Kaufberatung Dispersionsfarben
Wandfarbe mit guter Deckkraft und Haftung
Wände und Decken lassen sich mit wasserverdünnbaren Dispersionsfarben ganz einfach streichen. In diesem Ratgeber erfährst du, welche Arten der Universalfarbe es gibt, worauf du beim Kauf achten solltest und wie du das passende Produkt für dein Heimwerkerprojekt findest.
Inhaltsverzeichnis
> Was ist Dispersionsfarbe und was ist an ihr so besonders?
> Welche Arten von Dispersionsfarben gibt es?
> Was ist beim Kauf von Dispersionsfarben wichtig?
> Wie finde ich den richtigen Anstrich für meine Zwecke?
> Zubehör für das Streichen mit Wandfarben
> 5 Tipps zum Streichen der Zimmerwände
Was ist Dispersionsfarbe und was ist an ihr so besonders?
- Dispersionsfarben sind Gemische aus Lösemittel, Bindemittel, Farbpigmenten und Zusatzstoffen.
- Du kannst sie mit Wasser verdünnen und dadurch in der gewünschten Konsistenz verstreichen.
- Die abriebfeste Wandfarbe haftet auf Putz, Tapete, Gipskarton oder Zementfaserplatten gleich gut – diese universellen Eigenschaften machen die Dispersionsfarbe zur meistverwendeten Farbsorte.
- Durch ihre zähflüssige Textur, eine kurze Trockenzeit und hohe Deckkraft erzielen Hobbyhandwerker mit der Wand-, Decken- und Fassadenfarbe beim Bauen und Renovieren gute Ergebnisse.
Welche Arten von Dispersionsfarben gibt es?
Kunstharzdispersionsfarben
Bei diesen Varianten, die auch als Acryldispersionsfarben bekannt sind, kommen als Bindemittel Kunstharze oder andere Kunststoffe zum Einsatz. Gemische mit dem Kunststoff Polyvinylacetat werden als Latexfarben bezeichnet – sie sind besonders strapazierfähig und wasserabweisend, sodass du sie für Bäder, Küchen oder Flure verwenden kannst. Kunstharzdispersionsfarben sind dagegen dampfdurchlässiger und gut für Wohn- und Schlafzimmer geeignet.
Naturdispersionsfarben
Statt künstlichen werden bei diesen Farben natürliche Inhaltsstoffe verarbeitet. Harze und Öle bilden die Basis der Emulsion, für die Farbe sorgen mineralische Pigmente. Dadurch haben Naturharzdispersionsfarben eine bessere Ökobilanz bei der Herstellung, allerdings enthalten auch diese Farben häufig Zusatzstoffe für die Konservierung und Biozide zur Vorbeugung gegen Schimmel. In der Produktbeschreibung findest du entsprechende Hinweise zur Zusammensetzung.
Was ist beim Kauf von Dispersionsfarben wichtig?
Anwendungsbereich
Neben der grundsätzlichen Eignung für den Außen- und Innenbereich sollte die Dispersionsfarbe deiner Wahl auch zum Untergrund passen. Neben den üblichen Wand- und Deckenmaterialien lassen sich viele Produkte auch für Holz, Metall und Zink verwenden. In Dachwohnungen bestehen die Schrägen in der Regel aus Gipskartonplatten – achte darauf, dass sich dieses Material mit der Farbe streichen lässt.
Eigenschaften
Die Hersteller geben für ihre Wand- und Deckenfarben verschiedene Eigenschaften an. Die Farben sind beispielsweise:
- emissionsarm
- geruchsmild
- lösemittelfrei
- konservierungsmittelfrei
- scheuerfest
- tropf- und spritzgehemmt
- aromatenfrei
Aromatenfrei bedeutet, dass höchstens 1 % für die Umwelt bedenkliche Stoffe enthalten sind. Je nach deinen Anforderungen kannst du auf Basis dieser Angaben die passende Farbe auswählen – für das Kinderzimmer beispielsweise eine emissionsarme, aromatenfreie Dispersionsfarbe.
Glanzgrad
Der Glanzgrad bezeichnet die Oberflächenwirkung der Farbe und kann matt, seidenmatt oder glänzend sein. Matt bedeutet, dass die Farbe Lichtstrahlen diffus reflektiert und sehr satt wirkt. Kleine Unebenheiten an Wänden lassen sich dadurch gut kaschieren. Glänzende Dispersionen wirken strahlend, sind strapazierfähig sowie pflegeleicht und haben in dunklen Räumen eine aufhellende Wirkung. Der Glanzgrad seidenmatt bewegt sich dazwischen: Mit seinem sanften Schimmern verströmt er eine dezent-elegante Optik, die zu vielen Oberflächen passt.
Deckkraftklasse
Diese Angabe verrät dir, wie gut die Farbe deckt. Die Einteilung erfolgt in Klassen von 1 bis 4. Überstreichst du eine vorhandene Farbe, schimmert diese bei Klasse 4 und einer Deckkraft von weniger als 95 % eher durch als bei Klasse 1, die zu 99,5 % deckend ist. Klasse 2 hat eine Deckkraft von 98 %, Klasse 3 von 95 %. Möchtest du, dass dein Tapetenmuster leicht sichtbar bleibt, wählst du demnach die Deckkraftklasse 4. Willst du dunkle Wände hell streichen, empfiehlt sich die Klasse 1.
