Kaufberatung Akkuschrauber
Ohne Kabel schrauben und bohren
Du hast endlich den lange gesuchten Wandschrank für den Flur gefunden. Schmal und hoch genug und mit ausreichend Stauraum versehen. Auch die Farbe passt. Beim Aufbau sind für Regalbretter, Türen und Seitenwände 136 Schrauben anzuziehen. Da ist es gut, einen Akkuschrauber im Haus zu haben, der dir die Arbeit erleichtert. Auch wenn du Gardinenstangen, Bilder oder Souvenirs aufhängen willst, um deine Wohnung zu verschönern, leisten sie gute Dienste. Dieser Ratgeber hilft Haus- und Wohnungsbesitzern, Bastlern und Heimwerkern, das geeignete Modell für ihre Ansprüche zu finden.
Inhaltsverzeichnis
> Wichtiger Bestandteil des Werkzeugkastens
> Darauf solltest du beim Kauf eines Akkuschraubers achten
> Der passende Schrauber ohne Kabel
> Praktisches Zubehör
> Fazit: Vielseitiger Helfer beim Reparieren, Bauen und Renovieren
Wichtiger Bestandteil des Werkzeugkastens
Ein Akkuschrauber dient vor allem dazu, Schrauben anzuziehen und zu lösen. Mit ihnen kannst du an Stellen arbeiten, für die große Werkzeuge zu sperrig sind. Teilweise lässt sich sogar der Griff verstellen oder umbauen.
Akkuschrauber sind leicht und bewähren sich, wenn keine Steckdose in der Nähe ist. Selbst bei beengten Verhältnissen stört hiermit kein Kabel. Das Werkzeug kann zudem benutzt werden, wenn der Strom abgestellt ist, und ist einsatzbereit, wo sonst ein Verlängerungskabel benötigt wird. Ist der Akku einmal leer, kann er leicht gegen ein aufgeladenes Exemplar ausgetauscht werden.
Tipp: Für das Bohren von Löchern in Holz, Metall, Kunststoff und anderen Materialien ist ein reiner Akkuschrauber nur bedingt geeignet. Dafür gibt es Akkubohrschrauber. Wenn auch in Stein- und Betonwände gebohrt werden soll, empfiehlt sich ein Akkuschlagbohrer.
Darauf solltest du beim Kauf eines Akkuschraubers achten
Ein Akkuschrauber wird heute in der Regel mit Lithium-Ionen-Akku, einer Ladestation und mindestens sechs passenden Schraubeinsätzen (Bits) geliefert. Manchmal gehören sogar zwei oder drei Akkus zum Lieferumfang. Darüber hinaus sind weitere Merkmale zu beachten, die dir die Handhabung erleichtern.
Futter, Anzeigen, Leuchten – Standardelemente
Ein Akkuschrauber besitzt eine Bit-Aufnahme oder ein Bohrfutter, in das die Bits eingesetzt werden. Eine Standardfunktion ist die Möglichkeit, zwischen Rechts- und Linkslauf umzuschalten, um Schrauben ein- und herausdrehen zu können. Batterieanzeige und Ladekontrollleuchte gehören ebenso zur Grundausstattung wie ein Arbeitslicht. Damit beleuchtest du bei der Arbeit gezielt die Stelle, an der geschraubt oder gebohrt wird. Selbst in Schränken oder Ecken kommst du so ohne Taschenlampe aus.
Akkuleistung und Spannung
Die eingebauten Lithium-Ionen-Akkus bieten eine hohe Energiedichte, weisen nur eine geringe Selbstentladung auf und haben keinen Memory-Effekt. Außerdem lassen sie sich schnell aufladen, oft schon in knapp 30 Minuten. Die in Amperestunden (Ah) gemessene Akku-Kapazität gibt an, wie viel Energie der Akku speichern kann und zeigt an, wie lange er durchhält, bevor er aufzuladen ist. Die exakte Einsatzdauer hängt davon ab, was du tust und wie stark der Akkuschrauber belastet wird. Mit Standardakkus kannst du etwa 150 Schrauben ein- oder ausdrehen, bevor der Akku leer ist, mit besonders leistungsfähigen Modellen schaffst du etwa 250.
Einen Hinweis auf die Leistungsfähigkeit des Akkuschraubers bekommst du durch die in Volt (V) angegebene Spannung. Bei bis zu 9,6 Volt unterstützt dich der Akkuschrauber vor allem beim Schrauben. Akkus bis ungefähr 18 Volt kommen bei Allzweckgeräten zum Einsatz und bieten genug Leistung zum Bohren. Akkus mit mehr als 18 Volt finden sich in Geräten, die höheren Ansprüchen genügen.
Tipp: Bei höherwertigen Geräten sind Akkus nicht immer standardmäßig dabei. Sie gehören teilweise zu Werkzeugserien, deren Akkus sich untereinander austauschen lassen. Wer schon mehrere Geräte eines Herstellers besitzt, kann also deren Akku auch für den neuen Akkuschrauber verwenden.
