Kaufberatung Stechbeitel
Werkzeug für variable Holzarbeiten
Einen Stechbeitel benutzt du in deiner Werkstatt und beim Heimwerken zur Holzbearbeitung. Das Werkzeug ist zum Beispiel hilfreich, wenn du eine kleine Kiste oder einen Obstkorb herstellst oder eine Kommode restaurierst.
Inhaltsverzeichnis
> Wofür benötige ich einen Stechbeitel?
> Wie unterscheiden sich Stecheisen voneinander?
> Worauf sollte ich beim Kauf eines Stechbeitels achten?
> Wie verwende und schärfe ich ein Stemmeisen? 9 Tipps
> Für welche Holzarten eignen sich Beitel am besten?
Wofür benötige ich einen Stechbeitel?
- Ein Stechbeitel ist ein Holzwerkzeug. Er wird auch als Stecheisen oder Stemmeisen bezeichnet. Du benutzt Beitel sowohl für gröbere Aufgaben als auch für solche, bei denen es auf Präzision ankommt.
- Mit dem Werkzeug kannst du etwa Holzstücke herausschneiden und abtrennen, Kanten bearbeiten oder vorsichtig Späne abtragen. Zudem verwendest du es zum Stemmen von Löchern, Zapfen und Vertiefungen.
- Du setzt den Stechbeitel je nach Projekt wie einen Meißel, ein Schnitzwerkzeug, Schleifpapier oder einen Hobel ein.
- Oft schlägst du mit einem Holzhammer auf die Rückseite des Stecheisens, um es ins Holz zu treiben. Du kannst den Beitel für feinere Aufgaben aber auch ausschließlich mit der Hand führen.
- Ein Holzbeitel besteht aus mehreren Teilen: dem Griff, der auch Heft heißt, und der Klinge aus Stahl. Der im Griff liegende Teil der Klinge wird als Erl bezeichnet.
- Damit das Werkzeug robuster ist, ist das Heft mindestens an einer Seite mit Metallringen verstärkt, den Zwingen.
Wie unterscheiden sich Stecheisen voneinander?
Stecheisen
Das Stecheisen ist die gängigste Form eines Stechbeitels. Es gibt dieses Werkzeug in zwei Ausführungen: Eine DIN-Norm legt fest, welche Form die Stahlklinge haben darf. Werkzeuge mit geraden Kanten heißen nach DIN 5139 „Form A". Diese Form setzt du für gröbere Aufgaben ein. Die „Form B" mit abgeschrägten Kanten bzw. Fasen ist für feinere Arbeiten gedacht. Mit ihnen ist es leichter, spitze oder innen liegende Ecken auszustechen, etwa bei Zinken.
Tipp: Lochbeitel sind spezielle Stecheisen, mit denen du Zapflöcher für Zapfenverbindungen aus dem Holz stemmst. Die Klinge ist robuster, weil du mit ihr die losen Holzraspel und -späne herausholst.
Hohlbeitel
Bei Hohlbeiteln oder Hohleisen hat die Klinge die Form eines Halbkreises. Damit kannst du runde oder konkave Vertiefungen ausstechen. Trotzdem ist es auch möglich, mit den Werkzeugen flächig zu arbeiten.
Drechselbeitel
Drechselbeitel oder Dreheisen benutzt du nicht mit einem Hammer, sondern an einer Drechselbank: Mit ihnen kannst du Holzstücke schneiden, die sich drehen. Es gibt sie mit Klingen in verschiedenen Formen von halbrund bis gerade. Die Hefte sind bei diesen Ausführungen häufig länger, damit du sicher mit ihnen hantieren kannst.
Worauf sollte ich beim Kauf eines Stechbeitels achten?
Größe
Für Stech-, Loch- und Hohlbeitel legen DIN-Normen fest, wie breit die Klingen sein dürfen. Bei Stechbeiteln messen sie zwischen 4 und 40 mm. In der Regel geht es dabei in Zweierschritten voran. Bei Lochbeiteln liegt die Klingenbreite bei 4 bis 16 mm. Hohlbeitel können zwischen 6 und 32 mm breit sein. Welche Größe sich für dich jeweils eignet, hängt von deinem Projekt ab: Mit kleineren Beiteln kannst du sehr präzise arbeiten, größere eignen sich für Flächen und grobe Arbeiten.
Sets
Beitel kannst du einzeln oder in Sets kaufen, bei denen du das Werkzeug gleich in verschiedenen Größen erhältst. Gängig sind Zusammenstellungen mit drei bis sechs Werkzeugen zur Holzveredelung und Holzbearbeitung. Enthalten sind in der Regel Standardgrößen wie 6, 10, 12, 16, 20 und 24 mm, sowohl flach als auch gebogen. Für Anfänger ist das ausreichend. Stechbeitel-Sets für Profis umfassen 10 bis 15 Stecheisen. Die Hersteller liefern die Garnituren entweder in einer robusten Holzkiste oder einer platzsparenden Rolltasche. Nützlich sind Abziehsteine, an denen du die Beitel schärfen kannst.
