schnitte in diversen Winkelgraden vornehmen lassen. Sie dient vor allem dazu, Eckverbindungen (Gehrungen) herzustellen, wie sie zum Beispiel bei rechtwinkligen Bilderrahmen oder bei Bodenleisten üblich sind. Zu diesem Zweck sind sie mit einem nach oben und unten schwenkbaren Kreissägeblatt ausgestattet, das zusammen mit dem Antriebsmotor über einen Arm fest auf einer Bodenplatte montiert ist. Zudem hat eine Gehrungssäge eine drehbare Skala für exakte Winkelgrade sowie eine Klemme, mit der das zu bearbeitende Werkstück fixiert wird.
Was für Modellvarianten von Sägen für Winkel gibt es?
Gehrungssägen lassen sich im Wesentlichen in zwei Typen unterteilen. Sie unterscheiden sich vor allem in dem Mechanismus, mit dem sie ausgestattet sind.
Gehrungssägen
Generell werden Modelle mit einer drehbaren Halterung für Werkstücke als Gehrungssägen bezeichnet, alternativ auch als Kapp- und Gehrungssägen. Bei solchen Geräten steht die Kapp-Funktionalität mit einem bestimmten Winkel im Vordergrund. Aufgrund der Bauweise eignen sich Gehrungssägen ebenso wie reine Kappsägen auch sehr gut zum Abschneiden von Leisten oder Platten in einem 90-Grad-Winkel.
Zug-Kapp-Gehrungssägen
Dank eines speziellen Zugmechanismus lässt sich bei Modellen dieser Kategorie das Sägeblatt über die Arbeitsfläche ziehen. Zu diesem Zweck verfügen die Geräte über bewegliche Schienen, die als Zugführung dienen. Zug-Kapp-Gehrungssägen ermöglichen somit die Bearbeitung besonders großer Werkstücke, für die du andernfalls eine Hand- oder Tischkreissäge benötigen würdest, wenn die Werkstücke größer sind als der Durchmesser des Sägeblatts. So schaffen zum Beispiel Modelle mit einem 21-cm-Sägeblatt dank des Zugprinzips Werkstücke mit einer Breite von bis zu 31 cm.
Wichtige Kriterien bei manuellen und elektrischen Gehrungssägen
Eine Gehrungssäge ist ein stationäres Gerät, das entweder auf einer Werkbank oder Tischplatte betrieben bzw. auf ein spezielles Untergestell montiert wird. Bei der Auswahl des Modells kommt es auf verschiedene Produktmerkmale an.
Motorleistung
Die Motorleistung von Gehrungssägen liegt zwischen 200 und 1.800 W. Sie entscheidet über das Drehmoment des Sägeblatts und damit über die Schnittkraft. Wenn du vorwiegend weiches Holz sägen möchtest, kommst du mit einem 1.000-W-Gerät aus. Planst du die Bearbeitung von Hartholz oder Metall, greifst du zu einem entsprechend leistungsstärkeren Modell.
Drehzahl
Die Drehzahl gibt an, wie oft das Sägeblatt pro Minute um seine eigene Achse rotiert. Der maximale Wert liegt je nach Modell zwischen 4.000 und 5.700 U/min. Bei vielen Geräten lässt sich die Drehzahl regulieren. Höhere Drehzahlen sind zum schnellen Durchtrennen weicher Materialien wie Holz oder Kunststoff geeignet, während härtere Werkstoffe wie Aluminium oder Blech vorzugsweise langsam und bei niedriger Drehzahl zu bearbeiten sind.
Schnitt- und Gehrungstiefe
Die Schnitttiefe wird bei Gehrungssägen für gerade Schnitte und Gehrungsschnitte getrennt angegeben. Je höher der Wert, desto dicker darf das zu sägende Werkstück sein. Die meisten Geräte können Werkstücke mit einer Stärke von 60 bis 100 mm bearbeiten, während Profi-Sägen sogar bis zu 120 mm dicke Platten durchtrennen können. Die Gehrungstiefe bezeichnet die maximale Länge der abgeschrägten Seite eines Werkstücks und fällt mit 70 bis 380 mm meist deutlich höher aus als die Schnitttiefe.
