Kaufberatung Lacke
Schützende Schicht gegen Feuchtigkeit und Gebrauchsspuren
Wenn du nach Hause kommst, stechen dir schon länger die kleinen Gebrauchsspuren am Holz der Eingangstür ins Auge. Auch an den Fenstern und an der Fassade lassen sich die Witterungsspuren nicht mehr leugnen. Dieses Jahr ist es so weit: Die Elemente aus Holz erhalten einen neuen Anstrich. Dazu benutzt du Lacke in unterschiedlichen Farben, die Fenster- und Türrahmen, Balkongeländer und Fassadenverkleidungen in neuem Glanz erstrahlen lassen und zugleich das Holz vor Wind, Kälte und Niederschlag schützen. Worin sich die Lackarten unterscheiden und welche Variante für deinen Einsatzzweck besonders gut geeignet ist, erklärt der folgende Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
> Versiegelung für Holz, Metall, Stein und Kunststoffe
> Wichtige Kriterien für die Wahl eines Lacks
> Der passende Lack für deinen Zweck
> Fazit: Kleine Sanierung für Möbel, Türen oder Fenster
Ebenso wie Dispersionsfarben, die klassischerweise für Wände, Decken und Fassaden verwendet werden, eignen sich auch Lacke verschiedene Anstriche in und an Gebäuden. Nach dem Anbringen vereinen sie eine sehr widerstandsfähige Beschichtung mit schöner Optik und verhelfen den Oberflächen oft zu einem besonderen Glanz. Neben Wohnräumen und Hauswänden lassen sich mit Lacken auch Gebrauchsgegenstände, Fliesen, Balkone, Möbel oder Dach- und Fassadenelemente mit einer schützenden Schicht überziehen. Dabei kannst du diverse Untergründe wie Holz, Metall, Kunststoff, Fliesen, Mauerwerk oder Beton gleichermaßen bearbeiten.
Wichtige Kriterien für die Wahl eines Lacks
Über die Wahl eines geeigneten Lacks entscheiden vor allem Anwendungszweck und Untergrund. Darüber hinaus spielen Verarbeitungsaufwand, Trockenzeit sowie der sogenannte Glanzgrad eine wesentliche Rolle.
Basislösung
Grundsätzlich lassen sich zwei Lackvarianten unterscheiden: wasserbasierte Acryl- sowie lösungsmittelbasierte Kunstharzlacke, die auch als Alkydharzlacke bezeichnet werden. Lacke aus Acryl lassen sich mit Wasser verdünnen, sie sind in der Regel schadstoffreduziert und besonders unkompliziert in der Anwendung. Lacke auf Lösungsmittelbasis kannst du mit Terpentinersatz sowie Nitro- oder Universalverdünnung mischen bzw. strecken. Außerdem lassen sich mit diesen Lösungsmitteln auch gut die Pinsel reinigen.
Tipp: Acryllacke werden häufig mit dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet, dem Siegel des Bundesumweltamtes, weil sie als besonders umweltverträglich gelten.
Oberflächen und Grundierung
Die meisten Lacke sind eigens auf die speziellen Eigenschaften des Materials abgestimmt, die du bearbeiten willst. So gibt es beispielsweise Lacke für Holz, Fliesen, Metall, Beton, Kunststoff, Mauerwerk sowie Hart-PVC oder auch für Heizkörper. Außerdem geben die Hersteller in der Regel an, ob eine Grundierung notwendig ist. Sie sorgt auf Untergründen, die viel Feuchtigkeit aufsaugen, für eine Grundlage, auf der du dann den Lack gleichmäßig auftragen kannst.
Tipp: Bei Grundierungen ist es ratsam, die Beschaffenheit des Lacks zu berücksichtigen und bei wasserbasierten Lackvarianten auch eine Grundierung auf Wasserbasis zu verwenden. Entsprechend sind bei Kunstharz-Decklacken lösungsmittelbasierte Grundierungen empfehlenswert.