Nassabriebbeständigkeitsklasse
Möchtest du Schmutz von Wänden abreiben können, gibt die Nassabriebbeständigkeitsklasse Auskunft darüber, wie gut die Farbe dabei hält. Erhältlich sind Farben mit den Klassen 1 bis 5. Klasse 1 ist die beständigste und robusteste Variante und eignet sich gut für Feuchträume. Dispersionsfarben der Klasse 2 sind eine gute Wahl für Küchen und Flure, Klasse 3 für normale Wohnräume. Im Keller und in Abstellkammern genügen die Klassen 4 und 5.
Herstellerfarbbezeichnung
Jeder Hersteller verwendet andere Bezeichnungen für seine Farben, obwohl manchmal das Gleiche gemeint sein kann. Weiß gibt es beispielsweise als Federweiß, Polarweiß oder Sauberweiß. Dazu kommen Effektfarben, die eine schimmernde Oberfläche haben und sich für die Gestaltung von Trendstrukturen eignen: Häufig angeboten werden Dispersionsfarben in Grau, Blau, Grün, Braun und Gelb.
Gebindegröße
Dispersionsfarben sind in Eimern erhältlich, sogenannten Gebinden. Das kleinste Volumen beträgt dabei 100 ml, die größten Gebinde haben 15 l Inhalt. Am häufigsten werden Gebinde mit Füllmengen von 5 bis 10 l angeboten.
Ergiebigkeit
Für wie viele Quadratmeter Fläche der Inhalt eines Gebindes bei einem Anstrich reicht, verrät dir die Ergiebigkeit pro Liter. Sie kann zwischen 6 und 70 m²/l liegen. Wie viel Farbe du brauchst, hängt aber auch von der Deckkraftklasse ab.
Wie finde ich den richtigen Anstrich für meine Zwecke?
Für neutrale Wände
Streichst du deine Wände in einem neutralen Weiß, kannst du Möbel und Einrichtungsstil beliebig darauf abstimmen. Die klassische Dispersionsfarbe reflektiert das Licht und lässt Räume hell und freundlich wirken – das ist im Winter, bei Nordausrichtung und in verwinkelten, dunklen Räumen vorteilhaft. Die Farbe Weiß wirkt außerdem klar und ruhig, sodass du mit Möbeln, Dekoration und Heimtextilien gut farbige Kontraste setzen kannst.
Für farbige Akzente
Mit Farben kannst du Räume gestalten und eine bestimmte Stimmung erzeugen. Eine Akzentwand in kräftigem Rot etwa wirkt warm und gemütlich. Du kannst damit auch gut einen Bereich vom übrigen Raum abtrennen, etwa die Essecke. Schmale Zimmer wirken mit einer dunkleren Farbe an den Stirnseiten breiter, niedrige durch eine hell gestrichene Decke höher.
Tipp: Wenn du nur einen Teil einer Wand farbig streichst, lassen sich dadurch Möbel in den Fokus rücken.
Für moderne Strukturen
Mit Effekt- und Strukturfarben setzt du kreative Akzente in modernen Wohnräumen. Die Wände sehen nicht gleichmäßig glatt aus, sondern erhalten eine dezente Musterung, die vor allem bei Lichteinfall zur Geltung kommt. Eine Wand in goldener Metalloptik etwa wirkt luxuriös und elegant, eine Betonstruktur passt zu einem urbanen Loft-Design. Punktuell statt flächig aufgetragen, lassen sich mit Effektfarben auch tolle Wanddekorationen anfertigen.
Zubehör für das Streichen mit Wandfarben
- Prüfe zunächst, ob an Wand oder Decke Schäden zu sehen sind. Risse, Unebenheiten und Löcher sollten vor dem Streichen mit Spachtelmasse verfüllt bzw. ausgeglichen werden. Andernfalls wird der Anstrich ungleichmäßig.
- Lege je nach Farbe und Vorhaben das passsende Malerwerkzeug und Zubehör bereit, zum Beispiel Pinsel, Farbrollen, Eimer, Abstreifgitter sowie Malervlies, Kreppband und Leiter.
- Schütze gegebenenfalls die Möbel, lege das Malervlies auf dem Boden aus und klebe Leisten, Schalter, Tür- und Fensterrahmen sorgfältig mit dem Kreppband ab.
- Arbeitskleidung verhindert Flecken auf der Alltagsbekleidung. Denk daran, dass auch deine Schuhe Spritzer abbekommen könnten.
5 Tipps zum Streichen der Zimmerwände
- Ermittle rechtzeitig, wie viel Farbe du brauchst. Miss die zu streichende Fläche aus und gleiche sie mit Ergiebigkeit und Deckkraftklasse der Dispersionsfarbe ab.
- Streiche immer zuerst die Ränder mit einer kleinen Rolle oder einem Pinsel, danach mit größerem Malerwerkzeug die Decken und Wände. Geh dabei bahnenweise vor.
- Nach dem Streichen streifst du Farbreste am besten sofort mit Zeitungspapier aus Pinsel und Rollen aus und spülst sie unter fließendem, warmem Wasser ab. Häng sie zum Trocknen kopfüber auf.
- Bleibt Farbe übrig, füllst du sie idealerweise in ein Schraubglas um und beschriftest es.
- Eingetrocknete Reste entsorgst du im Hausmüll, leere Kunststoffgebinde kommen in den Gelben Sack.