Kaufberatung Autokindersitze
Mit dem Nachwuchs sicher im Auto fahren
Die Taschen sind gepackt und im Kofferraum verstaut, die Familie ist startklar für die Fahrt in den Urlaub. Jetzt fehlt nur noch der Autokindersitz, in dem dein Nachwuchs auf der Rückbank bequem Platz findet. Du richtest ihn ein, setzt dein Kind hinein, schnallst es an und prüfst, ob alles passt. Dann kann es losgehen. Schon bald wird der Kleine einschlafen und du kannst die Fahrt genießen. Was Kindersitze auszeichnet und welches Modell für deinen Nachwuchs das passende ist, erfährst du im folgenden Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
> Kindersitze bieten altersgerechten Komfort und Sicherheit
> Die Varianten von Autositzen für Kinder im Überblick
> Autokindersitze: Worauf solltest du achten?
> Welche Kindersitze passen zu welchem Alter?
> Fazit: Bequeme Pkw-Sitze schützen Kinder im Auto
Kindersitze bieten altersgerechten Komfort und Sicherheit
Eine altersgerechte Sicherung im Auto ist für Kinder bis zwölf Jahre bzw. bis zu einer Körpergröße von 150 cm vorgeschrieben. Hierfür gibt es Autokindersitze. Neben dem Sicherheitsaspekt sorgen sie dafür, dass deine Kinder eine erhöhte Sitzposition genießen und es dank gepolsterter Rücken- und Seitenlehnen bequem und angenehm haben. Auch die Sitz- oder Liegeschalen sind meist ergonomisch geformt, sodass sie Kindern bequemes Autofahren ermöglichen. Durch die verschiedenen Varianten und Bauarten der Sitze sind sie jeweils für die Bedürfnisse von Kindern unterschiedlichen Alters geeignet.
Die Varianten von Autositzen für Kinder im Überblick
Die verschiedenen Modelltypen von Kindersitzen weichen vor allem in der Bauform voneinander ab. Im Wesentlichen lassen sich vier verschiedene Varianten unterscheiden:
Babyschale
Bei diesem Modell handelt es sich um eine gepolsterte Schale, in der das Baby liegt. Durch diese Bauart kann die Nackenmuskulatur von Babys, die noch nicht so stark ausgeprägt ist, während der Fahrt geschont werden. Die Schalen können für Babys bis zu einem Alter von 15 Monaten geeignet sein und unterscheiden sich je nach Hersteller in den Maßen. Sie sind zwischen 56 und 79 cm hoch, bis zu 45 cm breit und mindestens 44 cm tief. Babyschalen werden entgegen der Fahrtrichtung montiert. Die meisten Modelle lassen sich dank ihres relativ geringen Gewichts von mindestens 3,3 kg und eines integrierten Tragebügels herausnehmen, sodass du dein Kind darin tragen kannst.
Reboarder
Auch Reboarder werden entgegen der Fahrtrichtung montiert und kommen meist zum Einsatz, wenn das Kind zu groß für die Babyschale geworden ist, da sie auch für Kinder bis vier Jahre geeignet sein können. Obwohl Kinder ab einem Gewicht von 9 kg auch in Fahrtrichtung sitzen dürfen, sind Reboarder somit eine Alternative zu den herkömmlichen Kindersitzen. Die Maße dieser Autositze sind denen der Babyschalen ähnlich und können dank verstellbarer Sitzschalen oft der Größe des Kindes angepasst werden. Mit 7,5 bis 15 kg sind sie etwas schwerer als Babyschalen.
Kindersitz
Für Kinder, die aus der Babyschale herausgewachsen sind, eignen sich klassische Modelle, die in verschiedenen Größen erhältlich sind. Vor allem in der Höhe unterscheiden sich die Sitze: Je nach Gewichtsklasse können sie 45 bis 85 cm hoch sein. Solche Kindersitze bestehen in der Regel aus einem Unterbau aus robustem Kunststoff sowie einer darauf montierten Sitzerhöhung und einer Rückenlehne, die beide gepolstert sind. Angeschnallt wird der Nachwuchs entweder mit einem Fünfpunktgurt, der auch als Hosenträgersystem bezeichnet wird, oder mithilfe eines zusätzlichen Fangtischs, der quer vor dem Rumpf des Kindes liegt und als Führung für den normalen Dreipunktgurt dient.
