Kaufberatung Rauchmelder
Höhere Feuersicherheit in allen Räumen
Du stehst in der Küche und machst dir ein leckeres Pfannengericht. Es brutzelt und zischt, der Dampf steigt auf. Dann läutet das Telefon. Während du plauderst, vergisst du dein Essen. Plötzlich hörst du Warnsignale und bemerkst, dass aus deiner Küche Rauchschwaden kommen. Dein Rauchmelder im Flur hat angeschlagen. Jetzt weißt du, wie es sich anhört, wenn das Gerät im Brandfall Alarm geben würde. Welche Modellvarianten es gibt und wie du den passenden Rauchmelder installierst, erfährst du im folgenden Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
> Frühzeitige Warnung vor Qualm und Feuer
> Verschiedene Modellarten im Überblick
> Auf diese technischen Details kommt es bei Rauchmeldern an
> Das passende Modell für deine Sicherheit
> Tipps zur Installation von Rauchwarngeräten
> Fazit: Zuverlässiger Schutz im Brandfall
Frühzeitige Warnung vor Qualm und Feuer
Rauchmelder als Sicherheitstechnik sind inzwischen deutschlandweit vom Gesetzgeber vorgeschrieben, auch wenn einzelne Bundesländer momentan noch Übergangsfristen für Bestandsbauten gewähren. Wie Brandgas-, Wärme- und Flammenmelder gehören sie zur Gruppe der automatischen Brandmelder und haben eine hohe Bedeutung für den Schutz vor Bränden. Die leicht zu installierenden Geräte registrieren bereits geringe Mengen Rauchpartikel in der Raumluft und lösen deshalb schnell Alarm aus. Da bei Rauchentwicklung schon wenige Atemzüge zu einer Ohnmacht führen können, dienen Rauchmelder als wirkungsvolle Lebensretter. Dank ihrer Warnsignale kannst du rechtzeitig das Gebäude verlassen und die Feuerwehr verständigen.
Verschiedene Modellarten im Überblick
Die Unterscheidung nach Rauchmelder-Typen erfolgt im Wesentlichen anhand der Art, wie die Geräte Feinstpartikel in der Luft erfassen. Das Erkennen erfolgt dabei jeweils mithilfe eines bestimmten physikalischen Verfahrens.
Optische und photoelektrische Rauchmelder
Die meisten Geräte dieser Kategorie arbeiten nach dem Streulichtverfahren, dem sogenannten Tyndall-Effekt. Dabei sendet der optische beziehungsweise photoelektrische Rauchmelder mithilfe einer Infrarot-LED einen Lichtstrahl aus. Wird der Strahl in der optischen Kammer im Inneren des Geräts gestreut, befinden sich Partikel in der Atmosphäre, während reine Luft praktisch kein Licht reflektiert. Sobald die Fotodiode, der zweite wichtige Baustein dieser Rauchmelder, die Streuung registriert, wird Alarm ausgelöst.Manche Modelle nutzen statt einer Leuchtdiode (LED) auch eine Laserdiode, die besonders sensibel auf Partikel reagiert.
Ionisationsrauchmelder
Die Alternative zu den optischen Geräten sind Modelle mit radioaktivem Strahler, meist 241 Am, die fast unsichtbare, also kaum reflektierende Rauchpartikel erkennen können. Diese Ionisationsrauchmelder erzeugen mithilfe von Alphastrahlen einen Ionen-Stromfluss zwischen zwei Metallplatten. Befinden sich Partikel im Zwischenraum, sorgt die elektrostatische Anziehung dafür, dass Ionen an den Partikeln hängen bleiben und sich die Leitfähigkeit der Luft reduziert. Für diese Geräte, die gut für flammende Brände geeignet sind, ist dieser geringere Stromfluss das Zeichen, um Alarm zu schlagen. Da die Strahlung im Inneren der Rauchmelder verbleibt, ist sie unbedenklich. Im Brandfall ist es allerdings erforderlich, den Bauschutt nach verloren gegangenen Geräten abzusuchen.
