Kaufberatung Bodenfliesen
Individueller Wohnstil mit Fliesen für drin und draußen
Bodenfliesen unterstreichen den Charakter deiner Räume und sorgen wahlweise für ein rustikales, elegantes oder klassisches Wohnambiente. Der harte Bodenbelag ist langlebig, robust, pflegeleicht und hygienisch.
Inhaltsverzeichnis
> Unter welchen Fliesen für den Boden kann ich wählen?
> Was sollte ich bei der Auswahl von Bodenfliesen beachten?
> Worauf kommt es beim Fliesenverlegen an?
Unter welchen Fliesen für den Boden kann ich wählen?
Fliesen aus Feinsteinzeug
Fliesen aus Feinsteinzeug haben sich dank moderner Herstellungstechniken in den letzten Jahrzehnten durchgesetzt und gehören zu den beliebtesten Fliesenarten. Gesinterte Bodenfliesen gelten mit ihrer kompakten Bauform und hohen Dichte als härteste Fliesenart, da sie bei über 1.200 °C trocken gepresst werden. Die Dichte bemisst die Wasseraufnahme, die bei Feinsteinzeugfliesen unter 0,5 % liegt. Daraus resultieren eine hohe Schlagunempfindlichkeit, die insbesondere bei Böden in Küche oder Badezimmer nötig ist, sowie eine erhöhte Wärmeleitfähigkeit für die Kombination mit einer Fußbodenheizung.
Tipp: Fliesen aus Feinsteinzeug bekommst du in vielen Varianten – von groß- und kleinteiligen Mustern bis hin zu Holzoptik oder Betonoptik.
Natursteinfliesen
Fliesen aus Naturstein wie zum Beispiel Granit oder Travertin sind wegen ihrer Optik besonders reizvoll: Da das Material aus der Natur stammt, ist jede Fliese ein Unikat mit individuellen Farbvariationen und Mustern. Natursteinfliesen sind gute Wärmeleiter für die Fußbodenheizung und gelten als frostsicher. Sie weisen allerdings in der Maßgenauigkeit größere Toleranzen auf als Feinsteinzeugfliesen und sind etwas teurer. Varianten wie Marmor oder Kalkstein sind überdies empfindlich gegenüber Säuren und scharfen Reinigungsmitteln.
Tipp: Die Verlegehöhe ist bei Feinsteinzeugfliesen niedriger als bei Natursteinfliesen.
Fliesen aus Terrakotta
Terrakotta-Fliesen zeichnen sich durch einen warmen, mediterranen Look in Farben von Beige bis Rotbraun aus. Fliesen aus Lehm werden bei 1.200 °C gebrannt und eignen sich dank Frostsicherheit und Rutschfestigkeit für die Verlegung im Außenbereich. Tonfliesen sind dagegen für Innenräume konzipiert und weisen eine starke Offenporigkeit auf, die zur Regulation der Raumluftfeuchtigkeit beiträgt. Sie sind fußwarm und dämpfen mit ihrer rauen Oberfläche den Schall. Da sie empfindlich gegen Verschmutzungen sind, sollten sie für den Einsatz in Küche und Bad oberflächenversiegelt sein. Den besonderen Charme von Terrakotta-Fliesen macht auch eine Patina aus, die sich im Laufe der Jahre bildet und verstärkt.
Tipp: Fliesen in Terrakotta-Optik gibt es auch in härteren Varianten aus Feinsteinzeug.
Klickfliesen aus Kunststoff
Klickfliesen aus Polypropylen – einem thermoplastischen Kunststoff – oder aus Gummi sind eine robuste und zeitsparende Alternative für Terrasse und Balkon. Sie sind sehr leicht zu verlegen, witterungsbeständig, rutschfest, pflegeleicht und in vielen verschiedenen Farbtönen erhältlich. Attraktiv sind auch Polypropylen-Fliesen mit Holzauflage.
Mosaikfliesen aus Glas
Mosaikfliesen aus Glas gibt es einfarbig sowie in reizvollen Farbnuancen. Die netzverklebten Matten mit den kleinen Glassteinen sind zur Verlegung in Innen- und Außenräumen auf dem Boden (Abriebfestigkeit 4) und an den Wänden geeignet. Sie sind frostsicher und auch für Nassbereiche geeignet. Die im Licht funkelnden Glaselemente sind ein Eyecatcher für Küchenrückwände, neben Badezimmermöbeln und für die Duschwand.
Tipp: Generell kannst du Bodenfliesen auch im Wandbereich verlegen, nicht jedoch Wandfliesen im Bodenbereich, da sie weniger abrieb- und bruchfest sind.
Was sollte ich bei der Auswahl von Bodenfliesen beachten?
