Kaufberatung Sägen
Flexible Werkzeuge für Werkstatt und Garten
Der Sommer naht und du planst gerade das neue Baumhaus, das du deinen Kindern versprochen hast. Klein, aber stabil soll es sein. Das Holz besorgst du dir im Baumarkt, nur noch eine Säge fehlt, mit der du die Bretter jeweils auf die passende Größe zuschneiden kannst. Mit der Säge bist du flexibel: Du kannst damit Holzstücke in die gewünschte Form bringen oder kleinere Anpassungen vornehmen. Einfach und zügig! In diesem Ratgeber lernst du die verschiedenen Varianten von Sägen kennen und erfährst, welche Modelle sich für welche Einsatzbereiche eignen.
Inhaltsverzeichnis
> Werkstoffe passgenau zuschneiden
> Sägen für Haus, Garten und Baustelle
> Darauf solltest du bei der Wahl einer neuen Säge achten
> Die richtige Ausstattung für deine Werkstatt
> Fazit: Vielseitige Werkzeuge für DIY-Projekte
Werkstoffe passgenau zuschneiden
Mit Sägen trennst du verschiedene Werkstoffe wie Holz, Kunststoff oder Metall exakt an der gewünschten Stelle. Auf diese Weise schneidest du beispielsweise Holzleisten für die Teppichkante oder das Parkett zurecht, bringst Rohre und Verschalungen auf das passende Maß oder fertigst passgenaue Bretter für den Bau von Möbeln an. Egal, ob dein Projekt in der Werkstatt, im Garten, auf der Baustelle oder in zu renovierenden Räumen stattfindet – für fast jeden Anwendungsfall gibt es passende Modelle in verschiedenen Größen, in mobiler oder stationärer Ausführung und mit austauschbaren Sägeblättern für unterschiedliche Materialien.
Sägen für Haus, Garten und Baustelle
Von der kleinen Stichsäge bis zur kräftigen Kettensäge – du hast die Wahl unter zwölf verschiedenen Typen von Sägen.
Stich- und Säbelsägen
Das längliche Sägeblatt von Stichsägen wird vom Motor nach oben und unten bewegt. Es ragt aus einer Öffnung im sogenannten Auflagetisch heraus, sodass du sehr präzise und auf Wunsch auch kurvige Schnitte ausführen kannst. Säbelsägen funktionieren nach dem gleichen Prinzip, wobei das Sägeblatt aber frontal aus einem Gehäuse herausragt, sodass eine Säbelsäge entfernt an eine Bohrmaschine erinnert.
Hand- und Tischkreissägen
Kreissägen sind in kompakten Gehäusen zum mobilen Einsatz und in stationären Versionen mit großem Sägetisch erhältlich. Sowohl bei den Handkreissägen als auch bei den Tischkreissägen rotiert ein rundes Sägeblatt mit hoher Geschwindigkeit, was besonders schnelle Schnitte in weichen bis mittelharten Materialien ermöglicht.
Gehrungs-, Kapp- und Zugsägen
Kappsägen arbeiten mit Kreissägeblättern, die sehr schnell in einem beweglichen Arm rotieren. Diesen kannst du ohne großen Kraftaufwand auf das Werkstück absenken, das auf dem Arbeitstisch fixiert ist. Zugsägen funktionieren ähnlich, wobei du das Werkstück unter dem Sägeblatt hindurchziehen kannst. Gehrungssägen erlauben den Versatz des Sägeblatts um bis zu 90 Grad, sodass du Anschnitte in beliebigen Winkeln erzielen kannst. Oft sind alle drei Funktionen in einem einzigen Modell vereint.
Band- und Dekupiersägen
Mit den feinen und sehr dünnen Sägeblättern von Band- und Dekupiersägen kannst du in unterschiedliche Richtungen weiche und mittelharte Materialien schneiden. Während Bandsägen mit einem ringförmigen, umlaufenden Sägeblatt arbeiten, kommt bei Dekupiersägen ein Stichsägeblatt zum Einsatz, das aus einer Öffnung im Arbeitstisch herausragt.
Kettensägen
Bei Kettensägen wird eine Kette mit hoher Geschwindigkeit an den Außenkanten des Blatts entlanggezogen, das im Fachjargon als Schwert bezeichnet wird. Daraus resultiert eine hohe Schnittleistung bei verminderter Präzision, weshalb sich solche Werkzeuge hauptsächlich für schwere und grobe Arbeiten in Gärten und in Wäldern eignen.
Multifunktionssägen
Multifunktionssägen sind meist akkubetriebene, handliche Stichsägen für freihändige Schnitte. Ihre kompakte Bauform und das kurze, schmale Sägeblatt machen sie für kleinere Reparaturarbeiten oder für den Modellbau interessant.
Fuchsschwanz
Der Fuchsschwanz ist eine manuelle Säge mit einem länglichen, dreieckigen Blatt und einem großen Griff, mit dem du per Hand vornehmlich weiche Materialien bearbeitest. Fuchsschwanzsägen mit Elektromotor erleichtern dir die Arbeit mit diesem klassischen Werkzeug.
