Mauernutfräsen

Mit einer elektrischen Mauernutfräse treibst du schnell und mit wenig Kraftaufwand Schächte für elektrische Leitungen, Rohre oder Netzwerkkabel in die Wand.

Inhaltsverzeichnis

> Welche Vorteile bietet eine Mauernutfräse?
> Was sollte ich bei der Auswahl einer Schlitzfräse beachten?
> Wie treibe ich eine saubere Nut in die Wand? 9 Schritte

Welche Vorteile bietet eine Mauernutfräse?

• Mauernutfräsen, auch als Schlitz-, Nut- oder Mauerfräsen bezeichnet, gehören zur großen Werkzeuggruppe der Fräsen und dienen zum Erstellen schmaler Schächte in Mauerwerk.
• In den entstandenen Nuten kannst du beispielsweise Leerrohre oder Kabelkanäle für Strom- und Datenkabel sowie Wasser- und Heizungsrohre unterbringen.
• Im Vergleich zum manuellen „Schlitzeklopfen“ mit Hammer und Meißel geht die Arbeit mit einer Schlitzfräse deutlich schneller und weniger kraftraubend.
• Zwei parallel angeordnete Trennscheiben treiben die Schächte ins Mauerwerk, das aus Beton, Ziegel, Holz oder Trockenbaumaterialien wie Gipskarton bestehen kann.
• Alternativ kannst du für mehr Flexibilität auch zu einer herkömmlichen Mauerfräse mit einer Trennscheibe greifen, die zwar mehrere Arbeitsgänge erfordert, dir aber mehr Freiraum bei der Breite und beim Anschrägen der Nut bietet.
• Für die Holzverarbeitung – beispielsweise beim Bau von Möbeln – kannst du kompakte Holzverbindungs- oder Flachdübelfräsen verwenden, mit denen sich mühelos schmale Schlitze in das weiche Material treiben lassen.

Was sollte ich bei der Auswahl einer Schlitzfräse beachten?

Motorleistung

Die Motorleistung einer Fräse wirkt sich direkt auf die Arbeitsgeschwindigkeit und den reibungslosen Vortrieb ohne lästige Verkantungen aus. Einfache Modelle haben 1.200 bis 1.400 W starke Motoren, während in Profi-Geräten Aggregate mit bis zu 2.400 W verbaut sind. Oft werden für das Leistungsvermögen zwei Werte angegeben: die höhere Maximalleistung im Leerlaufbetrieb und die deutlich niedrigere Abgabeleistung unter Last. So kann die Abgabeleistung bei einer Fräse mit 2.400 W lediglich 1.600 W betragen. Näheres findest du in der jeweiligen Produktbeschreibung.

Netz- oder Akkubetrieb?

Aufgrund der hohen erforderlichen Motorleistung werden die meisten Mauerfräsen über ein Netzkabel mit der Steckdose verbunden. Geräte mit Akkubetrieb sind vergleichsweise teuer und in Sachen Schnittleistung den meisten Netzmodellen unterlegen. Für gelegentliche und kleinere Arbeiten in weichen Materialien wie Holz oder Porenbeton kann sich eine leichtere und flexiblere Akkufräse jedoch durchaus lohnen.

Tipp: Oft kannst du Akku-Geräte mit den standardisierten und universellen Akku-Packs des jeweiligen Herstellers bestücken.

Umdrehungszahl

Die Umdrehungszahl der Trennscheiben wird überwiegend im Leerlaufbetrieb angegeben und liegt je nach Motorstärke und Übersetzung zwischen rund 4.000 und 9.000 U/min. Eine schnellere Umdrehungszahl ist kein absolutes Qualitätsmerkmal, da es hauptsächlich auf das maximale Drehmoment ankommt, das der Antrieb auf die Scheibe bringt. Schnell drehende Scheiben wirken hauptsächlich einer Verkantung bei zügiger Maschinenführung entgegen.

