Kaufberatung Ortungsgeräte
Einfach und schnell Metalle aufspüren
Ortungsgeräte verraten dir die Position von Metallen in Böden und Wänden. Welche Varianten dieser elektronischen Metalldetektoren es gibt und worauf du bei der Auswahl achten solltest, erfährst du in diesem Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
> Was kannst du mit einem Ortungsgerät machen?
> Wie funktioniert ein Gerät für die Ortung von Metallen?
> In welchen Ausführungen gibt es Metalldetektoren?
> Worauf solltest du beim Kauf von Ortungsgeräten achten?
> Welches Ortungsgerät ist das richtige für dich?
> Wo darfst du Metallsonden im Freien nutzen?
Was kannst du mit einem Ortungsgerät machen?
- Mit diesen Messgeräten spürst du hauptsächlich Metalle auf, weshalb sie auch als „Metalldetektoren“ bezeichnet werden.
- Da das Ortungssignal durch Stein, Erde und Beton dringt, kannst du damit die Position verborgener Metalle erkennen.
- Metalldetektoren eignen sich zum Erkennen von Strom- und Wasserleitungen in Gebäudewänden oder für die Suche nach metallenen Gegenständen im Erdboden.
- Je nach Ausführung sorgt ein Ortungsgerät für mehr Sicherheit beim Heimwerken oder lädt in der Freizeit zu einer unterhaltsamen Schatzsuche ein.
Metalldetektoren sind mit einer oder zwei Spulen ausgestattet, durch die Wechselstrom in verschiedenen Frequenzen fließt und die ein gleichförmiges Magnetfeld erzeugen. Metalle, die sich in der Nähe befinden, wirken sich störend auf dieses Feld aus. Bei der regelmäßigen Messung dieses Magnetfelds durch die integrierte Elektronik kommt es dann zu Abweichungen. Diese Veränderung wird auf dem Display angezeigt oder über Kopfhörer bzw. Lautsprecher als akustisches Signal ausgegeben.
Kompakte Suchgeräte für Leitungen
Metalldetektoren für Heim- und Handwerk sind in kompakten Gehäusen untergebracht und erkennen Strom- und Wasserleitungen, wassergefüllte Kunststoffrohre und oft Holzbalken. Ein Check mit dem Leitungssuchgerät vor dem Einsatz der Bohrmaschine kann daher zeitraubende oder gar gefährliche Fehlbohrungen verhindern.
Metalldetektoren für den Außeneinsatz
Große Detektoren für die aktive Suche nach Metallen im Erdboden werden auch Sonden genannt, weshalb viele Nutzer die Suche als „Sondeln“ bezeichnen. Der Spulenteller wird dabei nahe dem Erdboden hin- und herbewegt. Erkennt die Elektronik Eisen oder andere Metalle, erhältst du ein optisches und akustisches Signal.
Tipp: Neben professionellen Modellen gibt es auch Detektoren für Kinder, die für eine spielerische Schatzsuche geeignet sind.
Worauf solltest du beim Kauf von Ortungsgeräten achten?
Maße und Gewicht
Leitungssuchgeräte passen mit einer Länge von maximal 30 cm in jeden Werkzeugkoffer und bringen zwischen 150 und 1.300 g auf die Waage. Für den häufigen Einsatz empfehlen sich leichtere Modelle, die sich einfacher über die Wand führen lassen. Metalldetektoren für den Außeneinsatz sind mit einer Länge von bis zu 1,5 m sperriger, lassen sich jedoch oft für die Lagerung platzsparend zusammenschieben. Das Gewicht liegt zwischen rund 900 und 2.000 g, was für lange Suchaktionen kaufentscheidend sein kann.
Frequenz
Die meisten Ortungsgeräte arbeiten mit einer Frequenz im Bereich zwischen 4 und 50 kHz. Als Faustregel gilt: Bei einer hohen Frequenz lassen sich kleine Teile eher erkennen als große. Nachteil: Hochfrequent arbeitende Detektoren können nicht so weit in den Untergrund „schauen“ wie Modelle mit niedriger Frequenz.
Erfassungstiefe
Von der Erfassungs- oder Scantiefe hängt ab, wie weit das Signal in feste Bereiche vordringen kann, um ein zuverlässiges Erkennungssignal liefern zu können. Kompakte Leitungssuchgeräte erzielen folgende Werte:
- Stahl: rund 40 bis 180 mm
- Elektroleitungen: circa 50 bis 100 mm
- Holz: etwa 20 bis 40 mm
Große Outdoor-Metalldetektoren arbeiten mit höheren Frequenzen und stärkeren Magnetfeldern, sodass sie kleine Gegenstände wie Münzen in Tiefen von bis zu 25 cm aufspüren können. Zur Erkennung großer Metallobjekte reichen Profi-Modelle bis zu 2 m tief. Geräte aus dem Einstiegssegment und Spielzeugdetektoren schaffen 10 bis 120 cm.