Darauf solltest du bei der Wahl einer neuen Säge achten
Bevor du dich für eine neue Säge entscheidest, solltest du dich mit folgenden Produktmerkmalen und technischen Daten vertraut machen und sie mit deinen Vorstellungen abgleichen.
Leistung
Aufgrund der verschiedenen Ausführungen von Sägen ist die Bandbreite bei der Motorleistung sehr groß. Dabei gilt die Faustregel: je höher die Leistung, desto leichter und schneller kannst du in Verbindung mit dem passenden Sägeblatt auch besonders dicke und feste Werkstoffe bearbeiten. Am unteren Ende der Leistungsskala stehen die Dekupiersägen mit 50 bis 150 W, gefolgt von den Multifunktionssägen mit bis zu 500 W und den Stichsägen mit 500 bis 1.000 W. Handkreissägen leisten zwischen 400 und 1.400 W, Kapp- und Gehrungssägen bringen es auf 1.400 bis 1.800 W, und Tischkreissägen sind mit bis zu 4.800 W starken Motoren ausgestattet. Bei Kettensägen erfolgt die Leistungsangabe wie beim Auto in PS (Pferdestärken). Einfache Modelle leisten rund 1,5 PS, während professionelle Kettensägen mit 2,5 und mehr PS zu Werke gehen.
Dreh- und Hubzahl
Wie schnell ein Sägeblatt rotiert oder nach oben und unten bewegt wird, kannst du an der Dreh- bzw. Hubzahl erkennen. Ein sich schnell bewegendes Sägeblatt ermöglicht präzisere Schnitte und minimiert das Ausfransen der Werkstückkanten. Das höhere Drehmoment bei niedrigeren Geschwindigkeiten ermöglicht es, auch dickere und festere Werkstoffe zu schneiden. Achte darauf, dass deine Säge mit einem stufenlosen Regler für die Dreh- oder Hubzahl ausgestattet ist, damit du die Geschwindigkeit an das zu verarbeitende Material anpassen kannst. Sägen mit runden Sägeblättern erreichen Drehzahlen von 1.000 bis 4.000 Umdrehungen pro Minute (U/min), während Modelle mit geraden Sägeblättern rund 1.000 bis 3.000 Hubbewegungen in der Minute erzielen.
Tipp: Bei Stichsägen solltest du neben der Hubzahl auch auf eine Pendelhubfunktion achten. Diese bewegt das Sägeblatt nicht nur nach oben und unten, sondern auch nach vorne und hinten. Das ermöglicht eine schnellere Materialbearbeitung und sogenannte Tauchschnitte, bei denen du ohne Vorbohren ins Werkstück vordringen kannst.
Schnitttiefe
Die maximale Tiefe eines Schnitts wird sowohl durch die Dimensionen des Sägeblatts als auch durch zusätzliche Vorrichtungen wie Spannelemente und Auflagetische begrenzt. Mit Kreis- und Stichsägen kannst du je nach Größe und Ausführung Werkstücke mit einer Stärke von 40 bis 150 mm schneiden.
Tipp: Die maximale Schnitttiefe wird in der Regel für Holz und Metall getrennt angegeben. Meist ist die Schnitttiefe bei Metall deutlich geringer als bei Holz.
Gehrungsfunktion
Als Gehrungsschnitte werden schräge Schnitte in einem vorgegebenen Winkel bezeichnet – beispielsweise für die Enden von Bodenleisten, die in den Ecken nahtlos aneinandergelegt werden sollen. Sowohl Kreis- als auch manuelle Stichsägen bieten verstellbare Bodenplatten zum Setzen von exakten Winkelschnitten. Stationäre Gehrungs- und Kappsägen bieten durch die Möglichkeit, den Hebelarm und den Arbeitstisch exakt einzustellen, besonders weitreichende und präzise Schnittvariationen.
Akku
Bei akkubetriebenen Handsägen solltest du auf die Leistung und die Energiedichte des mitgelieferten Akkupacks achten. Während einige Hersteller noch auf die 10,8-V-Technologie setzen, sind die meisten zu den modernen und leistungsstarken 18-V-Akkus übergegangen. Sie bieten eine höhere Leistung bei geringerer Stromstärke und halten je nach Modell zwischen einer und drei Stunden im Dauerbetrieb durch. Einige besonders leistungshungrige Geräte wie Akku-Kettensägen sind mit zwei Einschüben für Energiespeicher ausgestattet, wodurch sich die Systemspannung auf 36 V erhöhen lässt. Die Energiedichte wird in Amperestunden (Ah) angegeben und reicht von 2 bis 3 Ah pro Akkupack. Multiplizierst du die Spannung mit der Energiedichte, erhältst du den ebenfalls oft angegebenen Wattstunden-Wert (Wh) – beispielsweise 18 V x 3 Ah = 54 Wh.