Tipp: Hersteller von professionellen Geräten geben oft in der Produktbeschreibung das Drehmoment an, das bis zu 15 nm (Newtonmeter) betragen kann.

Scheibendurchmesser

Der Scheibendurchmesser wirkt sich direkt auf die Schnitttiefe aus und liegt zwischen 125 mm bei den meisten Hobbygeräten und 230 mm bei Modellen für den professionellen Einsatz.

Schnittbreite

Die Schnittbreite von Schlitzfräsen liegt in der Regel zwischen rund 3 und 40 mm. Je nach Modell kannst du den Abstand der Trennscheiben stufenlos oder in voreingestellten Schritten an die jeweiligen Erfordernisse anpassen. Preiswerte und kompakte Geräte sind auf einen Breitenbereich von etwa 10 bis 30 mm beschränkt.

Maximale Frästiefe

Wie weit du für deine Nuten ins Mauerwerk vordringen kannst, wird durch die maximale Schnitttiefe vorgegeben. Diese reicht von 30 mm bei Geräten mit kleinen Scheiben bis hin zu mehr als 60 mm bei hochwertigen Modellen mit großen Trennscheiben.

Gewicht

Das Gewicht einer Mauernutfräse liegt zwischen 5 und 10 kg. Eine schwere Fräse bietet oft eine höhere Schnittleistung, erfordert jedoch durch ihr Gewicht einen entsprechenden Kraftaufwand beim Heben und bei der Führung an der Wand.

Absaugvorrichtung

Da bei Mauerfräsarbeiten viel Staub und feiner Schutt anfällt, sollte die Mauernutfräse mit einer Staubabsaugung ausgestattet sein, also über einen genormten Absaugstutzen zum Anschluss eines Staubsaugers verfügen. Achte bei größeren Bau- oder Renovierungsarbeiten darauf, einen entsprechend robusten Industriesauger zu verwenden.

Zubehör

Ein Werkzeugkoffer oder eine Tragetasche sorgt für einen reibungslosen Transport deiner Schlitzfräse. Zusätzliche diamantbeschichtete Trennscheiben, ein Werkzeug zum Entfernen des Stegs zwischen den Schlitzen und ein Staubfangsack bei Kompaktfräsen sind oft ebenfalls im Lieferumfang enthalten.

Wie treibe ich eine saubere Nut in die Wand? 9 Schritte

1. Leg vor der Arbeit deine Schutzkleidung an, die aus festen Handschuhen, Sicherheitsschuhen, einer Schutzbrille und einem Atemschutz bestehen sollte.
2. Informiere dich im Internet über die allgemeingültigen Vorgaben hinsichtlich der erlaubten Installationszonen, da bestimmte Abstände zu Boden, Tür- und Fensterdurchbrüchen und Zimmerdecken einzuhalten sind.
3. Stell an der Mauerfräse mit dem entsprechenden Bedienelement die gewünschte Schnitttiefe ein.
4. Die Schnittbreite wird bei vielen Modellen durch das Einsetzen von Einlegescheiben zwischen den beiden Trennscheiben reguliert.
5. Setz den Führungsschlitten leicht angeschrägt an der Wand auf, wo du mit dem Einarbeiten der Nut beginnen möchtest, entriegle die Sicherheitsarretierung und starte den Motor.
6. Senk die Mauerfräse nun bündig zur Wand ab und führ sie langsam und beständig an der Wand entlang, bis du den Endpunkt der Nut erreichst.
7. Achte darauf, abrupte Bewegungen zu vermeiden, damit sich die Trennscheiben nicht verkanten.
8. Den Steg zwischen den zwei Schlitzen entfernst du jetzt entweder mit dem mitgelieferten Werkzeug oder du verwendest einen Bohrhammer mit einem Meißelaufsatz, führst ihn seitlich und von oben in den Nutbereich ein und brichst mit kurzen Stößen das Material heraus.
9. Wenn du den entstandenen Bauschutt entfernt hast, kannst du mit der Installation von Kabeln, Leerrohren oder Anschlussdosen fortfahren.