Kaufberatung Spachtel
Wände, Decken & Co. effektiv glätten
Mit dem richtigen Spachtel und der richtigen Spachtelmasse reparierst und renovierst du kleine Schäden an Wänden, Decken, Böden und Objekten. Das Resultat: glatte und makellose Oberflächen.
Inhaltsverzeichnis
> Was ist ein Spachtel und wofür wird er verwendet?
> Welche Arten von Spachteln gibt es?
> Worauf sollte ich bei Spachtelarbeiten achten?
> Wie verspachtele ich richtig? Anleitung in 13 Schritten
Was ist ein Spachtel und wofür wird er verwendet?
- Der Spachtel ist ein vielfältig einsetzbares Werkzeug für verschiedene handwerkliche Tätigkeiten.
- Er besteht aus einem Griff und einem Metall-, Stahl- oder flexibleren, dafür aber weniger stabilen Kunststoffblatt mit unterschiedlicher Länge, Breite und Biegsamkeit.
- Mit Spachtel und Spachtelmasse füllst du – anders als beim großflächigeren Verputzen ganzer Wände – Risse oder Löcher auf und glättest kleinere Flächen an Wänden, Decken und Böden.
- Auch Gegenstände wie zum Beispiel Blumentöpfe aus Ton, Objekte aus Gips oder Unebenheiten an Autokarosserien kannst du mithilfe eines Spachtels reparieren.
- Spachtel eignen sich des Weiteren zum Ablösen flächiger Materialien wie Tapeten oder geklebter Teppichböden sowie zum Verteilen und Glätten von Fliesen- und Parkettkleber oder Bitumen-Abdichtung.
- In der Malerei dienen Spachtel zum Auftragen, Verteilen und Strukturieren von Acryl- oder Ölfarbe.
Welche Arten von Spachteln gibt es?
Glättkelle
Die Glättkelle aus rostfreiem Stahl ist rechteckig und hat idealerweise abgerundete Kanten, um die Oberfläche nicht zu zerkratzen und die Nachbearbeitung zu minimieren. Eine biegsame Klinge erlaubt dir einen dünnen Auftrag. Sie eignet sich für größere Bereiche, um Füll- und Ausgleichsspachtelmasse oder Fliesenkleber auf Beton, Putz- und Gipskartonflächen aufzutragen und zu verteilen. Mit einem Format von 180 x 130 mm bis 500 x 130 mm kannst du sie bei Flächen über 1 m² auch zum Verputzen einsetzen.
Malerspachtel
Mit dem Malerspachtel, meist aus Edelstahl mit Holz- oder Kunststoffgriff, füllst du kleinere Risse und Löcher in Wänden, Decken oder Böden. Die Klingenbreite dieses Malerwerkzeugs liegt zwischen 30 und 100 mm.
Venezianischer Spachtel
Als kleines und flexibles Werkzeug eignet sich der Venezianische Spachtel mit abgerundeten Ecken und einer Klingenbreite zwischen 80 und 120 mm bevorzugt als Effektspachtel im Malerhandwerk. Du erzeugst damit dekorative und strukturierte Oberflächen wie beispielsweise Stuckdecken – bevorzugt mit Marmormehl. Mit einem Auftrag in mehreren Schichten entstehen unterschiedliche Muster, je nachdem, ob die Masse von oben nach unten, in Bögen oder langen und kurzen Strichen aufgetragen wird.
Fassaden- oder Flächenspachtel
Der Fassadenspachtel ist oft aus Edelstahl mit gummiertem handlichem Griff in breiteren Formaten von 250 mm bis hin zu 100 cm erhältlich. Er wird bevorzugt im Außenbereich auf Putz- oder Betonoberflächen verwendet. Als glättender Flächenspachtel eignet er sich zum Spachteln, Verputzen, Abdichten und Tapetenentfernen – oder um in der Form eines Zahnspachtels Wände und Decken für Teppich- und Fliesenkleber vorzubereiten.
Gipskartonspachtel
Speziell für Gipskartonplatten gedacht ist der Gipskartonspachtel aus flexiblem Edelstahl in konischer Form mit gängigen Maßen zwischen 150 und 300 mm, was das Auftragen von Fugenmasse erleichtert.
Worauf sollte ich bei Spachtelarbeiten achten?