Fliesenstärke
Mit der Stärke von Bodenfliesen steigt auch ihre Stabilität und Belastbarkeit. 8 mm entsprechen der Höhe eines Teppichbodens und werden daher als Standardmaß angesehen. Verstärkte Versionen, vor allem aus Feinsteinzeug, sind zwischen 10 und 12 mm hoch. Stark belastbare Fliesen sind 20 mm dick. Nicht immer ist eine höhere Stärke gerechtfertigt: So werden vor allem bei Renovierungen gerne dünne und weniger belastbare Fliesen eingesetzt, da sie zusammen mit dem Kleber geringere Aufbauhöhen haben. Dies ermöglicht auch unkomplizierte Fliese-auf-Fliese-Sanierungen.
Abriebfestigkeit
Die Abriebfestigkeit einer Bodenfliese wird in einer Skala gemäß P.E.I. („Porzellan- und Emaille-Institut“) klassifiziert, die vom niedrigsten Abriebwert 1 bis zum höchsten Wert 5 reicht. Der Abriebwert 4 wird für den Einsatz von Bodenfliesen in Privathaushalten empfohlen, während die Klasse 5 hauptsächlich für den gewerblichen Bereich gilt.
Dichte
In Bezug auf Stabilität und Stoßfestigkeit spielt die Dichte eine große Rolle. Ein Indiz für eine hohe Dichte ist die Eigenschaft „frostsicher“. Sie gibt an, dass die Fliese nicht mehr als 0,5 % ihres Gewichts in Form von Wasser aufnehmen kann. Fliesen mit hoher Dichte eignen sich für alle Bereiche, in denen Böden stark beansprucht werden – beispielsweise Küche, Hobbyraum, Werkstatt oder Garage.
Rutschhemmungsklasse
Die allgemeine Trittsicherheit wird per DIN-Norm in fünf verschiedene Rutschhemmungsklassen unterteilt. Im privaten Wohnraum genügt die geringste Klasse (R9). Willst du barrierefrei bauen, kannst du auf Klasse R10 ausweichen, die sich generell auch für Sanitärräume empfiehlt. R11 betrifft Eingänge und Treppen im Außenbereich oder Garagen, R12 und R13 beziehen sich auf gewerbliche Großbetriebe. Im Nass- bzw. Barfußbereich wird die R-Klasse um den Buchstaben B für Badezimmerbereiche und insbesondere für bodenebene Duschen ergänzt.
Kalibrierung und Rektifizierung
Kalibrierte Fliesen werden nach dem Brennen exakt auf ein vorgegebenes Fertigungsmaß beschnitten, wobei die Kanten allerdings nicht hundertprozentig rechtwinklig sind. Rektifzierte Fliesen werden dagegen nach dem Brennvorgang aufwendig bearbeitet, sodass die Kanten nach der Produktion einen exakten 90-Grad-Winkel aufweisen.
Worauf kommt es beim Fliesenverlegen an?
Die richtigen Abmessungen
Das Spektrum der Fliesengrößen reicht von kleinen Mosaikfliesen mit einer Kantenlänge von wenigen Zentimetern bis hin zu XXL-Formaten von 90 x 180 cm und mehr.
Tipp: Weil es bei größeren Fliesen und Formaten weniger Fugen gibt, wirken sie ruhiger. Kleinere Räume erscheinen mit größeren Fliesen geräumiger.
Die Wirkung von Verlegemustern
Das Verlegemuster hat großen Einfluss auf die Gesamtwirkung im Raum. Für quadratische oder rechteckige Fliesen ist die Kreuzfuge das Standard-Verlegemuster. Die Fliesen werden in geraden Reihen aneinander- und übereinandergelegt und erzielen damit eine ruhige Wirkung. Eine lebendigere Struktur entsteht beim Halb-, Drittel- oder Viertelverband: Hier legst du eine Reihe Fliesen und versetzt die Fliesen der folgenden Reihe jeweils um die Hälfte beziehungsweise um ein Drittel oder Viertel.
Tipp: Mit einer diagonalen Verlegung von Fliesen erzielst du eine dynamischere Wirkung, die sich besonders für symmetrische Räume eignet. Du startest mit dem Verlegen von der Mitte des Raumes aus und nicht in der Ecke.
Auch die Fugen sind wichtig
Breite und Farbe der Fugen prägen Einheitlichkeit und Struktur der Bodenfliesen. Ähnelt die Fugenfarbe der Fliesenfarbe, wirkt die Fläche ruhiger. Mit farblichen Unterschieden von Fliesen- und Fugenfarbe sorgst du für stärkere Kontraste. Mit rektifizierten Fliesen gelingen schmalere Fugen.
Tipp: Fugen dienen dazu, Maßtoleranzen von Fliesen auszugleichen, einwirkende Kräfte zu verteilen, Spannungen abzubauen und Feuchtigkeit aus dem Untergrund entweichen zu lassen.