Gebindegröße und Ergiebigkeit
Anhand dieser beiden Angaben kannst du abschätzen, wie viel Farbe du benötigst. Die Gebindegröße gibt zunächst an, wie viel Farbe im Eimer oder in der Dose enthalten ist. Die Menge variiert zwischen 750 und 2.500 ml. Dies sagt allerdings nur wenig darüber aus, wie weit du damit kommst, denn entscheidend ist auch die Ergiebigkeit, die je nach Lack zwischen 6 und 11 m²/l liegt. Mit 2 l Lack, dessen Ergiebigkeit 8 m²/l beträgt, kannst du also etwa 16 m² Fläche streichen.
Trockendauer
Insbesondere bei Oberflächen, bei denen du einen zweiten Anstrich durchführen willst, spielt die Trockendauer eine Rolle. Dabei lässt sich in der Regel zwischen zwei Stufen unterscheiden: die Zeitspanne, bis der Anstrich nicht mehr abfärbt, und die Dauer, bis der Lack komplett ausgetrocknet ist. Diese Trockendauer beträgt zwischen einer und acht Stunden. Sie ist im Wesentlichen von der Zusammensetzung des Lacks abhängig, aber auch vom Untergrund, für den er gedacht ist.
Farbe und Glanzgrad
Lacke gibt es in vielen Farben, angefangen von Weiß, Grau und Schwarz über Natur und Braun, aber auch in klassischen Tönen wie Rot, Gelb, Grün und Blau bis hin zu exotischerem Pink, Lila, Orange, Gold und Silber. Darüber hinaus werden Lacke in unterschiedlichen Glanzgraden angeboten, die sich im Wesentlichen in matt und glänzend unterteilen lassen, wobei auch noch zwischen hochglänzend, glänzend und seidenglänzend sowie seidenmatt, matt und stumpfmatt unterschieden wird. Als Faustregel gilt: Je höher der Glanz, desto mehr Tiefe bekommen die Farbtöne.
Anwendungsbereich
Beim Anwendungsbereich ist zunächst wichtig, ob der Lack für den Innen- oder den Außenbereich benötigt wird. Denn die Bedingungen im Freien, etwa auf Balkonen oder an Fassaden, erfordern von den Anstrichen eine besonders hohe Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse wie Feuchtigkeit und Sonneneinstrahlung. Darüber hinaus gibt es Lacke, die speziell für die Anforderungen in Nassbereichen geeignet sind, zum Beispiel für Bad und Sanitär oder für die Küche.
Zusätzlicher Komfort
Weitere Kriterien beim Kauf des richtigen Lacks betreffen zum Beispiel die Verarbeitung. So sind manche Lacke geruchsarm, schlagfest, feuchtigkeitsregulierend, wetterbeständig oder erzeugen einen Vintage-Look, mit dem du vor allem Möbeln einen besonderen Charme verleihst. Für Kinderzimmer oder Spielgeräte eignen sich Lacke mit der DIN-Norm EN 71-3, mit der die Sicherheit von Kinderspielzeug gewährleistet wird.
Der passende Lack für deinen Zweck
Nur wenn die Eigenschaften des Lacks zum Untergrund passen, kann der Anstrich seine Stärken ausspielen. Achte deshalb darauf, dass du einen Lack wählst, der sich für dein Projekt eignet.
Fenster und Türen neu anstreichen
Wenn die Rahmen deiner Fenster oder die Türen im Lauf der Zeit etwas Farbe verloren haben und der Lack abblättert, sind spezielle Fenster- und Türenlacke das Mittel der Wahl. Es gibt sie in matten und glänzenden Farbtönen, sie sind zumeist für Holzrahmen oder für Kunststoffvarianten aus Hart-PVC oder Ähnlichem geeignet. Neben Lacken für den Innenbereich findest du auch Alternativen, die Fenster und Türen im Außenbereich vor Nässe und Sonneneinstrahlung schützen. Die Preise liegen zwischen 15 und 40 €.