Drehmoment und Drehzahl
Das Drehmoment wird in Newtonmetern (Nm) gemessen und gibt die Kraft an, die beim Schrauben aufgewandt werden kann. Ein Drehmoment zwischen 3 und 10 Nm reicht, wenn du mit deinem Akkuschrauber in erster Linie Möbel montieren willst. Akkubohrschrauber mit bis zu rund 30 Nm helfen, auch verrostete Schrauben zu lösen. Für Schlagbohren in Steinwänden mit großem Bohrerdurchmesser gibt es Maschinen, die bis zu über 100 Nm erreichen.
Nicht immer weisen Hersteller aus, für welchen Fall – weiches oder hartes Material – sie das Drehmoment angeben. Die Werte können sich daher erheblich unterscheiden. Als Faustregel gilt: Je größer die Schraube ist, umso höher sollte das Drehmoment sein. Einstellmöglichkeiten für unterschiedliche Drehmomente erlauben es, die Kraft der Aufgabe anzupassen.
Die Drehzahl gibt dagegen an, wie viele Umdrehungen der Bohrkopf innerhalb einer Minute schafft. Dieser Wert ist vom Drehmoment unabhängig. Doch je höher die Drehzahl ist, umso besser ist die Maschine tendenziell zum Bohren und Fräsen geeignet.
Bit-Wechsel und Handhabung
In das Bohrfutter werden Bohrer oder Bits eingesetzt. Überwiegend kommt ein Schnellspannbohrfutter, auch als SDS-Futter bezeichnet, zum Einsatz. Damit ist der Wechsel ohne Spezialwerkzeug und mit etwas Geschick mit einer Hand möglich. Besonders kleine und handliche Akkuschrauber nehmen Bits in einem magnetischen Bit-Halter auf. Dadurch ist der Wechsel besonders einfach. Um Möbelschrauben anzuziehen und für kleinere Bastelarbeiten ist diese Variante stabil genug.
Ein wichtiger Wert ist die Bohrfutterspannweite. Sie gibt an, welchen Durchmesser ein eingesetzter Bohrer haben kann. In der Einsteiger- und Mittelklasse sind 10 mm üblich. Professionellere Akkuschrauber ermöglichen bis zu 13 mm.
Komfortausstattung
Klassische Akkuschrauber werden am Pistolengriff gehalten und bedient. Damit liegen sie bei vielen Arbeiten gut in der Hand. Bei der Montage von Schränken oder wenn Schrauben nahe an der Wand oder in Ecken sitzen, hilft es, wenn der Akkuschrauber ein Drehgelenk hat und sich zum Stabschrauber umwandeln lässt. Manche Modelle kannst du auch mit Exzenter- oder Winkelaufsatz aufrüsten, um schwer zugänglichen Stellen nahe am Rand bequem zu erreichen.
Bei ständig wechselnden Aufgaben ist eine Drehrichtungsanzeige praktisch. Sie findet sich bei vielen Akkuschraubern ab der mittleren Einsteigerklasse. Sie zeigt an, ob du Schrauben gerade anziehst oder löst.
Manche Modelle sind mit einem Zweigang-Getriebe ausgestattet, mit denen du die Leistung des Motors kontrollieren kannst. Im ersten Gang schraubst du langsam, aber kräftig, im zweiten Gang bohrst du mit hoher Drehzahl effektiver.
Der passende Schrauber ohne Kabel
Akkuschrauber helfen nicht nur, wenn einmal zahlreiche Schrauben angezogen werden sollen. Auch wenn du nur einzelne, sehr fest sitzende Schrauben lösen oder gelegentlich ein Loch bohren willst, erleichtern sie die Arbeit erheblich. Die folgenden Tipps helfen dir, den richtigen Akkuschrauber für deinen Bedarf zu finden.
Für gelegentliche Schraubarbeiten
Wer selten eine Schraube lösen, nachziehen oder einem wackelig gewordenen Regal Halt verleihen will, kommt mit einem handlichen Akkuschrauber mit magnetischer Bit-Halterung zurecht. Viele davon lassen sich mit einem Handgriff zum Stabschrauber umbauen. Sie helfen dann auch in unzugänglichen Ecken. Auch in kleinen Haushalten, für Senioren oder Studenten lohnt die Anschaffung eines solchen Modells. Es hilft, die zahllosen Schrauben beim Aufbau neuer Möbel bequem anzuziehen und kleine Reparaturen durchzuführen. Entsprechende Geräte gibt es ab 30 €.
Tipp: Wer nur wenig Werkzeug im Haus hat, für den lohnt sich ein Akkuschrauber mit Zubehörkoffer, der Bits und Bohrer in den gängigen Größen enthält. Außerdem sind der Schrauber, das Ladegerät und der Akku darin ordentlich aufgeräumt. Die Komplettausstattung gibt es ab knapp 70 €.
