Kaufberatung Fenster
Lass Licht und Luft in dein Zuhause
Als du nach Hause kommst, hat sich die Wärme in deinen Räumen ziemlich gestaut. Mit einem schnellen Handgriff öffnest du ein Fenster und lässt frische Luft herein. Weil du das Fenster komplett öffnen kannst, ist schnell gut durchgelüftet und du kannst es wieder schließen. Wenn es draußen kalt wird, bleibt dank der guten Isolierung die warme Heizungsluft in deinen Räumen. Wie du passende Fenster für dich auswählst und worauf du dabei achten solltest, erfährst du in diesem Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
> Für gute Durchsicht: Aus diesen Fensterarten kannst du wählen
> Aus diesen Materialien werden Fenster gemacht
> Sechs Tipps zur Größe und Form deiner Fenster
> Glasklare Unterschiede: die Verglasung
> Von Griffen bis zu Fenster-Schnappern: passendes Zubehör
> Fazit: Fenster für viel Licht und eine gute Wärmeeffizienz
Für gute Durchsicht: Aus diesen Fensterarten kannst du wählen
Ein Fenster befindet sich in fast jeden Raum. Grundsätzlich kannst du zwischen Dachfenstern, Kellerfenstern, Panoramafenstern und Standardfenstern unterscheiden. Der Einsatzort bestimmt darüber, welches Fenster du wählst. Die einzelnen Modelle haben verschiedene Öffnungsarten, die wir in dieser Übersicht zusammengestellt haben.
Mit einer Drehöffnung kannst du ein Fenster vollständig öffnen
Beim Öffnen drehst du das Fenster mit einer Seite in den Raum hinein. Ob sich das Fenster links oder rechts öffnen soll, entscheidest du vor dem Fensterkauf. Denk bei deiner Planung an Wandvorsprünge oder Gegenstände wie Kleiderschränke, die auf einer Seite im Weg sein könnten.
Fenster mit Drehöffnung kannst du in fast jedem Raum einsetzen. Häufig findest du diese Öffnungsart bei großen Fenstern, die für eine Kippöffnung zu schwer sind. Eine Drehöffnung kann hingegen sogar bei großen Panoramafenstern eingesetzt werden.
Tipp: Viele Fenster kannst du selbst einbauen, oft ist es jedoch besser, wenn du einen Fachmann rufst. So entstehen keine Zuglöcher oder andere kleine Fehler, die dich später viel Heizenergie kosten können.
Kippfenster öffnest du nur teilweise
Mit einer Kippöffnung kippst du dein Fenster oben leicht an. Wenige Modelle kippen auch nach unten. In beiden Fällen öffnet sich der Fensterflügel nicht vollständig. Fenster mit dieser Öffnungsart heißen auch Klappfenster. Sie werden vor allem dort eingesetzt, wo das Fenster aus Sicherheitsgründen nicht ganz geöffnet werden soll, zum Beispiel im Kinderzimmer oder im Erdgeschoss. Weil sich durch gekippte Fenster weniger Luft austauscht, solltest du hier auch über die Türen lüften.
Tipp: Damit sich Kinder oder Haustiere nicht im Kippfenster verklemmen, gibt es einen Kippfensterschutz.
Eine Dreh-Kipp-Öffnung bietet gleich zwei Öffnungsarten
Eine Dreh-Kipp-Öffnung ist die am meisten verwendete Öffnungsart bei Fenstern in Wohnhäusern. Mit ihnen kannst du je nach Bedarf entscheiden, ob du das Fenster kippen oder ganz öffnen möchtest. Um gründlich durchzulüften, solltest du das Fenster immer ganz öffnen. Geht es dir nur darum, zum Beispiel in der Küche Wasserdampf aus dem Raum zu lassen, kannst du das Fenster auch eine Weile kippen.
Parallel-Schiebe-Kipp-Öffnung für wenig Platz
Diese spezielle Öffnungsart findest du oft bei Fenstern, die auf besonders engem Raum montiert sind. Hier drehst du das Fenster nicht nach innen, sondern schiebst es einfach zur Seite – das spart Platz. Fenster mit Parallel-Schiebe-Kipp-Mechanismus brauchen einen zweiten, fest verglasten Flügel, da sie parallel daran entlanggleiten.
Fenster ohne Öffnungsmöglichkeiten für Treppenhäuser und Keller
Fenster mit fest verglastem Flügel kannst du nicht öffnen. Du brauchst sie, wenn der andere Flügel eine Parallel-Schiebe-Kipp-Öffnung hat. Festverglaste Fenster finden sich überall da, wo du die Fenster nicht öffnest, weil es nicht notwendig ist oder sogar gefährlich sein kann. Im Keller schützen sie vor Einbrechern. Im Treppenhaus würden offene Fenster gerade auf höheren Etagen das Unfallrisiko erhöhen.
