Kaufberatung Entfernungsmesser
Digitaler Zollstock zum Erfassen von Abständen
Du willst deinen Keller aufräumen, die Wände streichen und Regale anbringen. Bevor du in den Baumarkt fährst, möchtest du herausfinden, wie viel Platz du genau hast und wie viel Farbe du brauchst. Statt zum Zollstock greifst du zu deinem Entfernungsmesser. Damit erfasst du schnell und bequem, wie breit die Grundfläche ist und wie viel Quadratmeter die Wände haben. Die Werte liest du auf dem Display ab. Dieser Ratgeber erklärt, wie sich Entfernungsmesser unterscheiden und worauf du beim Kauf achten solltest.
Inhaltsverzeichnis
> Wie funktionieren Entfernungsmesser?
> Darauf solltest du beim Kauf des Distanzmessers achten
> Das richtige Entfernungsmessgerät für deinen Bedarf
> Fazit: Mit Messgeräten leicht und präzise Entfernungen messen
Wie funktionieren Entfernungsmesser?
Ein Entfernungsmesser ermittelt mit ungefährlichem Laserlicht, wie weit zwei Punkte voneinander entfernt sind. Du hältst das Gerät in Richtung einer Wand oder eines Möbelstücks, zu denen du den Abstand ermitteln willst. Es projiziert einen Laserstrahl, der vom angepeilten Objekt zurückgeworfen wird, berechnet aus der dafür benötigten Zeit die Distanz und zeigt diese auf dem Bildschirm an. Das geht blitzschnell und ist sehr exakt. Mit dem Werkzeug erfasst du Entfernungen komfortabler als mit Zollstock oder Maßband: Diese sind unhandlich und oft zu kurz, sodass du sie dann mehrfach hintereinander anlegen musst. Viele Entfernungsmesser können zudem Flächen und Volumen automatisch berechnen.
Darauf solltest du beim Kauf des Distanzmessers achten
Die Geräte unterscheiden sich vor allem bei den Entfernungen, die sie erfassen können, aber auch in ihren Zusatzfunktionen und den Möglichkeiten, weitere Werte zu berechnen. Die folgenden Kriterien spielen bei der Kaufentscheidung eine Rolle.
Reichweite
Manche Entfernungsmesser sind für Reichweiten von bis zu 20 m, andere von 50 m und einige Varianten sogar von 100 m und mehr ausgelegt. Für Heimwerker genügen in der Regel 20 bis 40 m. Spezialgeräte für Jäger oder für den Outdoor-Einsatz erfassen bis zu 1.000 m. Sie erinnern an Ferngläser. Wichtig bei Modellen für Handwerker ist auch die kürzeste Entfernung, die ein Gerät erfassen kann. Sie kommt zum Tragen, wenn du beispielsweise einen Spalt zwischen einem Möbelstück und der Wand messen willst. Meist beginnt sie bei 5 cm, bei einigen Modellen erst bei 15 oder 20 cm.
Tipp: Die Geräte erheben Entfernungen immer ab ihrer hinteren Kante. Manchmal ist es allerdings praktisch, wenn du ab der vorderen Kante oder der Mitte messen kannst. Bei einigen Modellen lässt sich das einstellen.
Messgenauigkeit
Je weiter ein Objekt entfernt ist, desto ungenauer kann die Messung werden. Daher ist die Messgenauigkeit bei einem Entfernungsmesser ein wichtiges Kriterium, damit zum Beispiel der Schrank wirklich in die Nische passt oder du nicht zu viel Tapete kaufst. Die Hersteller geben einen Toleranzwert in Bezug auf die maximale Distanz an, die das Gerät erfasst: Die Messgenauigkeit liegt in der Regel zwischen 1 und 6 mm. Gut sind Werte bis 3 mm. Bedenke auch, dass in manchen Exemplaren der Laser bei hellem Sonnenlicht nicht genau arbeitet.
Tipp: Geräte mit einer Zertifizierung nach ISO 16331-1 sind genormt und messen bis 1,5 mm genau.
Speicher
Ein Entfernungsmesser legt die letzten Werte in einem internen Speicher ab, damit du sie später wieder abrufen kannst. Deshalb brauchst du die Ergebnisse nicht mit dem Bleistift auf Papier zu notieren. Wie viele Zahlen sich die Modelle merken, ist aber unterschiedlich: Bei manchen sind es nur fünf, bei anderen bis zu 100. Geräte aus der Top-Klasse speichern zusätzlich das Datum.