Material
Bei allen Beiteln ist die Klinge aus Stahl gefertigt. Überwiegend handelt es sich um legierten Stahl, der die Klingen zäh und widerstandsfähig macht. Seltener findest du reinen Kohlenstoffstahl. Aus diesem wird die Schneide von japanischen Stechbeiteln gemacht. Dazu kommt bei diesen Modellen eine Trägerschicht aus weicherem Stahl. Diese Werkzeuge benutzt du immer mit einem Hammer, die starke Klinge kommt mit der Wucht problemlos klar. Allerdings sind diese Klingen weniger zäh und das Schleifen ist aufwendiger.
Griff
Stechbeitel sind oft mit Griffen aus Holz oder aus Kunststoff verfügbar. Sie sind häufig ergonomisch geformt, damit sie gut in der Hand liegen. Kunststoffgriffe punkten damit, dass du nicht so leicht abrutschst, selbst wenn deine Hände schwitzen. Das gilt insbesondere für Modelle mit Softgrip. Diese sind daher oft sicherer. Stechbeitel mit Holzgriff sehen hochwertiger aus und können zudem die Schlagkraft oft besser auf die Spitze der Klinge übertragen.
Tipp: Eine Zwinge oder ein Schlagring am Ende des Griffs schützen diesen vor Beschädigungen, wenn du mit dem Hammer daraufschlägst. Beitel zum Schnitzen verzichten darauf.
Wie verwende und schärfe ich ein Stemmeisen? 9 Tipps
- Nach dem Kauf solltest du als Erstes die Klinge deines Stechbeitels schärfen. Anschließend reicht es meist aus, diese ein- bis zweimal pro Jahr abzuziehen, wenn sie stumpf ist.
- Achte auf die Anweisungen des Herstellers, die dem Beitel beiliegen. Nutze den eventuell mitgelieferten Abziehstein und benetze ihn je nach Instruktion mit Wasser oder Öl. Bei Bedarf legst du dir einen geeigneten Schleifstein zu.
- Zieh zuerst die Spiegelseite ab – das ist die untere Fläche des Werkzeugs ohne Fase. Bewege das Werkzeug dazu gleichmäßig und behutsam hin und her. Wenn die Fläche glänzt, bist du fertig.
- Dann kommt die Fase an die Reihe. Sie ist in Winkeln von 25 bis 40° geschliffen. Achte darauf, dass du sie nicht veränderst. Leg die Schneide mit der Fase auf den Stein und führe sie in kreisenden Bewegungen darüber, bis sie glänzt.
- Damit die Klinge nicht beschädigt wird, solltest du den Beitel nur für Holzarbeiten verwenden – und nicht, um Farbe abzukratzen oder Farbdosen zu öffnen.
- Stechbeitel haben eine scharfe Klinge. Du solltest bei der Arbeit damit unbedingt sehr vorsichtig vorgehen, damit du dich nicht verletzt.
- Möchtest du mit deinem Beitel Späne von Holz abheben, legst du ihn mit der Spiegelseite beinahe flach auf. Die Fase zeigt immer zum Abfallholz. Achte zudem darauf, dass du mit der Maserung arbeitest und nicht dagegen.
- Schabe anschließend das überstehende Material behutsam ab. Je flacher du das Werkzeug ansetzt, desto feiner sind die Späne.
- Hältst du den Beitel steiler zum Holz, benötigst du mehr Kraft und schneidest tiefer in das Material. Klopfst du mit dem Holzhammer auf den Griff, treibst du die Klinge ebenfalls tiefer in das Holz.
Für welche Holzarten eignen sich Beitel am besten?
- Nicht jedes Holz kannst du mit einem Stechbeitel gut bearbeiten. Die Werkzeuge sind hauptsächlich für weiche und mittelharte Holzarten gedacht.
- Zu den weicheren Hölzern gehören unter anderem Linde, Erle und Birke. Auch Kiefer kannst du bearbeiten, dieses Holz fasert aber stärker.
- Linde ist das am besten geeignete Holz, wenn du als Anfänger das Arbeiten mit dem Beitel üben möchtest. Es lässt sich leicht schneiden und du kannst die Oberfläche gut nachbearbeiten.
- Zu den harten Holzarten zählen Buche oder Eiche. Bei ihnen benötigst du mehr Kraft, wenn du sie mit dem Beitel bearbeiten willst.