Auf diese technischen Details kommt es bei Rauchmeldern an
Neben der Funktionsweise unterscheiden sich die einzelnen Modelle in technischen Aspekten, etwa was den Batteriebedarf beziehungsweise die Stromversorgung betrifft oder die Art der Alarmierung und die Frage, ob das Gerät vernetzbar ist.
Stromversorgung
Rauchmelder sind in der Regel mit Batterien ausgestattet, um sie ausfallsicher zu machen. Dabei gibt es im Wesentlichen zwei Gruppen: Geräte mit fest integrierten Lithium-Batterien, die zehn bis zwölf Jahre halten und anschließend mitsamt den Batterien entsorgt werden, sowie Modelle, bei denen die Batterien meist nach ein bis zwei Jahren ausgewechselt werden. Solche Melder haben für gewöhnlich einen Mechanismus, der darauf hinweist, wenn die Stromversorgung zur Neige geht. Daneben gibt es Modelle, die sich an das hauseigene Stromnetz anschließen lassen und eine Notfallversorgung mittels Batterie haben, falls der Strom ausfällt. Da solche Geräte mit etwas Aufwand bei der Installation verbunden sind, eignen sie sich vor allem für Neubauten.
Vernetzungsmöglichkeiten
Eine Vernetzung der Rauchmelder aller Räume sorgt dafür, dass sämtliche Geräte Alarm schlagen, sobald ein Melder anschlägt. Das ist vor allem in großen Wohnungen sowie in Häusern und Gebäuden mit mehreren Wohneinheiten empfehlenswert. Daneben gibt es bei solchen Modellen die Möglichkeit, eine Gefahrenmeldeanlage (GMA) zu informieren – in Bürogebäuden oder Mietshäusern zum Beispiel. Diese zentrale GMA-Stelle kann dann – je nach Vereinbarung – umgehend die Feuerwehr rufen. Außerdem lassen sich weitere Funktionen an die GMA koppeln, etwa die automatische Schließung von Türen, die dem Brandschutz dienen.
Art der Alarmierung
Grundsätzlich schlagen Rauchmelder in erster Linie mit einem schrillen Piepton Alarm, der in etwa so laut ist wie ein Rasenmäher und dich auch aus tiefem Schlaf aufweckt. Der Ton mit rund 85 dB ist so durchdringend, dass er in der Regel auch in den umliegenden Räumen zu hören ist. Etliche Modelle bieten daneben die Möglichkeit einer optischen Alarmierung,etwa mittels RGB-Sichtanzeige. Das kann beispielsweise hilfreich sein, wenn du gerade mit einem Kopfhörer Musik hörst. Eine weitere Art sind Textnachrichten, die auf dein Smartphone geschickt werden, wenn das Gerät Alarm schlägt. Dadurch wirst du im Brandfall auch unterwegs alarmiert und kannst umgehend die Feuerwehr informieren.
Besondere Qualitätsmerkmale
Viele Rauchmelder sind mit einem Siegel versehen, das von unabhängigen Einrichtungen vergeben wird und auf eine besonders hohe Funktions- und Störsicherheit hindeuten. Von Belang sind hier vor allem zwei Gütesiegel: das VdS-Siegel, das für Vertrauen durch Sicherheit (VdS) steht, sowie das sogenannte Q-Label, das Modelle mit mindestens zehn Jahren Lebensdauer und Batterielaufzeit erhalten.
Das passende Modell für deine Sicherheit
Die Unterschiede der einzelnen Modelle liegen vor allem in der Art der Stromversorgung und den Alarmierungsoptionen. Davon hängt im Wesentlichen auch ab, mit welchem Gerät du gut beraten bist.
Rauchmelder für kleine Wohnungen
In Single-Haushalten und kleinen Wohnungen sind wenige Rauchmelder ausreichend, sodass du mit Einsteigermodellen mit austauschbarer Batterie gut beraten bist. Bei diesen Geräten wird die Batterie alle ein bis zwei Jahre gewechselt, was aber aufgrund der geringen Anzahl an Rauchmeldern in deinem Zuhause schnell erledigt ist. Solche Einsteigermodelle findest du ab 10 €.