Außenbereiche vor Verwitterung schützen
Wenn du zum Beispiel Fassaden- und Dachelemente, Balkone oder Zäune im Freien anstreichen willst, ist entscheidend, dass dein Lack für den Außenbereich tauglich ist. Wetterbeständige Holzlacke für 15 bis 50 € schützen dauerhaft vor Witterungseinflüssen durch Sonne und Niederschläge. Auch hier hast du die Wahl zwischen unterschiedlichen Farben und Glanzgraden. Für Oberflächen aus Metall wie Gartenzäune, Balkone oder Geländer, die der Witterung ausgesetzt sind, gibt es Metallschutzlacke. Solche Varianten für rund 10 € bieten insbesondere einen wirkungsvollen Rostschutz.
Möbeln einen neuen Anstrich verpassen
Um Tischen, Stühlen, Schränken und anderen Möbeln zu neuem Glanz zu verhelfen und Gebrauchsspuren zu entfernen, empfehlen sich Holzlacke. Sie versiegeln meist die Oberfläche, ohne die Struktur völlig zu überdecken, und überziehen die Möbel mit einer zusätzlichen stoß- und kratzfesten Schicht. Solche Lacke kosten zwischen 15 und 50 € pro Gebinde. Darüber hinaus findest du für rund 20 € Klarlacke für einen farblosen Anstrich. Damit werden Möbelstücke geschützt, ohne Farbe und Struktur zu überdecken. Für besondere optische Effekte eignen sich zudem Vintage-Lacke, die den Oberflächen ein rustikales und antikes Aussehen geben.
Küchen und Sanitärbereiche lackieren
Das A und O beim Neuanstrich von Möbeln, Wänden und Decken in Küche, Bad, Gäste-WC oder Waschraum ist, dass Feuchtigkeit dem Lack nichts anhaben kann. Daher gibt es Varianten, die eigens für den Nassbereich geeignet sind und Dampf und Spritzwasser problemlos vertragen. Zum Beispiel bieten die Hersteller spezielle Fliesenlacke, mit denen du die gefliesten Bereiche an Wänden oder auf Böden neu anstreichen kannst. Preislich liegen solche Varianten zwischen 25 und 30 €.
Fazit: Kleine Sanierung für Möbel, Türen oder Fenster
Mit einem frischen Lackanstrich schützt du die Oberflächen von Möbeln, Türen, Fenstern und anderen Elementen im Innen- und Außenbereich effektiv vor Feuchtigkeit, Hitze und Abnutzung. Außerdem verhilft ein Anstrich zu neuem Glanz. Entscheidend bei der Wahl ist deshalb, welches Material du bearbeiten willst und wo es sich befindet.
- Die Rahmen von Fenstern sowie Türen lackierst du mit einem Lack, der sich für Oberflächen aus Holz oder Hart-PVC eignet. Spezielle Fenster- und Türlacke, die entweder für Innenräume oder gleichermaßen für den Innen- und Außenbereich konzipiert sind, gibt es zwischen 15 und 40 € pro Gebinde.
- Um Gebäude gegen Witterungseinflüsse zu schützen oder Fassaden in neuem Glanz erstrahlen zu lassen, greifst du – je nach Untergrund – zu einem Holz- oder Metallschutzlack. Entscheidend ist, dass die Farbe wetterbeständig ist und effektiv gegen Feuchtigkeit und Sonneneinstrahlung schützt. Kostenpunkt: 10 bis 50 € pro Gebinde.
- Für die Restaurierung von Möbeln wie Kommoden, Tischen oder Schränken empfehlen sich Holzlacke. Gute Alternativen können farblose Klar- oder auch Vintage-Lacke sein. Diese für 15 bis 50 € erhältlichen Lacke sollten stoß- und kratzfest sein.
- Um Fliesen in Küche oder Bad zu lackieren, sind Varianten empfehlenswert, die eigens für einen Anstrich im Nassbereich entwickelt wurden. Zu dieser Gruppe gehören spezielle Fliesenlacke, die zwischen 25 und 30 € angeboten werden.