Kaufberatung Dämmungen
Wände und Böden fachgerecht dämmen und dämpfen
Dämmungen dienen dazu, Räume zu isolieren. Damit lassen sich einerseits Temperaturschwankungen im Innenbereich und andererseits Geräusche reduzieren. In dieser Kaufberatung erfährst du, worauf du bei deiner Wahl achten solltest und welche Variante sich für deinen Einsatzzweck eignet.
Inhaltsverzeichnis
> Wofür wird eine Dämmung benötigt?
> Welche Varianten der Isolierung lassen sich unterscheiden?
> Auf welche Kriterien kommt es bei Dämmungsprodukten an?
> Wie findest du die passende Dämmung für deinen Bedarf?
Wofür wird eine Dämmung benötigt?
Im Wesentlichen lassen sich zwei Arten von Dämmung unterscheiden: Auf der einen Seite geht es um die Wärmeisolierung von Gebäuden, wofür eine Dämmung an Dächern, Fassaden und Innenwänden angebracht werden kann. Auf der anderen Seite werden Dämmungen genutzt, um Geräusche und den Schall im Innenbereich zu reduzieren. Deshalb sind in Dämmprodukten Materialien verbaut, die besondere Eigenschaften bezüglich Wärmedämmung bzw. Schalldämpfung aufweisen.
Welche Varianten der Isolierung lassen sich unterscheiden?
Dämmmaterial für die Wärmeisolierung
Mit Dämmstoffen lassen sich effektiv komplette Häuserfassaden isolieren, aber auch Gebäudeteile im Inneren wie Dachstühle oder einzelne Zimmer. Solche Dämmungen sorgen dafür, dass die Heizkosten sinken, da die Raumtemperaturen weniger von der Witterung beeinflusst werden. Außerdem tragen sie dazu bei, Feuchtigkeitseinbrüche zu verhindern. Für diese Art von Dämmungen kommen ebenso synthetische Materialien zum Einsatz wie natürliche, sodass du auf eine nachhaltige Gebäudedämmung achten kannst.
Trittschalldämmung für Fußböden
Wenn du Parkett oder Laminat verlegst, benötigst du in der Regel eine Trittschalldämmung, die unter dem eigentlichen Fußbodenbelag verlegt wird. Solche Dämmungen bestehen aus unterschiedlichen Materialien und reduzieren Geräusche, die durch robustes Schuhwerk beim Gehen, durch das Verrücken von Stühlen oder von herumtobenden Kindern verursacht werden. Sie lassen sich auch mit Fußbodenheizungen kombinieren, wenn du eine geeignete Variante auswählst.
Akustikplatten zur Schallreduktion
Wie Trittschalldämmungen wird auch diese Art von Dämmung zur Reduzierung von Schall und Geräuschen in Räumen verwendet. Solche Akustikplatten bestehen in der Regel aus schaumartigem Kunststoff wie Polyurethan. Sie sind oft in Musikzimmern, Hobbykellern oder als Werkstatteinrichtung innerhalb von Wohnanlagen zu finden, um Anwohner vor lauten Geräuschen zu schützen.
Dämmunterlagen für Geräte
Vor allem dem Schutz empfindlicher Bodenbeläge wie Fliesen oder Parkett dienen Unterlagen für unter Haushalts- oder Sportgeräte. Solche Antivibrationsmatten kannst du zum Beispiel unter deine Waschmaschine, den Trockner, den Kaffeevollautomaten oder den Crosstrainer legen, um einerseits für einen stabilen Stand zu sorgen und andererseits die Geräuschentwicklung zu reduzieren. Meist sind solche Dämmungen aus Gummi oder Kunststoff sehr robust sowie wasserfest und hitzebeständig.
Tipp: Im Kinderzimmer kannst du solche Dämmunterlagen auch als Fallschutz verwenden.
Auf welche Kriterien kommt es bei Dämmungsprodukten an?
Aus welchem Material besteht eine Dämmung?
Für Dämmungen werden im Grunde drei Materialarten verwendet: synthetische, mineralische und natürliche Stoffe. Als synthetische Stoffe gelten unter anderem Polystyrol oder Polyurethan, die zu Hartschaumstoffen wie Styropor oder EPS weiterveredelt werden. Mineralische Stoffe sind vor allem Stein- und Glaswolle. Als natürliche Basis – insbesondere für Trittschalldämmungen – kommen vor allem Kork und Naturkautschuk zum Einsatz, häufig auch Wellpappe.
Wie stark ist eine Dämmung?
Die Stärke der Dämmungen hängt vor allem vom Material, aber ebenso vom Verwendungszweck ab. Gerade weiche Dämmstoffe wie Filz oder Steinwolle sind mit bis zu 40 mm besonders dick, um gut für eine hohe Wärmeisolierung zu sorgen. Trittschalldämmungen sind mit 3 bis 5 mm vergleichsweise dünn, damit sich der Bodenbelag darüber möglichst flach belegen lässt. Andere Varianten, etwa zur Geräusch- und Vibrationsreduzierung, kommen auf 4 bis 25 mm.
Welche Maße weist Dämmmaterial auf?
