Kaufberatung Dübel
Fester Halt mit den richtigen Dübeln
Mit Dübeln befestigst du Hängeschränke an der Wand, Stellwände am Boden, gerahmte Bilder auf Zwischenwänden und vieles mehr. Dabei ist es entscheidend, unter den vielen Varianten die jeweils passenden Dübel auszuwählen.
Inhaltsverzeichnis
> Was ist ein Dübel und wofür wird er verwendet?
> Welche Arten von Dübeln gibt es?
> Welche Wanddübel eignen sich für welche Baustoffe?
> Was hat es mit der Traglast eines Dübels auf sich?
> Was sollte ich beim Dübeln beachten? 10 Punkte
Was ist ein Dübel und wofür wird er verwendet?
- Mit einem Dübel fixierst du Objekte und Baustoffe sicher an Wänden, Böden und Decken.
- Meist als Schraubdübel bezeichnet, werden Dübel bei Baustoffen eingesetzt, die für das Eindrehen einer Schraube kein verankerndes Schraubengewinde als Gegenstück aufweisen – beispielsweise Mauerwerk, Beton oder Trockenbauplatten wie Gipskarton.
- Ein Dübel wird als Verbindungsteil in ein zylindrisch gebohrtes Loch eingesetzt. Beim Eindrehen der zugehörigen Schraube spreizt sich der Dübel, sodass durch den Kraftschluss mit dem Baustoff die Schraube fest fixiert wird.
Welche Arten von Dübeln gibt es?
Allzweckdübel
Universaldübel aus Kunststoff ohne Rand bzw. Kragen eignen sich entsprechend ihrem Namen für die meisten Baustoffe. In Beton und Vollstein pressen sie sich durch Spreizung fest, in Lochstein oder Porenbeton fixieren sie sich durch Verknotung per Mutter am Dübel-Ende.
Tipp: Sets mit Allzweckdübeln in verschiedenen Größen sind für den Heimwerkerbedarf besonders praktisch.
Spreizdübel
Spreizdübel eignen sich für Befestigungen in Vollbaustoffen wie Beton oder Vollstein. Befestigungen an Betondecken nimmst du mit Metallspreizdübeln vor. Mehrzonen-Spreizdübel bestehen aus zweifach geteilten Spreizkörpern im 90°-Versatz, die sich gleichmäßig im Baustoff verteilen. Diese Dübel-Art ist besonders hilfreich bei Leichtlochziegeln, älterem und unregelmäßigem Mauerwerk sowie Lochstein.
Hohlraumdübel
Zu den Hohlraumdübeln zählen Gipskartondübel zur Schnellmontage und Federklappdübel zur Befestigung von Lampen oder Gardinenstangen. Darüber hinaus gibt es Metall-Hohlraumdübel zur Anbringung schwerer Lasten mit metrischen Schrauben unter Zuhilfenahme einer Montagezange.
Rahmendübel
Rahmendübel, auch Langschaftdübel genannt, eignen sich für die Durchsteckmontage bei Rahmenbefestigungen, beispielsweise an Fassaden. Sie harmonieren gut mit Untergründen wie Beton, Vollstein, Lochstein und Porenbeton. Metall-Rahmendübel dienen zur Befestigung von Fenstern und Türrahmen aus Holz, Metall oder Kunststoff.
Schwerlastdübel
Mit Schwerlastdübeln oder Schraub-Ankern aus Stahl oder Edelstahl verankerst du schwere Gegenstände in harten Untergründen. Sie werden in der Baubranche und zur Befestigung von Regalen, Maschinen, Rohren, Kabeltrassen und Belüftungssystemen eingesetzt.
Chemische Betondübel
Speziell für Beton gibt es chemische Dübel wie Verbund-Anker zur spreizdruckfreien Verankerung. Dabei wird eine mit einer Kunstharzmischung gefüllte Patrone in das Bohrloch eingeführt. Die zugehörige Gewindestange setzt du mit einer Bohrmaschine ein. Per Kartusche kannst du auch Verbundmörtel einbringen, bei Loch- und Kammerstein mit Siebhülsen.
Weitere Spezialdübel
- Nageldübel werden per Schlagmontage in Beton, Vollstein oder Porenbeton eingeschlagen, beispielsweise bei der Montage von Sanitär- oder Waschtischbefestigungen.
- Mit Porenbetondübeln verankerst du hohe Lasten in Lochstein.
- Dämmstoffdübel dienen zur Befestigung von Briefkästen, Außenlampen oder Lampen auf Dämmstoff- und Hartschaumplatten. Ihr Gewinde drehst du per Hand oder mit dem Akku-Schrauber in die Platte.
- Schallschutzdübel dienen zur Vermeidung von Schallbrücken bei Schienenkonsolen und Wandkonsolen für Heiz- und Klimaanlagen.
