Kaufberatung Montagekleber
Vielseitiger Klebstoff – auch als Alternative zum Bohren
Fliesen befestigen, Handtuchhalter ohne Schrauben anbringen, lockeren Dübeln Halt geben oder Holzleisten montieren: Montagekleber ist ein leistungsstarker Klebstoff, der vor allem im Innenbereich eingesetzt wird – aber nicht nur.
Inhaltsverzeichnis
> Was ist Montagekleber und was zeichnet ihn aus?
> Welche Arten von Kraftklebern gibt es?
> Worauf sollte ich beim Kauf von Bauklebern achten?
> Wie verwende ich Montagekleber richtig? 7 Tipps
> Wie entferne ich Baukleber? 6 Tipps
Was ist Montagekleber und was zeichnet ihn aus?
- Montagekleber ist ein besonders starker Kleber, den du beim Bauen und Renovieren sowie bei Reparaturen flexibel einsetzen kannst. Er wird auch Baukleber genannt.
- Montagekleber ist ein Sammelbegriff. Darunter fallen alle möglichen Hochleistungskleber für unterschiedliche Zwecke. Mit allen Befestigungsmitteln kannst du schwere Dinge anbringen oder Flächen verbinden.
- Der Klebstoff kommt mit fast allen Materialien, Baustoffen und Oberflächen zurecht. Dazu gehören Holz, Kunststoffe, Glas, Metall, Fliesen, Keramik, Ziegel, Styropor oder Aluminium.
- Beim Handwerken unterstützen dich die vielseitigen Extras der Kleber. Einige enthalten zusätzlich Spachtelmassen zum Abdichten von Fugen. Das erleichtert etwa die Montage von Fensterbänken. Andere bieten eine hohe Anfangshaftung für schwere Materialien.
- Die Verwendung des Universalklebers ist einfach. Oft sparst du dir damit den Griff zu Bohrmaschine oder Hammer. Zudem vermeidest du Lärm und Schmutz, der beim Bohren entsteht.
Welche Arten von Kraftklebern gibt es?
Hybrid-Polymer-Montagekleber
Hybrid-Polymer-Montagekleber basieren auf dem chemischen Stoff Polymer, ergänzt um weitere Komponenten. Sie nutzen die Feuchtigkeit der Umgebung, um eine Verbindung mit anderen Materialien einzugehen. Sie haften auch auf feuchten sowie glatten Oberflächen. Ein trockener, saugender Untergrund wie bei den meisten anderen Klebern ist also keine Voraussetzung. Diese Varianten sind variable Alleskönner. Sie sind größtenteils für den Innen- und Außenbereich geeignet.
Dispersions-Montagekleber
Dispersionskleber sind Montagekleber auf Wasserbasis. Der Klebstoff verteilt sich in der Flüssigkeit und härtet aus, wenn diese verdunstet. Weil dabei die Klebemasse etwas abnimmt, solltest du insgesamt ein bisschen mehr davon auftragen. Dispersions-Montagekleber benötigen mindestens eine saugende Oberfläche, damit sie haften. Das kann unter anderem Holz oder eine Wand aus Putz sein. Weil diese Kleber keine Lösungsmittel enthalten, kannst du sie mit Wasser entfernen. Außerdem lassen sie sich überstreichen. Sie sind ausschließlich für Innenräume gedacht.
PU-Montagekleber
PU-Montagekleber basieren auf dem Polymer Polyurethan. Es handelt sich um schaumige Klebstoffe mit hoher Tragkraft. Sie härten schnell aus und verwenden dazu die Feuchtigkeit ihres Umfelds. Zudem sind sie wasserfest. Beim Handwerken und bei DIY-Projekten kannst du mit den Klebern zudem Metall und Holz verkleben und sie darum bei Fenstern und Türen verarbeiten. PU-Montagekleber sind wetter- und witterungsbeständig und lassen sich drin und draußen anwenden. UV-beständig sind diese Ausführungen jedoch nicht, deshalb solltest du sie im Außenbereich überstreichen.
Worauf sollte ich beim Kauf von Bauklebern achten?
Behälter und Füllmenge
Montagekleber kannst du in Tuben, Kartuschen und Eimern kaufen, abhängig von der Füllmenge. Diese beträgt in der Regel zwischen 50 und 500 g. Seltener findest du Montagekleber als Klebeband: Dann ist von Montageband die Rede.
Tipp: Kauf immer die kleinstmögliche Menge an Montagekleber. Was du nicht verbrauchst, darfst du nicht in den Hausmüll werfen, sondern du musst die Reste zur Sondermülldeponie bringen.