Sägeblatt
Gehrungssägen sind mit Kreissägeblättern mit einem Durchmesser von 190 bis 305 mm ausgestattet. Ein größeres Sägeblatt ermöglicht das Durchtrennen breiter Werkstücke ohne Zugvorrichtung, während ein kleineres Sägeblatt in kompakteren Gehäusen Platz findet und schon bei niedrigen Leistungsstufen mehr Drehmoment erzeugt. Meist werden Gehrungssägen mit einem Hartmetall-Sägeblatt für Holz oder einem Universal-Sägeblatt für Holz, Kunststoff und weiches Metall ausgeliefert.
Tipp: Achte beim Kauf eines neuen oder zusätzlichen Sägeblatts auf einen negativen Spanwinkel – er verhindert, dass sich das Blatt selbsttätig in das Werkstück hineinzieht.
Blattschutz und Einschaltsperre
Die meisten Modelle haben vor dem Sägeblatt einen Blattschutz, um deine Hände vor Schnittverletzungen schützen zu können. Diese Schutzvorrichtung klappt automatisch weg und gibt den Weg für das Werkstück frei, sobald sich der Sägekopf in Bewegung setzt. Für zusätzliche Sicherheit sorgt eine Einschaltsperre, die ein unbeabsichtigtes Starten der Maschine verhindert.
Maße und Gewicht
Im Wesentlichen lassen sich zwei verschiedene Gerätevarianten unterscheiden: kompakte Modelle, die sich bequem zu einem beliebigen Einsatzort wie einer Baustelle transportieren lassen, und Modelle mit integriertem Unterbau. Gerade für die Mobilität sind deshalb auch Maße und Gewicht der Gehrungssäge wichtig. Die Bandbreite liegt hier zwischen 4 und 32 kg beim Gewicht sowie zwischen 53 und 90 cm Länge, 23 bis 70 cm Breite und 11 und 73 cm Höhe.
Licht und Markierungshilfe
Das exakte Zuschneiden ist bei Sägen leichter, die mit einer LED-Lampe ausgestattet sind. Damit lässt sich die Schnittfläche ausleuchten, sodass du den Anrisslinien sehr gut folgen kannst. Noch präziser ist eine Markierungshilfe per Laser, die eine gerade rote Linie auf die Oberfläche des Werkstücks projiziert und dem Auge eine optische Führung bietet.
Spänesack und Bluetooth-Verbindung
Für einen sauberen Arbeitsplatz sorgen Gehrungssägen, die über einen abnehmbaren Spänesack oder Staubbeutel verfügen. Eine gute Alternative sind Stutzen, in die sich das Rohr eines Staubsaugers einführen lässt. So landen die anfallenden Späne direkt im Sack oder im Staubsaugerbeutel, statt den Arbeitsplatz zu verschmutzen. Einen besonders hohen Komfort bieten Sägen, die mit Bluetooth-Technik ausgestattet sind. Solche Geräte ermöglichen eine Vernetzung von Motor und Staubsauger, sodass anfallende Späne automatisch abgesaugt werden, sobald die Maschine startet.
Die passenden Sägen für Gehrungsschnitte und deinen Bedarf
Das Leistungs- und Funktionsspektrum von Gehrungssägen reicht von Einsteigergeräten für den gelegentlichen Gebrauch bis hin zu umfassend ausgestatteten Profigeräten. Bei der Kaufentscheidung helfen dir folgende Einschätzungen:
Gehrungssägen für Gelegenheitsheimwerker
Wenn du gelegentlich zu einer Gehrungssäge greifst, um zum Beispiel Sockelleisten zuzuschneiden oder selbst Bilderrahmen anzufertigen, kann dafür bereits eine manuelle Gehrungssäge für 40 € ausreichen. Um große oder viele Werkstücke zu bearbeiten, die mehr Anstrengung erfordern, lohnt sich ein elektrisch betriebenes Werkzeug mit 1.000 W. Solche Einsteigermodelle sind ab 145 € erhältlich.
Kompakte Sägen für Hobby-Heimwerker
Für ambitionierte Heimwerker, die regelmäßig Gehrungsschnitte vornehmen wollen, eignen sich Geräte, die größere Schnitt- und Gehrungstiefen zulassen. Solche Modelle mit 1.200 W und mehr sowie einem Sägeblatt-Durchmesser ab 250 mm schaffen Tiefen von bis zu 85 mm bzw. 300 mm bei Schnitt und Gehrung. Empfehlenswert sind kompakte Modelle, die du bei Bedarf aus dem Schrank holst und ansonsten platzsparend verstauen kannst. Preislich liegen Sägen dieser Kategorie zwischen 150 und 400 €.