Anzeigen und Signale
Einfache Leitungssuchgeräte und Metalldetektoren beschränken sich auf ein akustisches Warnsignal, das über einen integrierten Lautsprecher ausgegeben wird. Messgeräte mit Ampel-Anzeige erleichtern die Differenzierung für die optimale Bohrstelle mit Lichtsignalen in den Farben Rot (Gefahr), Gelb (Hindernis in unmittelbarer Nähe) oder Grün (keine Hindernisse erkannt). In der Oberklasse bieten farbige oder schwarz-weiße Displays umfassende Informationen über den Suchbereich, zum Beispiel Tiefe, Frequenz oder Metallart.
Tipp: Leitungsscanner mit Radartechnologie stellen die Konturen von erkannten Objekten auf einem hochauflösenden Farbdisplay dar.
Suchprogramme
Bei großen Metalldetektoren kannst du die Suchfrequenz variieren, um verschiedene Metallarten aufzuspüren. Über Suchprogramme stellst du das gewünschte Material ein – beispielsweise Silber, Gold oder Kupfer. Erweiterte Voreinstellungen erlauben auch die Vorgabe des Untergrunds. So kannst du einstellen, ob du auf feuchtem oder trockenem Sand, Humus oder in dichter Vegetation unterwegs bist. High-End-Scanner sind mit bis zu 20 Suchprogrammen und 35 einstellbaren Frequenzbereichen ausgestattet.
Wasserschutz
Die meisten Ortungsgeräte für den Außeneinsatz sind spritzwassergeschützt, sodass sie auch bei Regen genutzt werden können. Bei wasserdichten Modellen kannst du die Suchspule in bis zu 3 m tiefes Wasser eintauchen. Spezielle Unterwasser-Detektoren sind mit besonders robusten Gehäusen ausgestattet, was einen Einsatz in bis zu 60 m Wassertiefe ermöglicht.
GPS und Wegpunkte
Für eine systematische Suche bieten einige Ortungsgeräte einen integrierten GPS-Sensor zur Erfassung und Speicherung der aktuellen Position. Daraus können Wegpunkte abgeleitet werden, die dich über bereits abgesuchte Gebiete informieren. Per USB-Verbindung mit dem Computer lassen sich diese Informationen auslesen und in Ruhe analysieren.
Stromversorgung
Handgroße Leitungssuchgeräte werden meist von Batterien mit Strom versorgt, meist von 9-V-Blockzellen oder mehreren AA-Zellen. Gleiches gilt für einfache Outdoor-Scanner. Leitungsscanner und Metalldetektoren mit Vollausstattung funktionieren mit wiederaufladbaren Akkus, die eine Betriebszeit von mehreren Stunden ermöglichen und ausgetauscht werden können, wenn sie leer sind.
Welches Ortungsgerät ist das richtige für dich?
Metalldetektoren für Hobby-Heimwerker und kleine Schatzsucher
Deine handwerklichen Maßnahmen in den eigenen vier Wänden beschränken sich darauf, dass du gelegentlich ein Bild aufhängst oder ein Bücherregal anbringst. Deshalb kommst du mit einem Einsteigergerät für die Leitungs- und Metallsuche aus, das mit einem Lämpchen und/oder einem Piepen auf Gefahren aufmerksam macht und ab rund 25 € erhältlich ist. Wenn du mit deinen Kindern im Freien auf unterhaltsame Schatzsuchen gehst, greifst du zu einem Outdoor-Scanner für 40 bis 50 €.
Ortungsgeräte zur Suche von Leitungen für ambitionierte Handwerker
Als fleißiger Heimwerker nimmst du öfter Umbauten in Haus oder Wohnung vor. Deshalb brauchst du neben einem Spannungsprüfer noch einen zuverlässigen Leitungssucher mit hoher Präzision und aussagekräftigem Display. Solche Mittelklasse-Geräte bekommst du zu Preisen zwischen rund 40 und 100 €. Für die Outdoor-Suche greifst du zu einem leistungsstarken Metalldetektor mit verschiedenen Suchprogrammen und wetterfester Ausführung für circa 130 bis 500 €.
Präzisionsscanner für Profi-Handwerker und ernsthafte Schatzsucher
Als Profi-Handwerker komplettierst du deine umfassende Ausstattung an Werkzeug mit einem Leitungssucher mit einer maximalen Erfassungstiefe von bis zu 180 mm und einem hochauflösenden Farbdisplay, das Objekte in Wänden exakt darstellt. Solche Geräte kosten zwischen 150 und 1.000 €. Für professionelle Outdoor-Suchen nutzt du einen hochwertigen Metalldetektor mit frei einstellbaren Frequenzen, Wegpunkt- und GPS-Funktion sowie mehreren Werks- und Nutzerprogrammen für 500 bis 2.750 €.
Der Betrieb von Outdoor-Ortungsgeräten ist in fast allen Bundesländern gestattet, lediglich Schleswig-Holstein macht hier eine Ausnahme und verbietet solche Geräte generell. Allerdings solltest du lokale und überregionale Regelungen für die Suche nach Münzen, Militaria oder Antiquitäten beachten. Deshalb solltest du neben der Erlaubnis des Grundbesitzers auch eine Genehmigung bei der zuständigen Behörde wie dem Landratsamt oder dem Amt für Denkmalpflege einholen. Denn die Zerstörung von historischem Kulturgut durch unsachgemäße Ausgrabung kann hohe Geldstrafen nach sich ziehen.