Verarbeitungs- und Trocknungszeit
Wenn du Montagekleber aufträgst, härtet er innerhalb kurzer Zeit aus. Die Verarbeitungszeit beträgt je nach Produkt 5 bis 20 Minuten. Danach haftet der Kleber so fest, dass du nichts mehr korrigieren kannst. Je kürzer die Zeit, desto schneller musst du arbeiten. Nach dem Anbringen lässt du den Kleber vollständig aushärten. Die Trocknungszeit kann zwischen 1 und 48 Stunden liegen. Schnell trocknende Ausführungen punkten damit, dass du den geklebten Gegenstand oder Untergrund nach kürzerer Zeit belasten kannst.
Belastbarkeit bzw. Haftkraft
Die Hersteller geben bei jedem Montagekleber an, wie stark seine Haftkraft sein kann. Die Belastbarkeit wird in Kilogramm pro Quadratzentimeter oder Quadratmeter angegeben. Sie liegt größtenteils zwischen 260 kg pro 10 cm² und 150 kg pro m².
Farbe
Kraftkleber ist in der Regle transparent oder weiß, du findest aber auch schwarze Ausführungen. Überleg vor dem Kauf, ob der Farbton zur Oberfläche passt.
Lösemittelfreie Kleber
Wenn du mit einem Montagekleber in Innenräumen kleben willst, solltest du darauf achten, dass er kein Lösemittel enthält. Die chemischen Stoffe können Gesundheitsschäden hervorrufen, wenn du sie einatmest. Bei Klebern für draußen ist das kein Problem.
Temperatur
Wichtig ist bei Montageklebern der Temperaturbereich, dem sie widerstehen können. Dieser kann zwischen –30 und 80 °C liegen, was bei Hybrid-Polymer-Klebern oft der Fall ist. Dispersionskleber verträgt dagegen nur zwischen 5 und 30 °C – also keinen Frost. Beachte dazu die Angaben des Herstellers auf dem Behälter.
Schleifbar oder überstreichbar
Einige Montagekleber kannst du nach dem Trocknen abschleifen und überstreichen, damit sie besser zum Untergrund passen. Das ist jedoch nicht bei allen möglich. Schau dazu in die Produktbeschreibung.
Wie verwende ich Montagekleber richtig? 7 Tipps
- Säubere die Oberflächen, die du kleben willst: Befreie sie von Staub, Schmutz und Fetten, sonst haftet der Kleber nicht. Saugende Untergründe solltest du vorher grundieren.
- Verwende das richtige Produkt für dein Projekt, also etwa Dispersions- oder PU-Montagekleber. Benutzt du eine Kartusche, legst du diese in die Kartuschenpresse ein und schneidest die Spitze ab.
- Beim Kleben eines kleinen Bereichs trägst du den Klebstoff punktförmig auf. Bei größeren Flächen gibst du den Kleber senkrecht und in Linien auf den Untergrund.
- Drück das Werkstück oder die Oberflächen an und richte sie möglichst schnell aus. Schwere Gegenstände solltest du stützen und beispielsweise mit einer Zwinge fixieren, bis der Kleber komplett getrocknet ist.
- Gib dem Klebstoff Zeit zum Trocknen, und zwar so viel, wie in der Produktbeschreibung angegeben ist.
- Ist etwas Kleber danebengegangen, solltest du ihn umgehend entfernen oder zumindest glatt streichen.
- Lagere den Klebstoff nach Gebrauch kühl und trocken.
Wie entferne ich Baukleber? 6 Tipps
- Montagekleber lässt sich meist nicht so einfach entfernen. Grundsätzlich gilt: Je saugfähiger und rauer die Oberfläche des Untergrundes ist, desto schwieriger wird es. Du kannst es aber trotzdem versuchen.
- Bei Kleber auf Dispersionsbasis kannst du Wärme nutzen. Puste zum Beispiel warme Luft aus einem Föhn mit etwas Abstand auf die Klebefläche. Dann wird der Kleber weich und du kannst ihn mit einem Spachtel abschaben.
- Willst du Dispersionskleber von Textilien entfernen, weichst du diese in warmer Seifenlauge ein – Kernseife eignet sich dafür gut. Der Kleber löst sich anschließend. Alternativ kannst du die Stelle mit Waschbenzin tränken.
- Setzt du Lösungsmittel wie Aceton zum Entfernen des Klebers ein, solltest du vorsichtig sein, denn sie greifen Oberflächen an und können sie beschädigen. Verwende sie nur sparsam – und nur auf festen Untergründen.
- Montagekleber auf Polymer-Basis lässt sich nur schwer entfernen. Zunächst solltest du versuchen, so viel Klebemasse wie möglich mit einem Messer abzuschneiden.
- Danach tränkst du einen Lappen mit Waschbenzin, legst ihn auf den Kleber und lässt die Flüssigkeit einwirken. Dann kannst du versuchen, die Klebereste mit dem Lappen abzurubbeln.