Aus diesen Materialien werden Fenster gemacht
Fenster gibt es aus verschiedenen Baustoffen, die wir in der folgenden Übersicht zusammengestellt haben. Von dem gewählten Material hängt ab, wie viel Pflegeaufwand deine neuen Fenster brauchen und wie gut die Dämmung ist.
Holz ist einbruchsicher und optisch ansprechend
Holz sieht edel aus und passt mit seinen natürlichen Farben vor allem zu Wohnhäusern im Landhausstil. Das natürliche Material hat eine sehr gute Wärmedämmung. Gleichzeitig sind Fenster aus Holz stabil und bieten damit einen guten Einbruchschutz. Mit dem richtigen Zubehör – wie zum Beispiel Beschlägen und Verriegelungen – kannst du die Fenster noch sicherer machen.
Holz ist ein lebendiges Material und braucht Pflege. Damit deine Fenster gut erhalten bleiben, solltest du den Rahmen alle paar Jahre abschleifen und neu streichen. Eine regelmäßige Politur mit entsprechenden Holzpflegemitteln ist ebenfalls sinnvoll.
Kunststoff wirkt modern und dämmt besonders gut
Kunststofffenster sind sehr modern und pflegeleicht. Die Fensterrahmen aus PVC werden inzwischen so gefertigt, dass du sie mit dem modernen Mehrkammerprofil-System, das für eine gute Wärmedämmung sorgt, sogar für Passivhäuser nutzen kannst.
Bei Mehrkammerprofil-Systemen sorgen mehrere Hohlräume im Fensterrahmen für eine gute bis sehr gute Wärmedämmung. Teilweise sind die Kammern noch mit Isoliermaterial ausgestattet. Wie gut ein Kunststofffenster dämmt, hängt unter anderem von der Anzahl der Kammern ab. Ein Dreikammersystem ist inzwischen fast Standard, es gibt aber auch Kunststofffenster mit bis zu sieben Kammern.
Aluminium wird häufig mit Holz kombiniert
Alufenster werden meist mit Holz kombiniert. Dabei ist außen Aluminium verbaut und der Rahmen ist aus Holz. Mit diesen Fenstermodellen genießt du die Eigenschaften beider Werkstoffe: Aluminium ist pflegeleicht und sehr witterungsbeständig. Die innen liegenden Teile aus Holz brauchen weniger Pflege als ein komplettes Holzfenster. Du hast aber trotzdem die natürliche und warme Optik.
In welcher Größe und Form du deine Fenster wählst, ist abhängig vom Baustil deines Hauses und vom Einsatzort. Hier bekommst du sechs Tipps, die dir die Auswahl erleichtern werden:
- Die meisten Fenster sind höher als breit. An langen Wänden im Wohnzimmer kannst du dich aber auch für ein Panoramafenster entscheiden. Dieses ist dann breiter als hoch.
- Kellerfenster sind oft nicht breiter als 0,5 m und nicht höher als 1 m.
- Standardfenster sind etwa 1 m breit und 1,5 m hoch.
- Fenster in Bullaugenform sind eine gute Wahl für Treppenhäuser, weil sie Licht spenden, ohne dabei zu viel Einblick zu gewähren. Auch im Bad kannst du solche Fenster gut einsetzen.
- Mehrflügelige Fenster brauchen viel Platz in den Raum hinein. Berücksichtige das bei der Raumplanung.
- Trapezfenster, Rundbogenfenster und Segmentfenster sind eher ungewöhnliche, individuelle Fenstervarianten.
Glasklare Unterschiede: die Verglasung
Die Verglasung ist das Herzstück eines jeden Fensters. Sie hält Wind und Nässe ab und gibt dir eine klare Sicht nach draußen, zum Beispiel in deinen Garten. Welche Vorteile die verschiedenen Glasarten bieten, siehst du in der folgenden Übersicht.
Sicherheitsglas sorgt für ein geringes Verletzungsrisiko
Zum Sicherheitsglas zählen das sogenannte Einscheibensicherheitsglas (ESG) und das noch stabilere Verbundsicherheitsglas (VSG). Beide werden aus dem ursprünglichen Flachglas hergestellt, unterscheiden sich aber bei der Sicherheit. ESG zerfällt beim Bruch in viele kleine Stücke, an denen du dich nicht verletzen kannst. Es wird auch für Autoscheiben und manche Duschen eingesetzt.