Für Hobby-Bastler
Wer regelmäßig Dinge repariert oder gerne Möbel auf- oder abbaut, greift zu einem Akkuschrauber der Mittelklasse. Die zahllosen Schrauben werden dann nicht nur schnell, sondern auch gründlich und sauber gelöst und angezogen. Um mit einem Gerät möglichst viele anfallende Aufgaben erledigen zu können, empfiehlt sich ein Akkubohrschrauber mitZweiganggetriebe. Die gibt es ab etwa 60 €. Sollen auch gelegentlich eingerostete Schrauben in Metallkonstruktionen gelöst werden, greifst du zu einem Akkuschrauber oder einem Akkubohrschrauber mit einem Drehmoment zwischen 20 und 40 Nm. Die Preise dafür beginnen bei 80 €. Ein Akkuschlagschrauber mit einem Drehmoment zwischen 30 und 60 Nm bohrt auch Löcher in massive Decken und Wände. Solche Geräte gibt es zu Preisen zwischen 60 und 170 €.
Tipp: Bei der Montage von Möbeln empfiehlt sich ein Schrauber mit einem Zweit-Akku im Lieferumfang. Dann kannst mit dem zweiten Akku weiterarbeiten, wenn der erste an die Ladestation muss.
Für erfahrene Heimwerker
Wer gerne tagelang tüftelt und werkelt, findet in einem Akkuschrauber mit Profi-Ausstattung einen vielseitigen Helfer. Ein Akkubohrschrauber mit einem Drehmoment ab 30 Nm löst verkantete oder eingerostete Schrauben. Für Arbeiten in Stein oder Beton sollten die Akkus 18 Volt oder mehr haben. Außerdem bewähren sich bei regelmäßiger Benutzung eine Drehrichtungsanzeige und eine Quick-Stopp-Funktion. Damit siehst du, ob der Rechts- oder der Linkslauf aktiv ist, und beschädigst bereits fest angezogene Schrauben nicht. Solche Akkubohrschrauber gibt es ab etwa 120 €.
Bei lange andauernden Arbeiten in Stein und Betonwänden benutzt du einen Akkuschlagschrauber. Ein solches Gerät mit einem Drehmoment von knapp 40 Nm und 18-Volt-Akku mit einer Bohrfutterspannweite von 10 mm bekommst du ab etwa 160 €, wenn du schon einen passenden Akku besitzt. Mit zwei Akkus kostet es etwa 260 €.
Tipp: Arbeitest du oft an unterschiedlichen Projekten, lohnt es sich, über zwei Geräte nachzudenken. Ein handliches Modell hilft bei kleinen Arbeiten an engen Stellen. Ein größeres und robustes Gerät unterstützt dich bei groben Aufgaben.
Praktisches Zubehör
Mit Akkuschrauber-Zubehör wird die Handhabung deiner Maschine einfacher. In manchen Geräten erlaubt dir ein Exzenteraufsatz oder ein Winkelaufsatz, Schrauben näher an Wänden oder andern Flächen sowie in schwer erreichbaren Ecken anzuziehen. Es gibt auch Modelle, die mit einem Gebläseaufsatz zum Anheizen von Grillkohle oder einem Aufsatz zum Schneiden von Büschen im Garten geliefert werden. Sie machen den Akkuschrauber zum Multifunktionswerkzeug.
Um deinen Akkuschrauber ordentlich und sicher aufzubewahren, ist ein Transportkoffer praktisch. Oft ist darin auch noch eine Auswahl an Bohrern und Bits enthalten. Wenn du deinen Akkubohrer regelmäßig und länger verwendest, wirst du eine Gürtelhalterung schätzen. Um auch in hartem Material exakt zu bohren, bewährt sich ein Haltegriff, mit dem du den Akkubohrer mit beiden Händen festhalten kannst.
Fazit: Vielseitiger Helfer beim Reparieren, Bauen und Renovieren
Akkuschrauber sind eine große Hilfe beim Aufbau von Möbeln, bei Reparaturen oder beim Basteln. Ohne störendes Kabel kannst du mit ihnen in Wohnung, Haus und Garten Schrauben lösen und anziehen sowie leichte Bohrarbeiten durchführen. Je nach Nutzertyp empfehlen sich folgende Ausführungen:
- Wenn du nur ab und zu Schrauben beim Möbelaufbau oder bei kleinen Reparaturen anzuziehen oder zu lösen hast, empfiehlt sich ein handlicher und vielseitiger Akkuschrauber aus dem Einstiegssektor. Geräte dieser Art gibt es ab 30 €.
- Hobby-Heimwerker sind für gängige Aufgaben mit einem Akkubohrschrauber mit einem Drehmoment zwischen 20 und 40 Nm gut gerüstet. Damit lassen sich nicht nur Schrauben anziehen und lösen, sondern ohne großen Kraftaufwand auch kleine Löcher in Wände bohren. Dafür sind mindestens 60 € zu investieren.
- Als erfahrener Handwerker profitierst du bei kniffligen, kleinteiligen Arbeiten von einem kleinen und handlichen Akkuschrauber und bei Renovierungen von einem Akkubohrschrauber. Um auch in Steinwände bohren zu können, greifst du zu einem Modell mit einem Drehmoment von mindestens 30 Nm und einem 18-V-Akku. Die Preise dieser großen Maschinen beginnen bei 120 €.