Berechnungen
Alle Geräte messen Entfernungen, manche können zusätzlich Berechnungen anstellen und die Werte für Flächen und Volumen ermitteln. So weißt du umgehend, wie viele Quadratmeter Teppich oder Liter Zement du benötigst. Viele Geräte können außerdem addieren und subtrahieren. Misst du mehrere Wände aus, errechnet das Modell die Gesamtlänge. Praktisch ist die Pythagoras-Funktion für indirekte Messungen. Du nutzt sie, wenn der Laserstrahl durch ein Hindernis blockiert ist und du den Messpunkt nicht direkt anvisieren kannst.
Zusätzliche Messfunktionen
Mit einer Dauermessung ermittelst du die Distanz fortlaufend, während du in Bewegung bist. Das ist hilfreich, wenn du herausfinden willst, welche Position für ein Objekt gut geeignet ist. Du liest dann auf dem Display die kürzeste und längste gemessene Entfernung und den aktuellen Wert ab. Mit einer Absteckfunktion gibt dir das Gerät ein Signal, wenn du eine bestimmte Entfernung erreicht hast. Bei manchen der Werkzeuge ist ein Neigungsmesser integriert, mit dem du rechte Winkel ermitteln kannst. Sie ersetzen eine Wasserwaage: Ein Fadenkreuz auf dem Bildschirm zeigt an, ob sich die gemessene Fläche im Lot befindet.
Tipp: Eng verwandt mit Entfernungsmessern sind Linienlaser, die auf ein Stativ geschraubt werden und lotrechte Laserlinien oder Raster an die Wand werfen. Diese helfen dir, wenn du beispielsweise Fliesen anbringen willst.
Bluetooth-Schnittstelle
Die Hersteller statten manche Lasergeräte mit einer Bluetooth-Schnittstelle aus. Du koppelst sie dann einfach mit deinem Smartphone, Tablet oder Laptop. Alle Werte werden automatisch synchronisiert und in einer App gespeichert. Über diese hast du Zugriff auf weitere Funktionen – beispielsweise lassen sich damit Grundrisse erstellen.
Tipp: Alternativ haben manche Entfernungsmesser eine USB-Schnittstelle, über die du sie mit dem Computer verbinden kannst.
Display
Alle Entfernungsmesser für Heim- und Handwerker haben ein LC-Display. Je größer dieses ist, desto besser kannst du die Ergebnisse ablesen. In der Regel sind die Mini-Bildschirme zwischen 2 und 3 Zoll groß und stellen Werte in zwei bis vier Zeilen dar. Meist sind die Displays einfarbig, es gibt aber auch farbige, auf denen Zusatzfunktionen wie die Wasserwaage deutlicher dargestellt werden. Praktisch ist eine Hintergrundbeleuchtung des Bildschirms – dann erkennst du auch etwas, wenn es dunkler ist.
Tipp: Bei Entfernungsmessern für die Jagd werden die Werte ins Sichtfeld eingeblendet.
Bedienung
Die Geräte werden in der Regel über Tasten bedient. Einfache Modelle, die lediglich die Entfernung messen, haben meist nur eine Taste. Je mehr Funktionen möglich sind, desto mehr Knöpfe sind vorhanden, beispielsweise zum Speichern oder Rechnen. Achte darauf, dass die Tasten groß genug sind, sodass du sie auch mit Arbeitshandschuhen bedienen kannst. Manche Varianten steuerst du über einen Touchscreen – dann fallen die Tasten ganz weg.
Schutzklasse
Bei handwerklichen Arbeiten kann viel Dreck entstehen. Einige Messgeräte sind daher gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Das erkennst du an der Schutzklasse IP 54. Brauchst du ein wasserdichtes Modell, greifst du zur Schutzklasse IP 68.
Stromversorgung
Die meisten Entfernungsmesser arbeiten mit Batterien, es gibt aber auch Modelle mit aufladbarem Akku. Dessen Kapazität kann zwischen 200 und 3.100 Amperestunden (Ah) liegen. Je höher sie ist, desto länger hält der Akku durch. In der Regel lassen sich mit einer Ladung mindestens 30.000 Messungen vornehmen. Den Akku versorgst du über ein USB-Kabel mit neuer Energie. Die Ladedauer kann zwischen drei und fünf Stunden betragen.