VSG besteht hingegen aus mehreren Scheiben, die mit einer speziellen Folie unter Druck und Hitze miteinander verbunden werden. Die Folie verleiht der Verglasung eine hohe Stabilität und Widerstandsfähigkeit, sodass diese Verglasung nur schwer zu zerstören ist. Das macht VSG zu einem guten Einbruchschutz. Geht die Scheibe doch einmal kaputt, bleiben die Scherben an der Folie haften und du verletzt dich nicht so schnell.
Schallschutzglas schließt Geräusche von draußen aus
Schallschutzglas ist besonders beschichtet und teilweise auch mit einer speziellen Folie überzogen. Das Glas dämpft Schall ab und macht es dadurch in deinen Wohnräumen leiser. Schallschutz ist in verschiedene Klassen unterteilt. Ein Fenster mit einer Verglasung der Schallschutzklasse 2 ist bereits so schalldicht, dass auf einer Straße, die 30 m von deinem Haus entfernt ist, etwa 10 bis 15 Autos pro Stunde vorbeifahren können und du es dennoch schön ruhig hast.
Isolierglas ist wichtig für die Wärmedämmung
Ist dir eine möglichst gute Wärmedämmung wichtig, wählst du Isolierglas. Wie gut ein Glas isoliert, wird mit dem U-Wert angegeben. Ein Fenster mit einem kleinen U-Wert lässt weniger Wärme durch als eins mit einem großen U-Wert.
Von Griffen bis zu Fenster-Schnappern: passendes Zubehör
Mit passendem Zubehör für deine Fenster machst du es dir wohnlich und verbesserst die Bedienung.
- Mit Griffen öffnest und schließt du das Fenster und kannst den gewählten Griff deinem Wohnstil anpassen. Griffe gibt es in Messing, Aluminium, Edelstahl oder auch Kunststoff.
- Mit Rollläden, Plissees und Jalousien verdunkelst du deine Räume. Rollläden gibt es für innen und außen. Mit besonders stabilen Varianten kannst du deinen Einbruchschutz verbessern.
- Plissees und Jalousien sind gleichzeitig Sichtschutz und Verdunklung. Je nachdem, wie dunkel du es in einem Raum haben möchtest, kannst du aus verschiedenen Modellen und Stoffvarianten wählen.
- Eine klassische Fensterdekoration sind Gardinen und Vorhänge. Sie verbreiten eine wohnliche Atmosphäre und rahmen dein Fenster schön ein.
- Mit Fensterfolien kannst du deine Fenster entsprechend der Jahreszeit dekorieren. Einige Folien haben zusätzliche Funktionen, zum Beispiel einen Sonnenschutz. Milchglasfolien eignen sich gut als Blickschutz, beispielsweise im Badezimmer.
- Möchtest du dich vor Insekten schützen, ist ein Fliegengitter sinnvoll.
- Ein Zugluftstopper verhindert, dass es vom Fenster aus zieht, und kann so auch dazu beitragen, dass weniger Wärme verloren geht, wenn du heizt.
- Mit Fenster-Schnappern machst du es Einbrechern schwerer, das Fenster auszuhebeln und zu öffnen.
Fazit: Fenster für viel Licht und eine gute Wärmeeffizienz
Fenster sind die Augen eines Hauses, heißt es. Sie geben deinem Heim Individualität und lassen Licht und Luft in deine Räume. Welche Fenster du wo gut einsetzt, haben wir hier noch einmal kurz zusammengefasst:
- Für einen hohen Einbruchschutz sind Fenster mit einem stabilen Aluminiumrahmen oder Holzrahmen und Verbundsicherheitsglas wichtig.
- In Treppenhäusern und Kellern wählst du kleine Fenster mit maximal 1 m Höhe. Fest verglaste Fenster lassen sich nicht öffnen und sind hier gut eingesetzt.
- Im Kinderzimmer ist ein Fenster mit Kippöffnung sinnvoll, weil Kinder es nicht vollständig öffnen können. Mit einem Kippfensterschutz klemmen sie sich außerdem nicht ein.
- Für lange Wände in Wohnräumen eignen sich große Panoramafenster, die breiter sind als hoch. Mit einer Parallel-Schiebe-Öffnung lassen sie sich sehr einfach öffnen.
- Eine flexible Lösung sind Fenster mit Dreh-Kipp-Öffnung, die du sowohl kippen als auch drehen kannst. Kunststoffvarianten sind besonders pflegeleicht.
- An einer viel befahrenen Straße setzt du Fenster mit Schallschutzglas ein, um Lärm auszusperren. Für eine gute Wärmedämmung empfehlen sich Holzfenster mit eingebautem Isolierglas.