Welche Wanddübel eignen sich für welche Baustoffe?
- Die Art und Beschaffenheit von Wand, Decke oder Boden ist mitentscheidend für die Wahl des richtigen Dübels.
- Wenn du nicht sicher bist, welcher Baustoff sich hinter Putz oder Tapete befindet, mach eine Probebohrung. An der Beschaffenheit des Bohrmehls erkennst du dann die Art des Untergrunds.
- Bei massivem Beton, bestehend aus Zement, Gesteinskörnung und Wasser, ist das Bohrmehl weiß bis grau und fein.
- Bei Vollstein, Kalksandstein oder Ziegeln in Kombination mit Mörtel ist die Dichte des Gefüges ausschlaggebend. Überwiegend ohne Hohlräume mit hoher Druckfestigkeit, beträgt der Lochflächenanteil weniger als 15 %. Typisch für Ziegel ist das rote Bohrmehl.
- Lochstein mit dichtem Gefüge besteht oft aus demselben Material wie Vollstein, hat jedoch Hohlräume, die beim Bohren spürbar sind. Das Bohrmehl ist hellrot bis orange. Spezielle Hohlraumdübel sind dafür geeignet.
- Porenbeton (zum Beispiel Ytong) hat eine geringe Druckfestigkeit und viele Hohlräume. Das Bohrmehl ist hellgrau und grobkörnig. Spezialdübel für Porenbeton oder Rahmen sind hier angebracht.
- Wandbauplatten, Gipskarton und Gipsfaserplatten sind dünnwandig und haben wenig Festigkeit. Den Hohlraum hinter der Platte kannst du beim Bohren spüren, wobei aber auch die mögliche Unterkonstruktion eine Rolle spielen kann. Das Bohrmehl von Gipskarton ist weiß und fein. Hier sind Hohlraumdübel die richtige Wahl.
- Bei Dämmstoffplatten aus Polystyrol oder Polyurethan-Hartschaum besteht ebenfalls eine geringe Druckfestigkeit mit sehr vielen Poren. Spezialdübel mit großem Außengewinde bzw. Dämmstoffdübel sind hier erforderlich.
Was hat es mit der Traglast eines Dübels auf sich?
- Die Traglast eines Dübels beruht auf diversen Messungen unter verschiedenen Lastprofilen wie Zug- oder Druckkräften, Querzug oder Mischbelastung.
- Auf der Packung der Dübel ist die zulässige Gebrauchslast in Kilonewton (kN) oder Kilogramm (kg) angegeben, und zwar in Verbindung mit der Baustoffeinteilung in Beton, Mauerwerk und Plattenbauelemente.
- 1 kN entspricht etwa 100 kg. Kalkuliere dabei auch, auf wie viele Dübel sich die Gesamtlast deines Objekts verteilt.
Was sollte ich beim Dübeln beachten? 10 Punkte
- Das Schraubgewinde sollte niemals länger als der Dübel sein.
- Vor dem Bohren solltest du die Wand mit einem entsprechenden Ortungsgerät nach Strom- oder Wasserleitungen absuchen, um diese nicht zu beschädigen.
- Die Bohrlochtiefe ist in der Regel größer als die Verankerungstiefe: Rechne zur Dübellänge 10 mm für die Bohrlochtiefe hinzu.
- Die Bohrlochgröße entspricht normalerweise dem auf dem Dübel angegebenen Durchmesser. Nur bei weichen Baustoffen solltest du rund 1 mm kleiner bohren, um genügend Spannung zu erhalten.
- Bohre nie in den Mörtel mit seiner geringen Druckfestigkeit, sondern immer direkt in den Stein.
- Zur richtigen Lastenverteilung beachte die Faustregel zur Verankerungstiefe (= A): Randabstand zur Baustoffkante = 2 x A und Achsabstand zwischen den Dübeln = 4 x A.
- Verwende je nach Baustoff den passenden Bohrer wie einen Drehbohrer ohne Schlag für weiches Material, einen Schlagbohrer mit leichten Schlägen für herkömmliche Wände mit dichterem Gefüge oder einen Bohrhammer mit harten Schlägen für sehr dichte und harte Untergründe wie Stahlbeton.
- Halte die Bohrmaschine waagrecht, damit das Loch gerade wird. Lass den Bohrer beim Anbohren mit geringer Drehzahl laufen, um nicht abzurutschen.
- Erhöhe dann die Drehzahl, um die richtige Lochtiefe zu erhalten, und reduziere die Drehzahl wieder, wenn du den Bohrer aus dem Loch ziehst, um das Loch nicht auszureißen.
- Saug den Bohrstaub aus dem Loch ab, bevor du den Dübel einsetzt, damit dieser für optimalen Halt einen lückenlosen Kontakt mit dem Baustoff bekommt.