Modelle für Mehrpersonenhaushalte
Für mittlere und große Wohnungen sowie Einfamilienhäuser empfehlen sich optische Rauchmelder mit Langzeitbatterie für zehn bis zwölf Jahre. Während dieser Zeitspanne sind solche Modelle besonders wartungsarm, anschließend kannst du gleich alle Melder auf einmal austauschen. Gerade bei Neubauten kann sich zudem eine Variante lohnen, die du an die hauseigene Stromversorgung anschließen kannst. Rauchmelder mit fest verbauter Batterie sind ab 20 € erhältlich.
Geräte für große Gebäude
Wenn sich in einem Haus die Personen auf mehrere Wohnungen, Büros oder Stockwerke verteilen, empfiehlt sich eine vernetzte Rauchmelder-Installation. Dank ihrer Verbindung untereinander schlagen die einzelnen Geräte im ganzen Gebäude Alarm – unabhängig davon, wo tatsächlich der Qualm oder das Feuer bemerkt wurde. Das erleichtert eine schnelle Evakuierung erheblich, umso mehr, wenn eine zentrale Gefahrenmeldeanlage angeschlossen ist. Praktisch sind außerdem Modelle, die eine Nachricht auf alle Smartphones schicken. Rauchmelder, die sich vernetzen lassen, gibt es ab 60 €.
Tipps zur Installation von Rauchwarngeräten
Die Vorgaben des Gesetzgebers bezüglich Montage und Wartung von Rauchmeldern finden sich in der Anwendungsnorm DIN 14676 sowie der Gerätenorm DIN EN 14604. Geräte, die diesen Normen entsprechen, kannst du guten Gewissens installieren, wenn sie nicht vom Hauseigentümer angebracht werden. Im Wesentlichen hast du drei Möglichkeiten, deine Geräte zu montieren, wobei Rauchmelder in der Regel an der Decke befestigt werden.
- Meist gehört ein Set Schrauben zum Lieferumfang, mit denen sich das Modell mit Dübeln an der Deckefestschrauben lässt.
- Eine praktische Alternative, die besonders wenig Aufwand erfordert, sind Klebestreifen. Damit kannst du deinen Melder einfach an der Decke festkleben, ohne Löcher bohren zu müssen. Der Austausch der Geräte ist damit besonders einfach.
- Mit Bohren, aber ohne feste Montage der Rauchmelder funktioniert die dritte Methode: Magnetplatten,die du an der Decke anbringst. Dein Gerät lässt sich dann bequem an die Platte hängen – und bei Bedarf auch wieder leicht entfernen.
Nach der Installation schaltest du das Gerät an und setzt es durch einfachen Tastendruck auf die Prüftaste in Betrieb. Anschließend ertönt in der Regel ein kurzes Signal, das die Funktion bestätigt. Ratsam ist es, die Geräte mindestens einmal jährlich zu warten, von Flusen und Staub zu befreien sowie einen Probealarm auszulösen.
Fazit: Zuverlässiger Schutz im Brandfall
Rauchmelder können Leben retten, da sie feinste Rauchpartikel in der Luft erkennen und lautstarken Alarm auslösen. Besonders nachts stellt ein solches Gerät sicher, dass du nicht von Rauch und Flammen überrascht wirst. Welches Gerät sich für dich eignet, hängt vor allem davon ab, wo du es einsetzen möchtest.
- Wenn du eine Single-Wohnung oder ein kleines Appartement ausstatten möchtest, bietet ein Modell mit auswechselbarer Batterie effektiven Brandschutz. Einsteigermodelle dieser Art werden ab 10 € angeboten.
- Für Häuser und Wohnungen für Familien oder Wohngemeinschaften sind Rauchmelder mit Langzeitbatterie gut geeignet. Bei Neubauten ist der Anschluss ans hauseigene Stromnetz empfehlenswert. Kostenpunkt: ab 20 €.
- Passend für Bürogebäude oder Mehrparteienhäuser sind Rauchmelder, die sich untereinander sowie mit dem Smartphone vernetzen lassen. Vernetzbare Geräte sind ab 60 € erhältlich.