Im Wesentlichen werden Dämmungen in zwei Varianten geliefert: als gerollte Meterware oder als Platten in einer bestimmten Größe. Gerollte Dämmstoffe sind bis zu 50 m lang und ergeben eine Gesamtfläche von bis zu 250 m² pro Paket mit maximal fünf Rollen. Die Breite variiert zwischen 25 und 125 cm. Platten gibt es ebenfalls in verschiedenen Größen. So sind Vibrationsplatten für Waschmaschinen zum Beispiel 60 x 60 cm groß, während andere Varianten 60 x 90 cm bzw. 50 bis 150 cm in der Breite sowie 60 bis 400 cm in der Länge messen.
Eignet sich die Isolierung für drinnen oder für draußen?
Während Trittschalldämmungen, Vibrationsplatten und Dämmung zur Geräuschreduzierung in erster Linie innen verwendet werden, kommen Wärmeisolierungen vorwiegend im Außenbereich zum Einsatz. Um Gebäudefassaden oder Dachkonstruktionen zu dämmen, benötigen die Dämmstoffe spezielle Eigenschaften, damit sie Witterungseinflüssen widerstehen.
Wie gut ist die Wärmeleitfähigkeit?
Ein Material gilt dann als Dämmstoff, wenn seine Wärmeleitfähigkeit kleiner ist als 0,1 W/mK (Watt pro Meter mal Kelvin). Diese Einheit gibt an, wie viel Watt (W) durch 1 m Materialdicke verloren gehen, wenn der Temperaturunterschied zwischen beiden Oberflächenseiten 1 Kelvin (K) beträgt. Bei Dämmstoffen liegt dieser Wert zumeist bei 0,035 W/mK. Insgesamt variiert die Wärmeleitfähigkeit zwischen 0,03 und 0,04 W/mK.
Tipp: Die Stärke der Wärmeisolierung ist nicht zuletzt von der Wärmeleitfähigkeit des Dämmstoffs abhängig. Ein Beispiel: Steinwolle mit der Wärmeleitfähigkeit 0,04 W/mK, die 14 cm dick ist, erzielt die gleiche Wirkung wie eine 12-cm-Variante mit 0,035 W/mK Wärmeleitfähigkeit.
Wie hoch ist der Wärmedurchlasswiderstand?
Ähnlich wie die Wärmeleitfähigkeit dient auch diese Größe dazu, den Isolierungsgrad des Materials zu berechnen. In den Produktbeschreibungen findest du diese Angaben oft als R-Wert, er liegt zwischen 3 und 8 m²K/W. Je höher der Wärmedurchlasswiderstand, desto stärker die Isolierung. Bei einer Fußbodenheizung ist es ratsam, einen nicht allzu hohen Wert zu wählen, damit die Heizung ihre Wirkung möglichst gut entfalten kann.
Wie stark ist die Schallreduzierung?
Die Minderung des Trittschalls wird in der Regel in Dezibel (dB) angegeben. Je höher dieser Wert ist, desto stärker reduziert das Material die Geräuschentwicklung. Bei Trittschalldämmungen beträgt die Reduzierung zwischen 10 und 21 dB.
Wie findest du die passende Dämmung für deinen Bedarf?
Wärmeschutz für Innenräume
Wenn du dein Zuhause im Inneren isolieren willst, um im Winter Heizkosten zu sparen und im Sommer eine Überhitzung zu vermeiden, bist du mit Dämmfilzen und Korkrollen gut beraten. Solche Varianten, die sich auch mit Dämmunterlagen kombinieren lassen, bieten effektiven Schutz vor Witterungseinflüssen, indem sie starken Temperaturschwankungen in den Räumen vorbeugen. Preislich liegen Korkrollen und Dämmfilze je nach Paketgröße zwischen 30 und 155 €.
Trittschalldämmung für Wohnräume
Du planst, Parkettboden oder Laminat zu verlegen, und willst auch eine effektive Geräuschreduzierung berücksichtigen. Dann eignen sich Trittschalldämmungen aus synthetischen Materialien sowie Kork oder Gummikork besonders gut. Solche Dämmungen werden als dünne Schicht unter dem Fußbodenbelag verlegt und puffern insbesondere die Geräusche von Schritten. Ob sich deine bevorzugte Variante auch mit einer Fußbodenheizung kombinieren lässt, entnimmst du den Herstellerangaben. Zumeist sind Trittschalldämmungen als Rollen erhältlich, die Kosten reichen von 50 bis 300 €.
Geräuschreduzierung im Haushalt
Wenn du in Ruhe musizieren oder dafür sorgen möchtest, dass dein Nachwuchs unbeschwert im Kinderzimmer herumtoben kann, sind Akustikplatten für Wände und Decken ab 140 € das Mittel der Wahl. Um Vibrationsgeräusche von Haushalts- und Sportgeräten zu reduzieren, greifst du zu Dämmplatten, die ab 5 € erhältlich sind und einfach unter das entsprechende Gerät gelegt werden. Sie sorgen zugleich dafür, dass zum Beispiel die Waschmaschine beim Schleudern stabiler steht.