Sägen mit Zugfunktion für Profi-Handwerker
Wenn du deine Maschine professionell nutzt, wählst du eine Zug-Kapp-Gehrungssäge mit mindestens 1.500 W und umfangreichem Funktionsspektrum. Dazu zählen eine Markierungshilfe mit Laser und eine LED-Lampe, die besonders präzise Zuschnitte ermöglichen, sowie ein Spänesack oder ein Absaugstutzen für den Anschluss eines Staubsaugers. Empfehlenswert sind darüber hinaus große Schnitt- und Gehrungstiefen sowie Sägeblätter mit 300 mm Durchmesser, um auch dicke und breite Werkstücke bequem bearbeiten zu können. Kostenpunkt solcher Profi-Werkzeuge: 185 bis 1.200 €.
Step-by-Step-Anleitung: wie du richtig auf Gehrung schneidest
Gehrungssägen erfüllen ihren Zweck nur dann, wenn du wirklich den gewünschten Winkel auf das Werkstück überträgst. Gerade bei Fußleisten ist das exakte Maß eine notwendige Voraussetzung für ein schönes Ergebnis. Die folgenden Tipps helfen dir dabei:
- Ermittle zunächst das genaue Winkelmaß, das du mit den zu bearbeitenden Werkstücken bilden möchtest. Bei der exakten Erfassung kannst du dir mit einem Winkelmesser behelfen.
- Um die Werkstücke passend anzufertigen, halbierst du anschließend diese Grad-Zahl. Wenn du zum Beispiel einen spitzen 70-Grad-Winkel bilden möchtest, benötigst du zwei Werkstücke, die auf jeweils 35 Grad zugeschnitten sind.
- Vor dem eigentlichen Gehrungsschnitt kappst du beide Werkstücke zunächst auf die richtige Länge.
- Danach stellst du auf der Skala das ermittelte Winkelmaß ein. Bei der Justierung von Drehtisch und Neigungswinkel des Geräts ist besondere Sorgfalt geboten, um ein genaues Ergebnis zu erzielen.
- Zum Schluss kappst du die zusammengehörenden Teile im Wechsel. Das bedeutet, dass du das erste Werkstück von links, das andere von rechts zuschneidest.
- Bei Bilderrahmen oder Sockelleisten ist ein sogenannter Doppel-Gehrungsanschlag (DGA) hilfreich. Dabei sind die zwei Anschlaglineale für die beiden Werkstücke im 90-Grad-Winkel angeordnet, sodass zwei Schnitte auch bei minimalen Schnitt-Ungenauigkeiten immer genau 90 Grad ergeben.
Fazit: Präzisionssägen für millimetergenaue Winkelschnitte
Mit einer Gehrungssäge gelingen schräge Zuschnitte für Bilderrahmen, Bodenprofile oder Möbelbauteile gleichermaßen schnell und präzise. Die schwenkbaren Kreissägeblätter dieser Geräte werden mithilfe eines Griffs ins Werkstück getaucht, sodass du ohne großen Kraftaufwand saubere Schnitte durchführen kannst. Folgende Kaufempfehlungen werden dir helfen:
- Als Einstiegsgeräte für gelegentliche Heimwerkerarbeiten bieten sich manuelle Modelle oder Elektrowerkzeuge ab 1.000 W an. Mit solchen Varianten, die es für 40 € bzw. ab 145 € gibt, kannst du problemlos Werkstücke wie Sockelleisten zuschneiden.
- Um regelmäßig Gehrungen zuzuschneiden, empfehlen sich elektrische Sägen mit mindestens 1.200 W und einem Sägeblatt-Durchmesser ab 250 mm. Modelle, die bis zu 85 mm Schnitttiefe schaffen, bieten Hobby-Heimwerkern ausreichend Gestaltungsspielraum. Kosten: 150 bis 400 €.
- Den notwendigen Funktionsumfang für Profi-Handwerker bieten leistungsstarke Zug-Kapp-Gehrungssägen ab 1.500 W, die eine lasergeführte Markierungshilfe sowie eine LED-Lampe und eine Absaugmöglichkeit haben. Solche Geräte mit 300-mm-Sägeblättern kosten 185 bis 1.200 €.