Weitere Ausstattung
Wenn ausklappbare Anschlagplatten, Winkel oder reflektierende Platten vorhanden sind, kannst du den Entfernungsmesser auch unter erschwerten Bedingungen einsetzen, beispielsweise in Ecken, engen Nischen oder zum Messen von transparenten Flächen. Bei manchen Modellen werden Laser, Display-Beleuchtung oder das ganze Gerät nach einiger Zeit ausgeschaltet, um Strom zu sparen. Ist dein Entfernungsmesser mit einer Schlaufe und einem Etui ausgestattet, lässt er sich leichter tragen und geschützt aufbewahren. Einige Geräte bringen ein Stativgewinde mit oder werden sogar gleich mit Stativ ausgeliefert. Damit sind präzisere Messungen auch über große Entfernungen möglich. Spezialvarianten für Jäger können auch Geschwindigkeiten feststellen.
Das richtige Entfernungsmessgerät für deinen Bedarf
Welcher Entfernungsmesser für dich infrage kommt, hängt davon ab, wofür du das Gerät einsetzen möchtest.
Für Hobby-Heimwerker
Du willst deine Garage streichen oder im Wohnzimmer ein neues Regal aufstellen. Dann ist es gut zu wissen, wie viel Farbe du kaufen solltest oder ob du genug Platz für das Möbelstück hast. Für solche Arbeiten eignet sich ein Entfernungsmesser mit bis zu 30 m Reichweite und einfarbigem Display sowie Flächen- und Volumenberechnung. Die Messgenauigkeit sollte nicht über 3 mm liegen. Wichtig sind auch fünf bis zehn Speicherplätze. Preis: ab 50 €.
Für Profi-Handwerker
Du brauchst deinen Entfernungsmesser häufig bei der Arbeit, um große Flächen auszumessen, etwa auf dem Bau. Du greifst zu einem Entfernungsmesser mit bis zu 50 m Reichweite und 1,5 mm Messgenauigkeit. Er sollte Volumen und Flächen berechnen, eine Pythagoras- und eine Dauermess-Funktion haben sowie addieren und subtrahieren können. Hilfreich sind eine Bluetooth-Anbindung und mindestens Schutzklasse IP 54. Diese Modelle kosten ab 150 €.
Für Jäger
Du bist oft in deinem Revier unterwegs und gehst regelmäßig auf die Jagd. Damit du schnell feststellen kannst, wie schnell sich zum Beispiel ein Reh bewegt und wie weit weg es von dir ist, holst du dir einen speziellen Outdoor-Entfernungsmesser für Jäger mit einer Reichweite zwischen 800 und 1.000 m, der auch Geschwindigkeiten erfasst. Diese Modelle erinnern an Ferngläser und kosten ab 150 €.
Fazit: Mit Messgeräten leicht und präzise Entfernungen messen
Mit einem Entfernungsmesser bestimmst du komfortabel und genau den Abstand zwischen zwei Punkten. Je nach Modell lassen sich außerdem Flächen oder Volumen berechnen. Bei der Auswahl kommt es darauf an, was du mit dem Gerät machen willst.
- Für private Handwerksarbeiten greifst du zu einem Entfernungsmesser mit einer Reichweite bis 30 m und einer Messgenauigkeit von 3 mm. Ein einfarbiges Display und bis zu zehn Speicherplätze genügen. Dafür zahlst du ab 50 €.
- Als professioneller Handwerker holst du dir einen Entfernungsmesser mit einer Reichweite bis 50 m, einer Messgenauigkeit von 1,5 mm, einer Bluetooth-Schnittstelle sowie Schutzklasse IP 54. Achte darauf, dass das Gerät Flächen und Volumen berechnen kann sowie eine Pythagoras- und eine Dauermess-Funktion hat. Dafür zahlst du ab 150 €.
- Bei der Jagd hast du einen Spezial-Entfernungsmesser für draußen dabei, mit dem du auch Geschwindigkeiten messen kannt. Diese Geräte sehen aus wie Ferngläser. Preis: ab 150 €.