Sitzerhöhung
Eine vergleichsweise einfache Lösung sind Sitzerhöhungen ohne Rücken- und Seitenlehnen. Sie sind für Kinder ab zwölf Jahren geeignet. Durch die erhöhte Sitzposition verläuft der Gurt über den Oberkörper und sichert das Kind wie vorgesehen. Praktisch sind solche Kindersitzerhöhungen, wenn du spontan einen Sitz benötigst, um beispielsweise dein Kind in einem anderen Pkw zu befördern. Die Maße der Sitzerhöhungen liegen zwischen 37,5 x 38,5 x 19 und 43 x 46 x 24 cm (Länge x Breite x Höhe).
Autokindersitze: Worauf solltest du achten?
Beim Kauf eines Kindersitzes kommt es insbesondere darauf an, dass das Modell der aktuellen Sicherheitsnorm entspricht. Darüber hinaus spielen die Kindersitz-Klasse sowie die Art der Befestigung eine wesentliche Rolle.
Sicherheitsnorm
Sicherheitsnormen sollen sicherstellen, dass Kinder nach den vorherrschenden Bestimmungen transportiert werden. Die jüngste zugelassene Norm nennt sich i-Size oder UN ECE Reg. 129 und orientiert sich an der Größe und dem Alter des Kindes. Sie wurde in drei Phasen veröffentlicht und gilt für verschiedene Sitzvarianten seit 2013, 2017 bzw. 2019. Demnach dürfen Kinder unter 15 Monaten nicht in Fahrtrichtung transportiert werden. Weiterhin gültig sind darüber hinaus die Normen UN ECE Reg. 44/03 und 44/04, die eine Einteilung nach Gewichtsklassen vornehmen. Während die Gewichtsangaben in der Norm bindend sich, können die Altersangaben als Hinweise dienen.
Kindersitzklasse und Sitzposition
Autokindersitze lassen sich in verschiedene Klassen einteilen, bei denen vor allem Alter und Gewicht berücksichtigt werden. Die Normgruppe 0 ist für Babys bis zwölf Monate sowie maximal 10 kg und 75 cm vorgesehen, die Gruppe 0+ erweitert den Spielraum auf 13 kg und 90 cm. Beide Sitzvarianten sind entgegen der Fahrtrichtung – also rückwärtsgerichtet – anzubringen. Kleinkinder von neun Monaten bis vier Jahren sowie von 9 bis 18 kg und 75 bis 100 cm entsprechen Normgruppe I, für Dreieinhalb- bis Siebenjährige mit einem Gewicht von 15 bis 36 kg und einer Größe bis zu 150 cm sind Sitze der Normgruppe II gedacht. Die letzte Kategorie, Normgruppe III, bilden Kinder von sechs bis zwölf Jahren, die 22 bis 36 kg wiegen und bis zu 150 cm groß sind. Kindersitze aus den Gruppen I, II und III können vorwärtsgerichtet angebracht werden.
Verstellbare Sitze
Kinder wachsen nicht immer der Norm entsprechend, manche sind vergleichsweise schwer für ihr Alter und ihre Größe, andere sind eher leichtgewichtig. Für solche Fälle sind mitwachsende Kindersitze besonders praktisch, die dank verstellbarer Sitzschalen, Rücken- und Armlehnen für zwei oder drei Normgruppen geeignet sind. Klassische Kombinationen bieten Modelle für die Klassen 0+ und I, die bis 18 kg gedacht sind, sowie für die Normgruppen II und III (9 bis 36 kg).
Befestigung
Im Wesentlichen lassen sich zwei Möglichkeiten unterscheiden, wie Kindersitze im Auto fixiert werden: per Gurt oder mittels Isofix-System. Bei der ersten Variante dient der eingebaute Dreipunktgurt als Kindersitzbefestigung, der Kindersitz wird dabei in der Regel einfach „von hinten angeschnallt“. Damit der Gurt nicht scheuert, gibt es spezielle Kindersitz-Gurtpolster. Isofix-Kindersitze verfügen über ein standardisiertes System, mit dem sie schnell und bequem in eine in der Rückbank integrierte Basisstation eingeklickt werden. Für welche Variante dein Kindersitz geeignet ist, kannst du in den Herstellerangaben nachlesen.