Tipp: Viele Hersteller haben ihren Akkustandard über die ganze Produktpalette hinweg vereinheitlicht – dadurch kannst du beispielsweise eine Bohrmaschine, einen Schwingschleifer und eine Handkreissäge mit dem gleichen Akkupack betreiben.
Zusatzausstattung
Beliebte Extraausstattungen bei Sägen sind eine integrierte LED-Beleuchtung und eine Markierungsvorrichtung mit Lasertechnologie zum millimetergenauen Anpeilen der Schnittstelle. Manche Modelle besitzen ein Gebläse oder einen Aufsatz für die Düse eines Staubsaugers, damit die Arbeitsfläche frei von Spänen bleibt, bei stationären Modellen ist manchmal ein abnehmbarer Auffangsack dabei. Für mehr Komfort beim häufigen Wechseln des Sägeblatts für unterschiedliche Materialien sorgt eine Schnellspannvorrichtung, mit der sich das Blatt ohne Werkzeug austauschen lässt.
Die richtige Ausstattung für deine Werkstatt
Je nachdem, ob du eher gelegentlich Reparaturen durchführen möchtest oder ein ambitionierter Hobby-Handwerker bist, sind verschiedene Sägen für dich sinnvoll.
Gelegenheitshandwerker
Du möchtest deinen Werkzeugschrank lediglich mit einer Grundausstattung an Sägen bestücken, um bei Gelegenheit eine kleine Reparatur oder ein überschaubares Projekt zu erledigen. Deshalb kommst du mit einem einfachen Fuchsschwanz und einer manuellen Zugsäge für je 15 bis 40 € aus. Möchtest du möglichst wenig Kraftaufwand in deine Arbeit stecken, lohnt sich eine kompakte Stichsäge mit Netzanschluss und Basisausstattung für 20 bis 40 €. Um dir kleinere Gartenarbeiten leichter zu machen, greifst du zu einer einfachen Säbelsäge für 60 bis 80 €.
Ambitionierte Heimwerker
Du legst oft und gerne Hand an und realisierst auch aufwendige Projekte und Renovierungsarbeiten. Deshalb solltest du Sägen für verschiedene Anforderungen in deiner Werkstatt haben. Akku- oder netzbetriebene Stich- und Handkreissägen mit hoher Leistung, umfangreicher Ausstattung und vielen Einstellungsmöglichkeiten bekommst du für rund 200 bis 400 €. Bearbeitest du im Modellbau oft kleine Werkstücke, lohnt sich die Anschaffung einer stationären Band- oder Dekupiersäge für 90 bis 400 €. Für Ordnung im Garten sorgst du mit einer kompakten Elektro-Kettensäge für 80 bis 125 €.
Profi-Handwerker
Du nimmst mehrmals pro Jahr umfangreiche Projekte in Angriff, renovierst im Haus, verlegst Parkett selbst, bringst Fliesen an oder baust Möbel. Deshalb brauchst du mobile Handkreis- und Stichsägen der Oberklasse mit viel Kraft und hoher Präzision für 400 bis 700 €. In deiner professionell ausgestatteten Werkstatt schneidest du Werkstoffe mit einer Zug-, Kapp- und Gehrungssäge für 100 bis 1.000 € zu und verarbeitest große Holzplatten mit deiner Tischkreissäge für 150 bis 5.300 €. Im Garten setzt du deine kräftige benzinbetriebene Kettensäge für 140 bis 430 € ein.
Fazit: Vielseitige Werkzeuge für DIY-Projekte
Sägen helfen dir dabei, verschiedene Werkstoffe wie Holz, Kunststoff oder Metall komfortabel zu trennen. Mit einem passenden Sortiment an unterschiedlichen Sägen gelingen dir deine verschiedenen Handwerks-, Reparatur- oder Renovierungsarbeiten viel schneller und leichter.
- Bist du nur selten handwerklich tätig, reichen manuelle Fuchsschwanz- oder Zugsägen zu Preisen zwischen 15 und 40 € aus. Eine Stichsäge mit technischer Grundausstattung kostet 20 bis 40 €, während du einfache Säbelsägen ab 60 € bekommst.
- Wenn du auf Do it yourself schwörst, brauchst du kräftige Kreis- und Stichsägen mit umfangreicher Funktionalität für 200 bis 400 €. Als ambitionierter Modellbauer nutzt du eine Dekupier- oder Bandsäge für rund 90 bis 400 €, während die Gartenarbeit mit einer elektrischen Kettensäge für 80 bis 125 € schneller erledigt ist.
- Wenn du handwerkliche Arbeiten professionell realisierst, sind Stich- und Kreissägen mit starkem Motor und technischer Vollausstattung für 400 bis 700 € für dich elementar. Stationäre Zug-, Kapp- und Gehrungssägen zu Preisen zwischen 100 und 1.000 € erleichtern den Zuschnitt großer Mengen, während du für Schreinerarbeiten eine Tischkreissäge für 150 bis 5.300 € einsetzt.