Wände richtig spachteln
Untergrund und Standort der Wände im Innen- oder Außenbereich bestimmen die Wahl des richtigen Spachtels und der geeigneten Spachtelmasse, etwa wenn kleinere Schäden auszugleichen sind, neue Elektroleitungen verlegt oder Trockenbauelemente eingezogen wurden. Um Rauputz an der Fassade zu glätten, Fliesen, Rigips oder Raufasertapete zu spachteln, benötigst du unterschiedliche Werkzeuge und Spachtelmassen. Grundsätzlich kannst du zwischen Fertigspachtelmasse und Spachtelmasse zum Anrühren wählen.
Fertigspachtelmasse
Fertigspachtelmasse eignet sich in der Regel für den Innen- oder Außenbereich und besteht meist aus einem Kunstharzgemisch, das gute Haftung auf gestrichenen Flächen bietet. Sie kann auch auf Holz, Metall oder mineralischen Untergründen verwendet werden. Da die Masse durch Verdunstung des Wasseranteils recht schnell aushärtet, solltest du sie vorwiegend in dünnen Schichten bei kleineren Ausbesserungsarbeiten von Löchern oder Rissen auftragen.
Spachtelmasse in Pulverform
Bei der langlebigeren Spachtelmasse in Pulverform zum Anrühren für den Innen- oder Außenbereich kannst du die anzurührende Menge nach Bedarf und möglicher Verarbeitungszeit selbst bestimmen. Für den Innenbereich wählst du Spachtelmasse auf pH-neutraler Gipsbasis, die allerdings nicht resistent gegen Feuchtigkeit ist. Für den Außen- und damit Nassbereich entscheidest du dich für die gegen Feuchtigkeit und Nässe robuste Spachtelmasse auf Zementbasis.
Tipp: Spachtelmasse zum Anrühren ist weitgehend rissfest und eignet sich gut zum großzügigen Verspachteln größerer Risse und Unebenheiten.
Spachtelmasse für Dehnungsfugen
Spachtelmasse auf Acryl-Basis nutzt du für Dehnungsfugen, etwa zwischen Fachwerk und Trockenbauwand, denn sie hält auch bei Temperaturschwankungen dicht. Silikon wiederum eignet sich aufgrund der wasserabweisenden Eigenschaften für Fugen in Bad oder Küche. Spezialspachtelmasse gibt es auch für Fliesen.
Wie verspachtele ich richtig? Anleitung in 13 Schritten
- Der Untergrund muss trocken sowie staub- und fettfrei sein, damit die Spachtelmasse hält. Risse und Löcher saugst du mit einem Staubsauger ab, um bröckelndes Material zu entfernen.
- Auch alle Nägel, Dübel, Schrauben und Tapetenreste sollten beseitigt werden. Auf Tapeten kratzt du betroffene Stellen ab und reinigst sie nach dem Entstauben mit einem feuchten Tuch.
- Zum Auftragen der Spachtelmasse auf der Wand benutzt du einen Flächenspachtel, mit dem du die Masse in alle Hohlräume drückst.
- Zu feine Risse, die die Masse nicht aufnehmen können, verbreiterst du vor dem Zuspachteln.
- Die erste Schicht der Masse kannst du kreuz und quer verteilen. Anschließend spachtelst du mit kreisförmigen Bewegungen die Fläche in dünnen Schichten glatt.
- Per Fingerdruck stellst du die geeignete Konsistenz der Masse zum Auftragen fest: Sie darf unter leichtem Druck nicht mehr nachgeben, aber noch nicht ausgehärtet sein. Für späteres Tapezieren sollte die Wand vollkommen glatt sein.
- Beim Verspachteln von Fugen oder Rigipsplatten mit aufzufüllender Fase trägst du die Spachtelmasse quer zu Fuge oder Fase auf, indem du erst die waagerechten, dann die senkrechten Linien füllst.
- Meist bedarf es mehrerer Schichten, um die Rillen komplett zu schließen.
- Grundiere stark saugende und poröse Wandflächen vor dem Auftragen der Spachtelmasse mit Tiefengrund, der mindestens zwölf Stunden trocknen sollte.
- Trockenbauplatten aus Gipskarton oder Fliesen bereitest du mit einer Grundierung bzw. Haftgrund vor.
- Um nach dem Spachteln eine homogene Oberfläche zu erhalten, bearbeitest du die durchgetrockneten Ausbesserungen mit Schleifpapier mit feiner Körnung oder per Schwingschleifer.
- Eine gründliche Reinigung des Spachtels trägt dazu bei, dass das Werkzeug lange hält. Rückstände von Spachtelmasse auf Gipsbasis kannst du mit Wasser entfernen, bevor sie getrocknet sind.
- Um spezielle Spachtelmasse wie Beton- oder Fliesenkleber zu entfernen, verwendest du den passenden Spachtelreiniger und eventuell eine Reinigungsbürste.