Komfortfunktionen
Viele Modelle bieten zusätzliche Funktionen und Merkmale, die den Komfort erhöhen und für mehr Sicherheit sorgen. Dazu zählen insbesondere Polsterungen auf der Sitzfläche sowie Rücken- und Armlehnen, die bequem sind und für zusätzlichen Halt sorgen, oder abziehbare und waschbare Kindersitz-Bezüge. Sind Rückenlehne und Sitzfläche verstellbar, lässt sich die Sitzposition variieren, sodass sich dein Kind zum Beispiel zum Schlafen bequem nach hinten lehnen und zum Lesen aufrecht hinsetzen kann. Der maßgeschneiderte Bezug ist ebenfalls Teil des Sicherheitskonzepts, weil er durch seine integrierte Wattierung stoßdämpfend wirken kann.
Welche Kindersitze passen zu welchem Alter?
Mit welchem Modell du den gesetzlichen Vorgaben gerecht wirst und in welchem dein Nachwuchs während der Fahrt Platz nimmt, hängt vor allem vom Alter sowie von der Größe und vom Gewicht des Kindes ab.
Babyschalen für Kinder bis 15 Monate
Um Säuglinge und Kleinkinder sicher zu transportieren, eignen sich Modelle, die entgegen der Fahrtrichtung montiert werden. Dazu gehören insbesondere Babyschalen, in denen der Nachwuchs bequem liegen und während der Fahrt schlafen kann. Sie lassen sich dank des integrierten Tragegriffs auch außerhalb des Fahrzeugs, etwa beim Einkauf oder im Café, bequem transportieren. Neben diesen Varianten ab 85 € sind Reboarder der Klassen 0 und 0+ eine gute Wahl, die für Kleinkinder bis zu 75 bzw. 90 cm Körpergröße und maximal 13 kg gedacht sind. Solche Modelle findest du ab rund 30 €.
Kindersitze für Kleinkinder und Vorschüler
Wenn dein Nachwuchs bereits 15 Monate oder älter ist, darf er auch in Fahrtrichtung mitfahren. Dafür eignen sich klassische Kindersitze der Kategorien I und II. In solchen Varianten dürfen Kinder bis zu vier bzw. sieben Jahren transportiert werden, wobei Klasse I von 9 bis 18 kg und bis zu 100 cm umfasst und Klasse II für Kinder ab dreieinhalb Jahren und mit einem Gewicht von 18 bis 36 kg sowie bis zu 150 cm Körpergröße konzipiert sind. Solche Modelle liegen preislich zwischen 105 und 340 € bzw. 40 und 660 €.
Mitwachsende Kindersitze für Grundschulkinder
Für den Mitfahrernachwuchs ab sechs Jahren empfehlen sich klassische Kindersitze der Klasse III und Sitzerhöhungen, sofern dein Kind mindestens 22 kg wiegt. Besonders praktisch sind mitwachsende Modelle, die zwei Klassen vereinen und die du bereits im Vorschulalter benutzen und entsprechend anpassen kannst, wenn dein Nachwuchs die nächste Gewichts- bzw. Altersklasse erreicht. Autokindersitze dieser Kategorie sind für 35 bis 450 € erhältlich.
Fazit: Bequeme Pkw-Sitze schützen Kinder im Auto
Um deinen Nachwuchs altersgerecht und gleichermaßen sicher und bequem zu transportieren, kannst du nach Alter, Gewicht und Größe des Kindes die passende Variante auswählen:
- Säuglinge bis 15 Monate bettest du in eine Babyschale oder einen Reboarder, damit sie entgegen der Fahrtrichtung mitfahren. Solche Modelle können die Hals- und Rückenpartie effektiv schützen und erlauben eine sehr bequeme Liegeposition, sodass das Baby darin gut schlafen kann. Kostenpunkt: ab 30 €.
- Kinder zwischen neun Monaten und sieben Jahren, die den Vorgaben für die Kindersitz-Klassen I und II entsprechen, fahren in klassischen Modellen dieser Kategorien sicher mit. Solche Varianten sind für Insassen mit einem Gewicht von 9 bis 36 kg sowie einer Größe von 75 bis 150 cm konzipiert und werden zwischen 40 und 660 € angeboten.
- Um Kinder ab sechs Jahren altersgerecht unterzubringen, wählst du einen Sitz der Klasse III, der für Kinder zwischen 22 und 36 kg und mit einer Körpergröße bis zu 150 cm gedacht ist. Als Alternative, gerade für spontane Einsätze, bieten sich Sitzerhöhungen an. Solche Modelle kosten zwischen 35 und 450 €.